Mikrofonvorverstärker

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OlleRöhre
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Aug 2005, 04:58
Hallo,

für die Winterzeit, die ja bald ansteht, habe ich ein kleines Weihnachtsprojekt in Planung, nämlich einen kleinen Mikrofonvorverstärker der über 12Volt betrieben wird.

Denke eine OTL-Röhrenschaltung wäre nicht schlecht.

Ggf., falls es nicht zu groß ausfällt, wäre eine einfache Klangregelung auch sehr schön.

Eingang: Kondensatormikrofon mit Spannungsversorgung und eine Dynamische Kapsel (200...600 Ohm), umschaltbar.

Mein Bruder, seit 20 Jahren CB-Funker, würde sich freuen wenn ich das hinbekäme; ich mich natürlich auch ;-)

Werde also erstmal nach preiswerten Röhren die mit 12Volt Anodenspannung klarkommen Ausschau halten.
Werde auch mal bei Jogi und in der Möhrenbude vorbeischauen.

Würde mich über Tips, Hilfe und konstruktive Kritik freuen.

MfG Joe


[Beitrag von OlleRöhre am 31. Aug 2005, 05:01 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 31. Aug 2005, 08:47
Röhren mit 12V Anodenspannung gab es mal für Autoradios, solche Dinger sind aber nicht mehr erhältlich. Wenn Röhre, dann richtig, mit 250V Speisung oder dann Transistoren.
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Aug 2005, 09:55
Lieber richi,

wenns so einfach wäre.

Der Strom kommt aus einem mobilen Funkgerät. Transistorverstärker gibts in Massen.

Also es gibt noch Röhren dieser Art bei Jan. Die EBF 83 z.B.
Aber die gibts halt nur begrenzt. Lieber wäre mir natürlich auch eine gägngige vielleicht russische Miniröhre die ebenfalls mit 12V löpt.

Wenn ich für die EBF 83 einen einfachen Plan hätte wär die halbe Sache schon erledigt.

MfG Joe


[Beitrag von OlleRöhre am 31. Aug 2005, 09:57 bearbeitet]
DB
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2005, 16:28
Hallo,

es stellen sich hierbei mehrere Fragen:
- welche Verstärkung ist notwendig / welcher Ausgangspegel wird benötigt
- muß die Verstärkung einstellbar sein
- sind symmetrische und evtl. auch erdfreie Ein- und Ausgänge erforderlich
- muß eine Frequenzgangbeschneidung / -korrektur des Sprachsignals vorgenommen, evtl. auch die Dynamik eingeengt werden (Das Teil soll doch vor eine CB-gurke?)

MfG

DB
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Aug 2005, 17:53
Hallo DB,

ja das Teil soll vor eine CB-Mobilkiste.
Die Teile haben ja schon einen Vorverstärker, aber es gibt ja genug Verstärkermikrofone. Also sollte ein einfacher RöhrenVV auch gehn.

Die Signalstärke ist bei einer Dynamischen Kapsel schon fast ausreichend. Beim Kondensatormikrofon muß ja zusätzlich eine kleine Spannung am selbigen anliegen.
Denke eine 10..100fache VV ist völlig ausreichend. Frequenzbreite von 150..7000Hz wäre ausreichend.
Eine Voreinstellung der Lautstärke wäre schon wichtig.
Möglicherweise auch eine einfache Anpassung der EIngangsimpedanz. Im Prinzip 08/15. Soll ja kein HiFi-Teil werden, sondern einfach ein MikrofonVVPrototyp für CB-Gurken.

Die Symmetrie sollte nicht umgewandelt werden, es sei denn es wäre für die Schaltung von Nöten.



MfG Joe
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 31. Aug 2005, 19:31
Wenn ich die Daten der EBF83 ansehe, so bekommt man bei einer Betriebsspannung von 12V einen Arbeitswiderstand von 180k, einen Anodenstrom von rund 30 Mikroampere, eine Steilheit von 0,1 mA/V und eine theoretische Verstärkung (S x Ra) von rund 18.
Der Anodenstrom führt am Arbeitswiderstand zu einem Spannungsabfall von 5,7V, sodass die Daten für 6,3V Anodenspannung massgebend werden. Die Gittervorspannung liegt bei -1V. Diese muss separat hergestellt werden, denn ein Kathodenwiderstand, der diesen Spannungsabfall erzeugen würde, reduziert damit die Anodenspannung um eben diese 1V, was letztlich unzulässig wird.
Dummerweise ist der Mik-Eingang eines Funkgerätes normalerweise niederohmig (max. 0,5k), sodass diese Eingangsimpedanz parallel zum Arbeitswiderstand liegt, was eine veränderte Verstärkung ergibt.
Der Arbeitswiderstand wird gegenüber ber Originalschaltung um den Faktor 360 verkleinert, was auch die Verstärkung um diesen Faktor reduziert. Die Stufe wird also am Funkgerät eine DÄMPFUNG realisieren von -26dB.
Damit ist eigentlich das Thema schon ziemlich gegessen.
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 31. Aug 2005, 20:46

