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Pioneer CT 449 - möglicher Elektronikschaden, Auto BLE ERROR+A -A |
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Autor |
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Knilch13
Stammgast |
#1 erstellt: 19. Mrz 2021, 16:37 | ||
Hallo zusammen, ich hatte es schon im Tapedeck-Reparaturthread aber hoffe nun, dass die Fragestellung herausgelöst daraus eventuell jemanden findet, der mir helfen kann. Mein Pioneer CT 449 war, als ich es bekam, ziemlich verranzt, musste sehr viel putzen, die Potis mit Kontaktspray gängig machen und konnte dann auch durch Hilfe hier im Forum die im Service Manual geforderten Parameter korrekt einstellen. Daraufhin lief es hervorragend, Auto BLE ist genial, die Aufnahmen waren super. Als ich es vor kurzem im REC Pause-Modus hatte, sprangen plötzlich die Pegel im Display wild herum, ließen sich noch mit dem REC Level beeinflussen aber an eine korrekte Einstellung war nicht zu denken. Auch das Auto BLE fiel zum gleichen Zeitpunkt aus. Wenn ich das Gerät öffne und die Werte mit Test-Tapes überprüfe, scheint alles in bester Ordnung, das Pegelmeter im Display zeigt aber entweder nur noch Mist an oder eine Vollaussteuerung bis zum Anschlag (die Anzeige lässt sich erweitern, bei einer David Hasselhoff-Kassette (war mit beim Kauf dabei!), steht der Pegel bei +12). Auto BLE bleibt außer Funktion, die Wiedergabe klingt aber recht normal. Da ich das Deck eigentlich recht gut finde, würde ich es sehr gerne wieder zur Funktion bringen, steige aber beim Schaltplan leider überhaupt nicht durch. Im Gegensatz zum Schaltplan des Technics RS-T313, welches ich auch habe, sind leider keine oder kaum Spannungen an den Bauteilen aufgedruckt, die ich überprüfen könnte. Sollte es eine Lösungsmöglichkeit sein, hätte ich auch überhaupt kein Problem damit, alle Elkos zu tauschen. Ich kann auch Widerstände auslöten und testen, eine Kapazitätsmessung kann mein Multimeter leider nicht. Ich kann auch sehr gerne den Schaltplan zusenden, ich nehme an, es ist nicht erlaubt, ihn hier einfach komplett einzubinden. |
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Knilch13
Stammgast |
#2 erstellt: 20. Mrz 2021, 13:52 | ||
Okay, scheinbar ist das doch zu speziell. Rein aus eurer Erfahrung heraus: ist es vorstellbar, dass das Problem durch einen kompletten Elkotausch behoben werden könnte? Bis auf ein paar Euro und einige Stunden Zeit habe ich ja nix zu verlieren. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#3 erstellt: 20. Mrz 2021, 14:17 | ||
Erhitze die Hauptplatine einmal mit einem Haarfön und probiere es nochmals aus. Wenn es an trockenen Elkos liegen sollte, sollte sich dies bei Hitze bessern. Später kann man gezielt auch die einzelnen Bauteile mit Kältespray behandeln, um somit den "Kandidaten" ausfindig machen zu können. Es muss ja nicht zwingend ein Elko sein ... |
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Knilch13
Stammgast |
#4 erstellt: 20. Mrz 2021, 15:04 | ||
Haarfön, das ist ein interessanter Ansatz, werde ich probieren! Es ist klar, dass es auch an allen anderen Bauteilen liegen kann. Da gibt es noch Op-Amps, Widerstände, Transistoren und natürlich die IC. Kältespray habe ich leider nicht. Wäre das, um den betroffenen Elko zu finden oder kann ich damit auch andere kaputte Bauteile isolieren? |
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Rabia_sorda
Inventar |
#5 erstellt: 20. Mrz 2021, 15:17 | ||
