TSP mit Zusatzmasse

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d.andres
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 11. Jan 2007, 17:05

Ich habe eine Kommode mit zwei Kammern je 129 l und Ausschnitten für 4 12" Subs bekommen. Ein schönes Möbel mit Marmorplatte obendrauf und Fächern für die Endstufen.

Jetzt möchte ich vier Beyma 12BR70 einbauen, das ganze als geschlossenes Gehäuse. Also zwei Chassis in 129 l.

Simulation mit Winisd PRO ergibt ein Qtc von 0,62.

Jetzt habe ich probiert die Membranen mit Zusatzmassen zu bestücken und komme mit 15 gr pro Membrane auf ein Qtc von 0,8, Das würde mir gefallen.

Da ich aber nirgendwo gefunden habe wie sich die TSP eines Chassis verändern wenn eine Zusatzmasse aufgebracht wird wollte ich die Werte verifizieren indem ich ein Chassis in einem Gehäuse von 65 l simuliert habe. Hier benötige ich für ein Qtc von 0,8 eine Zusatzmasse von 60 gr.

Das ist für mich nicht nachvollziehbar, so daß ich annehme daß Winisd falsch rechnet.

Wie verändern sich die TSP eines Chassis wenn Mms erhöht wird? Speziell Qms, Qes und Vas. Denn nur diese brauche ich, meines Wissens nach um ein geschlossenes Gehäuse zu berechnen.

Danke

D. Andres

gürteltier
Inventar

#2 erstellt: 11. Jan 2007, 17:18

hy,

warum willst du denn eine qtc von 0,8 erreichen? als standardwert wird 0,7 geneommen. generell ist eine niedrige qtc besser für die präzision. also die 0,62 aus deiner simu finde ich absolut ok.

gruß

d.andres
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 11. Jan 2007, 17:25

Weil der -3dB Punkt von 72 Hz auf 39 Hz runterrutscht. Außerdem kommt auch noch Dämmwolle ins Gehäuse.

Mit den 0,707 ist natürlich das Ideal, aber ich will auch etwas Tiefbaß haben. Und ich weiß nicht ob ich mit meiner ALBS SUB25 das Ding unten geradebiegen kann.

A._Tetzlaff
Inventar

#4 erstellt: 12. Jan 2007, 03:56

Durch die Zusatzmasse werden nur die Gütewerte und Resonanzfrequenz verändert, alle anderen Parameter bleiben gleich.

Die Berechnung der neuen Parameter ist relativ einfach, man multipliziert die Resonanzfrequenz mit der Wurzel aus dem Quotienten der alten und neuen Membrangesamt(!)masse. Bei den Gütewerten ist es ähnlich, nur das man hier mit dem Kehrwert multipliziert.

Beispiel: Mms 100g, Qms 10, Qes 0,3, Qts 0,29, fs 40 Hz, Zusatzmasse 44g.
144/100=1,44, Wurzel aus 1,44=1,2. Die Gütewerte steigen auf 0,3*1,2=0,36 bzw. 10*1,2=12 bzw. 0,29*1,2=0,35. Die Resonanzfrequenz sinkt, Kehrwert von 1,2 etwa 0,83, 40*0,83=33,3.

d.andres
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 12. Jan 2007, 08:57

Danke, das ist doch mal erfrischend nachvollziehbar.

d.andres
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 12. Jan 2007, 09:58

So, jetzt habe ich mal ein bischen simuliert.
WinISD Pro rechnet tatsächlich falsch. Ich habe die neuen TSP der Chassis als neue Chassis in die DB gepackt. Wenn ich nur einen Lautsprecher in das Gehäuse packe und die Zusatzmasse in WinISD erhöhe, dann rechnet er richtig. Packe ich zwei Chassis ins Gehäuse, so benötige ich in WinISD nur 1/4 der Zusatzmasse um die gleichen Boxenabstimmungen zu erhalten wie die Chassis mit den korrigierten TSP.

Wenn ich mir die Frequenzgänge und QTCs anschaue, erscheint die blaue Linie (+20gr) als beste Abstimmung. Bringt aber im Bereich unter 50 Hz nur 1dB mehr SPL. Erstaunlich wenig Vorteil gegenüber dem Aufwand.

Ich denke ich werde die Chassis ohne Zusatzmasse einbauen und versuchen den Frequenzgang mit meiner ALBS SUB-25 hinzubiegen. Die Güte von 0,62 ist für die Impulstreue bei aktiver Ansteuerung sicher besser. Und mit zwei Gehäuse und vier Chassis sollte auch der Maximalpegel ausreichen.

Fazit: Vertraue nie einem fertigen Programm. (Leider)