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Sony abgleichen+A -A |
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Autor |
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paga58
Inventar |
#1 erstellt: 28. Dez 2007, 20:31 | |
Hallo! Heute habe ich bei meinem Sony ST-J55 (PLL Tuner) das Netzteil reparieren müssen und die Gelegenheit genutzt, um mal die Oszillatorfrequenz zu messen: Schon immer waren schwache Sender bei Abstimmung 50kHz über Nennfrequenz weniger verrauscht gewesen. Tja, und der Oszi schwingt 10,65 MHz über der angezeigten FM_Frequenz statt 10,7 darüber, das aber PLL genau... Nun meine Frage: Ist es eine gute Idee, am Auskoppeltrafo des Mischtransisors zu schrauben oder ist es geschickter am Demodulatortrafo den Nulldurchgang zu verdrehen? (Schaltung: 3+1 abgestimmte Kreise in einem ALPS HF_Teil, dann 4 Keramik ZF_Filter und ein LA1231 Demodulatorchip mit Ausgängen "0 Durchgang" und Signalstärke. Messgeräte: Ich hab einen HF_Zähler, einen nicht modulierbaren HF_Generator und NF_Gerätschaften. KEIN Oscilloscop, das mehr als NF anzeigen kann). Und eine 2. Frage: Ein LA1235 Demodulator klirrt nur halb so viel wie ein 1231 und die Pin Funktionen beider Chips sind identisch. Sind die beiden direkt gegeneinander austauschbar oder brauch ich dann einen anderen Demodulatortrafo? In den Datenblättern stehen unterschiedliche Trafo_Typen drin, aber der 1235 kam ja auch erst später auf den Markt. Hat jemand gute Vorschläge? Danke+Grüße Achim |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 28. Dez 2007, 21:10 | |
Moin, Die Trafos, an denen Du drehen willst, sind eher Bandfilter oder Einzelkreise ;-) Dass der Oszillator um 10,65MHz ueber der Empfangsfrequenz schwingt, liegt an den Keramikfiltern in der ZF. Die werden in Gruppen gleicher Mittenfrequenz sortiert und durch Farbpunkte gekennzeichnet. Mit einem roten Punkt haben sie 10,7MHz. Strenggenommen muesste man den ZF-Verstaerker durchwobbeln, aber Du kannst versuchen, die Bandfilter von hinten nach vorn bei korrekter Oszillatoreinstellung auf einen Sender zu korrigieren. Messpunkt Signalstaerke auf Maximum. Du musst allerdings daran denken, dass der Nulldurchgang des Demodulators als Stoppsignal fuer den Sendersuchlauf gebraucht wird. Einen Fehler hier kann man daran erkennen, dass der Suchlauf nicht korrekt anhaelt, beide Richtungen pruefen. Das ZF/Demod-IC kann man ja probeweise tauschen. Fassung mit gedrehten Kontakten verwenden. Der Empfindlichkeitsunterschied bei Ablage kann auch durch verstimmte HF-Kreise im Tuner verusacht werden. Allerdings muessen die schon sehr danebenliegen, weil 50kHz bei 100MHz nicht viel ist, die Kreise sind breiter. L-Abgleich am unteren Bandende (89MHz) und C-Abgleich bei 106MHz ueberprufen. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 28. Dez 2007, 21:11 bearbeitet] |
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audiophilanthrop
Inventar |
#3 erstellt: 28. Dez 2007, 23:24 | |
Jetzt wäre die Frage, ob der LO deswegen etwas zu niedrig hängt (bezogen auf die Anzeige, nehme ich an), weil der Referenzquarz weggelaufen wäre, oder ob das an einer ZF-Feineinstellung (ähnlich Grundig ST6500/T7500) liegt. Im ersteren Fall wäre der Abstand zur Nominalfrequenz nicht konstant, im letzteren schon. Am Diskriminator drehen bringt nur etwas, wenn es auch wirklich daran hängt. Dann müßte auch der Suchlauf bei der falschen (angezeigten) Frequenz stoppen, und zwar konsequent immer in gleichem Abstand. Den IFT an Mischerausgang in Ruhe lassen, Optimierung ist hier nur mit Wobbler oder eher modulierbarem klirrarmen Meßsender zzgl. NF-Klirrfaktormessung möglich. Ähnliches gilt im übrigen auch für die Diskriminatorkreise. Dieses ganze Zeug hat großen Einfluß auf den Klirr. [Beitrag von audiophilanthrop am 28. Dez 2007, 23:25 bearbeitet] |
