zu tiefe abstimmung?

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ChristianMann000
Stammgast
#1 erstellt: 31. Mai 2007, 05:23
Glaubt ihr, kann man ein subwoofer-chassis zerstören, indem man es zu tief abstimmt?
oder etwas harmolser: glaubt ihr kann es sein, dass bei einer zu tiefen abstimmung nur mehr luft rauskommt und kein guter klang mehr?

Im meinem konkreten fall ist es der Visaton W 200 S mit 4 ohm, für die, die es noch nicht wissen.
Ich habe ihn mit WinISD berechnet und das sieht so aus:



Front: 20 lt @ 61 Hz
Rear: 20 lt

mfg Christian

edit: es ist ein bandpass


[Beitrag von ChristianMann000 am 31. Mai 2007, 10:16 bearbeitet]
markusred
Inventar
#2 erstellt: 31. Mai 2007, 06:39
Hallo Christian,

prinzipiell wäre das möglich. Je größer das Nettovolumen ist, desto höher wird die Membranauslenkung des Chassis. Schlimmstenfalls könnte die Schwingspule durch eine zu tief abgestimmte Box anschlagen. Die trifft besonders auf offene/ventilierte Systeme (z. B. Bassreflex) zu.

Geschlossene Gehäuse bieten dem Chassis dagegen durch die Steifigkeit des Luftpolsters eine gewisse Sicherheit, besonders wenn das Volumen sehr klein ist.


In deinem Fall brauchst Du dir keine Sorgen zu machen. Deine Grafik zeigt das Übertragungsverhalten eines Bandpasses. Da die rückwärtige Kammer nicht ventiliert und mit 20 Litern klein genug ist, solltest Du mit der Membranauslenkung keine Probleme bekommen. Im Gegenteil, in dieser Box ist der Visatöner recht gut geschützt.
ChristianMann000
Stammgast
#3 erstellt: 01. Jun 2007, 18:35
bist du sicher, dass dieses gehäuse passt?
weil ich hatte schon mal folgendes problem: ich hatte vorher den visation w 170 s in einem bandpassgehäuse mit:..
12,5 front @ 63Hz und
18,7 rear.
Laut berechnung sah alles gut aus, aber in der praxis war es dann wahrscheinlich etwas zu tief abgestimmt, weil ich den eindruck hatte, dass die spule an die polplatte anstößt (wegen dem großen hub im tieferen bereich).
Es ist jetzt zwar der w 200 s, mit dem im eingangspost genannten gehäuse, aber ich frage mich ob die Abstimmung nicht vielleicht trotzdem problematisch werden könnte.. falls dies für Visaton typisch wäre (diese haben nähmlich ohnehin schon einen ziemlich großen hub).

Gibts da vielleicht irgendwelche Erfahrungsberichte?

LG Christian
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2007, 08:55
Moin,

bei einem Reflexgehäuse nimmt die Sicherheit durch eine tiefere Abstimmung eher zu - hier mal am Beispiel des Mivoc AW 3000, einmal im normalen Reflexgehäuse (rot) und dann mit wesentlich tieferer Tuningfrequenz (schwarz):



Man kann gut erkennen, dass der mögliche Maximalpegel (SPLmax) zwar abnimmt, dafür aber der Anstieg der Membranauslenkung zu deutlich tieferen Frequenzen verschoben wird - dadurch wird der Lautsprecher umempfindlicher ggü. subsonischen Störungen.

Bei Bandpässen (und auch bei FL-Hörnern) liegen die Verhältnisse etwas anders, hier liegt das Maximum der Membranauslenkung meist am unteren Übertragungsende, während darunter die Auslenkung durch die geschlossene Rückkammer im Zaum gehalten wird. Trotzdem liefern BRs meist mehr SPLmax im Tiefstbassbereich, die Stärke von Bandpässen liegt eher im hohen SPLmax im Oberbassbereich.


falls dies für Visaton typisch wäre (diese haben nämlich ohnehin schon einen ziemlich großen Hub).

Naja............der W 170 S hat ±4,25mm, der W 200 S ±3,5mm - nicht gerade sehr viel.

