Aktive Entzerrung

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Agetommy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Dez 2014, 14:11
Hallo, in der aktuell K&T wird der Perless SLS-830946 vorgestellt. Im winzigen geschlossenen 3L Gehäuse, ergibt sich eine untere Grenzfrequenz (3dB) von 85Hz und dann eben mit 12dB/Oktave abfallend.

Was ist an unterer Grenzfrequenz realistisch, wenn ich den Bassa aktiv mittels miniDSP entzerre? Der miniDSP bietet max 16dB im Equalizer. Macht dann aber, korrigiert mich wenn ich falsch liege, das 3 fache an elektrischer Leistung was dafür in den Bass reingepumpt werden muss. Den Amp möchte ich da mal nicht als limitierenden Faktor betrachten. Für das Chassis heisst es max 150W im Datenblatt.

Was meint ihr, was realistisch ist?


[Beitrag von Agetommy am 10. Dez 2014, 15:25 bearbeitet]
Nykett
Stammgast
#2 erstellt: 10. Dez 2014, 16:05
Der Peerless hat "nur" 75 Watt RMS, dafür einen großen Xmax. Du brauchst für 3 db mehr die doppelte Verstärkerleistung.
Außerdem ist der Wikungsgrad mit 82db nicht besonders hoch.
Mit dem EQ wäre Theoretisch F3 bei 32 hz drin. Eher aber rund 40 hz.
Dafür brauchst du aber das 32 Fache an Verstärkerleistung. Bei 6 Watt mit EQ wird knapp Xmax bei 40hz erreicht. Darunter begrenzt das Luftpolster die Auslenkung. Elektrich ist der dann aber über dem Limit.
Maximalpegel ist dann ohne Raum bei 89 db.

Also 45-40hz mit starken EQ sollten drin sein. Mit etwas mehr Volumen so 5 Liter sieht qts besser aus und man spar 2-3 db beim EQ.

In 10 Liter BR kommt man auch auf 45 hz.


[Beitrag von Nykett am 10. Dez 2014, 16:18 bearbeitet]
Joker10367
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2014, 16:42
Warum soll es denn unbedingt der sein?
Kannst dir ja mal den Reckhorn D-165 anschauen. Doppelt soviel linearer Hub (Auf dem Papier zumindest), verträgt bissel mehr elektrische Leistung, geringere mechanische Verluste, ebenfalls kleines Gehäuse, kein Blechkorb, sauberer Frequenzgang und damit Einsetzbar bis rund 1,5kHz und kost incl. schwarzer Schrauben weit weniger als die Hälfte des Peerless
Agetommy
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Dez 2014, 21:41
Ok, danke erst einmal für euer Feedback


Dafür brauchst du aber das 32 Fache an Verstärkerleistung. Bei 6 Watt mit EQ wird knapp Xmax bei 40hz erreicht.

Das verstehe ich nicht genau, wie du das meinst. Um den Sub auf 40Hz F3 im geschlossenen Gehäuse zu linearisieren, muss ja deutlich mehr als die 6 W aufgewandt werden. Wie ist das gemeint?
Ich lasse den Gedanken der aktiven Entzerrung im geschlossenen Gehäuse wohl wieder fallen. Ziel war es, auf F3 40-45 Hz zu kommen, jedoch ist der Leistungsbedarf mir zu hoch.

@Joker: Der Reckhorn D-165 sieht nominell besser geeignet als Sub für ein kleines (Bassreflex-)Gehäuse als der Perl. Ein guter Tip ….? Bin noch unsicher.
Den Reckhorn verglichen mit dem Wavecore (SW182BD01) kommt man auf vergleichbare Ergebnisse im BR Gehäuse. Es scheinen mit dem Reckhorn jedoch noch keine Erfahrung vorzuliegen. Und bei dem Preis ist das Chassis eventuell zu gut (angegeben), um wahr zu sein. Da bin ich etwas vorsichtig…
Joker10367
Inventar
#5 erstellt: 11. Dez 2014, 22:24

Um den Sub auf 40Hz F3 im geschlossenen Gehäuse zu linearisieren, muss ja deutlich mehr als die 6 W aufgewandt werden. Wie ist das gemeint?


Um den Sub auf 40Hz f3 zu linearisieren ist gar keine Leistung erforderlich. Wieviel Leistung man dann tatsächlich braucht hängt von der Lautstärke ab, die man hören möchte.
Das mit den 6 Watt war die Leistung, die man unter WinISD eingibt, um den Pegel zu simulieren bis Xmax erreicht wird. Wieiviel Leistung der Amp dann tatsächlich verbraucht hängt vom Wirkungsgrad und der Impedanz an jeder Frequenz ab und lässt sich dort ebenfalls auslesen. Und Nykett meinte ja, dass das Chassis dann elektrisch am Ende wäre, weil es eben nicht nur 6W sind.
Ich würde den Gedanken nicht gleich fallen lassen. Eine so starke Entzerrung ist je nach Raumverhältnissen nicht notwendig. Der Raum wird einem viel an notwenigem EQing ersparen. Je kleiner der Raum desto mehr kann man da einsparen.
Wenn du etwas zu deinen Raummaßen nennen würdest, kann ich mal eine grobe Simulation machen um das Thema zu verdeutlichen.

