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Nad 3225 PE Linker Kanal verzerrt

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Beitrag
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Feb 2019, 18:24
Hallo,

Ich habe letzte Woche den alten Vollverstärker von meiner Tante erhalten, da dieser nicht mehr ganz das tut, was er soll.
Bei dem Verstärker handelt es sich um einen NAD 3225 PE.
Das Problem ist, dass alles, was auf dem linken Kanal kommt, verzerrt ist (je lauter, desto schlimmer)
Der rechte Kanal läuft ohne Probleme.
Hab's mal aufgenommen:


Es gibt einen pre-Ausgang, aus dem kommt das Signal normal.
aber alles was man in Main in reinlaufen lässt, wird verzerrt. (hab ich jetzt mal so gedeutet, dass der Fehler irgendwo in der Endstufe ist)

Auf dem Kopfhörer-Ausgang hört es sich übrigens genauso an.

Hab den Verstärker, dann mal auseinenader genommen und gehofft, dass man optischen irgendein Defekt an den Platinen-Bauteilen feststellen kann, doch Fehlanzeige.
20190202_182006[1]

Macht es Sinn da noch weiter nach dem Defekt zu suchen, oder ist das Problem nur mit einer komplett neuen Endstufe zu lösen?

Gruß
DB
Inventar
#2 erstellt: 03. Feb 2019, 19:15
Hallo,

das ist doch ein diskret aufgebauter Verstärker, weshalb willst Du denn da die komplette Endstufe wechseln?
Mach Dich auf die Suche nach einem Schaltplan und dann gehe ans Messen. Du hast ja einen Kanal, der funktioniert, als Vorlage.


MfG
DB
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Feb 2019, 22:10
Hallo,

Ich hab von dem ganzen nicht allzu viel Ahnung, aber ich habe jetzt durch das Verfolgen der Leiter herausgefunden, dass die rot Markierte Seite der linke Kanal (also der defekte) und die grün markierte Seite der rechte sein müsste.(Hoffe ich zumindest)
Inked20190203_214917_LI

Dabei ist mir bei genauerem Betrachten der Bauteile eine kleine Verfärbung an einem Widerstand aufgefallen:
20190203_214846

Könnte das vielleicht schon der Übeltäter sein, oder bedeutet die Verfärbung nichts?

Das mit dem Durchmessen ist für mich als Laie jetzt nicht allzu einfach, hätte aber ein Multimeter zur Hand und habe auch im Internet das passende Schema und auch die Teileliste gefunden.
Bzw. wie geht man denn da vor, kann ich einfach einen gleichbleibenden Ton abspielen und dann die Werte von den Bauteilen des rechten Kanals mit denen des linken vergleichen?

Schonmal Vielen Dank für die Antworten
DB
Inventar
#4 erstellt: 04. Feb 2019, 07:37
Zuerst einmal solltest Du die Gleichspannungswerte messen und mit denen im Schaltplan vergleichen. Auffälligkeiten schreibst Du hier rein.
Dann sehen wir weiter.

MfG
DB
eckibear
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Feb 2019, 14:02

MilchMitHonig1 (Beitrag #3) schrieb:
Dabei ist mir bei genauerem Betrachten der Bauteile eine kleine Verfärbung an einem Widerstand aufgefallen...Könnte das vielleicht schon der Übeltäter sein, oder bedeutet die Verfärbung nichts?

Das ist schon der Folgeschaden eines Defektes, denn normalerweise brennt R453 nicht weg.
In dem Fall muss man mindestens die gesamte Endstufen-Darlingtonkette genau prüfen.
Ohne weitergehende Fachkenntnis auf deiner Seite würde ich vorschlagen alle der linken Endstufe Transistoren zu erneuern, zusätzlich alle gerösteten Teile und kleineren Elkos. Viel weniger oder viel mehr wird eine Fachwerkstatt am Ende auch nicht machen, denn die Erfahrung in solchen Fällen zeigt, dass messtechnisch scheinbar noch intakte Halbleiter im Betrieb oft ausfallen; die meisten Testverfahren und chinesischen Prüfgerätchen taugen einfach nichts.

Das mit dem Durchmessen ist für mich als Laie jetzt nicht allzu einfach, hätte aber ein Multimeter zur Hand und habe auch im Internet das passende Schema und auch die Teileliste gefunden. Bzw. wie geht man denn da vor, kann ich einfach einen gleichbleibenden Ton abspielen und dann die Werte von den Bauteilen des rechten Kanals mit denen des linken vergleichen?

Diese Methode ist eher was gegen Ende einer Reparatur, zur Kontrolle. Bevor die Arbeitspunkte der einzelnen Stufen nicht einmal stimmen, macht es keinen Sinn Signale abzuspielen, weil währenddessen noch mehr Teile abrauchen können und der Schaden sich munter ausdehnt.


