Touchsensoren Feststationen ITT Stereo 6000 - ("Schaltungsversteher" gesucht :-)

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HiFi-Boy61
Stammgast

#1 erstellt: 17. Feb 2021, 00:48

Hallo, Reparaturfreunde!

leider macht das Touchsensorfeld der UKW-Feststationen meines ITT 6000 Stereo Probleme. Bin gerade am Restaurieren des Gerätes. Alles läuft soweit sehr schön, auch das Gerät hat einen tollen Zustand.

Nur macht das Touchsensorfeld Probleme: Von den 5 + 1 "Sensoren" (der 6. für manuelles Tuning) laufen 3 nicht. Die anderen 3. gehen einwandfrei. Es passiert folgendes: Berührt man eine der fehlerhaften Sensortasten schalten sie zwar ("hörbar") um, die jeweilige Kontrolllampe des Sensors leuchtet auch kurz auf, aber die Umschaltung bleibt nicht "bestehen" (rastet quasi nicht ein). Das Problem ist bei allen 3 gleich. Alle Kontrolllampen schalten an jeder Sensortaste sauber durch, werden aber an 3 wie gesagt ebeso wie die Senderumschaltung nicht aktiv "gehalten". Die 5 Mehrgangpotis der Sendereinstellung sind alle in Ordnung da sich auch die Spannung (Variocap) entsprechend ändert. Die "Sensoren" (-Flächen) sindn alle sauber und gereinigt wurden da dies eine bekannte Störungsquelle sind. (Ich hatte früher schon mal einen 6000er).

Ich habe bei einer der defekten Sensortasten ("U1") bereits alle 4 zur Taste gehörenden Transistoren (BC 251A, BC 237A + BC 237B) sowie alle Dioden (1N4148) der gesamten Platine testweise ausgelötet und mit dem "China-Bauteiletester" durch geprüft. Dieser hat alles als in Ordnung angezeigt. Sollte ich nun sämtliche restlichen Transistoren noch auslöte, was immerhin noch 20 Stück sind. Was trotz Entlötstation auf der engen, doppelseitig durch kontaktierten Hartpapierplatine ein ordentlicher Akt ist. Zumal die Leiterbahnen / Lötaugen auch nicht die aller robustesten sind.

Oder gäbe es eine andere Option? Ich habe die 4 "Transistoren beim U1-Sensor deswegen ausgelötet da ich dachte wenn dieser Zweig einer der 3 ist die nicht funktionieren evt. hier eines der aktiven Bauteile hinüber ist. Bis auf einen Folienkondensator sindn keine Kondensatoren drauf.

Daher meine Frage: Kann auch ein weiterer defekter Transistor (unter den restlichen 20 ungeprüften) in einem anderen Zweig die Ursache sein? Also über Rückkopplung/Verkettung? Im Schaltplan habe ich die Bauteile *außerhalb* der Touchsensor-Platine grün markiert (zur besseren Unterscheidung).

Ich habe mir auch noch die Z-Diode 6,8V (grüner Bereich, ganz links außen) angeschaut dort habe ich nur 5,5V gemessen. Mir scheint die aber nur für die jeweilige Senorkontrolllampe zu sein (?).

Die Ursache scheint mir definitiv auf der Touchsensor-Platine zu liegen, denn wäre es irgendwo extern würden ja nicht 3 andere der Sensoren einwandfrei gehen.

Vielleicht hat jemand einen Tipp oder kann die Schaltung näher analysieren. Danke vorab.

Grüße Mathias

[Beitrag von HiFi-Boy61 am 17. Feb 2021, 00:57 bearbeitet]

uullii
Stammgast

#2 erstellt: 17. Feb 2021, 17:59

Hi Mathias,
sehr wichtig ist, die Sensoren und die Platine zu reinigen und sehr gut zu trocken.Dann prüfen, ob sich das Schaltverhalten ändert.
Viel Erfolg
Uli

HiFi-Boy61
Stammgast

#3 erstellt: 17. Feb 2021, 18:06

@ Uli

Wie ich schon schrieb oben: Sensoren komplett sauber und gereinigt ;-)

Gruß Mathias

uullii
Stammgast

#4 erstellt: 17. Feb 2021, 18:08

Ändert sicht nichts daran, wenn du die Platine föhnst?

HiFi-Boy61
Stammgast

#5 erstellt: 17. Feb 2021, 18:15

Wozu sollte ich sie "föhnen"? Sie ist doch nicht nass :-) Ich habe schon geschaut das es keine Kriechströme wo gibt. Das war meine "1. Anlaufstelle", ebenso die Sensorreinigung, ich weiß wie empfindlich der 6000er da reagiert...

HiFi-Boy61
Stammgast

#6 erstellt: 17. Feb 2021, 18:17

Nachtrag: In dem Falle würde er (meiner Meinung nach) auch nicht die 3 anderen Feststationen jeweils "durchschalten", was er ja tut.

