Accuphase E203 Kanal Ausfall

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neonerl
Neuling
#1 erstellt: 07. Apr 2021, 11:38
Hallo,

ich habe nach 10 Jahren den alten E203 meines Vaters aus dem Keller geholt und angeschlossen.
Am Anfang - ca. 10 Minuten - hat er gut funktioniert. Beim drehen der Drehregler gab es leichtes knacken, sonst nichts. Dann zickte der Balanceregler rum. Nach ca. 20 Minuten ging nur noch der linke Kanal, manchmal kam der rechte zurück. Nach 2 Stunden ging nur noch der linke Kanal.
Schalte ich auf Mono, geht der rechte Kanal und über den Balanceregler kann ich zwischen links und rechts den Ton "schieben". Außerdem "knallt" manchmal die Lautstärke durch, d.h. spontan wird sie lauter, teilweise auch nur im Bassbereich.
Bevor ich das Gerät jetzt aussortiere würde ich ihm gerne noch eine Chance geben. Aber ich habe nicht das Gefühl, daß es nur am bekannten Balanceregler liegt (den ich dann einfach stilllegen würde). Hat jemand ein paar Ideen oder sachdienliche Hinweise?

Gruß
Boris
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 07. Apr 2021, 13:10
Die gute Nachricht ist: es handelt sich um eines der wenigen Accuphase-Geräte für die es einen Schaltplan zum Download gibt:
https://elektrotanya.com/accuphase_e203_sch.pdf/download.html#dl

So wie Du es darstellst, wird das Problem nicht der Balance-Regler sein. Der Mono-Schalter führt beide Signale zusammen, die dann sowohl auf dem linken wie auch rechten Kanal weitergeführt werden.
Die Abfolge ist:

getrennte Eingänge (L/R) ..... Mono-Schalter (ab hier auf beiden Kanälen L+R)... Filter (Loudness, Subsonic ...) ... Volume ... Klangregeleung ... Balance ... Pre-Out.

Der Fehler wird also relativ leicht zu verorten sein. Neben dem Volumen-Poti wären die Schalter für die Filter-Effekte oder auch schlechte Lötstellen in diesem Bereich die wahrscheinlichsten Kandidaten.

Eine Werkstatt, die mit dieser Art analoger Hifi-Technik Erfahrung hat, sollte den Fehler finden können. Andererseits wird das Gerät - auch wenn es als defekt mit Fehlerbeschreibung - angeboten wird, seine Interessenten finden.


[Beitrag von CarlM. am 07. Apr 2021, 13:13 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#3 erstellt: 07. Apr 2021, 14:53
Die E-203 von Accuphase sind extrem gut verarbeitete Verstärker, deren Aufarbeitung sich auch heute noch durchaus lohnt. Man muss mit etwa 300-400 Euro an Kosten rechnen, dann hat man aber einen richtig guten Verstärker, der nochmal mindestens 30 Jahre ordentlich spielt. Auf keinen Fall aussortieren!
Besser einen Fachbetrieb für Vintage-Hifi-Geräte aufsuchen und ihn überholen lassen.

Grüße
Lennart
grautvOHRnix
Stammgast
#4 erstellt: 07. Apr 2021, 16:12
+1

edit: Und eine zweite gute Nachricht: auch dieser Accuphase-Verstärker ist
einer von vielen, die mit Standard-Schaltungen arbeiten.
Eine gut bemannte Werkstatt braucht für sowas keinen Schaltplan. .


[Beitrag von grautvOHRnix am 07. Apr 2021, 16:17 bearbeitet]
neonerl
Neuling
#5 erstellt: 07. Apr 2021, 16:32
Ich hätte erwähnen sollen, daß ich Maschinenbauer bin. Die Regler ölen kann ich, aber einen Schaltplan hab ich schon seit 30 Jahren nicht mehr lesen müssen. Muß erstmal die Lesebrille suchen und ein Symbolübersetzungstabelle.

Tschuldigung wenn ich so blöd frage, aber es ist wirklich schon länger her. Wenn ich auf dem Schaltplan den Volumeregler suche, dann sieht das so aus als wäre das ein "Doppelpoti". D.h das Poti steuert nicht eine Schaltung die dann die Lautstärke regelt, sondern es sind im Prinzip zwei Potis in dem einen Drehregler vebaut und jedes steuert einen Kanal (links und rechts) und danach beginnt das ganze Schaltergedöns für Loudness (das eigentlich nur einen Kondensator dazu schaltet) und Co.
Der Monoschalter macht nichts außer beide Kanäle zusammen zu schalten, so als wenn ich einfach die beiden Plus Kabel der Kanäle miteinander verdrille?