[Beitrag von eckibear am 04. Feb 2019, 16:09 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 04. Feb 2019, 14:25
Der sieht auf dem Foto auch seltsam aus:

inked2
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Feb 2019, 20:48

Der sieht auf dem Foto auch seltsam aus:


Da ist nur die Farbe etwas verschwommen, sieht aber sonst in Ordnung aus
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 04. Feb 2019, 22:15
Hier als Unterstützung mal ein Schaltplan der Leistungsendstufen des NAD 3225PE:
Wie man sieht, hat diese Schaltung einige Besonderheiten.
Die Spannungsangaben helfen bei der Fehlersuche, diese habe ich gelb gekennzeichnet.

NAD 3225PE schematics detail power amps voltages marked


Das Netzteil sollte ebenfalls überprüft werden.
Darin die berühmte NAD-Schaltung zur Verbesserung der Impulsleistung (Erzeugung der Railspannungen B+ und B-).

NAD 3225PE schematics detail power supply section

Ich hoffe das hilft.

- Johannes
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Feb 2019, 19:23
Vielen Dank für die Hilfsbereitschaft,

Ich bin wirklich überhaupt nicht vom Fach, daher kann meine Vorgehensweise um die Spannungen zu messen völlig falsch sein.

Ich würde jetzt das (oder den ) Multimeter auf Gleichstrom 200V (oder20?) stellen, mit der schwarzen Messspitze an Ground gehen und dann mit der roten an die markierten Stellen auf dem Plan und dann sollten ungefähr die eingetragenen Ergebnisse raus kommen. Falls die Abweichung sehr groß ist, weiß ich dann, dass zwischen dieser Messstelle und der letzten davor, die noch in Takt ist, irgendwo der Fehler liegen muss.

Stimmt das so?

Und was hat es mit dem B+ und- auf sich, sind das einfach nur die Verbindungen zwischen Netzteil und Endstufe oder soll da auch ein konkreter Wert zu messen sein?
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 05. Feb 2019, 19:29
Stimmt so, nur musst Du den Messbereich Gleichspannung (gemessen in Volt) einstellen, um Gotteswillen nicht Messbereich Strom (gemessen in Ampere) !!

Das Ergebnis willst also in Volt DC bzw. V= ablesen.

Das schwarze Kabel des Multimeters wird mit einem zentralen Massepunkt verbunden und bildet sozusagen den Referenzpunkt.
Für diese Messungen kann wohl das Gehäuse als Massepunkt dienen.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 05. Feb 2019, 20:02
Hier ist das Platinenlayout des NAD 3225PE mit dem zentralen Massepunkt gelb markiert.

NAD 3225PE main PCB layout central ground marked
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Feb 2019, 21:15
so....

Ich hab jetzt mal die Spannungen im Netzteil durchgemessen und notiert, sieht meiner Ansicht nach ganz ok aus.

Dabei ist mir aber aufgefallen, dass das Bauteil Q508 (Transistor mit Kühlkörper, glaub ich zumindest) innerhalb kürzester Zeit sehr heiß wird (im Schaltplan blau markiert).

Ist wahrscheinlich völlig normal, aber ich wollt's mal erwähnt haben.

nad-3225pe-schematics-detail-power-supply-section_920723 (1)
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 05. Feb 2019, 21:38
Gute Arbeit. Du hast den Spannungsregler im Netzteil durchgemessen. Er versorgt v.a. die vorderen (spannungsverstärkenden Stufen der Endverstärker.

Q508 darf warm oder sogar heiß sein. Ebenso ist das von Q507 zu vermuten.

Die Messwerte sehen fast alle schon mal plausibel aus.

Mich überrascht zwar, dass die Spannungen alle etwas niedriger liegen, denn ich hätte aufgrund der höheren Netzspannung in Mitteleurope seit 1987 (230V~ statt 220V~) eher vermutet, die Spannungen liegen etwas höher. Aber das soll erst mal nicht stören.

Man kann sehen, dass fast alle Transistoren dieser Schaltung im Arbeitspunkt arbeiten, sprich: Zwischen Basis und Emitter ist die (Dioden-)Spannung von 0,6V.

Einzige Ausnahme: Der Längsregeltransistor Q507.
Basis: 44,4V
Emitter: 40,4V

Der könnte defekt sein.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 06. Feb 2019, 11:21
Ich habe im Schaltplan der "Power Envelope" Schaltung im Netzteil des NAD 3225PE drei - wie ich meine - falsche Verbindungen entdeckt.

Diese können IMHO nicht richtig sein, jede davon würden zu einem sofortigen Kurzschluss führen.

NAD 3225PE schematics detail power supply section wrong connections in diagram errata

Nimmt man diese drei Verbindungen heraus, dann lässt sich diese Schaltung auch besser verstehen.