Ich hoffe dass ich demnächst mal beim Reckhorn von Erfahrungen berichten kann. Habe hier 4stk liegen und es entsteht gerade ein aktives F.A.S.T. in Verbindung mit dem 4"-Flachmembraner von Tectonic Elements.
Zum Preis ist zu sagen, dass sich namhafte Herstelle bestimmte TSP-Konstelationen natürlich auch gut bezahlen lassen.
Und wenn man einen Breitbänder für knapp 12€ das Stück verbaut, kann man keine 4 Tieftöner nehmen, wo jeder 80€ kostet Zumindest bei mir nicht. Evtl. kommt bei dir ja teureres Equipent zum Einsatz, wo die Relationen wieder stimmen würden.
Agetommy
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Dez 2014, 17:56
Ich verstehe den Satz von Nykett so, dass bei 6W die maximale Auslenkung des Chassis bei 40Hz erreicht wird. Kommt mir etwas wenig vor an elektrischer Leistung um das Chassis schon an die mechanischen Grenzen zu bekommen.
Deine Erklärung Joker, bringt mich da nicht so recht weiter. Wenn ich das Chassis als BR betreibe, erreiche ich mit wenig (alles ist relativ) elektrischer Leistung eine tiefe F3, als im Vergleich zum Betrieb im geschlossenen Gehäuse mit EQ Entzerrung bei gleich tiefer F3
Ergo: Wirkungsgrad geringer -> mehr Energieeinsatz (el. Leistung) erforderlich. Der Lautstärkepegel muss um es sinnvoll zu vergleichen in beiden Szenarien natürlich gleich sein.
Um die Grenzen auszuloten, darum geht es mir bei der Fragestellung, das ganze betrachtet bei Xmax (maximaler Pegel) @F3.

Noch ein Paar Angaben zum Raum. Der Raum ist ein offener Wohnbereich. Ein Quadrat von 6,5m x 11m. Der Wohn/Musikbereich ist etwa die eine Hälfte des Raumes = 6,5m x 5,5m. Deckenhöhe ist 2,6m. Parkettboden, mit 2 Bodenteppichen je 2X2,5m.
@Joker: Bin gespannt auf deine Erfahrungen mit dem D-165.
Nykett
Stammgast
#7 erstellt: 16. Dez 2014, 20:01
Wenn du bei 80 hz 1 Watt anlegst hast du 82 db.
Aber damit ein Singnal bei 40 hz 82 db erreicht, muss der EQ dieses um ~15 db erhöhen. Da heist für den Verstärker 16 Watt, oder 16 fache Leistung.

Bei 2 Watt bei 80 hz brauchst du schon 32 Watt bei 40 hz.
Also bist du bei 4 Watt schon nah am elektrichen Limit.

Die 6 Watt bei 40 hz (real 96 Watt) ist nur das mechanische Limit. Das liegt bei 40 hz weil da auch der Boost sitz. Darunter oder darüber begrenzt die starke Luftfeder den Hub.


Bei BR hast bei jeder Frequenz 1 Watt. Der Tiefgang ist in etwa gleich. Aber bei der Simu fehlt noch der Raum.
Du hast bei BR im schnitt 4 db mehr Pegel. Dafür fällt unterhalb der Tuningfrequenz der Pegel schneller ab.
Bei Closed fällt der Pegel früher ab, dafür nicht so steil. Das frühe abfallen wird mit Verstärkerleistung kompensiert.
Dazu kommt noch der Raum, der je nach größe, bei beiden Systemen, im Bassbereich einiges dazugibt.

Wenn es dir um maximalen Pegel bei einer bestimmten Frequenz geht ist BR klar im Vorteil. Dafür braucht BR mehr Volumen.


Wie Joker schon geschrieben hat gibt es geeignetere Chassis. Man darf nicht vergessen was ein +15 db Boost für den Verstärker bedeutet. Mehr als 6 db sollte man Grundsätzlich nicht erhöhen.
Joker10367
Inventar
#8 erstellt: 17. Dez 2014, 01:17
Unbenannt
Blau geschlossen 3L mit Roomgain
Orange geschlossen 3L ohne Roomgain als Vergleich
Grün bassreflex 7,5L 43Hz Tuning mit Roomgain

Der Raum ist definitiv zu groß für dieses Chassis, um ihn als sinnvollen Tiefbasslieferant mit einzuplanen. Es gibt wohl erst ab ca 26Hz etwas dazu. Da brauchts dann doch sehr viel Verstärkerleistung und enormen Boost bei der gewünschten Frequenz. Nach generauer betrachtung des Chassis und der Simulation ist das zudem einfach ein Chassis, dass nicht für geschlossene Gehäuse gemacht wurde. Der Peeless gehört ganz klar in ein ventiliertes Gehäuse. 7,5L und auf seine Resonazfrequenz getunt sollte passen, wenn man sich etwas gescheites für den langen BR-Kanal einfallen lässt. Sonst auf ein anderes Chassis ausweichen
Agetommy
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Dez 2014, 14:59
OK, alle Fragen beantwortet , Danke für eure Mühe!

Der Perless wird es nicht werden. Immo tendiere ich zu dem Wavecore sw178. Aber da bin ich noch nicht ganz festgelegt, weil ggf. kann Joker ja bald von seinen Erfahrungen mit den Reckhorn berichten.
Der Bass soll übrigens als Seitenbass, jeweils 2 pro Box, die vorhandene Ceral 4.1 von der Bassaufgabe befreien.
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