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Spannungsversorgung Endstufen B750+A -A |
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Autor |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 03. Mrz 2019, 11:36 | |
Ich habe vor Kurzem begonnen, einen Revox B750 wieder herzurichten, bei dem ein Kanal ausgefallen war (beide Leistungstransistoren tot). Leider hab ich vergessen, die Anspeisung für die Endstufen sauber zu beschriften, sodass ich jetzt nicht weiß, wie ich sie wieder anstecken soll. Dazu muss gesagt werden, dass der Trafo nicht mehr der originale ist, sondern ein nachgekaufter Ringkerntrafo, der für die Anspeisung der Endstufen lauter gleiche (rote) Farben aufweist. Im Anhang des Netzteiles sind das die Punkte P3, P4, und P5. Der zweite Kanal ist noch im Gerät, fix verdrahtet. Meine Fragen: 1. Während die Position P3 noch klar ist, weil Mittelanzapfung, bin ich mir nicht klar, ob ich P4 und P5 ohne Auswirkungen vertauschen kann ohne negative Auswirkungen, da u.a. ja die Versorgung der Vorstufen mittels 20V-Einspeisung erfolgt. 2. Wie finde ich die richtige Zuordnung heraus? Mit welchen Hilfsmitteln? Ich könnte mir vorstellen, ein Zweistrahloszi zu nehmen und die Phasenverschiebung beider Wicklungen zu bestimmen und mit den Wicklungen des zweiten Kanals zu vergleichen. Dankbar für jeden hilfreichen Kommentar Dieter PS: Hab ein paar Fehler ausgebessert [Beitrag von Littleapple am 03. Mrz 2019, 15:38 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 03. Mrz 2019, 23:16 | |
Darf ich die Frage etwas anders stellen: Bei Netzteilen mit symmetrischer Ausgangsspannung bin ich es bisher gewohnt, dass die sekundäre Trafowicklung einfach eine Mittelanzapfung aufweist. Das ist hier eben nicht der Fall, sondern sie ist umgleichsinnig gewickelt. Daher stelle ich nun die Frage, ob ich das unbedingt berücksichtigen muss und welchen Sinn solch eine Maßnahme hat? Gruß Dieter |
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CarlM.
Inventar |
#3 erstellt: 03. Mrz 2019, 23:43 | |
Ich beginne einmal, damit Du eine Antwort bekommst. Du hast geschrieben, dass ursprünglich kein Ringkerntrafo, sondern eine "herkömmliche" Bauform verwendet wurde. Vielleicht hat die ungleichsinnige Art der Wicklung etwas mit dem Ringkern zu tun. Ggf. heben sich auch Störeinflüsse (Brumm) auf diese Weise gegenseitig auf. Ich würde wie folgt vorgehen, weil Du ja offensichtlich eine korrekt verdrahtete Seite hast: 1. Dokumentation der korrekten Seite. Ich klebe mir dazu verschiedenfarbiges Isolierband um die Drähte und mache Photos - zusätzlich zu schriftlichen Notizen. 2. Dann würde ich alles ablöten und mittels Widerstandsmessung gucken, welche Drähte miteinander verbunden sind. Ggf. helfen Widerstandswerte oder gemessene Induktivitäten bei der Zuordnung (wegen der Symmetrien rechts/links). 3. Wenn alle Drähte sicher fixiert sind, z.B. indem man Lüsterklemmen aufgeschraubt hat, würde ich Spannungen entsprechend den Zuordnungen messen. Damit weisst Du, welche Paare wie zuzuordnen sind. Ein Vergleich mit den anderen Messungen sollte dies bestätigen. Falls Du Bilder vom Trafo hast, wäre dies sicherlich hilfreich - ebenso wie eventuell vorhandene Begleitpapiere zum Ringkerntrafo oder eine Hersteller/Modellbezeichnung. [Beitrag von CarlM. am 03. Mrz 2019, 23:44 bearbeitet] |
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klausES
Inventar |
#4 erstellt: 03. Mrz 2019, 23:54 | |
Meinst du damit der sei bifilar gewickelt ?!? Zeig mal die ganze Schaltung. So ist es etwas undurchsichtig wohin alle Stränge gehen. Das obere Bild wäre der Originale Trafo ? Sieht aus als wären es auch für's Rail getrennte Wicklungen (2x Symmetrien) für getrennte Gleichrichter/Siebung Rechts/Links ? Ohne "durchgängige" Mittenanzapfung. Da sind die Massen die Railwicklungs Verbindungen/Brückungen auf die jeweils zweite 41,5V Wicklung. Deine neuer Trafo hat auch alles doppelt xV-0-xV mal zwei ? |
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klausES
Inventar |
#5 erstellt: 03. Mrz 2019, 23:56 | |
Ok, der Carl war schneller. Sonst hatte ich noch was von der Phasenlage erzählen wollen. |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 04. Mrz 2019, 08:48 | |
