Hausverkabelung DVB-C

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StefanS
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Mrz 2009, 20:07
Hallo,
ich habe letztes Jahr ein 20 Jahre altes Haus gekauft, in dem bereits eine BK Installation vorhanden ist (vermutlich so alt wie das Haus). Das Ganze macht keinen vertrauenserweckenden Eindruck (nicht geerdet) und wird auch durch gelegentliche Störungen (Blockartefakte / Tonaussetzer) beim Digitalfernsehen begleitet. Weiterhin habe ich wandernde waagerechte Streifen im Fernsehbild (ich vermute eine Brummschleife aufgrund der fehlenden Erdung).

Alle Dosen habe ich im Zuge der Renovierung passend zum Schalterproramm (standard Kopp) eingebaut (alle identisch). Die passen nun zwar optisch aber sicherlich nicht von der Leistung (mit den vorher verbauten waren die Kanäle S2/S3 nicht empfangbar, das geht nun schon mal aber perfekt ist es sicher nicht).

Zur Anlage:
Nach dem Übergabepunkt hängt nach ca. 50 cm ein Verstärker der Marke Ankaro mit 2 - 20 dB (voll aufgedreht, ansonsten häufen sich die Störungen).

Von da geht es nach ca. 20 cm auf einen 2-fach Verteiler (Abzweiger?) ohne jegliche Bezeichnung.

Ab da folgen zwei Leitungen zu den Dosen.

Leitung 1 führt ins Erdgeschoss, dort hängt nach ca. 15 m eine Antennendose mit Abschlusswiderstand.

Leitung 2 führt ins Obergeschoss, dort hängt nach ca. 23 m die erste Dose, nach weiteren rd. 8 m die zweite Dose und nach weiteren 6 m eine dritte Dose mit Abschlusswiderstand.

Nach Studium der FAQ bin ich der Ansicht, dass ich sowohl die ganze Anlage erden als auch Dosen unterschiedlicher Dämpfung setzen müsste. Weiterhin ist es wohl auch kein Fehler, den alten Verstärker zu tauschen.
Somit benötige ich wohl erstmal ein galvanisches Trennglied sowie einen Erdungsblock (Dank hier an KuNiRider für die bildliche FAQ: 'Erdet eure Geräte bevor sie euch erden!').

Welchen Verstärker (Leistung) könnt ihr mir empfehlen?
Benötige ich
- einen Verteiler und 4 Durchgangsdosen oder besser
- einen Stichbzweiger sowie eine Stichdose für Leitung 1 und 3 Durchgangsdosen für Leitung 2?
Welche Dämpfung müssten nun die Dosen haben, um an allen vier Anschlüssen ein gutes Bild zu bekommen (hier tue ich mir trotz der guten FAQ schwer mit der Berechnung, da die zwei Leitungsstränge doch recht unterschiedlich sind)?

Gruß
Stefan
Volterra
Inventar
#2 erstellt: 23. Mrz 2009, 14:49
Idealerweise löst sowas ein richtig guter BK-Fachmann.

Ich bin kein Fachmann, konnte aber aufgrund der Erfahrungen / Fummeleien mit meiner eigenen BK Anlage (4 Stammleitungen/16 Dosen) einigen Leuten mit ähnlichen Empfangsproblemen helfen, so denn wie bei Dir Zugang zum ÜP/Verstärker möglich war.


Nach dem Übergabepunkt hängt nach ca. 50 cm ein Verstärker der Marke Ankaro mit 2 - 20 dB (voll aufgedreht, ansonsten häufen sich die Störungen).


Erste Maßnahme bei grenzwertigen Empfang war/ist immer die Umgehung der Dosen und eine Direktverbindung Box - ankommendes Dosenkabel.

Oft war dann alles ok. Konnte natürlich nicht so bleiben und die Dose wurde wieder angeschlossen.

Danach wurde im Keller der Verstäker untersucht. Manchmal gingen die Verstärker nur bis 470MHz und die wurden gegen einen Kathrein Verstärker (Vos30dB) oder Spaun 20/30dB ausgetauscht. Waren danach die Problene nicht beseitigt, wurden auch die Dosen getauscht. (Kathrein ESD44)

Den Spaun 20/30dB kann man wahlweise auf 30 oder 20dB Verstärkung umschalten. Der Pegel kann jeweils um 12dB abgesenkt werden und der Entzerrer um 15dB.