Die Trafo-Wicklungen mit niedrigerer Spannung laden direkt die Siebkondensatoren auf.
Die Trafo-Wicklungen mit höherer Spannung laden nur zwei 47µF Elkos auf und laufen dann über eine Begrenzungsschaltung aus jeweils zwei Transistoren.

Die Begrenzung erfolgt jeweils bei ca. 2,7 Ampere durch die Widerstände R501/R502 und die Transistoren Q501/Q502, welche bei 0,6V Spannungsabfall am Widerstandschalten, oder bei hochohmig gewordenem PTC Thermistor (Kaltleiter, durch welchen ebenfalls ein Teil des zusätzlichen Stromes fließt) schalten.

- Johannes
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 06. Feb 2019, 11:47
Hallo Johannes,
kann es sein, dass immer nur zwei der vier Sicherungen gesteckt sind und dass dies z.B. in einem Begleittext zum Schaltplan erläutert wird?
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 06. Feb 2019, 13:33
Das halte ich für unwahrscheinlich, denn auf den Bildern sind alle Sicherungshalter bestückt, also alle sechs Sicherungen auf der Sekundärseite des Trafos (Seltsamerweise sehe ich keine Sicherungen auf der Primärseite).

Und es würde nur zwei der drei falschen Verbindungen im Schaltplan erklären, wenn das wirklich so wäre.

Vielleicht übersehe ich noch irgendwas, aber im Augenblick vermute ich entweder einen "Arbeitsfehler", oder aber bewusste Verwirrtaktik der Entwickler, um die "tolle" neue Power Envelope Technologie zu verschleiern. Ob diese wirklich so viel bringt, sei mal dahingestellt. Da könnte man wahrscheinlich verschiedener Meinung sein. Andere spendieren größere Siebkapazitäten und haben damit vielleicht mehr erreicht.

- Johannes
grautvOHRnix
Stammgast
#17 erstellt: 06. Feb 2019, 14:58
Genau, die Verbrecher.
Und in ihrer Freizeit sprühen sie Beruhigungsmittel in die Stratosphäre
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 06. Feb 2019, 17:21
Um noch mal auf den eigentlichen Fehler zu kommen:

Das Problem ist, dass alles, was auf dem linken Kanal kommt, verzerrt ist (je lauter, desto schlimmer)
Der rechte Kanal läuft ohne Probleme.
...
Es gibt einen pre-Ausgang, aus dem kommt das Signal normal.
aber alles was man in Main in reinlaufen lässt, wird verzerrt. (hab ich jetzt mal so gedeutet, dass der Fehler irgendwo in der Endstufe ist)

Auf dem Kopfhörer-Ausgang hört es sich übrigens genauso an.


Der Ton im Video deutet nach meiner Wahrnehmung auf eine begrenzende Verzerrung im linken Kanal hin. Das würde bedeuten, dass der Ton ab einer bestimmten positiven oder negativen Spannung abgeschnitten wird. Wenn Du schreibst "je lauter, desto schlimmer", dann wäre das ein deutliches Zeichen dafür.

Normalerweise würde man bei Klassikern in diesem Alter von Kontaktproblemen ausgehen, etwa im Ausgangs-Relais oder Lautsprecher-Wahlschalter. Solche Kontakte gibt es beim 3225PE nur in der Kopfhörerbuchse, wo das Lautsprechersignal durchgeleitet wird und ggf. getrennt, wenn ein Kopfhörer eingesteck wurde.
Aber erstens würden sich solche Kontaktprobleme anders darstellen ("je lauter desto besser") und zweitens hast Du durch Betätigung des Kopfhörerausgangs bereits damit experimentiert und hättest Fehler dort sofort erkannt.

Dass z.B. ein Transistor im linken Endstufenkanal komplett einbricht oder Ähnliches glaube ich nicht, weil sich sonst stärkere Verzerrungen ergeben würden mit mehr Hochtonanteil.

Ich sehe eine relativ banale Möglichkeit, wo das Problem herkommen kann:
Die Vorspannung für den Eingangstransistor ist am Trimmpoti R411 nicht mittig eingestellt (genannt CENTER VOLTAGE Adjustment), so dass das Signal positiv oder negativ begrenzt werden würde.

Du könntest vorab einfach mal messen, wie die Spannung an der Basis des Transistors Q401 aussieht. Unbedingt vorher die Lautsprecher abhängen !!!

Die Pinbelegung des Eingangstransistors (Typ BC550C) ist C-B-E von vorne, Basis in der Mitte. Es sollten ungefähr +1,3V an der Basis anliegen.
Aber der Einstellbereich durch Trimpoti ist möglicherweise recht fein, wenn man dort misst. Daher muss man letztendlich das Multimeter an den Endstufenausgang anschließen und das Poti auf minimale Ausgangsgleichspannung einstellen (+/-30mV). Siehe Service Manual Seite 5.

