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Sony TA-F 770 ES Vollverstärker+A -A |
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Autor |
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Rieser1
Neuling |
#1 erstellt: 18. Mrz 2020, 19:55 | |
Hallo zusammen, habe mir bei ebay einen TA F 770 ES beschafft. Er war als defekt beschrieben (Einschalt-SChutzralais geht nicht auf Grün) - mir war´s das Risiko wert. Äußerlich ist das Gerät in einem recht ordentlichen Zustand, auch innen optisch ok. Hab das Ding nun zerlegt und mich nun mit meinen (begrenzten) Elektronikkenntnissen auf die Fehlersuche gemacht. Optisch erkennbar war lediglich ein durchgeschmorter R490 im Main-Board B. Beim Vermessen mit Multimeter / Diodentester stellt sich nun das Bild fataler dar: Ich habe auf dem Schaltplan (copyright poetry2me, danke), mal die Halbleiter in Rosa markiert, die definitiv geschossen sind (Achtung: der Schaltplan zeigt den linken Kanal, bei mir ist der augenscheinlich ok - alle Fehler beziehen sich auf die identischen Bauteile im anderen Kanal) Vielleicht kann mit jemand helfen: - macht es Sinn, weiter Geld und Zeit zu investieren? - hab 200 Euro bezahlt - kann man die Transistoren / Dioden irgendwo zentral besorgen? Ich finde nur relativ exotische Bezugsquellen in Italien oder GB oder USA.. - kann anhand des Fehlerbildes noch mehr defekt sein (Kondensatoren gibts ja als "Auffrischer-Set" zu kaufen) Die Dioden sind wohl das kleinere Problem - ich denke die 1SS120 kann durch eine 1N4148 o.ä ersetzt werden und bei den Zenerdioden (z.B. HZS4ALL) sollte eine ausreichend große mit entsprechender Spannung passen..(?) Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit dem Teil und diesen Tücken... |
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Uwe_1965
Inventar |
#2 erstellt: 18. Mrz 2020, 20:29 | |
Das nennt sich mal kapitaler Endstufenschaden, Q418 und Q409 sollten wohl auch noch mal überprüft werden. Ob es sich lohnt überlasse ich Dir, auf jeden Fall riecht das nach sehr viel Arbeit, ob Du mit einem Anbieter auskommst weiß ich nicht, habe gerade eine Bestellung für mich machen müssen und kann nur schreiben, es wird immer schwieriger, selbst bei einem 3,6k Ohm 2 W Widerstand Gruß Uwe |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 18. Mrz 2020, 21:28 | |
Oh weia. In so einem Fall müsste man alles von der Kaskode/Konstantstromquelle aufwärts erneuern. Die Wahrscheinlichkeit weiterer latenter Schäden, die mit einfachen Tests, bzw. ohne nennenswerte Belastung, nicht erkennbar sind ist sehr hoch. Spätestens bei den MOSFETs wirst Du feststellen müssen, dass es sie schon seit Jahren nicht mehr gibt, allenfalls als Fake Schrott aus China. Du hast dir einfach den falschen Amp zum Basteln gekauft. |
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Agnes:)
Stammgast |
#4 erstellt: 19. Mrz 2020, 10:41 | |
Was bekommt man denn für Fakes bei Bestellungen von Toshiba-Transistoren aus China? Ich stehe nämlich vor dem gleichen Problem: Der FET rechts auf dem Foto hat einen zu niedrigen Ruhestrom (2SJ201). Er hat in der Mitte quer drei dicke helle Flecken und sieht für mich so aus, als wäre der mal zu heiß geworden. Was meint ihr? [Beitrag von Agnes:) am 19. Mrz 2020, 13:49 bearbeitet] |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 19. Mrz 2020, 12:55 | |
