REVOX A 50 eine Endstufe defekt

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Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Nov 2018, 17:57
Hallo Revox-Kenner, habe bei einem defekten REVOX A 50 bei einer Endstufe 1,078.115 mit überbrückter Feinsicherung aus der Bucht defekte Elkos getauscht, eine kaputte Diode D503 ersetzt, Transistoren geprüft, alle anderen Dioden geprüft, einen Bestückungsplan erstellt um defekte Teile zu sichten. Potis sind ok, finde also stromlos, mit Multimeter und Transistortester keine defekten Teile mehr in der einen Treiberstufe 1.078.115, die andere ist ok. Der am Netz angeschlossene Verstärker brummt also und zieht Strom, bringt eine 25W-Glühbirne in Reihe zum roten Leuchten. Wo soll ich suchen? Die kleinen Kapazitäten kann ich nicht prüfen, sie haben keinen Kurzschluss- soll ich sie tauschen. Wenn ich nicht weiter komme, muß ich wohl den Verstärker am Netz betreiben und Spannungen messen? Mache ich ungern, wg. Angst vor Strom.
Danke für einen Rat, Gruß, Ulrichgosler.
Uwe_1965
Inventar
#2 erstellt: 23. Nov 2018, 18:37
Was ist bei Dir "rotes Leuchten". Am besten eine 40 oder 60W Birne nehmen, die begrenzt den Strom ausreichend. Dann sollte sie kurz aufleuchten und vielleicht sieht man noch einwenig den Glühfaden glimmen, dann scheint alles in Ordnung zu sein.
Gruß Uwe
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Nov 2018, 20:52
Hallo Uwe, danke schon einmal. Bei meiner intakten Endstufe passiert das auch genauso. Da geht die Lampe auch aus; aber bei der kaputten leuchtet die Lampe hell auf und rot weiter und wird warm. Den Fehler schleppe ich mit, wenn ich die Treiber Seiten vertausche. Ich nutze die Reihenschaltung von Lampe, Steckdose und Stromzähler für defekte oder unbekannte Geräte schon seit Jahrzehnten und finde danach stromlos nahezu alle Defekte bei Revox, Grundig, Telefunken usw. usw., auch bei Haushaltsgeräten und allem , was mit Strom zu tun hat. Ich mußte bei diesem A 50 auch erst die Drehschalter ausbauen und reparieren mit Kügelchen suchen usw.
Deswegen meine Hoffnung. Dank und Gruß, Ulrichgoslar.
eckibear
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Nov 2018, 21:27
Auf dem A50 ist so wenig Geraffel drauf, dass man besser gleich alle Teile erneuert. Vor allem, wenn man wenig bis keine Erfahrung hat ist es der schnellste Weg.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 23. Nov 2018, 23:35
Bitte tausche ALLE Halbleiter in der defekten Sektion.
Bei diesem Verstärker hatte ich mal optisch und messtechnisch alle Halbleiter als intakt empfunden. Dennoch ist eine Seite immer nach etwa 15min abgeraucht.
Dort waren sämtliche Dioden zur Platinenseite hin geplatzt und dies hat sich erst im laufendem Betrieb negativ geäussert
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Nov 2018, 10:33
Hallo und danke für den Tip. Ich hatte mich schon vor Tagen mit neuen Dioden eingedeckt. Die alten waren bei der Widerstandsmessung regulär, nun werde ich wohl doch mindestens 3 neue einlöten.
Gruß, Ulrichgoslar.
eckibear
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Nov 2018, 12:01

Ulrichgoslar (Beitrag #6) schrieb:
Hallo und danke für den Tip. Ich hatte mich schon vor Tagen mit neuen Dioden eingedeckt. Die alten waren bei der Widerstandsmessung regulär, nun werde ich wohl doch mindestens 3 neue einlöten.
Gruß, Ulrichgoslar.


Wenn noch nicht geschehen, erneuere unbedingt das Ruhestrompoti. Durch Oxidation der Schleifkontakte kann es hochohmig werden bzw. ganz ausfallen. Dabei geht der Ruhestrom in dieser Schaltung zwangsläufig durch die Decke.


[Beitrag von eckibear am 24. Nov 2018, 12:23 bearbeitet]
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Nov 2018, 17:20
Hallo, wieder eine leise Hoffnung zerstört. Ein neues 100 Ohm Poti, das in dieser Schaltung als Schiebewiderstand dient, bringt leider auch keine Verbesserung, also weitersuchen. Das alte hat 108 Ohm.
Gruß, Ulrichgoslar
eckibear
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Nov 2018, 17:36
Aber vorm Einschalten auf kleinsten Wert gestellt hattest Du, oder?
Uwe_1965
Inventar
#10 erstellt: 24. Nov 2018, 17:43
Das wäre sicherlich eine Variante.