Wenn Du das Poti anfängst zu drehen, dann bedenke, dass Du es dann auch mit Alkohol oder Lösemittelspray reinigen solltest. Möglicherweise ist die Schleiferbahn verschmutzt. Manchmal hilft, das Poti mehrfach hin und her zu drehen. Schlimmstenfalls Trimmpoti erneuern.

Die Ruhestromeinstellung mit dem anderen Trimmpoti würde ich erst mal nicht anfassen, die hat mit deinem Problem nichts zu tun.Hier gilt das gleiche, nämlich dass die erstalige Betätigung des Trimmpoti den festgebackenen Zustand löst und dann muss man auch reinigen und dann neu einstellen.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 06. Feb 2019, 21:39 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 06. Feb 2019, 18:13
Noch ein Tipp:

Wenn das Gerät noch länger leben soll, dann ist ein Austausch einiger Elektrolytkondensatoren zu empfehlen:
1. Starke Alterung in der Nähe von Hitzequellen (aufgeblähte Haube, geschrumpfte Plastikhülle, ausgelaufenes Elektrolyt)
2. Spannungsfestigkeit <25V sind nicht langzeitstabil. (z.B. C416/C417 mit 1000µF 6,3V ersetzen mit 50V Typ)

Als Illustration habe ich hier ein Bild aus dem Head-Fi Forum verwendet, um die Hitzeprobleme dieses Gerätes mal darzustellen und einen ReCap zu begründen:

NAD 3225PE inside picture showing heat damage recap electrolytics Elkos

Quelle des Bildes: https://www.head-fi....lots-of-pics.348381/

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 06. Feb 2019, 21:37 bearbeitet]
Hansdisser
Neuling
#20 erstellt: 06. Feb 2019, 19:30
Erstmal hallo MilchMitHonig, noch nicht vor allzulanger Zeit hatte ich ein ähnliches Problem wie du.

Die obringen Tweets der HiFi Gemeinschaft sind wirklich äußerst gut und mit der Hilfe wirst du den Fehler sicher ( auch als Laie) schnell finden.

Frohes Werken und viel Erfolg
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 06. Feb 2019, 19:36

Du könntest vorab einfach mal messen, wie die Spannung an der Basis des Transistors Q401 aussieht. Unbedingt vorher die Lautsprecher abhängen !!!

Ich weiß jetzt nicht so genau welches der drei Beinchen die Basis ist, daher:
1. 3,8
2. 1,3
3. 40,4
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 06. Feb 2019, 19:41
Wer lesen kann ist klar im Vorteil,hast ja direkt unten drunter erklärt was die Basis ist.
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 06. Feb 2019, 19:52
Also,
ich hab jetzt die schwarze Messspitze immernoch an Ground und die rote im roten Lautsprecher Ausgang der linken Seite.
Es werden 2,3 V angezeigt.
Wenn ich jetzt an R411 drehe verändert sich nichts.
Während ich das hier schreibe merke ich aber, dass der Wert kontinuierlich sinkt, obwohl ich gar nichts ändere ( mittlerweile 1,7V)
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 06. Feb 2019, 20:04
Aha, da haben wir das Problem !!!

1. Deine Messmethode ist richtig.

2. Du solltest ca. 5 Sekunden nach dem Einschalten nur noch einen normalen Gleichspannungs "Offset" von ca. +/-0,03V (30mV) messen, und zwar stabil. Vielleicht wandert es mit der Erwärmung des Gerätes ein paar Millivolt, aber mehr darf es nicht sein.

3. Alles über +/-100mV bzw. 0,1V ist ein Fehler und muss behoben werden. 2,3V oder auch nur 1,6V sind ganz klar ein Problem.

4. Die Lautsprecher würde ich nicht mehr anschließen, denn die Gleichspannung bewirkt einen konstanten Strom durch den Tieftöner. Normalerweise hat ein Tieftöner 3 Ohm Gleichstromwiderstand und dann verbrät man bei 2,3V Offset ungefähr ein Leistung von P = U^2 / R = 1,7 Watt.

Sollte der Offset - z.B. nach dem Einschalten - noch höher sein, dann ist auch die Verlustleistung am Tieftöner mit dem Quadrat der Spannung höher. Irgendwann brennt der Tieftöner durch.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 06. Feb 2019, 20:14
Mein Hauptverdächtiger für das Offset-Problem wäre der Kondensator C415 (1000µF 6.3V), der den Fußpunkt der Gegenkopplung bildet.
In dem Post #19 habe ich diesen Kondensatoren (links und rechts) im Bild gelb markiert und vorgeschlagen, ihn ohnehin auszutauschen.