Was Fakes aus China betrifft sollte man mit dem Schlimmsten rechnen. "Ähnliche" oder defekte Teile (ggf. auch Ausschuss aus legaler Lizenz-Produktion, der illegal recycled wird) im gleichen Gehäuse werden von Hinterhofsklaven gereinigt, aufpoliert und mit dem Label und der Typenbezeichnung neu bedruckt, die der Zwischenhändler (Verkäufer/Betrüger) bestellt hat. Danach geht's direkt in den ibääh Versand, oft und gerne auch noch über UK, damit es etwas seriöser ("european") aussieht. Drinnen ist aber natürlich der gleiche Sch... Diese Gaunerbanden machen hier und da ein Paar Fehler, an denen man sie entlarven kann. Solche VK sollte man dann gleich in seine Black List eintragen. Die weißen Flecken sind vermtl. Rückstände von der WL Paste, die manchmal sehr tief in feinen Riefen sitzen. Ein zu niedriger Ruhestrom kann hier mehrere Ursachen haben. 1. Externe, her wären auch Sourcewiderstände prüfen 2. Verschiedene Arten von Chip-Schäden durch Überhitzung oder Überspannung (bond wires, Chip-Lot, Risse in der Gate Elektrode..) Insgesamt ist ein so Schadensbild eher selten, denn meistens fällt so ein Teil mit Fein- oder Kurzschluß, oder Unterbrechung total aus. Um sicher zu sein muss man diese Teile letztendlich richtig testen. |
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Agnes:)
Stammgast |
#6 erstellt: 19. Mrz 2020, 13:54 | |
Die Transistoren habe ich mit Silikonentferner abgewischt. Da sind keine Rückstände mehr, außer in den Gehäuselöchern oben. Die Sourcewiderstände sind auch in Ordnung. Wie kann ich Transistoren überprüfen? Bei Bipolaren kann man ja die Stromverstärkung messen, aber bei FETs? |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 19. Mrz 2020, 14:46 | |
Am besten mit einem Kennlinienschreiber, der auch ein Paar Ampere bei 100V leistet. Vereinfacht könnte man einen Test zweistufig per Hand machen. 1) Sperrstrom messen, bei Uds=100V @ Ugs=0, 20°C 2) Id messen bei Uds=10V. Dabei Ugs messen und mit einem Poti langsam erhöhen und dabei die Id Stromwerte mitschreiben. Bei Werten ab ca. 100mA wird der ungekühlte FET natürlich wärmer, also einigermaßen schnell sein und Pausen machen. Anschließend Vergleich mit Datenblatt. Nicht übersehen, bei P-Kanal FETs, wie den 2SJxzy, ist die Polarität jeweils negativ! Wie viele willst Du denn testen? |
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Agnes:)
Stammgast |
#8 erstellt: 19. Mrz 2020, 15:38 | |
1 Paar, aus diesem Thread hier. Antworten, die sich nur auf mein Problem beziehen, bitte dort geben. Danke. |
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Rieser1
Neuling |
#9 erstellt: 19. Mrz 2020, 20:56 | |
Hallo zusammen, ganz lieben Dank für eure schnellen und kompetenten Antworten - klasse!! Tja, mein Fall ist dann wohl wirklich fatal .. ich motte das Ding mal ein - vielleicht begegnet mir ja mal ein günstiges "aus zwei mach eins".. Bis dahin bleibe ich nun meinem TA-F 570 treu - fällt mir auch nicht schwer.. Danke eckibaer auch für die China-story - ich befürchte leider, Du übertreibst da nicht.. |
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Uwe_1965
Inventar |
#10 erstellt: 19. Mrz 2020, 21:00 | |
Nein leider übertreibt da @eckibear da überhaupt nicht. Vielleicht sollte man sich wirklich auf die Suche nach einem Schlachtgerät machen, oder es selber als Schlachtgerät betrachten, je nach dem. Uwe |
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olimuc
Inventar |
#11 erstellt: 19. Mrz 2020, 22:38 | |
Mein letztes Reparaturprojekt war ein Teufel Sub, für den ich Toshibas (allerdings normale, keine MOSFETS) bestellt habe. Der Vorbesitzer hatte schon die Endstufen-Transistoren ausgetauscht, und sie waren wieder defekt. Ich hatte meine bei ihr wisst schon wo bestellt, allerdings bei einem deutschen Händler mit eigener separater Domain, das war mir als Quercheck wichtig. Als meine Toshibas kamen habe ich auf den ersten Blick gesehen, dass die echt sind (Aufdrucke stimmten mit dem Datenblatt aus dem Netz überein), die defekten von meinem Reparaturvorgänger sahen anders und merkwürdig aus. Mit meinen neuen Toshibas funktioniert (nach Beseitigung eines anderen zusätzlichen Defekts) alles seit einiger Zeit einwandfrei. Ich muss leider sagen: Je schwieriger die Beschaffung des Ersatzteils durch offensichtlich seriöse Kanäle, desto höher die Wahrscheinlichkeit des Fakes aus China-Kanälen. [Beitrag von olimuc am 19. Mrz 2020, 22:40 bearbeitet] |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 19. Mrz 2020, 22:45 | |
