Reihenschaltung von 2 LS in einer Box

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xanti_1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Dez 2006, 14:13
Hallo

Irgendwo hab ich mal gelesen, daß die Reihenschaltung von 2 Lautsprechern nicht so gut sein soll (klanglich). Trifft das auch für den Tieftonbereich zu?
Hintergrund:
Ich habe einen BrückenAmp mit 8 Ohm Anschlußwid für Sub
Derzeit treibe ich damit einen 8-Ohm-Sub von Pollin in einer 200L-Box. Irgendwann (wenn mal wieder Knete für solche Belange vorhanden ist), möchte ich diesen gegen einen anderen austauschen mit gleichem Einbaudurchmesser. Den, den ich da favorisiere hat aber nur 4 Ohm und ein Vas von ca. 100L. Da würde es sich anbieten in diese 200L-Box 2 stück davon einzubauen und diese dann in reihe zu schalten um wieder auf die 8 Ohm zu kommen.
Kann man das so machen oder ist grundsätzlich davon abzuraten und warum wäre davon abzuraten?

mfg
xanti
_Stephan_
Stammgast
#3 erstellt: 21. Dez 2006, 16:22
Hi

Reihenschaltung würd ich lassen.
Wenn dann Parallelschalten, dann sind 2 in einem Gehäuse kein Problem, dazu müßte der verwendete Amp aber 2Ohm stabiel sein und das sind die allerwenigsten...
jogi59
Inventar
#4 erstellt: 21. Dez 2006, 17:08
Reihenschaltung von 2 gleichen (das ist wichtig) Lautsprechern funktioniert genausogut wie Parallelschaltung. Aber, wenn ich richtig gelesen habe, willst du die Lautsprecher an einen gebrückten Verstärker anschließen. Laß das. Schließe einfach einen an jeden Kanal an.
selector24
Inventar
#5 erstellt: 21. Dez 2006, 18:09
Hallo,

irgendwie habe ich auch noch nicht ganz durchschaut, wieso eine Reihenschaltung nicht gemacht werden soll.

Nehmen wir einen durchschnittlichen TT mit 4Ohm und einer Schwingspulen-Induktivität von 1,5mH.

Bei Serienschaltung hat also jeder TT eine 1,5mH Spule in Serie, welche bewirkt dass der Frequenzgang ab ca 1000Hz um 6dB / Oktave abfällt.

Bei einem Subwoofer liegt der Wirkungsbereich also über 3Oktaven über dem Einsatzbereich.

Bei einem TT in einer 3-Wege Box ist es immernoch ca 1 Oktave.

Erst bei einem 2 Weger liegt der Wirkbereich der Serienspule im Übertragungsbereich.


Wenn das so korrekt ist könnte man daraus doch ableiten dass Serienschaltung von 2 TT bei Subs kein Problem ist, bei TT in der Weiche berücksichtigt werden muss, und erst bei TMT Nachteile hat???

Was meinen die Profis dazu?

lg

Wolfgang
Donatin
Stammgast
#6 erstellt: 21. Dez 2006, 18:39
2 in Reihe geschaltete Chassis beeinflussen sich NICHT wie z.b. eine Spule einer FW.
Wurde hier auch schonmal im Forum ausführlich erklärt und mit den nötigen E-Technischen Formeln belegt.

PS: Versuch macht hierbei schon klug genug.
xanti_1
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Dez 2006, 19:16
Danke für die Antworten!
Aber wir sehen hier selbst bei dieser eigentlich einfachen Frage gehen schon die Meinungen auseinander

Ich werd beides probieren:

- die Reihenschaltung mit gebrückten Amp
- jeden Sub für sich an einem einzelnen Amp

Ich lege den Boxauschnitt jetzt so, daß ich später beide Chassis unterbringen kann.
Den Amp muß ich dann noch modifizieren, sprich die Phasenumkehr am Eingang der Amps abhängen und beide Amps Eingangsseitig verbinden.

Mal sehen, was dann besser klingt.
Leistungsmäßig ist es ja fast identisch

mfg
xanti
jogi59
Inventar
#8 erstellt: 21. Dez 2006, 19:34

- die Reihenschaltung mit gebrückten Amp
- jeden Sub für sich an einem einzelnen Amp

Leistungsmäßig ist es ja fast identisch


Leistungsmäßig ist es komplett identisch, nicht nur fast
xanti_1
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Dez 2006, 23:34
Rein rechnerrisch ist unterscheidet die 2 Versionen etwa 10 Watt.
zB. Brücke 98,14 Watt
einzeln 2x 45,66 Watt

oder
zB. Brücke 420,79 Watt
einzeln 2x 203,28 Watt

und zwar rührt das daher, daß in einer Brücke auch 4 PN-Übergänge vorhanden sind mit je 0,7V Spannungsabfall während bei einzel pro Amp (!) diese 4 PN-Übergänge sind mit je 0,7V Spannungsabfall. Das wiederum bedutet, daß wir bei einzel-Amps etwa 2,8V weniger Uss zur Verfügung haben (insgesamt gesehen)

