Zeitweise Ausfall Kanal Yamaha C-85

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Otto+kar
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Dez 2020, 11:26
Hallo und guten Morgen,
ich besitze noch ein nettes Verstärker-Pärchen aus meiner Jugend: Yamaha C-85/M-85. Beides versuche ich nun mit "Bordmitteln" etwas aufzuarbeiten.
Der M-85 hat ein paar defekte Lautsprecheranschlussklemmen, die ich entweder kleben werde (Resin mit UV-Licht) oder austauschen mit besseren Anschlussklemmen). Wenn wie versprochen das Resin glashart wird, bleibt alles andere ja Original. Klappt es nicht, ersetze ich es. Ansonsten in das Gerät für das Alter von 33 Jahren noch gut in Schuss. Technisch: er arbeitet, Aussehen: gut.
Etwas anders sieht das beim Vorverstärker aus. Der C-85 hat einen zerkratzten Bedienknopf und ich muss eine kalte Lötstelle suchen. Letzteres ist meine Frage:
Kann man eingrenzen, wo man eine kalte Lötstelle suchen kann? Ein Kanal geht eben nur manchmal und bleibt ganz weg. Wenn man egal an welchem Eingang man ein wenig bewegt, dann ist der Ton wieder da.
Bin eigentlich ein Laie, würde aber wenigstens etwas suchen wollen.
Kann mir jemand einen Tipp geben?
Vielen Dank in jedem Fall!
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 07. Dez 2020, 12:00
Hast Du wegen der Ausfälle auch die Schalter schon einmal getestet?
Ansonsten kann es natürlich gut eine schlechte Lötstelle sein. Nach einer Sichtprüfung könnte man desweiteren im Betrieb mit angeschlossenem Kopfhörer an verschiedenen Bauteilen mit einem Holzstab drücken. Mit Ausnahme des Bereichs um den Trafo und die Gleichrichterdioden gibt es kaum gefährliche Bereiche, weil alles mit Spannungen <35V DC funktioniert. Die andere Variante ist die Verwendung von Kältespray oder Warmluft (Fön).
Ich denke aber, dass mir hier mit einer Sichtprüfung und etwas "Herumdrücken" zu Ziel kommen sollte. Du kannst Auch gerne Bilder - insbesondere der Platinen-Lötseite - hochladen.

Das Service Manual gibt es z.B. hier:
https://www.hifiengine.com/manual_library/yamaha/c-85.shtml

Zum Knopf:
Da würde ich eher eine Überarbeitung in Betracht ziehen, weil man dann auch die Schäden an der Frontplatte mit beheben könnte.
Otto+kar
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Dez 2020, 13:30
Hallo CarlM,
Du bist ja wie eine Rakete! Bin gerade auf dem Weg in meinen Keller und schon kommt eine Antwort mit Ideen von Dir!
In Teilen fasse ich einmal nach: es könnte ja 2 verschieden Fehlerquellen geben, da hast Du natürlich recht. Man könnte zunächst einmal die Regler und Schalter ausschließen.
Lautstärkeregelung und Schalter verhalten sich unauffällig, ich kann erst einmal nichts feststellen. Der Balance-Regler jedoch reagiert. Nach dem Ausschlussverfahren - so verstehe ich Deine Arbeitsvorschläge - könnte ich folgendes tun:

1.) Reinigen des Drehreglers für die Balance. Wie gehe ich da vor? Als Reinigungsmittel hätte ich folgendes zur Verfügung (in loser Reihenfolge):
a) KONTAKT CHEMIE 71009 WL Elektronikreiniger
b) KONTAKT 60
c) Teslanol® T6-OSZILLIN Kontakt- und Tunerspray
d) KONTAKT CHEMIE 83509 701 Schmiermittel
e) KONTAKT CHEMIE
Von wo oder wie kann ich nun eine Reinigung mit welchem Mittelchen angehen? Welches Mittel zuerst, welches danach? Falls diese Mittel überhaupt brauchbar sind?!

