Downfire Sub und Abstand zum Boden

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Jan_R
Stammgast
#1 erstellt: 03. Nov 2006, 20:03
Hallo allerseits,

ich hoffe, ich liege im DIY hiermit nicht zu verkehrt, aber eigentlich gehts ja auch mehr um eine beim Boxenbau relevante Frage als um Aspekte eines fertigen Geraetes.

Im Thread

http://www.hifi-foru...m_id=159&thread=1707

schrieb "castorpollux":



Generell, wenn du einen Downfire Sub baust, generierst du damit einen quasi Bandpass subwoofer. Das ist allerdings davon abhängig, wie viel platz zwischen membran/schallwand und boden ist. Wenn die freie Fläche um den Sub herum in Summe so viel ergibt, wie Membranfläche vorhanden ist, ist der Unterschied nur noch gering. Bei einem 15"er sollte der Abstand zum Boden bei 40 cm gehäusebreite und einem konstruiertenm würfel von 90 litern mindestens 6 cm betragen, sonst kommt es zur beeinflussung, ähnlich, wie es ein bandpass tut.


Ich habe das gerade bei meinem (gekauften) JBL-Downfire-Sub (gehoert zu SCS 178... hier vermutlich an der Grenze zu "Bruellwuerfeln" verrufen, aber das aendert ja nichts am Ziel, das ganze durch DIY zu verbessern, auch wenn das hier wohl eher trivialere Massnahmen sind) nachgerechnet:

3 cm Bodenabstand, rings herum ein freier Abstand von etwa 80 cm Umfang (wenn man die originalen Fuesse nicht mitrechnet) bzw. 60 cm, wenn man die eine Seite, die baulich zum Teil blockiert ist, wegrechnet. Das macht dann also 180...240 cm^2.

Das Chassis (8 Zoll) hat r^2*PI= 314 cm^2.

Nach den obigen Ausfuehrungen duerfte das zuwenig sein (180 ist doch deutlich kleiner als 314), es sei denn, das ist absichtlich so gemacht. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, denn das ganze Teil ist ein Bassreflexgehaeuse (etwa 30 Liter geschaetztes Innenvolumen) - waere das sinnvoll, sowas mit einem Bandpass zu kombinieren?

Von daher waere die Frage, inwiefern es bei einer solchen Konstruktion sinnvoll ist, den Abstand zum Boden zu vergroessern, oder ob derlei Konstruktionen doch sinnvoll sind - ich kann halt nicht abschaetzen, inwiefern man bei solchen Serien wirklichen Entwicklungsaufwand einfliessen laesst.

TSP gibt es dazu natuerlich nicht und ich glaube auch nicht, dass JBL fuer so eine Serie damit rausruecken wuerde.

Viele Gruesse,

Jan
castorpollux
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2006, 15:07
Hallo Jan,

meine Meinung zu den Down-Fire-Konstrukten fußt auf diesem Thread hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-5320.html

Wenn du das gelesen hast, hast du evtl. mehr verständnis für das was passiert, wenn du den Sub nach unten strahlen lässt. Mir jedenfalls brachte das doch schon teilweise die Erleuchtung *g*

Ob dabei Entwicklungsaufwand eine Rolle spielt oder einfach irgendwann einer vom marketing gesagt hat "Die Dinger ließen sich besser verkaufen, wenn man den Bass nicht sehen oder eindrücken können würde" - schwer zu sagen. Letzten Endes wird in der Entwicklung auf gute Testergebnisse in der Stereo optimiert, wenn das Ding zuhause auf dem 1cm hohen flokati teppich in der Ecke steht, kümmert das keinen mehr, ob das die wiedergabe beeinflusst...

PS: TSP kannst du messen, sofern du den Bass ausbauen kannst und ein Multimeter hast, das auf ein paar Milivolt genau Wechselstrom misst ;-)

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 05. Nov 2006, 15:17 bearbeitet]
Jan_R
Stammgast
#3 erstellt: 05. Nov 2006, 16:00
Hi,

erstmal danke fuer die Antwort und den Verweis auf den Thread... habe ich natuerlich komplett gelesen. Klar, in der Anordnung hat man natuerlich genau das gleiche Prinzip und auch da ist ja deutlich gesagt, dass die Oeffnungsflaeche der Kammer etwa der Groesse der Membran entsprechen sollte. Das bestaetigt IMO aber, dass es sinnvoller waere, dem JBL-Sub etwas hoehere Fuess zu verpassen, um dieses Verhaeltnis zu verbessern, denn zumindest ich (ohne grosse Erfahrungen mit sowas) kann keinen wirklich sinnvollen Grund herauslesen, warum man diese Flaeche kleiner machen sollte als die Membran.



wenn das Ding zuhause auf dem 1cm hohen flokati teppich in der Ecke steht, kümmert das keinen mehr, ob das die wiedergabe beeinflusst..


Meins steht auf Laminat mit Trittschalldaemmung drunter... ist vermutlich akustisch nicht so ganz wirklich toll, wenn man beruecksichtigt, dass dieser Zwischenraum quasi zur Box gehoert. Vielleicht duerfte ein Stueck Auslegware zusammen mit einem entsprechenden Hoehenausgleich (bzw. auch mehr als nur Ausgleich wegen Flaeche) ein passendes Tuning fuer das Ding sein...



PS: TSP kannst du messen, sofern du den Bass ausbauen kannst und ein Multimeter hast, das auf ein paar Milivolt genau Wechselstrom misst


Sowas ist vorhanden, ausbauen waere auch kein Thema... aber ich glaube, ehe ich mit sowas anfange, zimmere ich lieber gleich einen DIY-Sub zusammen. Momentan bin ich eher dabei, die Eigenschaften des Vorhandenen durchzugehen und zu schauen, was da offensichtlich suboptimal und einfach zu verbessern ist. Oder, anders gesagt: Ich will erstmal versuchen, zu verstehen, warum bestimmte Dinge so gebaut sind, wie sie es sind.

Viele Gruesse,

Jan
castorpollux
Inventar
#4 erstellt: 05. Nov 2006, 16:18
Also mit den TSP hättest du eben eine Berechnungsgrundlage, auf deren Basis du das vorhandene noch wesentlich besser durchchecken und qualifizieren könntest

Das sage ich deswegen, weil wenn du jetzt mit kleinen mdf-würfeln den Sub höher stellst, evtl gar keine so drastische verbesserung feststellen wirst, außer du gehst recht nah mit dem Ohr an den Sub heran, denn am Hörplatz wird dessen komplette Wiedergabe durch die Raumakustik dermaßen verzerrt, das sich die Berechnungen und planungen in irgendwelchen Labors immer auf Freifeld-Bedingungen beziehen müssen, also ohne Begrenzungswände :o)

Wenn du wissen willst, wie er ohne "zu dicht am boden spielt", leg ihn doch einfach mal auf die seite ;-)

Grüße,

Alex
Jan_R
Stammgast
#5 erstellt: 05. Nov 2006, 16:49
Hi,

das mit der Seite werde ich auf jeden Fall mal testen, das ist ja nicht so aufwendig. Den Versuch mit den Kloetzchen und ein wenig Daemmung werde ich bei der Gelegenheit dann auch machen.

Wenn ich das Teil mal aufmache, dann kommt auch das mit der TSP und genauer Vermessung des Inneren, denn ohne das genaue Innenvolumen sind Berechnungen ja nicht wirklich sinnvoll.

Ich werde auf jeden Fall wieder was dazu schreiben, wenn ich dazu gekommen bin - kann aber noch ein wenig dauern.

Viele Gruesse,

Jan
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