D.h. ich könnte mit einem Poti einfach mal an Pin 2 und 4 (im Block links oben) die Spannung vergleichen wenn ich vorne ein Sinussignal reinschicke.

Gruß
Boris


[Beitrag von neonerl am 07. Apr 2021, 16:45 bearbeitet]
grautvOHRnix
Stammgast
#6 erstellt: 07. Apr 2021, 16:47

neonerl (Beitrag #5) schrieb:
Die Regler ölen kann ich


Aaaaarghhh!!!

Benutze sofort ein Telefonbuch/Gelbe Seiten!

Oder den hier: http://www.hifi-foru..._id=185&thread=13539
Leider ziemlich unübersichtlich/zerlabert.

Ich verstehe nicht, warum hier alle immer meinen, sie könnten
ihre Geräte selber reparieren. Ist das bei Aufzügen, Portalkränen,
Notstromaggregaten und Herzlungenmaschinen auch so?
Ich begreife es wirklich nicht!


(Du kannst fast nix dafür, das mußte mal 'raus) .


[Beitrag von grautvOHRnix am 07. Apr 2021, 16:55 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 07. Apr 2021, 16:59
Da liegen Kontaktprobleme vor ... im Volumenregler, in einem Schalter oder an einer Lötstelle.

Aber ... und da sind sich alle, die Dir bisher geantwortet haben einig:
Dies ist ein derart wertiges Gerät, dass man keine Reparaturversuche mit Spray, Öl etc. unternehmen sollte. Am Ende lehnt dann eine qualifizierte Werkstatt eine Reparaturannahme ab.

Es gibt eigentlich nur zwei Optionen:
Beauftragung einer qualifizierten Werkstatt, die dann auch andere notwendige Arbeiten (Reinigung, Tausch bestimmter Teile und Einstellarbeiten) ausführt. Oder Verkauf an jemanden, der dieses Gerät zu schätzen weiß.

Ich denke, dass Dir hier im Forum Vorschläge für eine Werkstatt in Deiner Nähe gemacht werden, wenn Du z.B. den PLZ-Bereich angibst.


[Beitrag von CarlM. am 07. Apr 2021, 17:02 bearbeitet]
neonerl
Neuling
#8 erstellt: 07. Apr 2021, 17:09
Jaja, Nerv getroffen.
Mit ölen meinte ich tatsächlich das symbolische Ölen damit nichts quietscht.
Austauschen des Potis wäre mir natürlich am liebsten, wirds aber kaum geben. Löten kann ich, aber ich bin mehr mit digitalen Schaltungen (Arduino etc. da macht die Software das meiste) vertraut.
Ich hab aber auch kein Problem mit einer Werkstatt. Die Kondensatoren werden mit dem Alter ja meist auch nicht besser und wollen gepflegt werden.

Ich wohne in Starnberg bei München. Postleitzahl ist 82319. Über Empfehlungen freue ich mich.
EW_76
Stammgast
#9 erstellt: 07. Apr 2021, 17:29

neonerl (Beitrag #8) schrieb:
Löten kann ich,


Hallo Boris

Das ist doch schon mal gut, hast Du auch ein DMM mit dem man auch Kondensatoren prüfen kann.

Oft sind es kalte Lötstellen, da würden ein paar gute Bilder helfen von der Platine - Lötseite.

Reinige alle Kontakte, Potis.

Kontrolliere die Kondensatoren, ob die vielleicht ausgelaufen oder aufgebläht sind.


Gruß Elmar
aus 85221
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 07. Apr 2021, 18:12
Vielleicht hat Lennart noch eine bessere Empfehlung. Aber ich denke, dass diese Adresse nicht schlecht ist:

https://www.hifi-reparatur-muenchen.de/
neonerl
Neuling
#11 erstellt: 07. Apr 2021, 18:18
Äh, ich hab so ein Messgerät mit dem ich Widerstand, Strom (in kleinen Mengen) und Spannung - gleich oder wechsel messen kann. Wird ein Kondensator nicht einfach auf Widerstand gemessen?

