Pioneer SA 9500 II geöffnet - Problem mit LS-Ausgangsrelais und weitere Fragen

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Lass_mal_hören
Stammgast
#1 erstellt: 29. Dez 2016, 16:11
Hallo zusammen,

mein wunderbarer Verstärker Pioneer SA-9500 II macht leider seit einiger Zeit Probleme. Sympthome sind:
- nach dem Einschalten geht das Lämpchen nicht an
- manchmal geht es an, aber die LS-Ausgänge werden nicht frei geschaltet
- wenn es doch mal funktioniert, dann tritt nach einer gewissen Zeit manchmal ein merkwürdiges, hochfrequentes Gezwitscher auf
- der Kopfhörer-Ausgang geht auch nicht, wenn die LS nicht angesteuert werden

Tja, ich bin kein Fachmann, eigentlich ein Auto(oldtimer)schrauber. Daher werde ich nichts selbst probieren, was besser ein Fachmann erledigen sollte. Das bin ich meinem Schätzchen schließlich schuldig. Zumal scheint er wenig gelaufen zu sein (wenn ich das von den Hitzeschutz-Schläuchen der Endstufen ableite) und bis auf ein unfachmännisch reingefrickeltes Power-Lämpchen (s. Bild) nicht verbastelt und Kontaktmittel-geschädigt (das soll auch so bleiben).

Heute habe ich ihn mal geöffnet und einfach mal reingesehen. Ich habe einige Bilder gemacht, die ich hier einstelle. Erstmal wird er gründlich innen gereinigt und der Dreck entfernt. Würdet ihr da noch etwas zusätzlich machen als nur den Staub gründlich zu entfernen? Die Regler und Schalter knacken und knistern alle nicht. Das fiel mir positiv auf, als er noch funktionierte.

Kühlkörper

Murks-Lämpchen

Mir ist aufgefallen, dass ein Widerstand (der dicke rote mit 910 Ohm) wohl mal zu heiss geworden ist, zumindest ist die Platine herum dunkler als woanders. Deutet das auf ein Problem hin oder kann das normal sein?

Widerstand

Dann der übliche Verdächtige, das Ausgangsschaltrelais. Das Gehäuse (Kappe) ist an zwei Seiten beschädigt. Sieht es für euch auf den ersten Blick so aus, als sollte es gereinigt bzw. Oxidation entfernt werden? Kann ich das im eingebauten Zustand tun?

Relais1
Relais2

Und zu guter Letzt noch eine simplere Frage (hoffe ich): welche Größe haben die beiden Madenschrauben des Poti-Knopfes für die Lautstärkereglung)? meine Inbus/Innensechskant-Schlüssel mit 2,5 oder 3,0 mm scheinen kurioserweise nicht zu passen? Ich möchte die beiden Schauben nicht vermurksen, das hat ja der Lämpchentauscher schon sehr gründlich der einen Schraube angetan. ;-)

Freue mich über eure werten Tipps und hoffe, ich komme da weiter. Vielen Dank vorab!


[Beitrag von Lass_mal_hören am 29. Dez 2016, 16:16 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2016, 19:10
Versucht man das Relais im eingebauten Zustand zu reinigen, geht das meist schief und die Kappe wird beschädigt - besser austauschen! Der passende Inbus ist ein 1,5mm!
Ein SA-9500MKII ist ein wundervoller Verstärker und gehört besser in die Hände eines wirklichen Fachmannes, dann hat man auch noch jahrzehntelang etwas davon.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 29. Dez 2016, 19:10 bearbeitet]
Lass_mal_hören
Stammgast
#3 erstellt: 29. Dez 2016, 19:55
Hallo Lennart,

besten Dank. Inbus 1,5 mm - habe ich m.E. vorhin aus Spaß mal ausprobiert, schien mir viel zu klein. Dann nochmal, mit viel Gefühl und sanftem Druck.

Bevor ich als Laie meinen Lötkolben anheize, werde ich lieber einen Termin ausmachen. Hier in der Bremer Gegend gibt's ja zwei empfehlenswerte Fachwerkstätten. Gibt es denn noch Ersatz für das Relais?

Noch die Frage zum Säubern: zusätzlich mit z.B. Isopropanol reinigen oder eher lassen?

Weiss noch jemand etwas zum roten Widerstand zu sagen, Stichwort dunkle Verfärbung der Platine (s.o.)?
Lennart777
Inventar
#4 erstellt: 30. Dez 2016, 09:08
Der 910 Ohm-Widerstand ist der Vorwiderstand für die Power-Lampe. Der wird im Betrieb ganz schön warm, deshalb gehört er
eigentlich nicht flach auf die Leiterplatte montiert, sondern etwa 10mm schwebend darüber. Dass die Power-Lampe nur zeitweise leuchtet, liegt vermutlich daran, dass dieser Widerstand nicht mehr ordentlich verlötet ist und dann die Spannung nicht mehr an die Lampe weiter leitet. Abhilfe bei diesem Modell: eine Lampe in 12V, 14V oder sogar 24V verwenden und einen kleineren (ausrechnen!) Widerstand verwenden, den aber hoch liegend montieren.

Grüße
Lennart
Lass_mal_hören
Stammgast
#5 erstellt: 30. Dez 2016, 19:52
Hallo Lennart,

danke für Deine Hilfe. Jetzt hat's bei mir erst geklickt... falls ich das Gerät (oder ein anderes) mal in gute Hände geben will, denke ich an euch.

Der Tipp mit dem 1,5 mm Inbus war klasse! Der Knopf ist ab und schon geputzt, wie auch die anderen.

Der 910 Ohm Widerstand hat tatsächlich eine schlechte Lötstelle, habe sie nachgelötet.
Habe mich entschlossen, das Relais selbst auszuwechseln. Raus ist es bereits und zeigt erhebliche Oxidation. Das neue ist noch auf dem Postweg zu mir. Kann es sein, dass das originale 10 Pins hat und die Ersatzrelais 14 Pins? Pin 1 bis 4 auf dem alten Relais sind nicht verwendet. Dann muss ich die Pins 1 - 4 wohl mit einem Dremel kürzen (oder ggf. reicht auch umbiegen).
Lennart777
Inventar
#6 erstellt: 31. Dez 2016, 08:43

Lass_mal_hören (Beitrag #5) schrieb:
Habe mich entschlossen, das Relais selbst auszuwechseln. Raus ist es bereits und zeigt erhebliche Oxidation. Das neue ist noch auf dem Postweg zu mir. Kann es sein, dass das originale 10 Pins hat und die Ersatzrelais 14 Pins? Pin 1 bis 4 auf dem alten Relais sind nicht verwendet. Dann muss ich die Pins 1 - 4 wohl mit einem Dremel kürzen (oder ggf. reicht auch umbiegen).


Wir schneiden sie immer möglichst kurz mit dem Seitenschneider ab und feilen die Pins dann ganz kurz. Ist schon logisch, dass diese vier Pins nicht benötigt werden, da im ausgeschalteten Zustand nichts verbunden werden muss.

Grüße
Lennart
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