2.) Stichwort: Schäden der Frontplatte. Meinst Du die Kantenkratzer am Gehäuse und am Bedienknopf, beide aus Aluminium? Habe keine Idee, wie das gehen könnte. Außer beim Bedienknopf, da die Schäden nur auf der Kante sind, könnte ein guter Dreher die Kante mehr abphasen - ist zwar dann nicht mehr Original, aber sieht wenigstens sauber aus!

3.) Kältespray habe ich leider nicht. Im Gegensatz zum Fön kann ich mir ein gezieltes Anblasen mit kleinem Röhrchen eher vorstellen. Aber grundsätzliches, Platinen-Lötseite ist das folgende Bild?
Leiterplatine01[thumb]
Und wahrscheinlich ist das die, wo ich den Boden lösen muss ... (???)
4.) Mir ist gerade beim zerlegen aufgefallen, dass die Side Frames/seitlichen Rahmen aus Kunststoff gerade bei den Schrauben ebenfalls an den Löchern für die Schrauben der Haube ausgerissen sind. Porös über die Jahre? Kann man das richten?


[Beitrag von Otto+kar am 07. Dez 2020, 15:37 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 07. Dez 2020, 22:33
Wenn man den Boden oder eine dort befindliche Revisionsklappe öffnen kann, solltest Du das tun.
Dann könntest Du die Platinenunterseite photografieren.

Für die Sichtinspektion:
Ich vermute am ehesten an den Lötstellen der Kupferschienen kalte Lötstellen. Kalte Lötstellen kann man häufig auch im ausgeschalteten Zustand detektieren.
Wenn man an den Bauteilen auf der Oberseite der Platine ein wenig hin- und herwackelt, sieht man das in diesen Fällen an der Bewegung der Drähte an der Platinenunterseite.

Die Regler solltest Du aktuell eher außer acht lassen. Für diese zeitweiligen Ausfälle tippe ich eher auf andere "Delinquenten".
Was meinst Du mit "der Balanceregler reagiert" ? Gibt es beim Drehen Ausfälle?
Otto+kar
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Dez 2020, 22:37
Der Balanceregler hat in jedem Fall einen Einfluß insofern eine Box lauter und leiser wurde. Irgendwann konnte ich mich damit auch nicht mehr retten. In jedem Fall: wenn ich hinten irgendeinen der Eingänge "bewege" (am eingesteckten Stecker), dann ist mal was da, mal nicht.
Welche Kupferschiene meinst Du?
Vielleicht komme ich morgen dazu ein paar Bilder zu machen, an den denen man dann mal was einzeichnen kann (Pfeil oder Kringel), damit ich mich zurechtfinde.
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 07. Dez 2020, 22:51
Auf der Platine sieht man bei geöffnetem Deckel sogenannte "Rails". Das sind Stromschienen (ca. 5mm hoch) mit denen die unterschiedlichen Bereiche mit den Betriebsspannungen und ggf. auch Masse versorgt werden. Sie sind ja relativ lang. Wenn sie sich bei Temperaturwechseln ausdehnen und wieder zusammenziehen entstehen mechanische Belastungen an der Platine, die über das Lötzinn aufgefangen werden müssen. Irgendwann ist dann Schluss.
Da das Gerät im Prinzip nur aus einer großen Platine besteht, wirkt sich das Rütteln an einer beliebigen Stelle (fast) auf alle anderen Teile aus.
Antek36
Stammgast
#7 erstellt: 08. Dez 2020, 08:04

Otto+kar (Beitrag #5) schrieb:
In jedem Fall: wenn ich hinten irgendeinen der Eingänge "bewege" (am eingesteckten Stecker), dann ist mal was da, mal nicht.


Eventuell hast Du dir auch einfach mal mit zu stramm sitzenden Cinchsteckern kalte Lötstellen an den Cinchbuchsen fabriziert?! Da würde ich als erstes ansetzen wenn du das schon so beschreibst.

BG
Andreas


[Beitrag von Antek36 am 08. Dez 2020, 08:04 bearbeitet]
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