- Johannes
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 06. Feb 2019, 22:21
Kann ich denn dann den Kollegen C415 irgendwie prüfen?
Broesel02
Inventar
#27 erstellt: 06. Feb 2019, 22:44
zum Prüfen müsstest du ihn auslöten - und dann kannst du ihn auch gleich ersetzen. Das ist einfacher, sicherere und letzten Endes dann auch billiger
Richard
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 21. Feb 2019, 22:11
Erstmal Sorry, dass es solange gedauert hat.

Ich habe jetzt alle auf dem Bild markierten Elkos erneuert, außer die großen 6800 µF, die muss ich nächste Woche noch machen.

Problem ist immer noch vorhanden, es werden jetzt 0,8 Volt auf dem linken Kanal angezeigt und das drehen am Trimmpoti ändert immer noch nichts.

Könnte es jetzt vielleicht sein, dass die 0,8 Volt im Rahmen der Trimmpoti-Verstellung ist und der Trimmpoti einfach erneuert werden muss?
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 24. Feb 2019, 08:53
OK, die Kondensatoren kannst Du jetzt mal ausschließen, wenn alle relevanten gewechselt wurden.

Bevor Du das Trimmpoti erneuerst noch folgende Frage:

Hattest Du den möglicherweise defekten Transistor Q507 im Netzteil mal ausgelötet und mit dem Multimeter geprüft?

Wenn diese Stelle verarztet ist und der Fehler immer noch nicht verschwunden, dann könntest Du Dich noch mit Spannungsmessungen an der eigentlichen Verstärkerschaltung beschäftigen.

- Johannes
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 24. Feb 2019, 14:33
Habe Q 507 ausgelötet und hoffentlich richtig überprüft:

Multimeter auf Diodentest(oder wie das heisst):
Bei Base/Emitter kommt 750 (Einheit keine Ahnung) und beim Base/Collector 760 raus.

Ist mein Vorgehen so korrekt?
Poetry2me
Inventar
#31 erstellt: 24. Feb 2019, 15:51
Ja, Widerstandsmessung auf Diodenmodus stellen.

Miss unbedingt zwischen allen Anschlüssen, also auch zwischen Emitter und Collector, und jeweils in beiden Richtungen.

Basis-Emitter muss sich wie eine Diode verhalten, also Durchlass (Anzeige ca. 0.600) in einer Richtung und Sperrung (Anzeige z-B. "1") in die andere Richtung.

Basis-Collector muss sich genauso verhalten.

Emitter-Collector muss sperren in beiden Richtungen


Erste Analyse Deines Messwertes:
Die Anzeige "750" (entspricht im Diodenmodus "0.750" Volt Durchlassspannung) kommt mir eine Spur zu hoch vor.
Ich würde ihn austauschen. BC550C sind billig und einfach zu bekommen.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#32 erstellt: 24. Feb 2019, 16:05
Ich würde auch gleich Ersatz für die beiden Regeltransistoren im Netzteil besorgen, welche die kleinen Kühlbleche haben.

Das sind:
Q507, Typ 2SD669A, Polarität NPN, Gehäuse TO126, leicht zu ersetzen durch BD139
Q508, Typ 2SB649A, Polarität PNP, Gehäuse TO126, leicht zu ersetzen durch BD140

Wie gesagt: speziell Q507 scheint ebenfalls Probleme zu haben. Zumindest wird er nicht im Arbeitspunkt betrieben, weil Basis und Emitter nicht 0,6V Unterschied haben.

Kaufe jeweil mehrere Stück, z.B. 10, damit Du auch noch mal durchtauschen kannst.

- Johannes
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 24. Feb 2019, 18:40
Basis-Emitter 0,745
Basis-Collector 0,750
sperren auch in die andere Richtung
Emitter-Collector sperrt in beiden Richtungen

Dann werde ich mir mal Ersatz für Q508 und Q507 besorgen.

Kleiner Zusatz: mir ist jetzt aufgefallen, dass der Adapter, den ich benutzt hatte um von den Kopfhöreranschluss auf 3,6 Klinke zu kommen, defekt ist. Daher war meine Kopfhörerbuchsen-Überprüfung nicht richtig. Kann das Problem dann doch dort liegen oder schließt das Spannungsproblem auf dem Ausgang dieses aus?
Besitze auch kein Abspielgerät mit ner großen Klinke, um es nochmals zu überprüfen.
Poetry2me
Inventar
#34 erstellt: 24. Feb 2019, 20:08
OK, der einfache Diodentest am Eingangstransistor sieht laut Deiner Messergebnisse OK aus.

Aber der Wert 0,745 ist und bleibt ungewöhnlich hoch in meinen Augen. Solche abweichenden Werte habe ich mir angewöhnt ernst zu nehmen. Es könnte ein Hinweis auf interne Schädigungen sein, die sich bei den einfachen Tests zwar nicht zeigen, aber im Betrieb zu Fehlern führen.

