Pionieer Tuner F-204RDS braucht Aufwärmphase

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LordoftheTurntable
Neuling

#1 erstellt: 30. Dez 2017, 14:58

Hallo Freunde der alten HiFi Tuner,,
Ich brauche mal einen Rat bzgl meines zickigen Tuners.
Vorweg gesagt funktioniert das Gerät noch einwandfrei, mit einer Einschränkung.
Nach dem Einschalten braucht der Tuner ca 5-10 Minuten bis er einen Sender wiedergeben kann.
Obwohl die Sender fest gespeichert sind, findet er diese nicht und erst nach und nach bekommt er Empfang.
Ich habe das Gerät bereits geöffnet konnte aber keine geplatzten Elkos oder schlechte Lötstellen finden.
Hat jemand eine Konkrete Idee wo der Fehler liegen könnte?
Ich muss dazu sagen dass ich kein Elektroniker bin, jedoch mich mit einem Lötoolben behelfen kann.

Über sachldienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen.

Bertl100
Inventar

#2 erstellt: 30. Dez 2017, 19:02

Hallo zusammen,

ich würde mal vorsichtig an L6207 (Diskriminator) etwas hin- und herdrehen.
Wenn die Einstellung grenzwertig ist, geht das Gerät womöglich ins Muting, wenn die Sendermitte nicht erkannt wird.

Gruß
Bernhard

LordoftheTurntable
Neuling

#3 erstellt: 30. Dez 2017, 20:57

Hallo
Vielen Dank für den Input. Wie kann sich die Funktion des Diskriminators durch ein „Aufwärmen“ verändern?
Das Verhalten kann ich bestätigen, dass der Tuner auf Mute geht solange kein sauberes Signal anliegt.

holli05
Stammgast

#4 erstellt: 31. Dez 2017, 09:04

Warum soll ein grenzwertiger Zustand des Diskriminatorschwingkreises nicht temperaturabhängig sein, auch wenn hier noch ein diskret aufgebauter Transistorverstärker den Kreis treibt?

Stell mal den genannten F6207 möglichst nach Abgleichanleitung auf 0mV zwischen TP2 und TP3 (Pin4 und Pin28 des LA1836 oder + der Kondensatoren 6224 und 6261) bei Anliegen eines starken Senders ein und für den Rest der Lebenszeit der Kiste funkt das wieder wie neu.

Bertl100
Inventar

#5 erstellt: 31. Dez 2017, 13:18

Hallo zusammen,

genauso ist es. Bei jedem elektronische Bauteil sind dessen Eigenschaften von der Temperatur abhängig.
Die Frage ist nur wie stark! Bei Halbleitern ist das z.B. extrem.
Die Resonanzfrequenz des Diskriminatorkreises ist daher mit Sicherheit temperaturabhängig.

Gruß
Bernhard

LordoftheTurntable
Neuling

#6 erstellt: 31. Dez 2017, 16:27

Besten Dank. Dann werde ich mal mich im Januar dran machen und das Ergebnis Posten.
Danke und guten Rutsch

eckibear
Hat sich gelöscht

#7 erstellt: 31. Dez 2017, 22:15

Hallo in die Runde

den Diskriminatorkreis und alle anderen ZF/HF Kreise sollte man erst einmal nicht antasten.
Die richtige Einstellung erfordert einige Messmittel, die nicht jeder Hobbyist hat.
Ein falsch eingestellter Diskriminator-Kreis kann u.a. den Klirrfaktor stark erhöhen.

Hobbyisten (und Profis) sollten an erster Stelle immer die internen Speisepannungen kontrollieren.

Mit Kältespray und/oder Heißluft (Fön) kann man Fehler wie hier beschrieben ganz gut lokalisieren, bevor man etwas verstellt, das man nicht mehr leicht korrigieren kann.

Die Filterkreise sind eigentlich temperaturstabil, sonst würde man kaum stabilen Empfang haben können.
Defekte treten gelegentlich an den, meist in das Abschirmgehäuse integrierten, Mini-Rohrkondensatoren auf.
Die Kondensatoren, fast immer auf Basis metallisierter Keramikröhrchen, haben oft keine schützende Ummantelung (spart Platz).
Je nach Umgebungsbedingung und Alter kann die Metallisierung (Silber) oder die Kontaktierung zum Anschlußdraht oxidieren.
Dabei können Wackelkontakte etc. entstehen, die ggf. auf Temperaturänderungen reagieren (Dehnung).
Bei zu feuchter Lagerung nimmt die Keramik selbst auch etwas Wasserdampf auf. Geringe Mengen verändern die Eigenschaften schon merklich.