richi44 schrieb:
Wenn ich die Daten der EBF83 ansehe, so bekommt man bei einer Betriebsspannung von 12V einen Arbeitswiderstand von 180k, einen Anodenstrom von rund 30 Mikroampere, eine Steilheit von 0,1 mA/V und eine theoretische Verstärkung (S x Ra) von rund 18.
Der Anodenstrom führt am Arbeitswiderstand zu einem Spannungsabfall von 5,7V, sodass die Daten für 6,3V Anodenspannung massgebend werden. Die Gittervorspannung liegt bei -1V. Diese muss separat hergestellt werden, denn ein Kathodenwiderstand, der diesen Spannungsabfall erzeugen würde, reduziert damit die Anodenspannung um eben diese 1V, was letztlich unzulässig wird.
Dummerweise ist der Mik-Eingang eines Funkgerätes normalerweise niederohmig (max. 0,5k), sodass diese Eingangsimpedanz parallel zum Arbeitswiderstand liegt, was eine veränderte Verstärkung ergibt.
Der Arbeitswiderstand wird gegenüber ber Originalschaltung um den Faktor 360 verkleinert, was auch die Verstärkung um diesen Faktor reduziert. Die Stufe wird also am Funkgerät eine DÄMPFUNG realisieren von -26dB.
Damit ist eigentlich das Thema schon ziemlich gegessen.


Volle Zustimmung - zudem erhebt sich noch die Frage, wozu eigentlich EBF83 - was soll denn mit den beiden Diodensystemen passieren? Da wird nur unnötig Heizleistung verbraten...

Früher gab's mal einen alten Autoradio Kurzwellenvorsetzer von Blaupunkt, der meiner Erinnerung nach mit Röhren lief, deren Anodenspannung aus der Fahrzeugbatterie gewonnen wurde...muß ich mal nachsehen. Und ein altes Becker Flugfunkggerät hab' ich hier auch noch rumliegen - aber die Kiste lief, glaube ich, mit 28[V].

Aber: mit einem 555er-Timer IC und einem Diodenvervielfacher hintendran lassen sich aus 12[V] relativ problemlos so um die 60[V] erzeugen, damit hat man etwas mehr Freiheiten bei der Röhrenauswahl und Schaltungsdimensionierung - und dann kann man der Röhre ja einen Ausgangsübertrager zur Impedanzanpassung spendieren. Aber das sind dann natürlich ein paar Bauteile mehr....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 31. Aug 2005, 21:23 bearbeitet]
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Aug 2005, 22:54
Vielen Dank Richi und Herbert,

da es wohl ohne eine Spannungsvervielfachung eh nicht geht, könnte man ja auch andere, vielleicht gängigere Röhren in Betracht ziehen. Was könnte man denn an Subminiaturröhren nehmen? Es wäre naturlich schön wenn man keinen AÜ bräuchte.

Hmm, leider kenne ich keinen Link, wo man über alle bekannten Röhren nach bestimmten Spezifikationen suchen kann. Habt ihr da was ?

Also, ich merke auch schon, das ich so eine Sache immer irgendwie falsch angehe.

Habe mal gestöbert und was über die 1SH29B gefunden. Betrieb mit 12V Anodenspannung und als Last 2kOhm oder AÜ.


Habe auch die DF96 gefunden, aber da ist min. 50V für die Anode gefordert worden.

Bei dyn.Kapseln würde auch ein Verstärkungsfaktor von 2 ausreichen.

Da ich noch keine Röhre habe würde ich mich freuen, wenn ihr aus eurem Erfahrungsschatz über Batterieröhren mal plaudert.

