NC Akku ausgelaufen - Eine Telefunken 200 Serie wird aufgearbeitet.

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ad-mh
Inventar
#1 erstellt: 19. Apr 2016, 22:59
Moin,

an meinem eingelagerten Tuner Telefunken RT 200 ist der NC Akkupack für die Speicherung der Sendereinstellungen ausgelaufen.
Hätte ich vorher gewusst, dass ein NC Akkupack direkt auf die Platine gelötet ist, dann hätte ich den Akku vorher ausgelötet.

Nun ist die Platine ist auf 3x5cm angegriffen. Die Leiterbahnen sind zum Glück nur oberflächlich betroffen.
Ich habe das Akkupack ausgelötet, die Platine mit Kontakt 60 gereinigt und mit Kontakt WL gespült. Die Leiterbahnen habe ich danach mit einem Glasfaserstift blank gemacht.
Danach habe ich einen externen Akkuhalter, bestückt mit 4 Eneloop Zellen an Kabel angeschlossen in das ausreichend große Gehäuse eingesetzt.

Ist die Reparatur so langzeitstabil oder muss ich nachbessern?
Wie reinige ich die Platine und versiegle die offenen Leiterbahnen entgültig?
Zum Glück sind die Leiterbahnen im Vergleich zur heutigen Technik sehr dick ausgeführt.

Danke vorab.


[Beitrag von ad-mh am 19. Apr 2016, 23:04 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 20. Apr 2016, 06:02
Ich würde den betroffenen Bereich beidseitig mit Wasser abspülen. Um die Batteriesäure zu entfernen reichen Sprays nicht aus. Das fängt wieder an zu rosten. Und danach 2-3 Tage trocknen lassen. Es gibt wohl speziellen Platinenlack. Wäre sicher keine schlechte Idee.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 20. Apr 2016, 16:37
Wenn die Leiterbahnen selbst nicht angegriffen sind, dann kann man alles mit Plastik 70 versiegeln. Wasser würde ich aber nicht zum reinigen nehmen. Da du schon andere Mittel aufgesprüht hast, muss dieses Zeug auch abgewaschen werden. Dazu eignet sich Acetonspray (Bremsenreiniger).
hf500
Moderator
#4 erstellt: 20. Apr 2016, 17:37
Moin,
Bremsenreiniger braucht es nicht, er hat schon Kontakt WL ;-)
K60 war allerdings an sich schon ein Fehler (bedingt, denn das saure Zeug koennte den basischen Inhalt der NC-Akkus neutralisiert haben ;-), aber wenn es schon mit WL ausgewaschen wurde...

Die ueblichen Sprays nuetzen bei solchen Schaeden nichts, der Verursacher (Kalilauge) ist wasserloeslich. Diese Ecke der Platine muss sorgfeltig mit viel warmem Wasser gespuelt und dann ebenso gruendlich getrocknet werden. Plastik 70 kann man draufspruehen, muss es aber nicht. Wenn man das will, einige Zeit abwarten, damit die Platine richtig austrocknen kann (ist aus Hartpapier), sonst baut man Wasser ein.

73
Peter
ad-mh
Inventar
#5 erstellt: 20. Apr 2016, 21:53
Danke für die Tipps.

ich werde das Gerät, nochmals zerlegen und nachspülen. Da Kalilauge wasserlöslich ist, werde ich mit Wasser spülen und lange trocknen lassen. Die Leiterbahnen sind vollkommen in Ordnung.
shabbel
Inventar
#6 erstellt: 21. Apr 2016, 06:34
Ich war von Batteriesäure aus gegangen. Wie Peter schon schrieb, ist der Inhalt bei diesen speziellen Akkus basisch. Dann ist alles halb so schlimm.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 21. Apr 2016, 15:52
Moin,
ja, aber sie kann dennoch genug Schaden anrichten. Das Problem im RT200 kenne ich, habe ich auch.
Das Besondere an Kalilauge ist, dass sie sich schlecht "einsperren" laesst. Eins der groessten Probleme bei der Entwicklung gasdichter Akkus war es laut Varta, ein Dichungssystem zu schaffen, das die Lauge zuverlaessig in der Zelle haelt.

73
Peter
ad-mh
Inventar
#8 erstellt: 21. Apr 2016, 20:09
Danke für die Tipps.
Bei der 200er Anlage geht es vorwärts.
Beim RC 200 fehlen noch die Antriebsriemen. Ansonsten passt alles.
Leider ist es ein Prince Tape, welches zu allererst aufgenommen wird.

Prince R.I.P.

20160421_212107
ad-mh
Inventar
#9 erstellt: 23. Apr 2016, 19:28
Der weitere Fortschritt...

