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Denon Receiver DRA 545 RD fehlt Bass/Tiefen im rechten Kanal bei 2 Exemplaren+A -A |
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Autor |
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Michael2S
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 30. Nov 2007, 03:56 | |||
Hallo, meinem Denon Receiver DRA-545 RD (vor ca. 15 Jahren gekauft) fehlen die Bässe rechts. Das gilt sowohl für Lautsprecheranschluss A und B als auch für Kopfhörer. Tauschen der Boxen bringt auch nichts, also ist es wirklich der Verstärker und nicht die Box (und beim Kopfhörer ist es ja auch). Meine Ohren sind es auch nicht, ich habe z.B. auch den Kopfhörer mal andersrum aufgesetzt! Drücken und drehen der Bass-Taste oder der Balance/Bass/Höhen/Loudness-Regler bringt auch nichts. Außerdem merkt man beim langsamen Erhöhen der Lautstärke von Null aus, dass sich zunächst im linken Kanal etwas tut, der rechte Kanal lässt erst etwas später was von sich hören (wenn man etwas weiter aufdreht). Es bleibt aber der Linke immer lauter, und bei genauerem Hinhören erkennt man, dass es vor allem die Bässe sind, die rechts fehlen. Jetzt habe ich mir den gleichen Receiver bei ebay gebraucht nochmal gekauft, und der hat genau das gleiche Phänomen, auch rechts (nur noch stärker ausgeprägt)! [Dieser Receiver wurde anscheinend nur per Kopfhörer benutzt, wenn das von Bedeutung ist.] Hat jemand eine Idee, woran es liegen kann? Ich habe meinen Denon schon aufgeschraubt und an der Platine rumgemessen (Widerstände an korrespondierenden Stellen links und rechts gemessen), dabei aber keine Auffälligkeiten bemerkt. Naja, und Kondensatoren/Transistoren kann man ja mit einem einfachen Digitalmultimeter-Widerstandsmesser schlecht ausmessen, oder? Ich kann auch einen Lötkolben soweit bedienen, dass ich einzelne Bauteile auslöten/auswechseln kann, wenn ich nur wüsste WELCHE... Bei Bedarf kann ich auch ein Foto der Platine machen, wenn es euch hilft. Bin schon ganz verzweifelt - hoffe mir kann jemand helfen. Gruß, Michael |
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bukongahelas
Inventar |
#2 erstellt: 30. Nov 2007, 08:42 | |||
Es könnten bei dem hohen Alter ausgetrocknete (Kapazitätsverlust) Elkos sein. Generell ist es so, dass wenn das Signal durch Koppelelkos von Stufe zu Stufe läuft, die Elkos mit dem Eingangswiderstand der nächsten Stufe ein Hochpassfilter mit einer normalerweise sehr tiefen (20 Hz) Grenzfrequenz (CutOff) bilden. Bei def Elko kann sich die GF erhöhen, die FullRange Kopplung wird zum Bassfilter. Beim grossen C gibts ein einfaches preiswertes Kapazitätsmessgerät. Elkos auslöten,prüfen,bedarfsweise ersetzen. Ich würde mit dem Sinusgenerator einen Bass (30 Hz) als Signal einspeisen und mit dem Oszilloskop durch alle Verstärkerstufen verfolgen. Vermutlich fällt er irgendwo ab. Ein solcher Testpunkt ist zB der MasterVolumeSteller. Wenns da schon Unterschiede der Kanäle gibt, liegts weiter vorne in der Schaltung, sonst weiter hinten (Endstufe). Transistoren lassen sich schon mit einem Multimeter prüfen, am besten in ausgelötetem Zustand. Sonst misst man den Rest der Schaltung mit und das ist nicht genau. Nur Kurzschlüsse zwischen Transistorbeinen sind ein Warnzeichen und lassen sich eingelötet messen. gruss bukongahelas |
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Michael2S
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 30. Nov 2007, 15:43 | |||
Hallo bukongahelas, danke schonmal für dien Antwort, habe deine Erklärungen auch verstanden!
Da es mit Lautsprecher A & B und mit Kopfhörer auftritt, liegt es wohl weiter vorne, denke ich. Auf der Platine habe ich ein Paar (also jew. 2) Kondensatoren/Transistoren ausgemacht, die auf der Hauptplatine gleich ganz dicht hinter dem Balance-Regler sitzen. Wenn man auf den Kondensator im laufenden Betrieb mit einem Schraubenzieher oben rauftippt, kratzt es beim einen Kondensator im linken Kanal, beim anderen rechts. Womit erwiesen wäre, dass diese wirklich für linken und rechten Kanal in irgendeiner Form "zuständig" sind. Es sind zylindrische (keine flachen) Kondensatoren mit 5V, 1µF. Macht es Sinn, den mal auf Verdacht auszutauschen? Immerhin liegen sie ja vorne in der Kette. Gibt es noch ander Stellen "vorne in der Kette" (also bevor es sich auf Kopfhörer-Amp und Lautsprech-Amp aufteilt), wo die Ursache sein könnte? Was ich an obigen "Balance-Kondensatoren" auch mal gemessen habe (auf der Platine): Ich habe mit Digital-Multimeter den Widerstand zwischen den Kondensatorkontakten gemessen. Erwartungsgemäß zeigt sich zunächst ein niedriger Widerstand, der dann langsam hoch läuft (so, wie sich der Kondensator auflädt), bis er schließlich bei 474kOhm stehen bleibt [wohl der Widerstand der Umgebenden Beschaltung]). Interessanterweise scheint das "Hochlaufen" des Widerstandes bei beiden Kondensatoren gleich schnell zu gehen, woraus ich schließe, dass beide die gleiche Kapazität haben. Wäre einer defekt, müsste er ja eine deutlich niedrigere Kapazität aufweisen, oder? Oder ist das zu kurz gedacht?
