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Kanalungleichheit Sony SQD 2020+A -A |
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Autor |
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Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 21. Dez 2017, 10:46 | |||||||||
Hallo Forengemeinde! Winterzeit ist Hifizeit und Bastelzeit Ich habe mir vor kurzem einen sehr schönen Sony SQD2020 Quadro Vorverstärker für einen schmalen Taler aus den Kleinanzeigen gefischt. Laut Verkäufer wurde das Gerät als Defekt deklariert. Dies ist auch der Fall. Und zwar beinhaltet der Defekt eine Kanalungleichheit zwischen vorn links und vorn rechts. D.h. die Signalstärke des linken Kanals ist nur halb so hoch wie die des rechten Kanals. Beide Signale sind jedoch absolut "sauber". Mit dem Oszi habe ich zunächst das Signal verfolgt, bis zu dem Punkt wo die Kanalungleichheit auftritt. Es ist die letzte Platine in der Kette, welche die Gesamtlautstärkeregelung und Signalverstärkung für den Ausgang beinhaltet. Bezeichnet mit Bord F laut angehängtem Schaltplan. Daraufhin habe ich die Spannungen (Messpunkte auf SP und C-E und B-E) von Q504 und Q554 vermessen, welche sich geringfügig (C-E ca. 0,5V Differenz) unterschieden. Somit hatte ich beide Transistoren unter Verdacht, dass diese eine abweichende Verstärkung (HFE bzw. beta) besitzen. Somit beide ausgelötet und geprüft. Mein Verdacht hat sich bestätigt. Q504 hat HFE 440 und Q554 hat HFE 530. Also beide Transistoren kreuz getauscht. Jetzt ist das Signal auf dem linken Kanal etwas stärker geworden aber es ist immer noch ca. 60% vom rechten Kanal. Allerdings sind jetzt die gemessen Spannungen an den beiden Transistoren von rechts und links identisch. Gut, jetzt stellt sich mir die Frage welche Kandidaten noch als Störenfriede in Betracht kommen könnten. Q505 und Q555 checke ich noch, ob sie nicht evtl. Durchlass gegen Masse haben. Als nächstes würde ich die umliegenden Widerstände prüfen, ob diese nicht hochohmig geworden sind. Die paar Kondensatoren sind evtl. auch noch Verursacher... Mir fehlt etwas das Verständnis den Schaltplan zu verstehen, weshalb ich im Dunkeln tappe. Warum wird die Basis von Q504 mit den Widerständen R511 und R512 gegengekoppelt? Könnte mir dies jemand erklären? Wäre nett Gruß, Marcus PS: anbei noch das komplette Serviceheft vom Sony SQ2020 Datei von filehorst.de laden [Beitrag von Ichhörnichtauf am 21. Dez 2017, 10:49 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#2 erstellt: 21. Dez 2017, 15:07 | |||||||||
Hallo,
hast Du dabei die Lautstärke voll aufgedreht und wirklich an C504/554 sowie C505/555 verglichen?
Das ist ganz normale Streuung.
Ja, die Mutingtransistoren könnten Probleme bereiten.
Das wohl am ehesten.
Das ist keine Gegenkopplung, R511/512 sind der Basisspannungsteiler. Irgendwie muß man ja die Basis positiv vorspannen, damit der Transistor leitet. Die Verstärkung der Schaltung ist nicht hoch, ca. 2fach (Rc/Re). MfG DB |
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Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 21. Dez 2017, 15:50 | |||||||||
Also ich bin folgendermaßen vorgegangen. Eine 1V Rechteckspannung vom Oszi habe ich in Line In eingespeist. Die einzelnen Lautstärkeregler für die 4 Kanäle habe ich nach den Pegelanzeigen am Sony gleichermaßen abgeglichen, so dass diese identisch sind. Hauptlaustärkepoti ist voll aufgedreht. Anschließend verfolgte ich das Signal. Am Eingang von Bord F, also noch vor dem 4fach Hauptlautstärkepoti ist die Signalstärke gleich. Gemessen vor C504/C554 war das Signal glaubig auch noch gleich (muss ich nochmal prüfen, denn sonst könnte es noch das Poti sein). Nach C505/C555 tritt die Ungleichheit auf. Im Bereich zwischen den Kondensator (also im Bereich von Q504/Q554) kann man das Signal am Oszi nicht ausreichend darstellen, da sich ein Gleichspannungsanteil darin befindet. Dank dir für die Erklärung von R511 und R512. Jetzt ist es mir klar! Somit könnten dies auch evtl. Fehlerverursacher sein, wenn die Vorspannung am Transistor falsch ist.
