Hitachi HMA-8500 MKII: Gleichspannung auf einem Ausgang

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theanbru
Neuling

#1 erstellt: 11. Jan 2014, 18:49

Hallo,

Ich habe hier einen Hitachi HMA-8500 MKII der sich erst nach Minuten einschaltet, wenn er über Nacht nicht gelaufen ist. Einschalten nach einigen Stunden geht innerhalb von 5-10 sek.
Das Problem ist offensichtlich der linke Kanal, der zeigt manchmal einen deutlichen Ausschlag beim Einschalten. Ich vermute eine kalte Lötstelle o.ä. Nachdem der Amp sich gestern ausgeschaltet hat, als ich leicht dagegen geklopft hatte, hab ich die Platine abgeklopft, aber nichts gefunden. Also hab ich die Leistungstransistoren rausgenommen. Die sind gesockelt, einige der Schrauben waren ziemlich lose, hab die Kontakte gereinigt, und wieder zusammengebaut. Seither ist es gefühlt besser, der Amp springt schneller an. Der er aber nach Stillstand über Nacht immer noch 20 - 30s braucht habe ich den linken Kanal mit Kältespray behandelt. Dabei ging der Amp dann aus. Hab dann am Ausgang über 51 V Gleichspannung gemessen! Diese ging auch nicht weg durch Fönen oder ein und ausschalten, erst nach Entladung der Netzteilelkos war beim nächsten Einschalten wieder alles normal.
Weiß jemand, wie ich weitermachen soll?

[Beitrag von theanbru am 11. Jan 2014, 19:16 bearbeitet]

Broesel02
Inventar

#2 erstellt: 11. Jan 2014, 23:11

Einen schönen Verstärker hast du da. Und zum Glück sind die Hitachi MosFets recht belastbar, sonst wären sie wohl schon weg

Als erstes würde ich mal die Kondensatoren rund um das IC 901, ein HA 12002, ersetzen. Die sind zuständig für die Zeitkonstanten bei der Fehlererkennung der Schutzschaltung. Und da die Hitachi schon mal etwas wärmer wird altern diese Elkos halt auch etwas schneller.

Dann würde ich die Kondensatoren rund um den DC Servo mal prüfen. Das IC 711 L/R macht die Servo- Funktion. Ersetzte mal den C 716L/R und den C726 L/R. Die beiden sind wichtig für die Regelfunktion des DC Servo.

Und nimm nicht wieder die Endstufentransen ab. Dann ist die Gegenkopplung offen und der Verstärker muss aus dem Gleichgewicht kommen weil der DC- Servo nicht mehr regeln kann. Manchmal kommt man schlecht an die Teile heran bei der Endstufe. Nicht den Mut verlieren! Die Endstufe lohnt die Mühe auf alle Fälle! Ich habe sie auch schon mal komplett zerlegt

auf dem zweiten Bild siehst du Rechts- Mitte auf der Platine hinter den Anzeigen die beiden IC für den DC- Servo und ganz in der Nähe auch die beiden Elkos. Sie sind auf der Platine und im Service Manual gekennzeichnet.

Und prüfe die Steckverbindungen zwischen den beiden Platinen auf guten Kontakt

Viel Glück schon jetzt!
Richard

theanbru
Neuling

#3 erstellt: 12. Jan 2014, 00:26

Hallo Richard,

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die guten Tips!
Ja, der Amp ist ein Schmuckstück. Er gehört einem Freund, der ist todunglücklich ohne das Teil.
Ich hab in der Zwischenzeit ein bisschen weiter geforscht, das Problem liegt tatsächlich auf der Platine hinter den Instrumenten, aus der kommt schon der Gleichstromanteil. Ich konnte es erst nicht glauben, an die kommt man ja überhaupt nicht ran, ohne alles zu zerlegen.
Hab übrigens die Endstufe nicht ohne die MOSFETs betrieben, nur gereinigt und wieder eingesetzt.
Also dann werd ich mal die Platine ausbauen und die Elkos tauschen.

Danke nochmal und viele Grüße,

Andi

Broesel02
Inventar

#4 erstellt: 12. Jan 2014, 10:16

Hallo Andy,
ich habe bei der die ich mal gemacht habe den 10 uF gegen Folie getauscht,- ich hatte keinen anderen. Das ist zwar etwas eng aber es passt noch. Die 220 uF sind gegen einen 105°C Low ESR getauscht das past unproblematischer. Ich habe dann die übrigen Elektrolytkondensatoren mit gewechselt. Wenn man schon mal die Kiste so weit auseinander hat kann man sich hier wieder Betriebssicherheit schaffen. Auf meinem Bild vor dem Wechsel kann man sehen das die C801/C802, 470 uF Kondensatoren schon halb nackig werden,- zu warm geworden. Kurz: Ich habe gleich alle Elkos auf dem Board gewechselt. Dort wo es ging habe ich Folientypen eingesetzt. Eine besonderheit noch: Der C 718 L/R original 0,47 uF Mylar habe ich gegen 3,3 uF Polyester getauscht.

gutes gelingen!

Richard

theanbru
Neuling

#5 erstellt: 12. Jan 2014, 17:18

Hi Richard,

Kleines Update: Hab das Gerät soweit zerlegt, dass ich die Platine vor mir hab aber das Gerät trotzdem noch betreiben kann. Das ist ganz schön doof gemacht, dass hier die empfindlichste Platine so verbaut ist, dass man schier nicht rankommt. Andererseits ist sie auf diese Weise gut geschützt und abgeschirmt...

Jedenfalls sind die Kondensatoren in Ordnung. Es gab aber ein paar verdächtige Lötstellen, also hab ich die alle mal nachgelötet und auch noch die Steckverbinder und Platine gereinigt.
Der Klopftest hat den Fehler aber immer noch ausgelöst, diesmal auf dem rechten Kanal

Jetzt hab ich die ganze Platine nachgelötet, es gab auch am rechten Kanal noch etliche Stellen, die nicht so toll aussahen.

Der Fehler tritt jetzt bisher nicht mehr auf

Werde das Gerät über Nacht stehen lassen und dann nochmal testen.

Hab grad noch Lämpchen für die Beleuchtung bestellt, die sind alle hinüber.

Ciao, Andi

Poetry2me
Inventar

#6 erstellt: 12. Jan 2014, 20:41

Kleiner Tipp:

Man kann die Vorderfront incl. der vorderen Platine übrigens auch bequem im "aufgeklapptem" Zustand betreiben.

Will heißen: die oberen seitlichen Schrauben der Gehäusefront links und rechts entfernen und die unteren seitlichen Schrauben nur lockern. So klappt der vordere Teil ca. 30° noch vorne. Die ganzen Steckverbindungen und Kabel verlaufen unten und bleiben dran. Man kann im Betrieb an viele Stellen noch rankommen.

- Poetry2me

theanbru
Neuling

#7 erstellt: 18. Jan 2014, 17:17

Hallo zusammen,

Danke für die Tipps!
Im Endeffekt waren nur eine Menge Lötstellen auf der vorderen Platine kalt und die Lämpchen durchgebrannt. Hab die ganze Platine nachgelötet und neue Lämpchen eingebaut, jetzt geht wieder alles einwandfrei und der Amp schaltet nach 5-10 s an.

Danke nochmal, Andi

bukongahelas
Inventar

#8 erstellt: 19. Jan 2014, 03:16

Sind Sicherungswiderstände eingebaut , die ihren Wert über die Zeit gern ändern ?
bukongahelas