Was bedeutet "großes C"? Ab wieviel Farad bzw. "Aussehen" des Kondensators? Welches Messgerät? (Empfehlungen? Bei Conrad?).
Heißt das, wenn der Test-Transoistor zwischern den Beinen jew. den gleichen statischen Widerstand aufweist wie ein intakter Referenz-Transistor, dann kann man davon ausgehen, dass der Transistor in Ordnung ist?
Mit solchem Equipment (Sinusgen/Oszi) kann ich leider nicht aufwarten. Was den MasterVolumneSteller betrifft: Ich weiß nicht ob ich das richtig verstehe. Hinter dem Lautstärkedreher ist eine Mini-Platine quer eingebaut, auf der sich unter anderem das Lautstärke-Poti befindet, und zwei zylindrische Cs (1.6V/1µF). Wenn ich dort den gleichen Test mache wie vorher beschrieben mit den "Balance-Cs" (Schraubenzieher oben berühren), höre ich jedoch kein Knacken oder sonstiges im Kanal. Daher bin ich mir nicht sicher, ob diese Cs überhaupt für "links" und "rechts" zuständig sind. Jedenfalls ergibt auch hier der "Widerstandsmessungs-Test" mit dem Digi-Multimeter (wie oben beschrieben) praktisch identische Aufladezeiten der beiden Kondensatoren. Gruß, Michael |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 01. Dez 2007, 02:09 | |||
Weiter vorne oder hinten meinte ich im Bezug auf das VolumePoti bei der Messung mit dem Oszilloskop. Deine Gedankengänge zur Aufladung der Elkos sind korrekt. Je grösser die Kapazität desto länger dauert die Aufladung. Mit dem "grossen C" meine ich diesen grossen Elektronikladen. Transistortest (in ausgelötetem Zustand): Es gibt 2 Hauptarten von (bipolaren=normalen) Transistoren: N und P Typen. Ein Trans lässt sich wie eine gedachte Zusammenschaltung zweier Dioden messen , die Dioden sind bei N-Typen an den Anoden verbunden, bei P an den Katoden. Der Verbindungspunkt ist die Basis, die beiden übrigen Enden Emitter und Kollektor. Nun misst man zum Transistortest die Basis-Emitter und die Basis-Kollektor Diode in Leit- und Sperrrichtung. In Leitrichtung zeigt das Multimeter (im Dioden/Halbleiter Messbereich) 500 - 900 mV (0.5 - 0.9 Volt) an, in Sperrrichtung totale Isolation (nichts). Auch zwischen Emitter und Kollektor sollten in beiden Polungsrichtungen kein Messstrom fliessen (Isolation). Kurzschlüsse zwischen Transbeinen kennzeichnen diesen als defekt. Sich das Innenleben eines Trans vorzustellen wie zwei antiseriell geschaltete Dioden nennt sich Ersatzschaltbild. In realo lässt sich ein Trans natürlich nicht durch 2 Dioden ersetzen. Es kommt auf die Schaltungsauslegung an, ob Elkos klopfempfindlich sind, denn sie werden einerseits zum Signaltransport, andererseits zur Siebung/Stützung von Betriebsspannungen eingesetzt. Wenn sich 2 baugleiche Elkos gleich schnell aufladen, sind sie wahrscheinlich OK. Dürfen nicht weniger als ca 1 MegaOhm Restwiderstand haben, nach der Aufladung. Im Prinzip funktioniert so auch das C-Prüfgerät, nur wesentlich genauer. Man kann natürlich auf Verdacht Rundschlag machen, besser ist die Stelle, wo die Bässe hängenbleiben, rauszumessen und dann zielgerichtet die verdächtigen Teile auszuwechseln. Das geht leider nur mit Tongenerator, (ersatzweise CDP mit Sinus-CD oder PC-Tongeneratorprogramm) und Oszilloskop. gruss bukongahelas |
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Michael2S
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 01. Dez 2007, 12:42 | |||
vielen Dank für die guten Erklärungen! (das mit dem "großen C" habe ich übrigens selbst gemerkt, just nachdem ich meine Antwort gechrieben hatte) Dann werde ich mir mal eine Sinus-CD brennen (hoffe ich finde ein geeignetes Programm zum Erstellen eines Sinus-wav-files), und ein Oszi finde ich vielleicht bei ebay.... Gruß, Michael PS: Müsste man nicht statt einem Oszi auch einen Wechselspannungsmesser nehmen können? So wie ich das verstehe, geht es doch nur darum, zu messen, ob der Pegel des 20 Hz Sinussignals ab irgendeiner Stelle rechts kleiner ist als links, was sich ja in einem deutlich unterschiedlichen Effektivwert der gemessenen Spannung niederschlagen müsste... Wenn ja - tut dann nicht jedes normale Digitalmultimeter mit Wechselspannungs-Messfähigkeit? |
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bukongahelas
Inventar |
#6 erstellt: 02. Dez 2007, 05:55 | |||
Im Prinzip reicht auch ein Wechselspannungsmesser. Aber: Wir haben es im Signalweg (Vorverstärker) mit (sinusförmigen) Tonwechselspannungen von etwa einem Volt und weniger zu tun. Die gängigen Multimeter haben als genauesten Messbereich aber 0 bis 200 Volt AC, daher wird kaum oder garnichts angezeigt. Diese Multimeter sind auch nur für Sinus geeicht, bei anderen Signalformen braucht man ein "True RMS AC Meter" , einen echten Effektivwertmesser, fast so teuer wie ein einfacher Oszi. gruss bukongahelas |
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