Eine gewisse Chance besteht darin, die alten MOSFET Typen durch neue zu ersetzen. Dazu muss man aber etwas Erfahrung im Schaltungsdesign und Messmöglichkeiten mitbringen. Neuere MOSFET Typen haben gegenüber den schon recht alten stark abweichende Grundparameter, die man wieder an anderer Stelle ausgleichen muss, um nicht mit Schwingungsproblemen, thermischer Instabilität etc. zu enden. |
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olimuc
Inventar |
#13 erstellt: 19. Mrz 2020, 22:51 | |
Und trotzdem würde ich sagen, dass sich die Reparatur nicht mehr lohnt. Da ist einiges zu investieren mit ungewissem Ausgang. Wirtschaftlich nervig ist es, wenn sich nach und nach defekte Teile ergeben, für deren Ersatz dann immer einzeln Versandkosten aus seriösen Quellen anfallen. |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 19. Mrz 2020, 23:17 | |
Das ist wohl die traurige Bilanz der Vernunft. Umfassende Restauration lohnt sich idR nur bei echten Sammlerstücken oder ggf. aus professionellem Bereich, bei Massenware halt nur aus Liebhaberei. Die Reparierbarkeit und die Strategie dazu ist je nach Alter des Geräts wirklich sehr unterschiedlich. Ganz bescheiden ist es bei neueren Teilen mit uCs an allen Ecken und Kanten. Selbst wenn man die Hardware noch zwei Jahre nach Neukauf bekommt, also wenn die Garantie gerade pünktlich abläuft, hilft es nicht weiter, denn z.Bsp. die Programmierung ist und bleibt ein großes Staatsgeheimnis der Hersteller. In der Generation >1980 wurden mehr und mehr Teile verbaut die immer schneller obsolet wurden und heute nicht einfach ersetzt werden können. MOSFETs aus dieser Aera sind ein Beispiel. Vor 1980 wird es dagegen oft einfacher, weil das meist 08-15 Designs waren, für die man ganz gut Ersatztypen und notfalls Workarounds findet. Am zugänglichsten sind dabei Geräte ohne jedwedes IC. [Beitrag von eckibear am 19. Mrz 2020, 23:17 bearbeitet] |
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olimuc
Inventar |
#15 erstellt: 19. Mrz 2020, 23:24 | |
Ich sehe solche Reparaturengagements durchaus auch emotional, ist ja viel Liebhaberei dabei. Allerdings ist es eine Art Ökonomie-Emotions-Hybrid: Wenn die Wahrscheinlichkeit zu hoch ist, dass der Reparaturversuch nicht zum Erfolg führt, dann hat man erstens viel Geld verbraten UND ist enttäuscht, weil die Reparatur nicht erfolgreich war. Ich würde das Gerät ins Teilelager stellen und mich neu auf die Lauer legen |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 19. Mrz 2020, 23:49 | |
Mensch = Jäger und Sammler |
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Agnes:)
Stammgast |
#17 erstellt: 20. Mrz 2020, 09:39 | |
Und wo würdest du die 2SK1529 / 2SJ200 (für Rieser1) bzw. 2SK1530 / 2SJ201 (für mich) bestellen? |
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olimuc
Inventar |
#18 erstellt: 20. Mrz 2020, 10:39 | |
Ich hatte meine Toshibas hier bestellt, hat einwandfrei geklappt. Die haben auch einen Shop in der Bucht. Fragt doch dort mal an, ob die weiterhelfen können. Deinen 1530 könntest Du hier anfragen. [Beitrag von olimuc am 20. Mrz 2020, 10:44 bearbeitet] |
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