Aber trotzdem, es fällt wohl nicht auf ob nun 98,14 Watt oder 91,32 Watt (2x 45,66Watt), von daher hast Du schon recht

mfG
xanti


[Beitrag von xanti_1 am 21. Dez 2006, 23:34 bearbeitet]
gürteltier
Inventar
#10 erstellt: 22. Dez 2006, 00:41
aber ein vas von 100L bedeutet nicht, das der sub 100L im gehäuse braucht!!! für das gehäusevolumen sind andere werte ausschlaggebend.

gruß
Spatz
Inventar
#11 erstellt: 22. Dez 2006, 01:40
Zur Reihenschaltung:

Zwar verdoppelt sich die Induktivität der Schwingspulen, aber der Gleichstromwiderstand verdoppelt sich auch. Dadurch wirkt das Filter auf eine doppelt so große Lastimpedanz und arbeitet deshalb genau gleich.

Man soll Chassis aus dem Grund nicht in Serie schalten, da sich minimale Toleranzen der Chassis so stärker auswirken als bei Parallelschaltung...
selector24
Inventar
#12 erstellt: 22. Dez 2006, 08:51

Spatz schrieb:
Man soll Chassis aus dem Grund nicht in Serie schalten, da sich minimale Toleranzen der Chassis so stärker auswirken als bei Parallelschaltung...


Hallo,

könnte sich irgendwer mal dazu herablassen einem DAU zu erklären welche Toleranzen sich bei welcher Schaltung wie auswirken????

Ich habe bisher jedesmal wenn diese Diskussion aufkommt nur die selben dogmatischen Wiederkäuungen gelesen, aber noch nie eine nachvollziehbare Erklärung.

Sollte ich was übersehen haben bitte ich um einen LINK.

Danke!

Wolfgang
-AB-
Stammgast
#13 erstellt: 22. Dez 2006, 15:03
Kann evtl auch nochmal jemand die kompletten TSP änderungen hier reinschreiben? (idealerweise beides, reihen und parallelschaltung) es unterstützt ja nicht jedes simulationsprogramm reihen/parallelschjaltung von mehreren treibern, dabei könnte man doch, die TSP gegeben, aus mehreren chassis ein virtuelles machen... ich hab letztens im forum gesucht doch leider nichts gefunden, dabei bin ich mir fast sicher irgendwann etwas derartiges gelesen zu haben...


Dankeee
A._Tetzlaff
Inventar
#14 erstellt: 22. Dez 2006, 23:55
Der Schlüssel liegt in der Impedanzkurve (wie das Vögelchen schon erkannt hat).

Minimale Abweichungen in der Resonanzfrequenz sorgen dafür, dass die beiden schmalbandigen Impedanspitzen nicht mehr deckungsgleich sind - dadurch fallen an beiden Lautsprechern verschiedene Spannugen ab und es kommt zu Pegeleinbrüchen. Da Tieftöner i.A. im Bereich der Resonanzfrequenz betrieben werden (im Gegensatz zu einigen Mittel- und Hochtönern), sind diese besonders von diesem Umstand betroffen.

Vermeiden lässt sich das Problem durch eine Impedanzlinearisierung (das können auch Parallelwiderstände sein, ist aber weniger zu empfehlen). Übrigens sind Lautsprecher mit hohen Güten anfälliger für dieses Verhalten (mit zunehmendem Qms bzw. Qes wird die Kurve höher bzw. schmalbandiger).

Besser ist es jedoch, auf die Reihenschaltung zu verzichten.
selector24
Inventar
#15 erstellt: 02. Jan 2007, 13:33
Hallo,

ich frag ja nicht ganz ohne Grund....

Ich habe einen Center im Bau, die Chassis waren noch vorhanden, sind 2 W130S leider in 4Ohm.

Verbaut werden sie in CB, und am Receiver auf small (vorraussichtlich 100Hz) betrieben.
Fres und somit die Impedanz-Spitze liegt bei 50Hz, wenns da Auslöschungen gibt dürften die nicht mehr ins Gewicht fallen.

Ich denke mal nach Tetzlaffs Erklärung hab ich das jetzt endlich mal verstanden.
Serienschaltung ist pfui wenn die Impedanz im Übertragungsbereich nicht konstant ist *ggg*

DANKE!

Wolfgang
A._Tetzlaff
Inventar
#16 erstellt: 02. Jan 2007, 19:07
Ich meine, in einem CB ist das auch nicht so extrem kritisch - und wenn die Resonanzfrequenz aus dem Übertragungsbereich herausgehalten wird sowieso nicht mehr. Die Resonanzfrequenz der W 130 liegt zwar bei 50 Hz, aber im uneingebautem Zustand! In einem 10-Liter-Gehäuse läge sie schon fast bei 80 Hz (Qts=0,7).
castorpollux
Inventar
#17 erstellt: 09. Sep 2008, 09:44
Hi Leute,

der Thread ist zwar toooooooooot, aber es lohnt auch nicht, nen neuen aufzumachen, wenn das Thema hier schon angesprochen wurde.

Das Thema ist vorgegeben und wie Wolfgang schon schrieb, man hört eigentlich immer nur die selben Dogmatischen Behauptungen, je nachdem, wer grade davon spricht, ist die parallelschaltung oder die reihenschaltung schlecht.