MfG Joe ;)


[Beitrag von OlleRöhre am 01. Sep 2005, 01:34 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Sep 2005, 10:06
Wenn bei dynamischen Kapseln eine Verstärkung von 2 reicht, brauchts für ein Elektret-Kondensatormikrofon gar nichts, weil die eine rund dreimal so hohe Ausgangsspannung haben. Allenfalls wäre es eine Impedanzfrage. Man müsste mal die konkreten Daten vom Funkgerät haben.

Das mit der 1SH29 (habe keine Daten gefunden, gib bitte den Link an) sieht eventuell nach einer Möglichkeit aus. Allerdings ist die Röhre eine Dirktgeheizte, sodass da nicht unbedingt (jedenfalls nach Deiner Zeichnung) so einfach die Betriebsspannung als Heizspannung verwendet werden kann.
Ausserdem funktioniert eine solche Schaltung als Hochpegeleingang, aber ein Pot im Gitter bei Mikrofonbetrieb bringt hauptsächlich Brummen und Rauschen. Und wo man einen vernünftigen Ausgangsübertrager bekommt, ist eine zweite Frage.
Ganz nebenbei: Die 4,7 nF parallel zur Induktivität des Trafos ergibt einen Schwingkreis, der die Verstärkung bei der Resonanzfrequenz ums x-fache erhöht.

Und ich frage mich, warum Du Dir das Leben unbedingt schwer machen musst, so mit Zatterich zur Spannungserzeugung, nur damit Du eine Röhre einsetzen kannst?
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 01. Sep 2005, 10:32

OlleRöhre schrieb:

Habe auch die DF96 gefunden, aber da ist min. 50V für die Anode gefordert worden.


Die DF96 wird dir im Mobilbetrieb mit seinen Erschütterungen und Vibrationen wenig Freude machen - da ist der dünne und sehr empfindliche Heizfaden schneller ab, als Du schauen kannst...es sei denn, du hängst die Röhre sehr gut mechanisch entkoppelt auf....

Vielleicht doch einfach ein kleines Transistörchen mit ein paar Bauelementen außenrum einbauen?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 01. Sep 2005, 10:34 bearbeitet]
TSF
Stammgast
#11 erstellt: 01. Sep 2005, 12:26
Wenn's denn unbedingt Röhren sein sollen, kann man sich auch mal bei den Bleistiftröhren umsehen. Die EF732 z. B. ist indirekt geheizt. Ein ausführliches Datenblatt habe ich leider nicht, weiss deshalb nicht, was die bei Ua=12.6V macht. Uamax ist jedenfalls ca. 100V
Gruss
TSF
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 01. Sep 2005, 13:00

TSF schrieb:
Wenn's denn unbedingt Röhren sein sollen, kann man sich auch mal bei den Bleistiftröhren umsehen. Die EF732 z. B. ist indirekt geheizt. Ein ausführliches Datenblatt habe ich leider nicht, weiss deshalb nicht, was die bei Ua=12.6V macht. Uamax ist jedenfalls ca. 100V
Gruss
TSF


Wenn man sich das Datenblatt der 5840 (der EF762 nicht unähnlich) mal ansieht...mann, ist dieses Teil hochohmig...da braucht's am Ausgang mit Sicherheit einen Übertrager...die Kennlinienfelder sind alle mit einer U(g2) von +100[V] aufgetragen....das läßt für Batteriebetrieb nichts Gutes ahnen....

Grüße

Herbert
OlleRöhre
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Sep 2005, 03:32
Hallo,

tja, Transistorverstärkungszeugs ist schon genug da. Sollte mal was aussergewöhnliches werden.

Habe bei Conrad verschiedene Mini-AÜ´s gesichtet. Den genauen Wert den ich brauche muss ich erst noch eroieren. Hängt ja von der Ausgangsimpedanz der Röhre ab.

Mikrofonieeffekte und wilde Schwingungen sind schon unartig. Habe die Schaltung noch nicht nachgerechnet, da die Röhre noch nicht klar ist. Auf jeden Fall eine sehr kleine Röhre, die nur wenig Abwärme erzeugt. Und vor allem muss sie auch erhältlich sein.

Das Mikrofon soll ein Standmikron werden, das man natürlich auch mobil einsetzen kann.

Suche mal weiter. Habe mir ein Excelsheet gemacht zum Durchrechnen von SE-Schaltungen. Mal sehn ob das hinhaut.

MfG Joe
PS: bei 1.6kw gibts unten Schaltplan Peekel


[Beitrag von OlleRöhre am 02. Sep 2005, 03:43 bearbeitet]
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