Pioneer CT-9R löscht nicht

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knasulu
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Feb 2015, 10:27
Hallo, ich sitze seit Tagen über ein für mich unlösbares Problem.
Ich habe oben genanntes Gerät, wenn ich eine neue Aufnahme damit machen möchte, wird die alte Aufnahme nicht gelöscht, von der neuen ist so gut wie nichts zu hören. Erst wenn man den Pegel stark übersteuert ist etwas zu hören, allerdings völlig verzerrt.
Meine erste Idee war der Löschoszillator, da der sowohl fürs Löschen als auch für Vormagnetisieren zuständig ist.
Im SM sind die Spannungen an den Transistoren in Stop Funktion für eine IEC I Kassette angegeben. Diese habe ich alle nachgemessen und für gut befunden.
Der Oszillator wird mit 21 Volt gespeißt, welche auch anliegen. Auf dem Löschoszillator habe ich alle ELKOs ersetzt, auch das führte nicht zum gewünschten Ergebnis. ich meine sogar, dass das alles schon einmal getauscht wurde, da die ausgelöteten alle in der Toleranz sind.
Am Oszilloskop ist eine hohe Frequenz zu sehen, die allerdings nach spätestens 30 Sekunden mit immer kleiner werdeneden Amplitute gegen Null geht.
Der Löschkopf hat einen Widerstand von ca. 3 Ohm, mit dem Oszilloskop messe ich eine Löschspannung von ca 0,7 Volt, was ich denke zu wenig ist.
Mein Verdacht ist folgender. Der Oszillator arbeitet an sich, die Erzeugte Energie reicht aber nicht zum Löschen/Vormagnetisieren. Ich vermute der erzeugte Wechselstrom in L302 ist zu gering.
Hat jemand eine Idee?
Loeschoszillator
Danke fürs Lesen!
Gruß Bert
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 13. Feb 2015, 13:42
Hi,

Transistor Q 302 soll den Oszillator bei Umschalten von Stop oder Play auf Recording einschalten.
Funktioniert das ?

lG,
Michael
knasulu
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Feb 2015, 13:47
Hallo Michael,
dort liegen bei Record 0,7 Volt an, bei Play 0 Volt. Das scheint zu funktionieren.
Das Ganze kommt von IC309 Pin 12
Gruß Bert


[Beitrag von knasulu am 13. Feb 2015, 13:49 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 13. Feb 2015, 16:07
Hallo zusammen,

mögliche Fehler:
- C309 oder C311 defekt. Diese Kondensatoren liegen im Resonanzkreis.
- Löschkopf hat Windungsschluß
- Windungsschluß in L302.

Der Oszillator wird aber nicht mit den 21V gespeist, sondern mit 6.8V (bei Fe).
Prüf doch mal, ob am Emitter von Q301 auch eine Spannung anliegt, die sich mit der Bandsorte ändert!

Gruß
Bernhard
knasulu
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Feb 2015, 19:25

Bertl100 (Beitrag #4) schrieb:
Hallo zusammen,

mögliche Fehler:
- C309 oder C311 defekt. Diese Kondensatoren liegen im Resonanzkreis.
- Löschkopf hat Windungsschluß
- Windungsschluß in L302.

Der Oszillator wird aber nicht mit den 21V gespeist, sondern mit 6.8V (bei Fe).
Prüf doch mal, ob am Emitter von Q301 auch eine Spannung anliegt, die sich mit der Bandsorte ändert!


Hallo hier zu den Antworten:
-C309 oder/und C311 haben ich noch nicht ersetzt, (habe ich nicht)
-Löschkopf hat einen Widerstand von ca. 3 Ohm, spricht das für Windungsschluß (habe in einem Sony nachgemessen, dort 4,8 Ohm)
-L302 ... habe ich nicht probiert, aber bitte mal folgende 4 Bilder anschauen (Zeitspanne absolut 20 Sekunden)

1
2
3
gemessen habe ich an Anschluß 8 von L302 (zum Löschkopf)

Zu erwähnen wäre hier, dass auch anfänglich nicht gelöscht wird.

Am Emitter von Q301 liegen in Abhängigkeit vom Bandmaterial unterschiedliche Spannungen an. (FE 6,8 Volt)

Danke Gruß Bert
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 14. Feb 2015, 13:37

knasulu (Beitrag #5) schrieb:
...Zeitspanne absolut 20 Sekunden...