Aber warum versucht Du nicht mal ein paar Vergleichsmessungen mit der vermeintlich intakten Seite? Vielleicht entdeckst Du ja dabei ein Bauteil was entweder ungewöhnlich warm wird oder ungewöhnlich kalt bleibt.
Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 24. Nov 2018, 17:56 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 24. Nov 2018, 17:59
Schätze mal, der Rauch ist hier schneller als der Strom...
Uwe_1965
Inventar
#12 erstellt: 24. Nov 2018, 18:22
dann wäre der Defekt schnell lokalisiert.
Aber besser wie rumstochern. Irgendein Anhaltspunkt wäre schon gut.
Gruß Uwe
Broesel02
Inventar
#13 erstellt: 24. Nov 2018, 20:07

Bitte tausche ALLE Halbleiter in der defekten Sektion


Und ich dachte schon ich hätte diese Problem allein Ich sehe das genauso. Gerade Exoten- Dioden wie Zenerdioden oder Mehrfachdioden haben nach meiner Erfahrung ihren Halbwertszeit nach 30 Jahren deutlich überschritten. Und es ist sehr aufwendig diese Bauteile richtig zu messen. Da ist es einfacher alles komplett zu tauschen. Und die wenigen Transistoren gleich mit denn die haben oft auch schon Schaden genommen, auch wenn der China Tester noch "alles gut" behauptet. Manchmal ist die Kapazität ungewöhnlich hoch aber auch das ist kein sicherer Indikator
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 25. Nov 2018, 11:34
Hallo Freunde, mit dem Mut des Verzweifelten und meinem uralten Graupner- Zeigermultimeter bin ich auf fehlenden Widerstand bei Q504 aufmerksam geworden, habe beide Treiber, Q504 und Q503 samt Kühlkörpern ausgelötet und siehe da, der eine schaltet am Transistortester von CONRAD, der andere nicht. 40410 ist also wohl definitiv kaputt (-ich war das nicht!). Da wir statt CONRAD jetzt PRIMARK in BS haben und der letzte Elektronikfachhändler von hier aus 20km hinter der Oker wirkt, brauche ich eine Weile für den Ersatz. Ob ich die originalen Kühlkästen nehme, weiß ich noch nicht. Ich frage den Fachmann, der auch sicher einen neuen Transistorkatalog hat.
Allen eine erfolgreiche Fehlersuche, falls nötig, Ulrichgoslar
eckibear
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 25. Nov 2018, 12:26
Hast du bei deiner Messung auch die verschiedene Polarität der beiden Transistoren berücksichtigt?
Die beiden Treiber mit angeschweißtem Kühlkörper gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr. Wenn du sie nicht gerade aus einem Museum entwendest kannst du nur hoffen, ein Paar ungefälschte im Netz zu finden... Ansonsten gibt's eben nur Ersatz, dann aber unbedingt mit zusätzlichem (Aufsteck-) Kühlkörper.


[Beitrag von eckibear am 25. Nov 2018, 12:29 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 25. Nov 2018, 14:33
Hat jemand Erfahrung mit diesem belgischen Anbieter?
https://electols.com/shopping/de/transistors/6602-40410.html
Uwe_1965
Inventar
#17 erstellt: 25. Nov 2018, 15:26
Warum nicht gleich auf BD139/140 umsteigen? Man müßte nur mit der Pinbelegung aufpassen.

der 40410 hat EBC und der BD140 hat ECB und Kühlkörper findet man bestimmt auch dazu.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 25. Nov 2018, 15:31 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 25. Nov 2018, 18:19
Hier der Schaltplan-Ausschnitt mit der Endstufe eines Kanals des Revox A50

Revox A50 schematic detail power amp PCB 1.078.115

Wenn es ein 40410 war, dann wird es wohl Q504 gewesen sein, der "nicht mehr schaltet".


[Beitrag von Poetry2me am 25. Nov 2018, 18:21 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 25. Nov 2018, 18:37
Transistor 40410

Polarity: PNP
Maximum Collector Power Dissipation (Pc): 3 W
Maximum Collector-Base Voltage (Vce): 90 V
Maximum Collector Current (Ic max): 0.7 A
Transition Frequency (ft): 100 MHz
Forward Current Transfer Ratio (hFE), MIN: 50 - 250
Package: TO5

Transistor RCA 40410 package TO5

Dafür dürfte es haufenweise Transistoren im TO220 Gehäuse geben (BD....), die man mit einem kleinen Kühlkörper versehen kann, dann passt das hoffentlich auf die selbe Stelle wie die Originaltypen. Evtl. sollte das für beide Treibertransistoren Q503 und Q504 gleich gemacht werden.

