Hitachi HMA7500 MKII (Sicherungswiderstände)

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Helfetix
Neuling
#1 erstellt: 02. Apr 2013, 22:01
Hallo zusammen

Ich habe glücklicherweise eine kombi von HCA-7500 MKII und HMA-7500 MKII erhalten. Der Vorverstärker (HCA 7500) war funktionstüchtig bis auf einen kratzenden balance-regler, die Endstufe jedoch nicht. Ich habe etwas Erfharung vom restaurieren alter Röhrenradios und dachte das kann ich auch mit einer Endstufe.

Ich habe die MOSFETs ausgemessen und festgestellt das die vom linken Kanal defekt sind. Jedoch war auch vom rechten Kanal nichts zu hören und die 8Ohm LED blinkte (kein durchgehendes leuchten). Also bestellte ich Ersatz von der Firma Profusion (ECF10N16 und ECF10P16 anstelle der 2SK134 und 2SJ49). Als diese eingebaut waren funktionierte das gerät immernoch nicht, jedoch bewegten sich die VU-meter nun. Die ersetzten MOSFETs wurden innert kürzer Zeit sehr heiss. Also legte ich los mit der Fehlersuche und dank einem Schaltplan (gratis und gute Auflösung) vom HiFiforum ging dies recht flott. Ich konnte eine stattliche Anzahl defekter ELKOs finden.

Nun zum eigentlichen Problem: Laut Schaltplan sind in diesem Gerät einige "fuse resistors" verbaut. Und diese sind grösstenteils hinüber, ich konnte welche im kOhm bereich finden obwohl sie einige hundert haben sollten. In der Ersatzteileliste sind jedoch keine Sollwerte für den maximalen Strom angegeben (also wann die "fuse" ziehen soll) sondern nur die Sollwerte für den Widerstand. Zudem scheinen Sicherungswiderstände nicht sehr handelsüblich. Wäre es eine schlechte Idee die fuse resistors durch gewöhnliche Widerständen zu ersetzen? Wenn ich z.B 0.25W nehmen würde, würden diese meiner Meinung nach auch schon bei wenig Strom durchbrennen und hochohmig (also als Sicherung wirken).

Wenn jemand Rat wüsste würde mich das freuen!
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2013, 06:33
Bei HMA-7500-MK1 hatte ich gleiches Problem.
Die schwer erhältlichen FuseResistors habe ich durch normale ersetzt.
Angenommen so ein R hat 1 Watt (die meisten verbauten haben weniger).
Wenn er abbrennt kann mE im geschlossenen Metallgehäuse kein Brand auftreten , zu geringe "Zündleistung" um eine offene Flamme zu entfachen.
FR sind mE zum Schutz interner Halbleiter gedacht , während echte
Schmelzsicherungen für die elektrische Brand- und Kurzschlußsicherheit sorgen.
Empfehle R generell einige mm über der Platine einzulöten , wenn mal einer verdampft , leidet die Platine nicht. Der R ist dann auch besser gekühlt.
Man versuche mal ein Schrott Hifi Gerät mit einer Lötlampe anzuzünden.
Deckel entfernen und auf die Elektronik draufhalten.
Es qualmt nur sehr aber verlöscht , sobald die Brennerflamme abgesetzt wird.
In den meisten Kunststoffen sind (extrem giftige) Flammhemmer .
bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 03. Apr 2013, 06:37 bearbeitet]
Helfetix
Neuling
#3 erstellt: 03. Apr 2013, 15:31
Danke vielmals. Dann werde ich wohl die fuse resistors auch mit normalen Widerständen ersetzen und jeweils etwas Abstand zur Platine lassen. Ich hoffe auch das der Verstärker nachher wieder für ein paar Jährchen funktioniert und die Sicherungen in den Widerständen vorerst nicht von nöten sind


[Beitrag von Helfetix am 03. Apr 2013, 16:18 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2013, 16:39
Tolle "Sicherung" , die bei Alterung den Ohmwert ändert , evtl die Endstufe aus dem Gleichgewicht bringt und die dann abbrennt.
Diese Hitachi FET Endstufen brauchen relativ hohen Ruhestrom , sonst schwingen sie.
Vor der Justage sollte man die Bias und DC-Offset Potis mit Oszillin T6 behandeln.
bukongahelas
Helfetix
Neuling
#5 erstellt: 04. Apr 2013, 14:32
Eine Anleitung zum einstellen von Bias und DC-Offset ist glücklicherweise bei der Reparaturanleitung dabei, dann werde ich das noch überprüfen und einstellen sobald die neuen Elkos eingebaut sind.
Vielen dank für die Hilfe, ich werde dafür sorgen das ich noch ein paar Bilder vom Gerät online stellen kann.
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 04. Apr 2013, 18:09
Wenn Kohle (Carbon) Widerstände (siehe BauteilListe im SM) verbaut sind ,
durch Metallfilmwiderstände auch größerer Leistung und gleichen Ohmwerts ersetzen , sofern es mechanisch paßt.
Alle Lötstellen nachlöten kann nicht schaden , zumal nach dem Austausch eh nicht mehr viele übrig sind.
Lötseite der Platine mit Isopropanol oder Spiritus(stinkt) von Flußmittelresten reinigen. Alte Zahnbürste und Zahnstocher.
Die Kontakte des Lautsprecherschutzrelais sollte man auch reinigen oder das Relais erneuern.
bukongahelas
Helfetix
Neuling
#7 erstellt: 05. Apr 2013, 17:20
Es sind ziemlich viele Carbon-film Widerstände verbaut, die würden dann zur gleichen Gruppe wie carbon zählen, nehme ich an?
Reinigen war geplant und das Lautsprecherrelais werde ich auch versuchen mit Oszillin T6 zu säubern, neue Teile bestellen kostet immer eine Unmenge Porto in die Schweiz...