Ich hab den Verstärker seit heute morgen mal laufen lassen. Gerade versucht etwas Musik zu hören. Da tut sich gar nichts mehr. Egal ob Mono, Stereo, Lautsprecher oder Kopfhörer.
Die Relais kann man nach dem Wiedereinschalten anziehen hören. Wenn ich den Source Drehschalter betätige höre ich ein leichtes Knacken. Wenn ich auf der Quelle bin auf der ein Eingangssignal ist und ich voll aufdrehe kann ich im Kopfhörer (mit den Boxen dran mach ich das nicht) ganz leicht Musik hören. Der Verstärker ist dabei an der Oberseite handwarm (nach 10 Stunden leerlauf).

Es scheint also ein Problem zu sein, daß erst mit dem warmlaufen entsteht und sich dann immer weiter intensiviert. Das klingt für mich als Laie nach einer Lötstelle?

Morgen mach ich die Kiste mal auf und stell gerne Fotos hier rein.


[Beitrag von neonerl am 07. Apr 2021, 18:31 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#12 erstellt: 07. Apr 2021, 18:51
Wenn du da weiter so rumhühnerst kriegst du ihn noch richtig kaputt, keine Sorge.

Schalte das Gerät ab und gehe zu jemandem der mit diesen Geräten Erfahrung hat. Was ich machen würde:
Alle Schalter ausbauen, zerlegen, polieren, versiegeln, remontieren.
Alle Potis ausbauen und im US Bad reinigen und anschliessend konservieren
Alle Elkos erneuern. Aber da sollte man mit ein wenig Sachverstand vorgehen, nicht jeder Elko- Typ passt für jede Anwendung
Alle Lötstellen in den Bereichen in denen der Verstärker warm wird absaugen und mit neuem Lötzinn neu verlöten
Alle bipolaren TO-92 Transitoren erneuern.

Und dann sollte wieder 30 Jahre Ruhe sein

Naja, ich persönlich würde dann auch noch alle Widerstände erneuern, die Platinen renigen und vielleicht an der einen oder anderen Stelle die Schaltung etwas modifizieren. Aber das würde ich nur machen wenn es mein Gerät wäre.
Ach ja, ich bin Diplom- Ingenieur Kunststofftechnik und Controller, also auch von der Ausbildung her auch kein Elektrischer. Aber mache jetzt schon so lange mit den ollen Japsenkisten rum - da sollte ich inzwischen was von kennen

Richard
neonerl
Neuling
#13 erstellt: 08. Apr 2021, 09:20
Nur zur Info und zur Beruhigung der Gemüter
Ich bring ihn morgen zum Hr. Nikola in München.
Dort wird er entweder an ihn verkauft oder ggf. restauriert - wenn die Kosten nicht explodieren.

Auf jeden Fall hat mir das hier schon mal sehr geholfen.
Und gerade kam via Amazon das Teslanol und die Entlötpumpe - soll ich?
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 08. Apr 2021, 09:38

neonerl (Beitrag #13) schrieb:
Ich bring ihn morgen zum Hr. Nikola in München.

Prima!



neonerl (Beitrag #13) schrieb:
Und gerade kam via Amazon das Teslanol und die Entlötpumpe - soll ich?


1. April ist vorbei.
Aber einen Versuch war's wert.
Valenzband
Inventar
#15 erstellt: 08. Apr 2021, 09:43

neonerl (Beitrag #13) schrieb:
...gerade kam via Amazon das Teslanol und die Entlötpumpe - soll ich?

Mit einer einfachen Entlötpumpe kann man schnell die Platinen ruinieren. Das Problem ist der kaum kontrollierbare Rückschlag, mit dem die Teflonspitze auf die erhitzte Lötstelle rummst und im Handumdrehen die Lötaugen von der Platine ablöst. Besonders wenn die Lötkolbentemperatur höher eingestellt ist und der Kleber schon etwas weich wird. Hängt daher auch von der Qualität des Platinenmaterials ab.
Dieses Gerät ist viel zu schade für unbedarfte Anfängerübungen.