- Johannes
Uwe_1965
Inventar
#20 erstellt: 25. Nov 2018, 19:01
der BD 139 (NPN) /140 (PNP) ist zwar TO-126 tut aber keinen Abbruch, weil der oben verlinkte Kühlkörper passt.
Es gäbe da noch:
2SD669A/2SB649A
2N4923/2N4920
MJE722/MJE712
aber hier ist wohl die PIN Belegung gleich wie BDxxx
Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 25. Nov 2018, 19:06 bearbeitet]
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 25. Nov 2018, 20:04
Hallo Revox-Freunde, eure Unterstützung ist wirklich super! Muß also einräumen, daß ich viel früher den Fehler gefunden hätte, wenn ich gleich beide Treiber ausgelötet hätte und nicht nur den negativen, der ja heile ist. Den positiven hatte ich bis dato nicht ausgelötet und dann an des Tester geklemmt. Das funktioniert nicht. -Zu meine Endstufe Revox A50 gehört das übrigens das Schaltbild 18.207.1269, eine weitere Variante.
Viele Grüße, Ulrichgoslar
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 25. Nov 2018, 23:53
Der Endstufen-Schaltplan oben war wohl von der zweiten Version.

Die dritte Version scheint aber in der Endstufe nicht so viele Unterschiede zu haben:

Revox A50 schematic detail power amp PCB 1.078.115 third edition
eckibear
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 26. Nov 2018, 00:26
Der Revox A50 war wegen der vielen Varianten eine frühe Version des Ü-Eies. Manche sagen auch, es war ursprünglich ein Oszillator, dem man mühsam das Schwingen abgewöhnt hatte.
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 26. Nov 2018, 06:45
[quote="Uwe_1965 (Beitrag #20)"] der BD 139 (NPN) /140 (PNP) ist zwar TO-126 tut aber keinen Abbruch, weil der oben verlinkte Kühlkörper passt.
[/quote]

Leider sind die Maximalwerte (außer Collector-Strom) etwas knapp: 1,25W 80V 1,5A ...
gegenüber 3W 90V 0,7A


[Beitrag von Poetry2me am 26. Nov 2018, 07:02 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2018, 07:27

Poetry2me (Beitrag #24) schrieb:

Uwe_1965 (Beitrag #20) schrieb:
der BD 139 (NPN) /140 (PNP) ist zwar TO-126 tut aber keinen Abbruch, weil der oben verlinkte Kühlkörper passt.


Leider sind die Maximalwerte (außer Collector-Strom) etwas knapp: 1,25W 80V 1,5A ...
gegenüber 3W 90V 0,7A


Ja der BD140 mit Vce 80 V, Vcb 100 V Ic 1,5A und Ptot 12,5W (kein Kommafehler) sind die 80 V bestimmt etwas knapp bei +/-41V Railspannung, aber zum testen aber durchaus zugebrauchen, finde ich. Und man muß kein Museum stürmen, um an den ran zu kommen.

Gruß Uwe
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Nov 2018, 12:12
Hallo Transistorkenner, ich habe in meinem Fundus noch ein Pärchen gefunden, BD 239C und BD240C. Kann man die statt BD139/40 in die Treiberstufe einsetzen?
Dank und Gruß, Ulrichgoslar
Uwe_1965
Inventar
#27 erstellt: 27. Nov 2018, 13:09
Vce 115V,Ic 2A,Pt 30W,hfE 15min,letzteres vielleicht etwas wenig, aber würde gehen Ft 3MHz Beinchen Folge BCE. Ich würde ja sagen, kannst ja mal abwarten was die anderen sagen, immer noch wie ins Museum laufen
Edit:Ich benutze meist diese Seite, ist zwar in portugisisch, aber reicht.


[Beitrag von Uwe_1965 am 27. Nov 2018, 13:27 bearbeitet]
Ulrichgoslar
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 16. Dez 2018, 11:50
Hallo Revox-Bastler, hebe jetzt doch BD139/140 genommen, die Löcher für die Beinchen in der Platine etwas aufgebohrt, die Beinchen entsprechend gebogen und mit angeklemmten farbigen Kabeln des Transistortesters (wegen Verwechselungsgefahr) eingesetzt und gelötet. Kühler sind noch provisorisch.
Der Revox A50 klingt wieder er soll. Dank und Gruß, Ulrichgoslar
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