Magnetophon: Band fädelt aus

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grasso
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 30. Apr 2015, 21:16
Ich habe hier ein Telefunken Magnetophon automatic, das das Band öfters automatisch ausfädelt: Das Band rutscht ungefähr an der Stelle, wo die Bandführung zwischen Tonkopf und Andruckrolle sitzt, langsam nach oben heraus. Selten auch nach unten. Das scheint abhängig von der genauen Konstellation der Andruckrolle zu sein, ist aber nicht wirklich reproduzierbar. Mal geht es für einen halbe Stunde gut, mal nervt es. Auch dumm, weil es dem Band schadet.

Es wäre toll, wenn jemand eine Lösung weiß. Denn das ist ein schnuckliges Röhrengerät.
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 01. Mai 2015, 14:13
Erstmal eine intensive Reinigung der Bandführenden Teile, Köpfe, und Andruckrolle vornehmen...wenn nicht schon geschehen.
grasso
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Mai 2015, 15:06
Ja, danke. Die Mechanik sieht auch ziemlich neuwertig aus. Einzig die linke Bandführung ist leicht korrodiert, fühlt sich aber nicht schlimm an. Ich sollte mir wohl die An- und Abwickelzüge genauer anschauen, vielleicht stimmen die Bandkräfte nicht, eine Motte hat sich durch den Filz einer Rutschkupplung gefressen oder so.
grasso
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Jun 2015, 10:58
Der linke Bandzug war zu niedrig. Es gibt eine Feder für die Feinjustierung dieses Zugs, doch erst mußte ich den Bandzugfühlhebel verbiegen, um in das Einstellfenster zu kommen.

Jetzt habe ich noch zwei Probleme: Erstens fängt irgendwas mit 10Hz an zu schwingen, wenn die Lautstärke voll aufgedreht wird. Ich muß mit dem Signalverfolger schauen, an welcher Stufe das Signal vom Poti gesteuert erscheint, und da die Kondensatoren checken.

Zweitens ist die Aufnahme schlecht; ein 333Hz-Ton wird sehr wacklig wiedergegeben. Kopf entmagnetisiert, Bias erhöht, alle drei Kondensatoren rund um die EL95 ausgetauscht, ohne Erfolg. Ruhestrom der EL95 o.k. Es knistert bei Aufnahme auch leise aus dem Lautsprecher, so als ob die EL95 schadhaft wäre. Klar, daß dann der Tonkopf immer wieder dauermagnetisiert wird.


[Beitrag von grasso am 20. Jun 2015, 11:10 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 20. Jun 2015, 12:00
Hallo zusammen,

niederfrequenten Schwingen kommt bei Röhrengeräten meist davon, dass gealterte Koppelkondensatoren eine höhere (wirksame) Kapazität haben, und zudem können Siebelkos ihre Kapaztität verringern.
In einigen Fällen ergibt sich dadurch ein schwingfähiges Gebilde.
Die untere Grenzfrequenz des Verstärkers wird niedriger, die "Grenzfrequenz" der Siebketten steigt aber an.
Dann können sich die beiden in die Quere kommen. Hier scheint sich eine Verkopplung zwischen der Endstufe und einer Vorstufe (vor dem LS-Regler) zu ergeben.
Sind im Gerät noch Papierkondensatoren? Falls ja, alle Koppelkondensatoren tauschen.
Dann sehen wir weiter.

Gruß
Bernhard
grasso
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Jun 2015, 14:49
Mit den schwingfähigen Netzwerken hast du recht. Bezüglich der Kondensatoren möchte ich selbst meinen Senf dazugeben: Im Werk hatte man nicht auf die Polung der Koppelkondensatoren geachtet. Der Balken soll an an Minus. Bei Folienkondensatoren ist das zwar nicht so wichtig wie bei Elkos aber doch relevant. Jetzt schwingt es nicht mehr subsonisch, aber es klirrt bei voller Lautstärkestellung schon am Endstufeneingang -- vielleicht fängt es da mit Ultraschall an zu schwingen, he he. Naja, ich laß das mal so. Ohne andere EL95 zum Gegentesten oder Hilfe kriege ich eine saubere Aufnahmefunktion, das ist jetzt das wichtigste, nicht hin.
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