Mein Gedankengang ist nun: warum sollte eine der beiden schaltungsvarianten schlechter sein als die jeweils andere?
Davon ausgegangen, das wir zwei unterschiedliche Chassis haben, die wir miteinander verschalten wollen, haben wir also immer zwei unterschiedliche Impedanzspitzen/Impedanzverläufe. Egal, ob ich die Chassis nun in Reihe schalte oder parallel, bezogen auf die Resonanzfrequenz des einen Chassis hat das andere immer einen anderen Widerstand. Die Rechnung, wie der Gesamtwiderstand aussieht, ist doch immer die gleiche - im falle von zwei chassis nur eben bei jeder frequenz zu wiederholen, da man keine "über alles berechnung machen kann"

Es kommt doch nun, egal, ob ich die Chassis in serie oder parallel schalte, immer zu einer gegenseitigen beeinflussung: wird Fs des einen Chassis angespielt, so hat dieses immer eine höhere Impedanz als Chassis 2 - also wo ist der Unterschied zwischen reihenschaltung und parallelschaltung zweier Impedanzen?
Ich finde einfach den unterschied nicht, mal abgesehen, das das eine am ende 3 db lauter und das andere 3db leiser ist

Grüße,

Alex
selector24
Inventar
#18 erstellt: 09. Sep 2008, 13:47
Hallo,

zu dem Thema hab ich mal Boxsim bemüht, und einen kleinen Vergleich angestellt.

Ich habe virtuell 2 W200S-8Ohm in jeweils 40lBR@40Hz gesteckt.

Anschließend bei einem Chassis die Resonanzfrequenz um 5Hz hochgesetzt, was den Impedanzhöcker zu höheren Frequenzen verschiebt.
Das geht in Boxsim ganz einfach, weil der gemessene Impedanzgang erst ab 3xFc verwendet wird. unterhalb wird er aus den TSP berechnet.
Es reicht also FS zu ändern.

1.) Parallelschaltung mit identischen Chassis:



2.) Parallelschaltung Chassis1 mit 5Hz höherer Fs



Chassis1 fällt früher ab, Chassis2 bleibt unbeeindruckt.
Der resultierende Schalldruck ist untenrum geringer, weil eben Chassis1 leiser ist.

3.) Reihenschaltung mit identischen Chassis



4.) Reihenschaltung Chassis1 mit 5Hz höherer Fs



Hier sieht man schön wie ein Chassis das andere beeinflusst, die Summenkurve ist die Selbe.

Ob es hörbar ist dass die beiden Chassis unterschiedliche Frequenzgänge produzieren wage ich zu bezweifeln (solange die Chassis dicht beieinander sind).
Die Parallelschaltung scheint jedoch, zumindest theoretisch, die bessere Variante zu sein.


lg

Wolfgang
castorpollux
Inventar
#19 erstellt: 09. Sep 2008, 14:38
Hallo Wolfgang,

stimmt, in WInISD hätt man anwerfen können, dank dir, das du es getan hast - recht aufschlussreich und interessant. Interessant vor allem, das die Summe beider Chassis die gleiche bleibt, wie als wenn man die chassis parallelschaltet.

Es sieht anders aus, es kommt aber das gleiche 'raus.

Und irgendwie sehe ich da keinen Grund für die Behauptung, reihenschaltung in einer BR-Box wäre "pfui"

Danke, Wolfgang
Roderik81
Inventar
#20 erstellt: 09. Sep 2008, 15:57

castorpollux schrieb:

Und irgendwie sehe ich da keinen Grund für die Behauptung, reihenschaltung in einer BR-Box wäre "pfui"


denk mal an den Grenzbereich - im obigen beispiel mach das eine chassis bei 50Hz 3 db mehr als das andere - das ist mal eben die (Technisch) doppelte Schalleistung. Die Box kommt also früher an ihre Belastungsgrenze. (was boxsim auch anzeigt)

Und die Boxsim-Simulation geht simuliert noch nicht wie sich die chassis gegenseitig beinflussen wenn man sie in ein gemeinsames volumen sperrt.
castorpollux
Inventar
#21 erstellt: 09. Sep 2008, 18:34

denk mal an den Grenzbereich


puh, da wäre aber eh erst mal zu prüfen, wie die Parameter je Chassis driften bei hohem Pegel...aber auch das bringt etwas mehr Licht ins Dunkel.

... und letzten endes ist der gesamtoutput doch der gleiche

Grüße,

Alex
Roderik81
Inventar
#22 erstellt: 09. Sep 2008, 20:02

castorpollux schrieb:

... und letzten endes ist der gesamtoutput doch der gleiche


eben nicht, maxSPl ist geringer - und natürlich hört man das wenn ein tieftöner über grenzen kommt und der andere noch locker mitspielt eher als wenn 2 tieftöner innerhalb ihrer grenzen (x-max / elektrische belastbarkeit) spielen.


Simulier´s doch einfach mal durch in Boxsim !

Machen kann man das natürlich trotzdem, man kann auch Geäuse aus 16mm Span bauen ...
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