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paga58
Inventar |
#4 erstellt: 29. Dez 2007, 00:10 | |
Hi, schon mal Dank für die Tips. Der PLL Kreis arbeitet noch genau mit der Quarzfrequenz (7,2 MHz). Ich denke, diese Frequenz und der Teilungsfaktor der PLL passen "ab Werk" nicht 100% zusammen. Die ZF Filter sind "E10,7S" mit schwarzem Punkt. Keine Ahnung ob schwarz 10,65 MHz Mittenfrequenz bedeutet. Den HF Teil komplett neu abstimmen wollte ich mangels FM Sender nicht - ihr bestätigt mich da. So kann ich den Oszillator halt nicht "umstimmen", damit die 3 anderen Abstimmdioden eine andere Spannung kriegen und sich die Durchlasskurve der HF Kreise verschiebt. Ist halt blöd, dass man nicht sagen kann, ob die 10,65 MHz Absicht sind - im Manual steht jedenfalls 10,7... Ach ja, der Suchlauf stoppt bei den Sendernennfrequenzen, die Signalstärkeanzeige wird bei manuellem Verschieben noch oben um einen Strich stärker. Mal sehen, ob ich jetzt alles ummodele, wo ich das Teil schon mal aus dem Kabelgestrüpp der Anlage befreit habe . Grüße Achim |
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audiophilanthrop
Inventar |
#5 erstellt: 29. Dez 2007, 14:46 | |
Schwarz = 10,64 MHz (+/- 30 kHz), das paßt - offenbar gibt es also tatsächlich eine ZF-Feineinstellung. Es sollte sich je nach Position des Punktes um 230er (links oben) oder 180er (rechts oben) handeln. Wenn es tatsächlich 4 identische Filter sind, dann vermutlich 230er (mit 180ern kriegt man vielleicht bei 2 oder bei sorgfältiger Selektion auch 3 hintereinander halbwegs niedrigen Klirr hin, aber 4?). Wenn die Signalstärke bei Abstimmung auf 50 kHz über Nominalfrequenz höher ist, so muß (da der Mischer invertierend arbeitet) das Maximum der Durchlaßkurve der Filterage bis zur Signalstärkegewinnung (oft nach den ersten 1-2 Filtern oder sogar dem IFT abgegriffen) noch deutlich unter 10,65 MHz liegen. Hier müßte man tatsächlich mal den Schaltplan zu Rate ziehen und ggf. durchwobbeln. Evtl. lohnt es sich auch, mal die Filter einzeln durchzuwobbeln (richtige Anpassung nicht vergessen) und deren Mittenfrequenzen zu prüfen. |
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paga58
Inventar |
#6 erstellt: 30. Dez 2007, 22:37 | |
So! Seit heute ist der Tuner wieder im Einsatz. Ich habe den Stereodecoder zum Probieren mal von der Stummschaltung abgehängt und den Diskriminator etwas verdreht. Leichtes Zerren hört man bei Bass-Schlägen jetzt 50 kHz unter Nennfrequenz und 150 kHz darüber. Symmetrisch zur Mitte ging leider nicht, dann hat der Suchlauf falsch gestoppt. Da jetzt keine Probleme auftreten, ich ganz schwache Sender eh manuell einstellen muss und keinen Generator mit Markengeber habe, bin ich erst mal zufrieden. Immerhin hab ich den J55 vor den Metzgern gerettet, die die Teile nur aufkaufen, um den MPX Decoder auszulöten - dieser rare KB4437 soll ja angeblich der klanglich beste sein. Guten Rutsch nach 2008! Achim |
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audiophilanthrop
Inventar |
#7 erstellt: 31. Dez 2007, 01:02 | |
KB4437 PA1001 16-DIP LIN-IC TOKO Achduje, ein wirklich rares Biest. Wie man schon an der x-ref zu PA1001 sieht, unter anderem Namen auch von Pioneer verbaut (u.a. in TX-9500II, TX-9800 und SX-1080). [Beitrag von audiophilanthrop am 31. Dez 2007, 01:03 bearbeitet] |
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