[Beitrag von Helfetix am 06. Apr 2013, 00:49 bearbeitet]
Helfetix
Neuling
#8 erstellt: 20. Mai 2013, 17:40
Hatte endlich Zeit gefunden etwas weiter zu arbeiten und kann nun auch die versprochenen Fotos liefern. Leider funktioniert noch das gerät noch nicht, ich muss wohl noch ein paar Stunden einrechnen.

Hier das Board hinter den VU-Metern, nach der reinigung mit Isopropylalkohol:


Zwei der ersetzten Widerstände:


Die Reinigungsarbeiten in vollem gange:


Beide boards in eingebautem Zustand:
kruczek
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Dez 2014, 15:52
Hallo,
zu der frage
"In der Ersatzteileliste sind jedoch keine Sollwerte für den maximalen Strom angegeben (also wann die "fuse" ziehen soll) sondern nur die Sollwerte für den Widerstand."
Einfach Formel P=R*I² anwenden. Umgestellt nach I=sqrt(P/R) .
Welche Werte fehlen dir denn?
Grüße
CHICKENMILK
Inventar
#10 erstellt: 01. Feb 2015, 19:09
Hallo,

hast du den Amp schon wieder zum laufen gebracht ?

ein Spezi hat ebenfalls einen in der Bucht geschossen, als funktionsfähig.
Der steht nun bei mir und hat massive Krankheiten.

Der rechte Kanal total verzerrt , Kühlkörper bleibt kalt.
> gefunden haben wir dann die Sicherungswiderstände, welche teils extrem hochohmig waren.
> diese und die Elkos in den Signalwegen getauscht
> Anstatt der Sicherung im rechten Kanal eine 60W Glühbirne angeschlossen > Leuchtet kurz auf und glimmt dann nur, sieht also schon mal gut aus

Der linke Kanal spielte normal, der Kühlkörper wird jedoch innerhalb kürzester Zeit extrem heiss.
> gefunden haben wir auch hier defekte Sicherungswiderstände, jedoch unterohmig.
> Anstatt der Sicherung im linken Kanal eine 60W Glühbirne angeschlossen > Leuchtet permanent , also stimmt hier was nicht.
Hier liegt wohl noch ein Kurzschluss in der linken Endstufe vor.

Hat schon jemand Erfahrungen, wo der Fehler am häufigsten zu suchen ist bei dem Teil, ausser bei den Sicherungswiderständen ?

LG,
Flo
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 02. Feb 2015, 02:22
Ich weiß schon nicht mehr in welchem Thread ich das schon mal gepostet hatte:

Die Fuse Resistors ersetze ich bei den Hitachis mittlerweile dann immer alle, weil sie nach über 30 Jahren nicht mehr zuverlässig sind. Je nachdem, welche "Vorgeschichte" sie in Sachen Umgebungswärme oder eigener Verlustleistung hinter sich haben kann man Glück haben oder eben nicht. Dabei kann sich auch einfach nur der Wert verändert haben. Das ist tückisch.

Hitachi HMA-7500 schematic with potential sources of bad DC offset

Hier sind auch Potis markeirt, das sind natürlich KEINE Fuse Resistors.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 02. Feb 2015, 02:24 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#12 erstellt: 02. Feb 2015, 15:05
Jap, die haben wir schon alle getauscht.
Einer war dabei, welcher 220Ohm haben sollte, gemessen waren es dann aber nur 25 Ohm .

Die daraus resultierenden Folgen sind noch nicht abschätzbar.

LG,
Flo
CHICKENMILK
Inventar
#13 erstellt: 07. Jul 2016, 20:22
Hallo.

So, hab ihn vor ein paar Tagen wieder auf den Tisch geholt und endlich weiter gemacht.

Es wurden alle 4 Endtransistoren , alle Sicherungswiderstände, alle Elkos, alle Transistoren an der Hauptplatine sowie weitere Widerstände getauscht.
Sprich, alles was defekt war sowieso und andere Bauteile sicherheitshalber.
Die 4 Potis an der Hauptplatine ebenfalls erneuert und ganz nach links gedreht ( Vorbereitet zur Ruhestrom-Einstellung ).
Widerstände und Dioden durchgemessen und bei korrekten Werten wieder verlötet.