Das ist für alle gängigen Elektronikbauteile. Natürlich solltest du auch ein dazu geeignetes KS verwenden und keines aus dem medizinischen Bereich Aber du könntest auch mal die Bauteile abklopfen. Evtl gibt es doch schlechte Lötstellen oder Haarrisse. |
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Knilch13
Stammgast |
#6 erstellt: 20. Mrz 2021, 16:41 | ||
Oha, ich habe jetzt doch mal genauer nachgesehen und naja, man kann es eigentlich nicht übersehen: Der größte Kondensator im "Power Supply"-Block scheint ausgelaufen zu sein, der kleine daneben ist auf der Oberseite braun. Ich nehme an, das kann schon mal dir Elektronik zum Spinnen bringen? Wenn ja, würde ich ausnahmslos alle Elkos auf Verdacht ersetzen. Sollte ich die Keramikkondensatoren auch tauschen oder sind die unkritisch? Weitere Frage: die Front des Decks führt Strom, ich kenne das so auch zum Beispiel von den Aluminium-Macbooks von Apple. Wenn man mit den Fingern drüberstreicht, spürt man es ganz leicht. Ist da was mit der Erdung nicht in Ordnung oder muss man bei einer Metallfront damit rechnen? Immerhin ist die Anschlussleitung ja nur zweipolig. [Beitrag von Knilch13 am 20. Mrz 2021, 16:43 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#7 erstellt: 20. Mrz 2021, 18:39 | ||
Das ist doch wohl nur Kleber - ähnlich Pattex.
Von allen verbauten Bauteilen sollten diese als letztes defekt sein.
Das Deck ist schutzisoliert (SK2) und hat daher keine Erdung (SK1) und diese darf auch nachträglich nicht vorgenommen werden. Du kannst es einmal mit drehen des Netzsteckers probieren. Evtl sind es auch nur statische Aufladungen deiner Kleidung. Eine "höhere" Spannung kann da schon mal anliegen, aber sie darf nicht strombehaftet sein. Ansonsten sollte man eine Isolationsprüfung des Decks vornehmen (lassen). |
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Knilch13
Stammgast |
#8 erstellt: 20. Mrz 2021, 19:14 | ||
Achso, nur Kleber? Wäre so schön einfach gewesen... Fön habe ich probiert, keine Änderung, Herumklopfen und -drücken auf dem PCB auch nicht. Die Werte auf dem Board sind ganz normal, Playback Gain lässt sich einstellen aber das Level Meter reagiert überhaupt nicht auf seine Potis zur Einstellung. Normalerweise sollte es das. |
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Knilch13
Stammgast |
#9 erstellt: 21. Mrz 2021, 10:18 | ||
Ich glaube, ich falle vom Glauben ab. Gestern auf dem PCB noch Chips vermessen, die Spannungen überprüft, wollte heute weitermachen, da sitze ich so am Frühstückstisch und die Spannungsversorgung fällt mir ins Auge. Da ist der Trafo, an diesem eine Platine mit drei Pins. Einmal 0V (weißes Kabel), das rote steckt an 220V, daneben ein freier Pin, auf diesem steht 240V. Das Kabel ist daran nur aufgewickelt, also wickel ich das rote Kabel bei 220V ab, wickel es auf 240V wieder auf (nicht so schön geworden, Kabel ist etwas spröde, muss es wohl ersetzen), schalte das Ding ein... funktioniert. Auto BLE auf Typ I und Typ II mit Erfolg getestet, das Level Meter spinnt auch nicht mehr. Bevor ich hier jetzt Luftsprünge mache: da es ja am Anfang funktionierte, plötzlich nicht mehr und jetzt mit der richtigen Versorgungsspannung doch wieder, kann es da nicht trotzdem sein, dass einer oder mehrere Kondensatoren (ich habe immer noch den Dicken in Verdacht) schon schwach sind? [Beitrag von Knilch13 am 21. Mrz 2021, 10:19 bearbeitet] |
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Knilch13
Stammgast |
#10 erstellt: 21. Mrz 2021, 10:42 | ||
Zu früh gefreut, ist wieder ausgefallen. |
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Knilch13
Stammgast |