Pass aber auf, dass du einen seriösen Service bekommst. So manche Bude beschäftigt m.E. regelrechte Schwerelöter, die genau so wenig vom Handwerk verstehen wie die meisten Amateure. Am Ende ist dann mehr kaputt als vorher.
_ES_
Administrator
#16 erstellt: 08. Apr 2021, 20:47
Hi,
Ein paar Einlassungen von meiner Seite aus:


Alle Elkos erneuern. Aber da sollte man mit ein wenig Sachverstand vorgehen, nicht jeder Elko- Typ passt für jede Anwendung


Elkos erneuern, wenn defekt fehlt da noch.
Gibt eigentlich nur 2 Unterschiede, bipolar oder nicht.
Ansonsten mit der gleichen Kapazität und Spannung tauschen, fertig.
Mehr Spannung und (bisschen) mehr Kapazität als der alte weil nicht mehr zu bekommen, ist nur dann kritisch, wenn die Bauform größer ist.
Nie kleinere Spannung/Kapa wählen.
Wer mir mit Low-ESR um die Ecke kommt, darf zur "Strafe" mir den Vorteil explizit erklären, bei einer 100Hz Gleichrichtung...
Meinetwegen kann man 105° Typen nehmen, jedoch hatten die alten über 30 Jahre gehalten, so als Anmerkung..
Auch wäre Marke nicht uninteressant, Panasonic z.B. oder Vishay oder die Nachfolger von Philips (komme auf dem Namen gerade nicht, die "Blauen" halt).


Alle Lötstellen in den Bereichen in denen der Verstärker warm wird absaugen und mit neuem Lötzinn neu verlöten


Grundsätzlich zu begrüßen, vor allem der Hinweis auf die Entfernung des alten Zinns.
Alle kalten Lötstellen behandeln muss es aber richtigerweise heißen.
Dann sollte man besser nicht absaugen, der Grund wurde schon genannt.
Das Layout ist für einmal löten ausgelegt.
Mit den Standard von Heute können sich die Platinen selbst eines Accus aus der Zeit nicht messen.
Besser:
Entlötlitze(Keine billige!) verwenden, Temp des Kolbens ca. 300°, zügig entlöten.


Alle bipolaren TO-92 Transitoren erneuern.


Man muss da etwas aufpassen.
Kleines Beispiel aus der aktuellen, tatsächlichen Praxis:

Wir (Hersteller von Leistungselektronik) sind teilweise verpflichtet, Ersatz auch für 30 Jahre alte Projekte liefern zu können.
Und zwar so wie es vor 30 Jahren war, sprich alles muss original sein.
Und meist kann unser Einkauf die Teile, mit denen vor 30 Jahren entwickelt wurde, auch auftreiben.
Und doch bekamen wir Probleme mit der Funktion - Waren wir Fakes aufgesessen ?
Nein...
Der Herstellungsprozess hat sich im Laufe der Jahrzehnte in der Halbleitertechnik verbessert, die Transistoren wurden "besser", z,b, in der Stromverstärkung.
Es wurde aber mit den alten die Schaltungen berechnet - Mööp...
Die Folge davon: Es muss nachgebessert werden, die Schaltung angepasst werden.
Dies ist dem "gemeinen" Hobbybastler zuhause nicht zu zumuten, mangels Kenntnisse.
Ergo würde ich von solchen Ich tausche alles Orgien absehen, sofern man nicht wirklich Crack ist.
Man mag es gut meinen, kann aber vieles damit verschlimmbessern.
Gleiches gilt für ich räume mal alle Widerstände ab und ersetze sie durch bessere lt. deren Datenblatt.
Ja, Kohleschichtwiderstände sind "böse", haben einen ätzenden TK und driften gerne aus der eigenen Toleranz.
Und sie rauschen auch noch mehr.
Da juckt es einen per se, sie durch Metall-Typen auszutauschen.
Aber auch dann gilt, man muss evtl was anpassen, weil mit der Toleranz von den Kohletypen gerechnet wurde.
Gleiches gilt für Kondensatoren - Meist sind z.B. die billig anmutenden Kerkos mit Absicht eingesetzt worden, nimmt man dann Folientypen, kann man sich schwingende Kreise einfangen.
Ich weiß um die Bastelfreude an sich, als ich damals "klein" war ging es mir nicht anders, da hatte ich eine schöne Kenwood Endstufe "verwurstelt".
Aber dann kam die berufliche Praxis als Prüffeldtechniker, der auch reaprieren/restaurieren muss.

Deswegen tauscht nur das was defekt ist, wenn man aus Vorsicht was tauschen will, nehmt die möglichst die originalen Typen und Werte.
Denkt immer daran, die Kisten liefen damit Jahrzehnte ohne Probleme...

_ES_
Broesel02
Inventar
#17 erstellt: 08. Apr 2021, 21:59

Gibt eigentlich nur 2 Unterschiede, bipolar oder nicht


Alles ander lasse ich jetzt mal weg.