Bezieht sich die Aussage auf die Kondensatoren oder auf die Widerstände oder auf beides? [Beitrag von Ichhörnichtauf am 21. Dez 2017, 15:52 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#4 erstellt: 21. Dez 2017, 16:30 | |||||||||
Du mußt dafür am Oszi auf AC-Kopplung schalten oder einen hinreichend bemessenen Kondensator in Reihe schalten.
Hinsichtlich der Verstärkung eigentlich nur wenig. Wenn, dann wäre schon der Gleichstromarbeitspunkt völlig verkehrt und das könnte man bequem mit einem Voltmeter messen.
Auf beides, am ehesten aber auf die Kondensatoren. MfG DB |
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Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 21. Dez 2017, 23:11 | |||||||||
Ich sollte mich näher mit meinem Oszi beschäftigen Hab vorhin noch etwas gemacht und getan. Zunächst die Spannungen über Q505 und Q555 gemessen. Alle Werte sind 0V wie im Handbuch angegeben. Als nächstes habe ich nochmal das Signal verfolgt (ja, mit AC Knopf gehts besser ). Es unterscheidet sich ab Kollektor von Q504 und Q554. Somit lötete ich beide Kondensatoren C505 und C555 aus. Laut Tester beide identisch und i.O. Danach nochmal an Kollektor von Q504 und Q554 gemessen. Beide Werte jetzt identisch. Also müsste der Fehler dahinter in dem betreffenden Mutingtransistor liegen. Viel bleibt ja nicht mehr. An den Basen von den Mutingtransistoren der 3 intakten Kanäle ist jeweils ein winziges Störsignal sichtbar. Beim defekten Kanal ist null Signal sichtbar. Leider schon zu spät um weiter zu machen. Morgen weiß ich mehr. [Beitrag von Ichhörnichtauf am 21. Dez 2017, 23:15 bearbeitet] |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 21. Dez 2017, 23:42 | |||||||||
Das deutet einigermaßen auf einen Defekt im Muting Transistor. Weil er direkt und ungeschützt am Ausgang hängt, kann er beim Ankabeln etc. durch statische Aufladung abgeschossen werden. Trotzdem sollten auch noch die beiden Serienwiderstände davor durchgemessen werden. [Beitrag von eckibear am 22. Dez 2017, 03:42 bearbeitet] |
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Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 24. Dez 2017, 00:32 | |||||||||
Hallo zusammen, der Defekt war wie erwartet Q505. Mein China-Komponententester hat ihn richtig als NPN erkannt. Jedoch liegt die Spannung BE (Bezeichnet als Uf) bei lediglich 6mV. Wiki sagt, BE sollte bei Silizium zwischen 600-700 mV liegen, was auch bei dem anderen Kanal (Q555) der Fall ist. Bei ausgelöteten Q505 und Q555 ist nun das Signal vollkommen identisch zueinander. Ich glaube Q555 hat ebenfalls eine Macke, da am Ausgang das Signal einen niedrigeren Gleichspannungsanteil hatte im Vergleich zu den hinteren Kanälen. Jetzt sind alle 4 Kanäle gleich. Ich werde die Mutingtransistoren beider vorderer Kanäle tauschen. Hätte ich eigentlich auch so wegen der Symmetrie gemacht. Die 2SC634A ersetze ich durch BC546B, welche ich noch übrig habe. Ich danke euch für eure Erklärungen Mit der Fehlersuche klappts ja schon ganz gut. Nur fehlen mir noch z.T. die Hintergrundinfos wieso, weshalb, warum. |
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