Anstatt der Sicherungen habe ich eine E27 Fassung mit 100Watt Glühbirne angelötet.

Eingeschaltet und:

am rechten Kanal leuchtet die Glühbirne kurz und glimmt dann ganz leicht. Danach blinkt die grüne 8 Ohm LED und nach einer Weile klickt das Relais.

am linken Kanal leuchtet die Glühbirne kurz und glimmt dann ganz leicht. Danach blinkt die grüne 8 Ohm LED , aber das Relais schaltet nicht.


Kann es sein, dass der Strom am linken Kanal durch die Glühbirne zu sehr begrenzt wird?
Könnt ihr mir bitte helfen?

Danke und liebe Grüße,
Flo


[Beitrag von CHICKENMILK am 07. Jul 2016, 20:23 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 07. Jul 2016, 22:35
Nein, kann eigentlich nciht sein. Da wird schon noch was im Argen liegen am linken Kanal.

Aber trotzdem Gratulation zum funktionierenden rechten Kanal !

- Johannes
Broesel02
Inventar
#15 erstellt: 08. Jul 2016, 11:17
Wo liegt denn der Offset?
Es kann ja auch sein das der Gleichspannungsanteil nach dem Tausch einiger Bauteile sich mit verschoben hat und nun zu hoch ist. Dann gibt die Schutzschaltung auch nicht frei.
Also mit dem Voltmeter in DC Stellung den Gleichspannungsanteil vor dem Relais messen und wenn es geht einregulieren

Richard
CHICKENMILK
Inventar
#16 erstellt: 09. Jul 2016, 19:44
Hallo.

Am Lautsprecherausgang habe ich rechts 12,1 mV gemessen.

Folgendes noch:
Ich habe ja statt der Sicherung eine 100Watt-Glühbirne verbaut.
Diese jedoch immer nur auf einer Seite ( Sicherung L oder R )

Wenn ich diese Glühbirne nun nur anstatt der rechten Sicherung betreibe, schalten nämlich beide Relais frei.
Und jetzt ACHTUNG: ich kann dann bei beiden Relais eine Spannung messen ( 12,1mV rechts, 18mV links )

Wenn ich diese Glühbirne nun nur anstatt der rechten Sicherung habe, schaltet ja das Relais NICHT frei.

Ich vermute nun, dass der gute Hitachi nur deswegen das linke Relais nicht freischaltet, da er rechts keine Spannung hat.
Wisst ihr mehr darüber?
Minos
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 12. Feb 2017, 19:43
Hallo Leute,

ich brauche die Teile (Mosfets) 2SK134 und 2SJ49,
oder Alternativen z.B. Profusion (ECF10N16 und ECF10P16 wie Helfetix geschrieben hat,
kann mir jemand sagen wo man die bestellen kann?

Danke

Manuel


[Beitrag von Minos am 12. Feb 2017, 19:44 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 12. Feb 2017, 21:18
Diese Teile werden schon lange nicht mehr hergestellt. Man muss etwas suchen und sich auf die Lauer legen. Ab und zu tauchen welche in der E-Bucht auf. Aber halte Dich von China-Importen fern! Das sind so gut wie sicher schrottige Imitate, die mimosenhaft kaputt gehen.
BTW: Statt des 2SK134 geht auch der 2SK135, der 2SJ49 kann durch einen 2SJ50 ersetzt werden. Beide Ersatztypen sind nur etwas spannungsfester (160V statt 140V), sonst ist alles identisch.
Brauchst Du Ersatz-MOSFETs im TO3 Gehäuse oder geht auch TO3P, ähnlich TO220?
Minos
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 12. Feb 2017, 22:17
Hallo Eckibear,
danke für deine Antwort.
Ich habe keine Ahnung davon, ein Onkel von mir in Griechenland hat seinen HMA 7500 in die Werkstatt gebracht und der Techniker hat halt zu Ihm gesagt, dass der 2 x 2SK134 und 2 x 2SJ49 braucht. Er hat mich gebeten hier danach zu suchen. Nun habe ich in der Bucht welche bestellt. aus China
http://www.ebay.de/i...e=STRK%3AMEBIDX%3AIT

bei http://www.profusionplc.com habe ich keine gefunden. Ich hoffe, das war kein Fehler.

Trotzdem, danke
Broesel02
Inventar
#20 erstellt: 12. Feb 2017, 23:08
Wieviele brauchst du? Ein guter Freund von mir hat aus einem vergangenem Entwicklungsprojekt sicher noch mehr als 100 Pärchen. Original! Wenn ich da einen Kontakt herstellen soll schicke mir bitte mal ein PN.

Ein Pärchen 2SJ50 & 2SK135 habe ich auch noch hier. Originale natürlich

Aber

Die MosFets gehen fast NIE kaputt bei dieser Endstufe. Wenn die nieder sind muß es noch erheblich mehr zerissen haben. Oder es gab wirklich grobe Gewalt.

Richard
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