...eine typ. Bias-/Löschfrequenz ist ~100 kHz, d.h. 11 Schwingungen brauchen ~90 µs = 0.00009 sec.

btw:
Sorry, alle 3 Punkte der Diagnose von Bertl100 halte ich für unwahrscheinlich.

(aus der Entfernung fällt mir aber auch nichts ein )


[Beitrag von ehemals_Mwf am 14. Feb 2015, 13:38 bearbeitet]
knasulu
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Feb 2015, 13:42
Hallo,

die 20 Sekunden bezogen sich auf die Gesamtzeit der 3 Bilder, nicht auf die Schwingung.
Soll heißen, innerhalb von 20 Sekunden geht die Amplitude gegen Null.

Gruß Bert


[Beitrag von knasulu am 14. Feb 2015, 13:44 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 14. Feb 2015, 18:04
Hallo zusammen,

Die 3 Ohm sagen leider nichts darüber aus, ob ein Windungsschluß vorliegt. Das ist der reine DC-Widerstand.

Also die 6.8V liegen u.a. an Pin 5 von L302 an.
Die Emitter werden ja über Q302 auf Masse geschaltet. Miss doch nochmal direkt an den Emittern von Q303 und Q304 nach. Dort sollten eine kleine Spannung deutlich unter 1V anliegen.
Q302 wird angesteuert, das haben wir schon untersucht.

Gruß
Bernhard


[Beitrag von Bertl100 am 14. Feb 2015, 20:35 bearbeitet]
knasulu
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Feb 2015, 19:04
Hallo zusammen ....

hier die Werte

Emitter Q303 + Q304 bei Record 0,46 Volt, bei Stop 7,6 Volt
Pin5 von L302 6,8 Volt bei Record, bei STOP 7,7 Volt, (entspricht Emitter von Q301)

Vielen Dank für die Hilfe


[Beitrag von knasulu am 14. Feb 2015, 19:04 bearbeitet]
knasulu
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 14. Feb 2015, 19:07
Hallo zusammen,


Bertl100 (Beitrag #8) schrieb:
Hallo zusammen,

Die 3 Ohm sagen leider nichts darüber aus, ob ein Windungsschluß vorliegt. Das ist der reine DC-Widerstand.



Würde der Oszillator schwingen, wenn der Löschkopf einen Windungsschluß hat?

Gruß Bert
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 15. Feb 2015, 19:55
Hallo zusammen,

naja, das hängt davon ab, ob nur eine Windung oder gleich eine ganze Lage kurzgeschlossen ist.
Da du aber den Löschkopf, sowie die Spule L302 sowieso nicht ersetzen kannst - mangels Ersatz - würde ich dann schon vorher noch ALLE Bauteile des Oszillators tauschen.

Gruß
Bernhard
knasulu
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Feb 2015, 11:32
Hallo Zusammen,

ich hätte noch einen Nachtrag zu machen, der vielleicht dem Kenner die Augen öffnet.
Wenn ich nach SM Vorgabe den Löschstrom einzustellen, ändert sich bei Verdrehen
des Poti nichts ..... Vielleicht hilft diese Information weiter?
Auszug SM

Viele Grüße
Bert
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 16. Feb 2015, 12:20
Hallo zusammen,

TP2 muß 1Ohm gegenüber Gerätemasse haben. Das könntest du auch nochmal nachmessen!
Gerät dazu ausgeschaltet.

Gruß
BErnhard
knasulu
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 16. Feb 2015, 14:22
Hallo zusammen,

TP2 gegen Masse exakt 1 Ohm.
Können wir meine Vermutung aus meiner ersten Nachricht teilen?
Oszillator arbeitet, allerdings mit zu wenig Energie?
Die Spule des Löschkopf gehört nicht zum Schwingkreis? Soll heißen, der schwingt auch bei
defektem Löschkopf?
Wie kann ich den Löschkopf überführen?
Wie genau muss man den Löschstrom am Kopf messen?
Ich habe ein Fluke 73 III Multimeter. Geht das damit? Oder ist es zu grob?

Beste Grüße
Bert
ehemals_Mwf
Inventar
#15 erstellt: 16. Feb 2015, 14:29

knasulu (Beitrag #1) schrieb:
... wird die alte Aufnahme nicht gelöscht, von der neuen ist so gut wie nichts zu hören. Erst wenn man den Pegel stark übersteuert ist etwas zu hören, allerdings völlig verzerrt...