Verbinde mal den Ausgang des 20dB Verstärkers ohne Verteiler direkt mit der Stammleitung 1 - Dose.

Und wenn das nix bringt macht Du mal eine Direktverbindung Verstärker - Stammleitung 1 - Box.
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 23. Mrz 2009, 18:58
Was Kopp für Durchgangsdosen liefert weis ich nicht, vermutlich irgendwas mit 10...15dB - es hätte aber auch die passenden Abdeckungen einzeln gegeben

Schau mal in der FAQ Pkt.7 unten links das Beispiel ist genau deine jetzige Anlage, nur dass der eine Stamm kürzer ist und im langen hinten die richtige Dose (mit weniger Dämpfung) drinn ist.

Sparsamer im Pegel ist rechts gemischte Beispiel, nur statt des 2fach-Abzweiger einen 1fach-Abzweiger mit 12dB und nur 1 Stichdose.
Bei gutem Übergabepegel sollten beide Varianten aber funktionieren, d.h. bei dir sollten bis auf die 3te Dose im langen Stamm alles tun ... somit lässt sich ein niedriger Übergabepegel vermuten und ein 30dB Verstärker ist angesagt. da bei solch misen Pegeln meist noch die höheren Frequenzen noch niedriger sind (Receiveranzeige?) sollte der eine Interstageentzerrung haben.
StefanS
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Mrz 2009, 19:57
Vielen Dank schonmal für die Antworten.

@ Volterra
Ich glaube nicht, dass es am Anschluss der Dosen liegt, da ich diese ja bereits getauscht (und auch vernünftig angeklemmt) habe.
Ich vermute das Hauptproblem im alten (zu schwachen?) Verstärker sowie der fehlenden Erdung. Wenn ich nun schon anfange zu basteln, möchte ich jedoch alles auf Stand bringen. Dazu gehört imho auch die richtige Auslegung der Dosen

@ KuNiRider
Die Kopp-Dosen haben lt. Beschreibung alle 13 dB Anschluss- und 1,4 dB Durchgangsdämpfung.
es hätte aber auch die passenden Abdeckungen einzeln gegeben
Ich verbuche das mal unter Lehrgeld (immerhin habe ich damit nun seit rd. 6 Monaten wenigstens alle Sender empfangen können, wenn auch nicht immer störungsfrei. Jetzt, da die meisten Renovierungsarbeiten am Haus abgeschlossen sind, möchte ich aber diese Baustelle auch bereinigen) ...

Bei der FAQ Punkt 7 war ich mir nicht sicher, ob bei meiner Kabellänge die Dosen mit 15, 15 und 10 dB ausreichen, oder ob ich nicht mehr staffeln müsste.

Ich habe daher mal einen Plan meiner Anschlußsituation gemalt, in der Hoffnung, dass das so aufgeht ...
Angenommen habe ich eine Leistung am ÜP von 65 dB sowie die Verwendung eines 30 dB Verstärkers; wenn ich von etwa 28 dB Verstärkung ausgehe, sollte ich an allen Dosen ein Signal von 66 - 68 dB bekommen.



Alternativ könnte ich statt des Verteilers wohl auch einen 12 dB Abzweiger verwenden. Hier würde ich mir dann auf der Seite mit den Durchgangsdosen rd. 3 dB Dämpfung einsparen (d.h. den Verstärker auf rd. 25 dB einregeln können), korrekt? Auf der Stichseite käme ich dann mit rd. 75 dB an, welche Dämpfung hat dann die Stichdose? Gibt es die mit unterschiedlicher Dämpfung, oder setzt man dann ebenfalls eine Durchgangsdose (10 dB) mit Abschlusswiderstand?


Gruß
Stefan
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 24. Mrz 2009, 01:23
Die Rechnung stimmt soweit, allerdings sind die Werte für Kabeldämpfung schon für ein recht schlechtes Alt-Kabel angesetzt (modernes Koax ca 15dB bei 800MHz) und die Durchgangsdämpfung besonders der 15er Dose ist recht hoch angesetzt, ich vermute mal das sind Werte von Multimediadosen. 18dB und 15dB Dosen unterscheiden sich kaum im Durchgang, dies Staffelung bringt also nicht viel. Wenn die Kopp-Dosen den S2 können, kann man sie anstatt 15er lassen und am Ende eine 8dB Dose.
Stichdosen die den S2 können, haben immer 4 dB, eine Durchgangsdose ist nicht nötig. Würde man auf zuviel Pegel kommen, nimmt man statt eines 12dB einen 16dB Abzweiger