Muss es denn unbedingt Bandpass sein? Der W 200 S geht lt. AJHorn in einem 50-Liter Reflexgehäuse recht gut.
Ein passender Bandpass hätte 25 Liter CB und 13 Liter ventiliert, hat aber das beschriebene Problem - unterhalb ca. 45Hz hat das BR-Gehäuse mehr SPLmax. (und ist damit pegelfester).
ChristianMann000
Stammgast
#5 erstellt: 02. Jun 2007, 12:04
Vielen Dank für die Antwort!

hmm.. naja.. die membranauslenkung ist beim bandpass aber wahrscheinlich geringer, oder? weil ich hatte beim alten, kleinen visaton schon mal das problem von strömungsgeräuschen beim bandpass gehäuse.. obwohl ich etwa ein drittel der membranfläche reflexkanalquerschnittsfläche hatte.
Ich denke mir beim Bassreflex könnte ich da noch mehr probleme kriegen, oder? Lässt sich das so vergleichen? Ich habe irgendwo gehört, dass beim BR der Kanal normalerweise nicht so lang ist wie beim BP, d.h. ich könnte ihn länger und größer machen.. hmm..

Wie sieht es sonst mit den klanglichen Eigenschaften im Vergleich aus?

Ich verwende den Sub für den Heimbereich in meinem Zimmer.. also zum Musik hören (mit "weichem, tiefen Bass"), aber auch zum Filme schauen..!

Ach ja.. nochwas: gibt es irgendeine spezialgehäuseform für den BR, bei der ich die neonröhren einbauen könnte, die ich eigentlich schon für den BP mit sichfenster vorgesehen hätte??..

mfg Christian
A._Tetzlaff
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2007, 09:38

Die Membranauslenkung ist beim Bandpass aber wahrscheinlich geringer, oder? Weil ich hatte beim alten, kleinen Visaton schon mal das Problem von strömungsgeräuschen beim Bandpass-Gehäuse....obwohl ich etwa ein drittel der Membranfläche Reflexkanalquerschnittsfläche hatte.

Ersteres ist nicht pauschal zu beantworten (es ist einfach nicht möglich, einen Bandpass und ein BR mit gleichen Eckdaten zu simulieren), man kann aber davon ausgehen, dass das Minimum der Membranauslenkung beim BR niedriger liegt als beim Bandpass - dafür ist der Bandpass gegenüber subsonischen Störungen unempfindlicher, weil der Membranhub unterhalb nicht schlagartig zunimmt (im Gegensatz zu BRs).

Die Kanallänge ist beim Bandpass meist wesentlich kleiner als beim BR, kein Wunder - die Abstimmung ist ja höher. Dadurch sinkt natürlich auch die Gefahr von Nebengeräuschen.
Gegen Strömungsgeräusche kann man natürlich nicht viel ausrichten, wenn sie erstmal vorhanden sind; man sollte halt zu kleine Kanäle und scharfe Kanten vermeiden.

Wenn Du den Sub für richtiges Heimkino (mit ordentlich Tiefbass) benutzen willst, würde ich tatsächlich eher BR bevorzugen, weil das geht lt. Simu gut bis 30 Hz runter. Der vorgeschlagene Bandpass (25 Liter CB, 13 Liter ventiliert) geht hingegen nur bis 40 Hz runter, und braucht fast 40 Liter netto.
ChristianMann000
Stammgast
#7 erstellt: 03. Jun 2007, 17:59
hmm.. ich hab mir jetzt ein neues BP gehäuse berechnet mit dem ich aus dem chassis um 3db mehr herausholen kann als beim BR.. der wirkungsgrad is mir doch auch ziemlich wichtig.. das gefällt mir jetzt sehr gut so..

was mir beim berechnen aufgefallen is: ich hab jetzt ja eine größere ventilierte kammer (wegen +3db) und da ist dann der reflexkanal plötzlich nur mehr kürzer.. woran liegt das denn? aber das finde ich schon ziemlich gut.. dann kann ich ihn gleich lange machen nur etwas größer (berechnet natürlich).. oder gibt es da grenzen bezüglich größe des kanals (außer der Länge dann..)?

aber sonst denke ich bleibe ich jetzt bei diesem gehäuse.. es ist jetzt zwar ziemlich groß, aber es gefällt mir wie gesagt ganz gut..

ach ja.. noch eine frage (wär schön, wenn mir diese wer beantworten könnte): bei einem Bandpass bekommt man üblicherweise maximal um 6db mehr aus dem chassis heraus.. wieviel höher is das bei einem Basshorn?

mfg Christian
A._Tetzlaff
Inventar
#8 erstellt: 03. Jun 2007, 18:03
Du kannst nahezu jeden beliebigen Wirkungsgrad und Tiefgang über das Gehäuse einstellen - egal ob beim Bandpass oder Horn. Mit AJHorn kann man das sehr gut simulieren, lad´ Dir einfach mal die Demosoftware.
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