Wenn Du einkaufen gehst, dann hole besser für je 15 Cent noch ein paar BC550C dazu.

Welchen Defekt des Kopfhörer-Adapters Du meinst, ist mir nicht klar. Ich kann mir aber keinen Zusammenhang mit dem Offset vorstellen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 24. Feb 2019, 20:09 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 25. Feb 2019, 08:29
Ich habe noch etwas in einem gemeinsamen Service Manual für NAD 3020 und NAD 3225PE gefunden: Die Einstell-Prozedur.

Die Punkte A. (und eventuell C.) wären hier interessant.

Dort ist die Rede von einem Widerstand, der normalerweise mit einer Lötverbindung überbrückt sein müsste (R455 links und R456 rechts).
Prüfe mal, ob diese Verbindung überhaupt noch funktioniert. Wenn nicht, dann kann damit möglicherweise die Verzerrung zu erklärt werden.

Außerdem solltest Du (hast Du vielleicht auch schon) die Mittenspannung justieren (Punkt A.)

NAD 3225PE 3020 Alignment Procedure text

NAD 3225PE 3020 Alignment Procedure diagram

NAD 3225PE naked

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 25. Feb 2019, 20:33 bearbeitet]
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 04. Apr 2019, 15:30
Habe nun endlich Zeit gefunden, mich weiter mit dem Verstärker zu befassen,
sry dass es so lange gedauert hat.






Ich würde auch gleich Ersatz für die beiden Regeltransistoren im Netzteil besorgen, welche die kleinen Kühlbleche haben.

Das sind:
Q507, Typ 2SD669A, Polarität NPN, Gehäuse TO126, leicht zu ersetzen durch BD139
Q508, Typ 2SB649A, Polarität PNP, Gehäuse TO126, leicht zu ersetzen durch BD140

Wie gesagt: speziell Q507 scheint ebenfalls Probleme zu haben. Zumindest wird er nicht im Arbeitspunkt betrieben, weil Basis und Emitter nicht 0,6V Unterschied haben.

Kaufe jeweil mehrere Stück, z.B. 10, damit Du auch noch mal durchtauschen kannst.


- habe ich gekauft und auch eingebaut, aber das Drehen am Trimmpoti R411 ändert immernoch nichts und Ground zum Linken Kanal bleibt bei 0,8V.



Wenn Du einkaufen gehst, dann hole besser für je 15 Cent noch ein paar BC550C dazu.


Habe mir 10 davon besorgt. Habe jetzt nur keine Ahnung welche davon auf der Platine erneuert werden müssen.


Dort ist die Rede von einem Widerstand, der normalerweise mit einer Lötverbindung überbrückt sein müsste (R455 links und R456 rechts).
Prüfe mal, ob diese Verbindung überhaupt noch funktioniert. Wenn nicht, dann kann damit möglicherweise die Verzerrung zu erklärt werden.


- Wie überprüfe ich das denn?

Und nochmals vielen Dank für die Unterstützung
Poetry2me
Inventar
#37 erstellt: 04. Apr 2019, 20:55
Tausch der Regeltransistoren im Netzteil:

- habe ich gekauft und auch eingebaut, aber das Drehen am Trimmpoti R411 ändert immernoch nichts und Ground zum Linken Kanal bleibt bei 0,8V.

Funktioniert denn der rechte Kanal? Hat also der Tausche der Netzteiltransistoren geklappt? Das sollte erst mal geklärt sein.
Das Netzteil versorgt ja beide Kanäle.


Tausch des Eingangstransistors, Typ BC550C:

Habe mir 10 davon besorgt. Habe jetzt nur keine Ahnung welche davon auf der Platine erneuert werden müssen.

Der zu tauschende Transistor ist Q401, der Eingangstransistor.


Lötbrücke an dem Widerständen R455 und R456 für Ruhestrommessung:

- Wie überprüfe ich das denn?

Die Widerstände müssen im Normalbetrieb überbrückt sein. Wahrscheinlich durch einen Lötzinn-Batzen auf der Unterseite oder einen angelöteten Draht.
Um den Ruhestrom zu messen, muss man diese Überbrückung mal aufheben bzw. entfernen.


Du könntest vielleicht mal ein Foto von der Lötseite der Hauptplatine machen.

- Johannes
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 06. Apr 2019, 19:18

Funktioniert denn der rechte Kanal? Hat also der Tausche der Netzteiltransistoren geklappt? Das sollte erst mal geklärt sein.
Das Netzteil versorgt ja beide Kanäle.


Auf dem rechten Kanal bekomme ich 0,02V , was ja als Wert so in Ordnung ist.


Der zu tauschende Transistor ist Q401, der Eingangstransistor.