HiFi-Boy61
Stammgast

#7 erstellt: 17. Feb 2021, 18:37

Kommando zurück! Ich muss dich "teilrehabilitieren", Uli :-)

Habe gerade die Platine komplett mal mit Kontakt WL und danach noch mit ISO 99,9 ordentlich "geduscht" und mit der Heißluftpistole (kleinste Stufe) achtsam getrocknet. Es kam schon gut was an brauner Brühe runter, wobei man nicht weiß, ob es Löt(stop)lack usw. auch war. Zumindest geht aber nun eine weitere Sensortaste wieder! Immerhin ein Teilerfolg. Die beiden anderen immer noch nicht. Aber dein Tipp scheint zumindest dahingehend in die richtige Richtung zu gehen. Jedoch scheint sich da eher dann aber ein Belag auf der Platine gebildet zu haben. Da diese Schaltung offen gesagt auch sehr empfindlich ist. Denn verstaubt ist/war absolut nichts. Ich werde nun mal alles in Ruhe nochmals einsprühen und noch mit dem Pinsel + Iso. zusätzlich bearbeiten. Melde mich dann. Zunächst erst mal Danke.

Gruß Mathias

[Beitrag von HiFi-Boy61 am 17. Feb 2021, 18:49 bearbeitet]

HiFi-Boy61
Stammgast

#8 erstellt: 25. Jun 2021, 21:42

Update: Vielleicht mal für den einen oder anderen interessant, oder es hilft wie es weiter ging in der Sache:

Wirklich intensivste Reinigungen (Zahnbürste, Pinsel jede Menge 99,9% Iso., komplett Spülungen) der Ober-/Unterseite der Platine, aller, wirkliche aller Teile (Sensorfedern, Buchsen, Stifte, Kunststoffteile) ganz penibel. Inkl. auslöten der 5 Mehrgang-Einstellpotis (um darunter und ihre Unterseite zu reinigen) brachten keine Verbesserung. Es gab immer noch "Fehlschaltungen" und undeutlich, zu dunkel oder wechselnd hell leuchtende Lämpchen. Auch der anschließende, komplette Austausch des gesamten Sensormoduls aus einem 6000er Schlachtgerät brachten nahezu die gleichen Fehler! Selbst nach dem mit diesem ebenfalls zeitaufwändig die vorgenannten Reinigungsmaßnahmen gemacht wurden. Das testen etlicher Bauteile (Dioden, Transistoren) zeigte diese - zumindest am Tester - als funktionierend. Nur die Schaltungen ging eben beide nicht.

Ich habe mich dann final entschlossen sämtliche der insg. 24 Kleinsignaltransistoren (je 12 PNP/NPN) als Ersatztypen sowie sämtliche der Dioden der kleinen Platine zu tauschen. Als Transistorersatztypen nahm ich BC 547A und BC 212A sowie 1N4148 Dioden. Der "Materialwert" der Ersatzteile war gering (um 10 Euro) jedoch über 3h absolute, wirklich harte "Fuchtelarbeit" durch die elendigen doppelseitigen, durchkontaktierten ITT-Platinen denen nicht mal die Entlötstation und zahlreiche sonst bewährte Tricks Herr wurden. Dazu war noch alles sehr eng bestückt so dass ich final oft nicht mal Beinchen durch knipsen konnte und um die 10 Transistoren als ultimative Lösung von oben mit dem großen Seitenschneider am Gehäuse "spalten" musste um die einzelnen Beinchen jeweils raus zulöten. Ich habe schon viel erlebt, aber das war reine richtig harte Nummer :-)

Aber: Final ging die Sensorsteuerung der Kiste mit der "Neubestückung" wieder 1a, alles Lämpchen leuchten gleich und schön hell, die Reaktion der Tasten ist erstklassig. Irgendwo scheinen da tatsächlich die Originalhalbleiter (nicht mehr erhältlich) durch die Zeit angefressen (Parameter geändert) oder andere Erscheinungen. Denn das, was ich noch "lebend" auslöten konnte, erwies sich am Bauteiletester alles noch als ok.

Na, ja wenigsten hat der Akt sich gelohnt...

Gruß Mathias

gst
Inventar

#9 erstellt: 26. Jun 2021, 10:49

Danke für die Rückmeldung, vielleicht hilft es dem einen oder anderen, wenn er eine ähnlich vetrackte Fehlersituation hat!
gst

Poetry2me
Inventar

#10 erstellt: 27. Jun 2021, 17:45

Die Zenerdioden aus dieser Zeit gehen ebenfalls manchmal kaputt.
Hast Du diese ebenfalls gewechselt?

- Johannes

HiFi-Boy61
Stammgast