Wenn der ÜP so niedrig ist, dann wäre typischerweise der S4 (=niedrigster analoger Sender) bei 64dB und der K21...29 (=höchster Analoger) bei 60dB (worst case, niedriger wäre unzulässig!) -> um aber an den Dosen eben rauszukommen muss man also unten 22 und oben 28dB verstärken (=30dB beim K69)in dem man den Entzerrer entsprechend einschaltet. Ergibt S4=86dB und K21= 88dB und man überall 4dB weniger als in deiner Rechnung
Daher sind Verstärkerprognosen aus der Ferne so schwierig bis sinnlos ...
Wie rauschig sind denn deine Bilder bei S4 und K21 an deiner 2ten Dose im langen Strang?
StefanS
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Mrz 2009, 23:18
Vielen Dank für die Zeit und Mühe, die du hier investierst.
Ist mir schon klar, dass Ferndiagnosen nicht gerade einfach sind. Ich schaffe es noch nichtmal vor Ort, deine Fragen zu beantworten; dazu müsste ich nämlich den Plasma von der Wand schrauben, und in den ersten Stock tragen ...
Die lange Leitung führt durch die Kinderzimmer und die sind momentan noch 'Fernsehfrei', die Dosen werden bisher nur zum Radio hören genutzt.

Das mit den 19 dB pro 100 m Kabel hatte ich hier im Forum gefunden. Die Durchgangsdämpfung habe ich von der Axing Seite (dort waren von - bis Angaben und ich habe jeweils den Maximalwert genommen). Die 65 dB am ÜP sind natürlich auch nur geschätzt, keine wirklich gute Basis für eine Beratung aus der Ferne ...

Eines ist zumindest schonmal klar, der Verstärker muss erneuert werden (der alte ist eh' nur für 45 - 470 MHz angegeben, hab' gerade nochmal nachgeschaut).
Entsprechend zeigt mein Digicorder K2 auch bei S02 noch Pegel 69 und Qualität 100, bei den hohen Frequenzen dagegen nur Pegel 56 und Qualität 70 an.

Worum es mir auch hauptsächlich ging, war die benötigte Verstärkerleistung (mehr Leistung ist ja offenbar in diesem Fall nicht unbedingt besser). Da dürfte ich aber mit 30 dB ganz gut liegen, 25 dB ist evtl. grenzwertig.

Ich hab' hier einen kleinen Händler um die Ecke, der Antennenanlagen vertreibt. Er hat hauptsächlich Komponenten von Axing im Programm.

Dort kostet z.B. der Axing BVS 3-65 37 EUR.
Dazu dann noch ein Verteiler wie dieser Axing BVE 20-01 und ein galvanisches Trennglied TZU 10-02.
Evtl. dann noch den Händler mit Messgerät dazu, muss ihn mal fragen, ob er auch installiert bzw. bei der Auslegung der Anlage unterstützt. So wird wohl am ehesten was aus der ganzen Sache.

Was mir derzeit ebenfalls fehlt und unbedingt mit eingebaut wird, ist der komplette Potentialausgleich der Anlage. Da darf ich erst mal 15 m Kabel vom Hauspotential zum ÜP ziehen.
Ist eigentlich ein Erdungsblock immer nötig, auch wenn die einzelnen Komponenten (Verstärker, Verteiler/Abzweiger, galv. Trennglied) jeweils eine eigene Erdungsklemme besitzen? Ich möchte hier nicht am falschen Fleck sparen allerdings auch nicht mehr Verbindungsstellen als unbedingt nötig schaffen.

Gruß
Stefan
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 25. Mrz 2009, 02:24
Mit dem Verstärker habe ich (als verwöhntes Kind ) ein Problem: Wenn ich dessen Entzerrer benötige sind die Übergabepegel meist so niedrig, dass ich ihn nicht einsetzen darf ohne ins Rauschen zu kommen Daher würde ich den Axing BVS 16-00 nehmen. Rest ist ok.
Offiziell muss jedes aktive Bauteil davor und dahinter am Potentialausgleich liegen. Wenn du alle Bauteile daran anklemmst ist das aber auch ok. 4mm² grüngelber Volldraht nehmen!
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