Hab ich getan, die Verstellung über den Trimmpoti R411 funktioniert immer noch nicht.


Die Widerstände müssen im Normalbetrieb überbrückt sein. Wahrscheinlich durch einen Lötzinn-Batzen auf der Unterseite oder einen angelöteten Draht.
Um den Ruhestrom zu messen, muss man diese Überbrückung mal aufheben bzw. entfernen.


Ja sie sind überbrückt: 20190406_205958 20190406_210012

Soll ich dann B durchführen?: nad-3225pe-3020-alignment-procedure-text_926176

Also die Überbrückung entfernen, dann die schwarze Nadel wieder an Ground und rot an welches Ende vom Wiederstand?
Poetry2me
Inventar
#39 erstellt: 07. Apr 2019, 20:41
Steht doch unter Schritt A. bis D.

Soll ich Dir Englisch übersetzen?

Lautsprecherimpedanz hinten auf 8 Ohm stellen. Kein Musiksignal darf anliegen.

A.
1. DC Voltmeter (rot) am linken Lautsprecher-Ausgangsterminal anschließen. (schwarz) kommt natürlich auf Masse bzw. auf das schwarze Terminal.

2. Dann einschalten und Poti R411 so einstellen, dass Null Volt am Ausgang anliegen.

B.
1. Du musst erst die Lötbrücke über R455 entfernen und
2. dann den Spannungsabfall über dem Widerstand messen ("Connect DC Millivolt Meter...").
Dann das Poti R443 so einstellen, dass auf dem Multimeter 26 bis 30mV abgelesen werden können.
Dann das ganze für den anderen Kanal wiederholen. Da ist es Widerstand R456 und Poti R444.
3. Dann die Power 5 Minuten anlassen.


Dann das ganze noch mal machen.

C. (Wiederholung A.)

D. (Wiederholung B.)

Dann Lötbrücken über R455 und R456 wieder herstellen.


[Beitrag von Poetry2me am 07. Apr 2019, 20:48 bearbeitet]
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 08. Apr 2019, 17:08

A.
1. DC Voltmeter (rot) am linken Lautsprecher-Ausgangsterminal anschließen. (schwarz) kommt natürlich auf Masse bzw. auf das schwarze Terminal.

2. Dann einschalten und Poti R411 so einstellen, dass Null Volt am Ausgang anliegen.


Das Problem ist ja, dass genau das nicht funktioniert.
Poetry2me
Inventar
#41 erstellt: 08. Apr 2019, 20:22
Zur weiteren Vorgehensweise:
Da waren drei Probleme

1. Geregeltes Netzteil für positive und negative Spannungen der vorderen Stufen im Leistungsverstärker.
-------> Gelöst durch Tausch der Längsregeltransistoren

2. Gleichspannung am Ausgang ("Offset")
--------> Tausch Q401 hat nichts gebracht. Dieses Problem als nächstes lösen.


3. Ruhestromeinstellung (Lötbrücke am Widerstand öffnen, Einstellungen vornehmen, Lötbrücke wieder schließen).
---------> Dieses Thema erst mal nicht angehen. Abwarten, was bei Problem 2 herauskommt.


Nimm Dir noch mal den linken Kanal vor und führe Spannungsmessungen an verschiedenen Stellen durch (schwarzes Kabal an Masse bzw. Gehäuse), wo auch im Schaltplan Spannungswerte stehen: Dann schauen wir, wo es abweicht und ziehen daraus Schlüsse. Die Spannungen kannst Du vielleicht in den Plan eintragen und hier einstellen.


ich schrieb:
NAD 3225PE schematics detail power amps voltages marked


[Beitrag von Poetry2me am 08. Apr 2019, 20:23 bearbeitet]
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 10. Apr 2019, 20:48
nad-3225pe-schematics-detail-power-amps-voltages-marked_920722 (1)

Bei den Werten rechts von Q405 bin ich mir nicht ganz sicher ob ich an den richtigen Stellen gemessen habe.

Ist dann Q405 defekt oder wie darf ich das sehen?
Und was hat es mit den Werten unten bei den R80Xern auf sich?
Poetry2me
Inventar
#43 erstellt: 11. Apr 2019, 22:28
Ja, das sient nicht gut aus.

Zunächst mal: Hier eine genauere Zuordnung von Spannungen im Schaltplan.
Die Absicht war wohl, überall bei den Transistoren jeweils Basis, Emitter und Collector als Messppunkt zu haben. So kann man erkennen, ob die Transistoren jeweils im Arbeitspunkt liegen (Differenz zwischen Basis und Emitter immer ca. 0,6V).