Für mich ist es schon ein Unterschied ob ich einen Low ESR Kondensator mit 120°C und 5000 Stunden Haltbarkeit nach Datenblatt oder einen "Audiophilen Typen" mit 85°C und 2000 Stunden einsetze oder einen Elko durch einen Folientypen ersetze. Und ich überlege natürlich warum ich welchen Kondensator an welcher Stelle nehme.

Aber das darf ja jeder machen wie er möchte. Mach du das so wie du es für richtig hältst und ich mach auch das was ich für richtig halte.

Richard
_ES_
Administrator
#18 erstellt: 08. Apr 2021, 22:20

Alles ander lasse ich jetzt mal weg.


Glaube ich gern.


Für mich ist es schon ein Unterschied ob ich einen Low ESR Kondensator mit 120°C und 5000 Stunden Haltbarkeit nach Datenblatt oder einen "Audiophilen Typen" mit 85°C und 2000 Stunden einsetze


Sieht halt nach "mehr" aus, von den Zahlen her.
Nochmal, die Kiste hat es auch ohne zig Jahre überlebt und das aus guten Grund - Glaube nicht das Du es besser weißt als gestandene Entwickler damals.
Das ist ein Trugschluss.


Aber das darf ja jeder machen wie er möchte. Mach du das so wie du es für richtig hältst und ich mach auch das was ich für richtig halte.


Ach Richard, klar kannst Du machen wie Du willst.
Aber es ist ein Unterschied, ob Du für Dich rum werkelst oder es als "offizielle" Empfehlung ausgibst.
Broesel02
Inventar
#19 erstellt: 08. Apr 2021, 22:38
Ich habe geschrieben "was ich (!) machen würde". Wer lesen kann . . .
Valenzband
Inventar
#20 erstellt: 08. Apr 2021, 23:39
Der Tenor der Kritik am wilden Austauschen ist wohl, dass sich je nach Lage der Dinge unbeabsichtigt ein Fehler einschleichen kann.
Nicht immer ist ein scheinbar "besseres" Bauteil auch tatsächlich besser, manchmal geht der Schuss einfach nach hinten los. Das betrifft ungeeignete Kompensationsglieder die zur HF Stabiliät beitragen sollten, zu große Kondensatoren (sowohl in Baugröße als auch Nenn-Kapazität) und so manches mehr. Besonders kritisch sind eigensinnige Verordnungen von zusätzlichen "Tuning" Kondensatoren. Alles schon gesehen. Wenn so etwas bei mir aufschlägt verdoppele ich gleich das "Schmerzensgeld". Einen Anschiss fürs Gemurkse gibt's dafür gratis.


[Beitrag von Valenzband am 08. Apr 2021, 23:44 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#21 erstellt: 09. Apr 2021, 07:02
Der _ES_ weiß schon, wovon er redet, das kann ich nur zu 100% unterschreiben.

Was bei den alten Accuphase wichtig ist: Relais und einige Schalter erneuern, da gibt es häufig Kontaktprobleme. Am besten die Schiebschalter ausbauen, uerelegen, reinigen, polieren und dann mit Schalterfett versiegeln. Auch die STK-3082 gehen häufig kaputt am E-203. Sonst hat dieser Verstärker aber keine Schwachstellen - der hält nochmal locker seine 30-50 Jahre!

Grüße
Lennart
grautvOHRnix
Stammgast
#22 erstellt: 09. Apr 2021, 08:06
@valenzband

Wenn Du Schmerzensgeld nimmst und verdoppelst
fehlt bei Dir die Kennzeichnung als Gewerblicher.
Sonst hieße es Schwarzgeld. .

@Lennart

+1 . Ich hatte ganz viele zum Service.
Uwe_1965
Inventar
#23 erstellt: 09. Apr 2021, 08:38

neonerl (Beitrag #13) schrieb:
....
Und gerade kam via Amazon das Teslanol und die Entlötpumpe - soll ich?


Würde ich nicht machen, denn die Werkstatt Deines Vertrauen weißt ja ausdrücklich auf solche Fälle hin.

Gruß Uwe
Broesel02
Inventar
#24 erstellt: 09. Apr 2021, 09:30
@Lennart: Die Relais hatte ich vergessen zu erwähnen - das war wohl zu trivial . Und das _ES_ sicher ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet ist möchte ich an keiner Stelle bezweifeln.