Guten Morgen, danke für die ersten Antworten. Sie beantworten zwar manche meiner Fragen indirekt, zeigen mir aber auch, dass ich noch genauere Infos geben muss. Der neue Trafo scheint in gleicher Weise gewickelt zu sein wie der ursprüngliche; der Unterschied ist, dass am ursprünglichen genau beschriftet war, an welchen Pin der Endstufe der jeweilige Draht anzuschließen war. Das habe ich bei einem Kanal infolge des nicht erwarteten Ausfalls nicht gemacht. Jetzt stehe ich davor und weiß nicht, ob ich die Anschlusskabel für Pin 4 und 5 vertauschen darf. Alle Schaltbilder sind originale Revoxschaltbilder keine nachträglichen Modifikationen. Der neue Trafo ist offensichtlich völlig gleich gewickelt worden wie der originale; halt nur als Ringkerntrafo. Gleichzeitig stellt sich natürlich für mich die Frage, warum der Trafo mit bipolarer Wicklung (danke für das Fachwort klausES) konzipiert ist und nicht einfach eine Mittelanzapfung hat. Das, so nehme ich an, beantwortet auch die Frage, ob ich die beiden Anschlüsse vertauschen darf. An Phasenlagen habe ich auch gedacht, wobei mir nicht klar ist, ob Störeinflüsse zu erwarten sind, wenn ich Anschlüsse, wie oben beschrieben Pin 4 und 5, vertausche. DCarlM, das Dilemma ist, dass die bei dem Trafo die "Mittelanzapfung" genau zuordnen kann, denn dort sind die beiden Drähte aus dem Trafo herausgeführt und nachträglich verbunden, die beiden Windungen jedoch gleiche Spannungen liefern, also auch den gleichen Ohmschen Widerstand aufweisen, sodass ich sie nicht voneinander unterscheiden kann. Gruß Dieter |
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CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 04. Mrz 2019, 09:41 | |
Klaus hat den Begriff "bifilar" und nicht "bipolar" verwendet. https://de.wikipedia.org/wiki/Bifilar Ich verstehe zwar, was Du geschrieben hast. Aber dennoch verstehe ich nicht ganz, wie ein Ringkerntrafo genauso gewickelt werden kann wie ein herkömmlicher. Schon die Konstruktion weist ja insbesondere bezgl. des Verlaufs des Feldes erhebliche Unterschiede auf. |
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klausES
Inventar |
#8 erstellt: 04. Mrz 2019, 11:10 | |
Würde wie Carl geschrieben hat vorgehen. Auch sein Punkt 3. Spannungen am "losen" Trafo messen (alle sekundäre Adernenden vorsichtshalber auch an Lüsterklemmen) um sicher zu gehen das du später jeweils wirklich alle x-0-x Wicklungen als Reihenschaltungen bekommst und (da wie du schreibst die Rail Wicklungen auch beim neuen Trafo alle doppelt vorhanden sind) mit einem Oszi auch auf Phasengleich prüfst/notierst (würde ich, selbst bei wirklichem Doppel Mono drauf achten). Das der neue jeweils "durchgängige" Mittenanzapfungen hat (nicht wie beim alten Brücken gesetzt werden die dann die Massen bilden) ist dann unerheblich wenn sich die Massen/Masseführungen zu den Schaltungen links/rechts (da der neue ja auch je alles 2x sym.) nicht vermischen / nicht vom alten Schaltbild unterscheiden. Edit: Oben; "prüfen ob du auch Reihenschaltungen bekommst" ist natürlich Quatsch wenn es jetzt nur noch, schon durchgängige Mittenanzapfungen gibt. [Beitrag von klausES am 04. Mrz 2019, 11:33 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 04. Mrz 2019, 12:28 | |
Danke Euch beiden für die ergänzenden Antworten. Hilft mir für die weitere Vorgangsweise sehr. Ich hätte mir mein eigenes Schreiben heute früh nochmals durchlesen müssen; das strotz ja nur so von Fehlern. Tut mir leid. Natürlich muss es bifilar heißen, aber mein lieber Computer hat ein Rechtschreibprogramm und hat´s mir umgebessert. Fast hätte er es wieder geschafft. @Carl: Was ich zum Ringkerntrafo nur sagen wollte war, dass er die gleichen Wicklungen aufweist wie das Original. Natürlich muss das Design anders sein als bei einem Schnittbandkern, wie Du angemerkt hast. Ich scheue mich es zu sagen, aber mein Vater hat Messgeräte entwickelt und Kleintransformatoren berechnet. Leider haben wir viel zu wenig darüber gesprochen, sodass ich nur eine vage Ahnung davon habe. Herzlichen Dank nochmal Dieter PS: Ich werde nach Abschluss meiner Arbeiten kurz berichten. |
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Ingor
Inventar |
#10 erstellt: 04. Mrz 2019, 15:01 | |
Wieso misst du nicht die Spannungen an den Ausgängen oder vergleichst die Widerständer der Spulen miteinander? Es gibt eine ganz einfache Art die Phasengleichheit zweier Wicklungen zu prüfen. Dazu einach die Spulen in Reihe schalten und die Spannung messen. Addieren sich die Spannungen der Wicklungen sind sie in Phase, andernfalls reduzieren sie sich. |
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klausES
Inventar |
#11 erstellt: 04. Mrz 2019, 19:46 | |
Ja natürlich, oder so. Kannst den Oszi wieder abbestellen. Paar Drahtbrücken sind günstiger. |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 05. Mrz 2019, 12:27 | |
Danke für die Ergänzungen von Eurer Seite; finde die Hilfe hier wirklich super; auch mit einer großartigen Geduld für "Möchtegernelektroniker" wie mich. Darauf hätte ich eigentlich mit ein bisschen logischem Denken auch kommen können. Aber bei Strom und wertvollen Geräten bin ich mir immer etwas unsicher bzw. besonders vorsichtig. Hab mittlerweile mein Oszilloskop hergenommen (hatte ich vorher schon, nicht erst gekauft), weil ich Eure Antworten noch nicht gelesen hatte. Und Ingo hat ganz recht, es sind die beiden Wicklungen phasengleich und bei Addition am Oszi hab ich die doppelte Amplitude. Damit ist die Sache eigentlich sehr einfach. Ich kann die beiden Anschlüsse unproblematisch vertauschen; nur die Mittelanzapfung nicht! Vielen Dank für Eure Beiträge Dieter |
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