Demnach ist das Problem primär nicht beim Löschkopf sondern im HF-Oszillator zu suchen.

Kannst du den Effekt des über ~20 sec abnehmenden HF-Pegels auch beim Aufnehmen feststellen, aka sofort nach dem Start ist noch alles nahezu o.K. (Löschung, Aufnahme), aber fadet dann aus... ?
knasulu
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 16. Feb 2015, 14:37

Mwf (Beitrag #15) schrieb:

Demnach ist das Problem primär nicht beim Löschkopf sondern im HF-Oszillator zu suchen.

Du hast Recht, jetzt verrenne ich mich .......
das Problem kann nicht der Löschkopf sein, es sei denn seine Spule wäre Bestandteil des Schwingkreises, ist er aber nicht


Mwf (Beitrag #15) schrieb:

Kannst du den Effekt des über ~20 sec abnehmenden HF-Pegels auch beim Aufnehmen feststellen, aka sofort nach dem Start ist noch alles nahezu o.K. (Löschung, Aufnahme), aber fadet dann aus... ?

Wie unterm letzten Bild vom Oszilloskop erwähnt, es wird auch anfänglich nicht gelöscht ....

Gruß Bert
knasulu
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 16. Feb 2015, 15:43
Hallo Zusammen,

ich habe eine neue Erkenntnis.
Das Löschsignal bricht nicht mehr zusammen, es ist jetzt stabil, egal wie lange ich das Tape im Record Betrieb belasse.
Jetzt eine Bitte, kann mal jemand das Signsl auf meinem Oszilloskop interpretieren?
Ich bin, was das angeht nicht sattelfest. Ist die Amplitude zu klein? Die Frequenz nicht hoch genug?
Gemessen haben ich hier am Löschkopf.

IMG_0136

IMG_0137

Gruß Bert
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 16. Feb 2015, 18:08
Hallo zusammen,

du hast eine Periodendauer von ca. 10µs, das sind 100kHz. Könnte passen. Pioneer hat oft 105kHz verwendet. Im SM steht dazu nichts.
Die Amplitude ist 1.75Vpk. Nun, das ist zu wenig, aber was für einen Tastkopf verwendest du? 1:10?
Dann wären es schon 17.5Vpk. Oder ca. 12Veff.

Was misst du denn jetzt an TP2 für eine Spannung?

Man kann das übrigens so nicht sagen, dass der Löschkopf nicht Teil des Schwingkreises ist!
Der Löschkopf liegt parallel zur unteren Hälfte der Sekundärwicklung,.
Seine Induktivität geht in jedem Fall in die Resonanzfrequenz ein. Wie sehr, das hängt davon ab, bei welchem Teil der Wicklung diese Anzapfung der Spule L302 ist!
Würde man den Löschkopf kurzschließen, schwingt der Oszillator nicht mehr.

Gruß
Bernhard


[Beitrag von Bertl100 am 16. Feb 2015, 18:23 bearbeitet]
knasulu
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 16. Feb 2015, 19:09
Hallo Zusammen,

Danke für die Interpretation. Der Tastkopf stand auf 1x, der Wert ist also zu klein.
An TP2 kann ich nichts messen, ich hatte mal mein dB Levelmeter dran, die Werte sind nicht schlüssig
und reagieren nicht auf Verdrehen des VR 302, welcher ja auf 160 mV eingestellt werden soll.
Da ich nicht weiß, um welchen Bandtyp es sich bei der angegebenen Referenz (STD-604) handelt
habe ich das sowohl mit einer IECI, als auch IECII probiert. Meiner Meiniung nach ist der VR302
im IECII Kreis. Richtig?
Ich glaube wir müssen das Problem in diesem Bereich suchen.
Warum kann ich an TP2 nichts messen? Womit mißt man idealerweise die 160 mV AC?
Vielleicht messe ich auch falsch? Bin für jeden Hinweis dankbar.
Info: Mir war aufgefallen, dass Q301 sehr warm wird .... vielleicht eine Spur?

Beste Grüße Bert
Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 20. Feb 2015, 19:12
Hallo zusammen,

Q301 verbrät Leistung, weil er die Spannung von 21V auf z.B. 6.8V herunterregelt.
Die Transistoren des Oszillators selber arbeiten weitgehend als Schalter und kaum im Linearbetrieb, und werden daher weniger warm.

Gruß
Bernhard
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