#11 erstellt: 21. Mrz 2021, 12:06 | ||
Und wieder ich in meinem Monolog. Habe nun die auf dem Schaltplan angegebenen Spannungen durchgemessen, Ergebnisse hänge ich an. Alles im Rahmen, würde ich sagen. Das passt auch. Wenn ich -9.6dBv umrechne, kommt was anderes heraus. Das passt ebenfalls. An Pin 30 messe ich immer nur 6V, ich verstehe nicht, in welchem Betriebszustand da die 30mV anliegen sollen. Und hier nun stimmt so ziemlich gar nichts mehr. Das sind die Op-Amps im Meter Amp-Block, das Auto BLE hängt da auch irgendwie dran, die gemessenen Spannungen liegen völlig außerhalb jeder Toleranz. [Beitrag von Knilch13 am 21. Mrz 2021, 12:08 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#12 erstellt: 21. Mrz 2021, 13:09 | ||
Da weiß ich nun leider auch keinen Rat. Dazu müsste ich das Deck hier haben. Ein defekter Elko in dem Netzteil müsste dazu aber schon ziemlich am Ende sein. Die Trafozuleitung wirst du doch wohl noch anlöten, nicht?! |
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Knilch13
Stammgast |
#13 erstellt: 21. Mrz 2021, 14:04 | ||
Die Trafoleitungen waren auch vorher nur gewickelt, ich hab sowas noch nie gesehen, beidseitig! Vielleicht sollte ich das ändern. Zum Ausprobieren reicht es erstmal. Es könnte nun alles sein, oder? Der Hinweis, dass ds nach Änderung der Spannung kurz funktionierte und dann urplötzlich nicht mehr gibt auch keine Richtung an? Kann ich noch irgendwelche Widerstände durchmessen? |
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Rabia_sorda
Inventar |
#14 erstellt: 21. Mrz 2021, 14:25 | ||
Diese Wicklung nennt sich wire-wrap und dazu braucht es das spezielle Werkzeug um es vorschriftsmäßig zu befestigen. Wir reden hier über die Netzspannungsseite und da kennt die VDE keinen Spaß! Zumindest solltest du sie anlöten, denn das ist sicherer (aber eigentlich auch nicht zulässig).
richtig [Beitrag von Rabia_sorda am 21. Mrz 2021, 14:26 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#15 erstellt: 21. Mrz 2021, 14:30 | ||
Ich enpfehle erstmal wieder an den 220 V Anschluss anzulöten und den Fehler dann ganz klassisch ohne wildes Experimentieren zu zu suchen. Miss erst mal alle Spannungen am Netzteil. Wenn die Ok sind, miss die Versorgungsspannung an den ICs. Wenn es Auffälligkeiten gibt, z.B. ein hohe Gleichspannung an einem Messpunkt, wo normalerweise nur eiine ganz geringe Spannunng sein dar, prüfe woher die Spannung kommen kann. Leider kann auch ein IC seinen Geist aufgeben. Um das zu beurteilen such dir mal die IC Datenblätter aus dem Internet zusammen. IC 502, die 2 V wo kommen die her? Den Kondensator dort testen. Was passiert,wenn der Kondensator ausgelötet ist? Immer noch 2 V? Der andere Kanal hat nur 0,76 V. Ist die aufgefallen, dass dort zwei Koppelkondensatoren gegenpolig eingebaut sind? Scheinbar scheint dei Spannung dort so zu schwanken, dass die Potenziale sich umkehren. Grundsätzlich die Gleichspannnungen ohne Signal messen. Bei Tapedecks muss man sich auch immer anschauen, wie vom Aufnahme in den Widergabebetrieb umgeschaltet wird. Da sind sehr häufig Probleme. [Beitrag von Ingor am 21. Mrz 2021, 14:31 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#16 erstellt: 21. Mrz 2021, 22:15 | ||
Hallo zusammen, nur ein kleiner Kommentar:
Wire wrap ist eine der zuverlässigsten Verbindungsmethoden. Die Verbindung ist zudem "gasdicht" (falls mit dem erwähnten Werkzeug ausgeführt) und daher gibt es keine Probleme mit Kontaktkorrision. Weitaus besser als Lötstellen. Gruß Bernhard |
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