Beim RT 200 habe ich bei der Platine den angegriffenen Lack entfernt, gespült und getrocknet.
Bei einer Leiterbahn habe ich eine korrosionsbedingte Unterbrechung mittels Kabel gebrückt (Wer findet die Unterbrechung? Auf dem Foto ist die Unterbrechung noch nicht beseitigt). Ein Akkuhalter wurde extern ins Gehäuse gesetzt.

20160423_175211(1)

20160423_175825

Gerade hatte ich den Tuner wieder zusammengebaut, da ist mir aufgefallen, dass irgendwann zwei Eintagsfliegen zwischen Display und Glas gekrochen und dort gestorben sind.
Das geht gar nicht. Also wurde wieder alles zerlegt...

Nun ist die Anlage komplett. Der RA 200 musste nur gereinigt werden. Das Schöne an dem Verstärker ist, dass er tiefer als die anderen Geräte ist. Eine interne Heatpipe - wie heutzutage beim Laptop - führt die Abwärme nach hinten ab.
So bewirken die, auf dem Verstärker stehenden Geräte keinen Hitzestau am Verstärker.
Dies war damals als Schüler meine erste Anlage. Es musste allerdings ein RA 100 reichen.

20160423_204345(1)

Noch zu erledigen:
Versiegeln der Platine mit Plastik 70
Andruckrolle und Antriebsriemen beim RC 200 tauschen
Plattenspieler RS 200
CD Spieler finden - silbern soll er sein
hifibastler2
Stammgast
#10 erstellt: 23. Apr 2016, 21:02
Hallo zusammen,

ist ja witzig, die 200er Anlage habe ich mir mit 15 auch gekauft, allerdings ohne Plattenspieler und mit 2 Acron 500 Boxen
Telefunken Prospekt
Die 300er war mir zu teuer und hatte sogar weniger Leistung!

Gruß
Thomas
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 23. Apr 2016, 22:23
Ein Dual CD120 oder Nordmende ADS-2000 könnte der Anlage gut stehen...


[Beitrag von Rabia_sorda am 23. Apr 2016, 22:27 bearbeitet]
hifibastler2
Stammgast
#12 erstellt: 24. Apr 2016, 07:35

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:
Ein Dual CD120 oder Nordmende ADS-2000 könnte der Anlage gut stehen...


Naja, die Teile sind ja höher als der Amp, da fängt der Turm das wackeln an.
Wie wäre es mit einem silbernen Technics der frühen Generationen, guckst Du:
SL-P333

Gruß
Thomas
hf500
Moderator
#13 erstellt: 24. Apr 2016, 16:29

ad-mh (Beitrag #9) schrieb:
Ein Akkuhalter wurde extern ins Gehäuse gesetzt.


Moin,
du sollst keine Bilder von meinem RT200 machen ;-)

In dem sieht es sehr aehnlich aus, nur ist der Akku ein 4-Zellenpack fuer "steinzeitliche" Schnurlostelefone.
Ein Hinweis: Leitungen zwischen solchen Akkus (Primaerzellen) und der Platine sollte man nie mit Litze ausfuehren. Wird der Akku undicht, kriecht die Kalilauge durch die als Docht wirkende Litze in die Platine und sorgt fuer das bekannte Ergebnis. Isolierter Schaltdraht ist hier unkritischer. Wie so manches Batteriegeraet zeigt, ist auch die Konstruktion mit Halter und Druckknopfanschluss nicht sicher. Irgendwie findet die Pampe doch einen Weg in die Anschlusslitzen. Und in dem Tuner ist der Akku erstmal "aus den Augen, aus dem Sinn", ich muss bei mir auch mal nachsehen.

Wenn noch nicht bekannt, hier gibt es noch einige Infos:
http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/telefunken/rt200/

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 24. Apr 2016, 16:32 bearbeitet]
ad-mh
Inventar
#14 erstellt: 24. Apr 2016, 18:46

hf500 (Beitrag #13) schrieb:
Ein Hinweis: Leitungen zwischen solchen Akkus (Primaerzellen) und der Platine sollte man nie mit Litze ausfuehren. Wird der Akku undicht, kriecht die Kalilauge durch die als Docht wirkende Litze in die Platine und sorgt fuer das bekannte Ergebnis.

Wenn noch nicht bekannt, hier gibt es noch einige Infos:
http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/telefunken/rt200/

73
Peter


Hallo Peter,

danke für den Tipp. Die Verbindung in Litze werde ich nochmals ändern.
Den Link aus Aachen kenne ich. Dort gibt es noch mehr zu verschiedenen Telefunken Geräten.

VG

Andreas
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