Ich denke diese endlosen Diskussionen rühren aus einer unterschiedlichen Zielsetzung her. Ein Reparaturbetrieb repariert einen Fehler. Und das zuverlässig, schnell, preiswert und gut. Fertig. Wenn der Werkstattbetrieb zertifiziert ist geschieht die Reparatur sogar innerhalb festgeschriebener Prozeduren

Das ist gar nicht so sehr mein Ziel. Ich versuche einen Verstärker so zu revidieren daß er, innerhalb der gegebenen technischen Möglichkeiten, in meinen Ohren optimal klingt. Das das Gerät dafür natürlich fehlerfrei funktionieren muß ist selbstverständlich. Eine dabei mit durchgeführte Reparatur ist für mich in dem Prozess eher ein Nebenaspekt.
grautvOHRnix
Stammgast
#25 erstellt: 09. Apr 2021, 13:59

Broesel02 (Beitrag #24) schrieb:
Ich versuche einen Verstärker so zu revidieren daß er, innerhalb der gegebenen technischen Möglichkeiten, in meinen Ohren optimal klingt


Das bedeutet aber, daß Du nach Deinem Neuaufbau (unter Revision verstehe ich
etwas anderes) nicht weißt, ob das Gerät die vom Hersteller vorgesehenen
technischen Daten wieder erreicht.
Selbst kleine Fehler bei dem Totalrundschlag oder auch Abweichungen der von
Dir verwendeten Teile von den ursprünglich vorgesehenen können bewirken, daß
z.B. der Klirr meßbar völlig aus dem Ruder läuft - hören kann man das erst, wenn
es "katastrophal" wird.
Das wäre mir selbst privat zu unsicher, ich bevorzuge auch da aussagekräftige
Messungen.

Da Dir die Meßmöglichkeiten fehlen, bleibt Dir allerdings nichts anderes übrig, als
weiterhin fest zu glauben und zu hören.
Und - vertrau' mir - bevor wir beide "hören", daß etwas "verzerrt" ist der schöne
AudioPrecision "geplatzt".
hf500
Moderator
#26 erstellt: 09. Apr 2021, 18:05
Moin,
bei der Auflistung oben habe ich noch "alle Platinen neu" vermisst ;-)

Ueber Elkos tauschen kann man noch diskutieren, ich kenne aber eine ganze Menge 30 Jahre alte Geraete (und aeltere), in denen die Elkos in einem ganz properen Zustand sind. Da ueberprueft man erstmal wenigstens stichprobenhaft, in welchem Zustand die Dinger sind (*).
TO92-Transistoren tauschen? Wozu, wenn sie nicht defekt sind. Es gibt da einige Typen, die inzwischen auffaellig sind (2SC458), aber die Masse ist absolut unauffaellig.

Der Verstaerker sollte also genau untersucht und dann genau das repariert werden, was auch defekt ist.
Macht man mehr, kommt besonders dann der "man koennte doch noch-Effekt" zum Vorschein, der dann zu gewaltigem Verdruss fuehrt. Ich werde da jetzt nicht mit Steinen werfen.

(*) eine Ausnahme war vorletztes Jahr ein Technics M02 Cassettendeck ( um 40 Jahre alt). Fast alle kleinen Elkos mit Gruenspan an den Beinen.

73
Peter
neonerl
Neuling
#27 erstellt: 11. Apr 2021, 13:18
Tja, spannende Diskussion.
Eigentlich hatte ich ja nach einem recht netten Gespräch mit Hr. Nikola einen Termin für Freitag mit ihm vereinbart. Aber seit Donnerstag Abend funktioniert er einwandfrei Ich hab nichts gemacht - ich schwöre es. Das Teslanol ist noch Orginal verpackt und die Entlötpumpe schlummert friedlich nehmen dem Plasmaschneider in der Verpackung. Ich hab nur noch eine Brummschleife wenn ich am Plattenspieler den Tonarm berühre (Thorens TD160).
CarlM.
Inventar
#28 erstellt: 11. Apr 2021, 14:09
Alte Hifi-Geräte sind wie kleine Kinder ... ein wenig Zuwendung und schon ist alles wieder okay. Manchmal reicht Handauflegen

Ich würde Herrn Nikola schon einen Besuch abstatten. Irgendwo wird schon ein Fehler wie z.B. eine kalte Lötstelle vorliegen.
grautvOHRnix
Stammgast
#29 erstellt: 12. Apr 2021, 18:08
Ach was, der Accuphase hat einfach Angst.

Er sieht vor seinem geistigen Auge den Terminator @neonerl
die Sonnenbrille aufsetzen und den Plasmaschneider anwerfen.

Natürlich nur, um einmal 'reinzuschauen. .
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