NAD 3225PE schematics detail power amps voltages marked v02

So wie ich das sehe, könnte der Ruhestromtransistor Q409 (BD139) defekt sein, also eine Unterbrechung zwischen Collector und Emitter haben. Dadurch fließt kein Strom durch diese Stufe. Es bleibt dann unten die volle negative Railspannung stehen und die oberen Spannungen um die Transistoren Q405 und Q407 bleiben alle zu hoch.

Es lohnt sich also, den Ruhestromtransistor mal auszulöten und einzeln die Diodenstrecken darin mit dem Multimeter zu testen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 11. Apr 2019, 22:29 bearbeitet]
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 13. Apr 2019, 20:01
Habe die Spannungen etwas überarbeitet:
nad-3225pe-schematics-detail-power-amps-voltages-marked_920722 (1)

Dann habe ich Q 409 ausgebaut und überprüft:
Basis-Emitter 210 andersrum sperrt
Basis-Collector 675 andersrum sperrt
Emitter-Collector 660
Collector-Emitter sperrt

Emitter-Collector soll ja eigentlich auch sperren, also ist er defekt oder ?

Da kann ich ja dann einfach einen von den BD139er nehmen, die ich eh schon gekauft hatte.
Poetry2me
Inventar
#45 erstellt: 13. Apr 2019, 20:06
Ja, selbst falls Du Basis-Emitter mit Collector-Emitter beim messen verwechselt hättest: In beiden Fällen stimmt was nicht. Collector-Emitter muss vollständig sperren in beiden Richtungen. Basis-Emitter sollte immer so um 600mV beim Durchlass anzeigen.

Für Q409 kannst Du BD139 nehmen.

Drücke die Daumen.
Poetry2me
Inventar
#46 erstellt: 14. Apr 2019, 16:54
Dieser Beitrag dient zum besseren Verständnis der Schaltung des NAD 3020i / NAD 3225PE (selbes Service Manual, sehr ähnliche Geräte)

Hier eine Analyse des Schaltplans einer Endstufe, mit farblicher Markierung des Gleichstrompfades der einzelnen Schaltungsstufen.

Die erste Stufe (gelb) arbeitet gleichspannungsmässig quasi "in den Ausgang hinein". Gleichzeitig bildet diese Verbindung zum Ausgang auch einen Teil des Gegenkopplungsnetzwerkes ab.

NAD 3225PE NAD 3020i schematics detail left power amp stages marked

- Johannes
MilchMitHonig1
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 14. Apr 2019, 19:37
Q409 getauscht, hat nichts geändert. Die jetzt gemessenen Werte weichen nur minimal von den davor ab.
eckibear
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 14. Apr 2019, 20:21
Der ganze positive Ast ist faul. An R437 liegen 40-27=13V was wohl zu viel ist (2.5W Leistung).
R437 ist daher wahrscheinlich defekt. Das ist unabhängig vom Defekt auch mindestens einer der Gründe warum nichts mehr flutscht.
Q411 hat fast volle Railspannung am Emitter, wahrscheinlich wg. internem CE Kurzschluß.
Damit ist aber auch Q415 ziemlich sicher defekt, denn sonst müssten auch am Ausgang des Amps etwa 39V stehen (Rauchzeichen am Lautsprecher)
Auf massive Schäden folgen regelmäßig Folgeschäden durch angeschossene Bauteile. Ich würde daher die oft müßig werdende Detailsuche abbrechen, die Platine abräumen und neu bestücken. Das ist einfach schneller, schmerzfreier und billiger. Arg viel, oder gar Teures, ist da eh' nicht drauf.
Poetry2me
Inventar
#49 erstellt: 15. Apr 2019, 12:41
Fest steht jetzt, dass es noch mehr defekte Bauteile geben muss.

Denkbar ist beispielsweise, dass in der roten Stufe der Treibertransistor Q411 durchgebrannt ist und nun von Collector zu Basis die Versorgungsspannung durchlässt.

Es müssen wohl erst mal die Transistoren und Widerstände der 2. Stufe (orange) und der 3. Stufe (rot) durchgemessen werden.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 15. Apr 2019, 13:07 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#50 erstellt: 15. Apr 2019, 13:18
Interessant ist, dass gemäß ursprünglicher Fehlerbeschreibung (incl. Video) immer noch genug läuft, um

1. am Ausgang keinen vollen Offset zu haben, so dass man Lautsprecher anschließen kann (die wären sonst in Gefahr)

2. ein immer noch erkennbares Musiksignal herauskommt, evtl. nur die negative Halbwelle des Signals.


[Beitrag von Poetry2me am 15. Apr 2019, 13:21 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#51 erstellt: 15. Apr 2019, 13:36
Entscheidend ist wohl, auf welche Art der Treiber Q411 defekt ist.

Durchbruch Collector zu Basis und gleichzeitig Unterbrechung Collector-Emitter? Auch so etwas gibt es manchmal.
Oder hat er mehrfach niederohmigen Durchgang?
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