OTL-Verstärker mit 6C33C-B

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Der_Frevler
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Sep 2005, 09:14
Hallo,

als kleine Anregung für "Selbermacher" möchte ich euch mal meinen Röhrenverstärker vorstellen. Es handelt sich um eine klassische PPP-Schaltung, die mit der 6C33C-B sehr gutmütig läuft. Allerdings sollte man über mehrere Röhren verfügen, um Pärchen zu bilden. Das diese Schaltung bei 8 Ohm Lautsprecherimpedanz eine Fehlanpassung hat, nehme ich in Kauf, denn an meinen ACR Eckhörnern kommt noch genug Dampf zustande.

Gruß,

Jörg


Hier ein paar Images:

http://www.crtcinema.de/OTL.pdf

http://www.crtcinema.de/Chassis.pdf

http://www.crtcinema.de/OTL1.jpg

http://www.crtcinema.de/OTL2.jpg
chris2178
Gesperrt
#2 erstellt: 28. Sep 2005, 13:12
Hi

Sieht ganz gut aus , wie ist den so der Klang?

Habe gehört OTL soll ja mehr nach Transistor klingen stimmt das.....?(Weil der schöne Röhrenklang ja durch die Ausgangsübertrager zustande kommt)


Mit Welcher Anodenverlustleistung arbeiten denn die Röhren?
über 45 Watt sollte man ja nicht gehen wegen der Lebensdauer.

Gruss Chris
DB
Inventar
#3 erstellt: 28. Sep 2005, 15:08
Hallo,

ich hätte da eine Frage: V5 liegt mit der Katode wechselspannungsmäßig an 0V und hat die Last an der Anode. V4 hat die Last im Katodenkreis, die Katode sieht also Wechselspannung. Um diese wird also auch die Gitterwechselspannung von V4 vermindert.

Müßte, um Symmetrie herzustellen, V4 nicht mit einer Schaltung mit Bootstrap angesteuert werden, die auf die Gitterwechselspannung noch die Ausgangswechselspannung draufpackt?

Philips hat das bei seinen eisenlosen Endstufen so gelöst.

MfG

DB
Der_Frevler
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 02. Okt 2005, 14:12
Hallo,

erstmal Sorry für die späte Antwort, aber ich war ein paar Tage an der Nordsee.
Also erstmal zu Dir Chris; die Endstufe klingt auf den ersten Eindruck wie ein Mosfet Verstärker. Wenn man dann aber mal eine Zeit damit gehört hat, merkt man sehr wohl, das es sich um eine Röhrenendstufe handelt. Diese OTL-Endstufen brillieren meist mit sehr klaren Mitten und Höhen, während es im Bassbereich etwas an Druck fehlt. Alles in allem überwiegen aber meiner Meinung nach die Vorteile.


@DB,


Müßte, um Symmetrie herzustellen, V4 nicht mit einer Schaltung mit Bootstrap angesteuert werden, die auf die Gitterwechselspannung noch die Ausgangswechselspannung draufpackt?


Um das hinzubekommen ist die Röhre V3 da. Diese ist über R14/15 an dem Gegenkopplungszweig der Endstufe angebunden. In Abhängigkeit der Aussteuerung verschiebt V3 nun das Potential der Kathodenspannung der Systeme V2a und V2b (E88CC). Damit die Ansteuerung der beiden Endröhren symetrisch erfolgt, ist R14 als Poti vorgesehen, so das man
die Symetrie im ausgesteuerten Zustand korrekt einstellen kann.

Gruß,

Jörg

P.S.: Wie gesagt, diese Schaltung ist nur eine Anregung für ein Selbstbauprojekt. Da ich dieses schon komplett für mich gemacht habe, ist das Layout ziemlich risikolos.
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 02. Okt 2005, 15:37

Der_Frevler schrieb:


Müßte, um Symmetrie herzustellen, V4 nicht mit einer Schaltung mit Bootstrap angesteuert werden, die auf die Gitterwechselspannung noch die Ausgangswechselspannung draufpackt?


Um das hinzubekommen ist die Röhre V3 da. Diese ist über R14/15 an dem Gegenkopplungszweig der Endstufe angebunden. In Abhängigkeit der Aussteuerung verschiebt V3 nun das Potential der Kathodenspannung der Systeme V2a und V2b (E88CC). Damit die Ansteuerung der beiden Endröhren symetrisch erfolgt, ist R14 als Poti vorgesehen, so das man
die Symetrie im ausgesteuerten Zustand korrekt einstellen kann.


Hab' ich zuerst gar nicht gesehen...ich dachte, V3 sei nur die Konstantstromquelle für den Differenzverstärker. Pfiffige Idee, so eine Konstantstromquelle auch noch halbwellenabhängig zu steuern und dadurch das Anodenpotential von V2A in der positiven Halbwelle noch über die Aussteuerung hinaus zusätzlich anzuheben. Respekt. Wie sind denn so die meßtechnischen Resultate dieser Schaltung (Leistung, Frequenzgang, THD, TIM, Phasengang)?

Noch eine Frage dazu: Hast Du eigentlich mit der Schaltung keine Stabilitätsprobleme? Immerhin sind ja große Teile DC-gekoppelt, aber ein DC-Servo ist es ja auch nicht, weil vor den Endröhrengittern C's sitzen. Und bleiben die Arbeitspunkte der Endröhren so stabil stehen, daß der Lautsprecher keine Gleichstromkomponente sieht? Wie sieht's diesbezüglich mit den ersten 10 Minuten Warmlaufzeit der 6C33 aus?


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 02. Okt 2005, 15:41 bearbeitet]
Der_Frevler
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 02. Okt 2005, 16:21
Hallo,

@pragmatiker,

komplett gemessen habe ich die Schaltung noch nicht, da ich nicht über sonderlich viele Messgeräte verfüge. Am Ausgang der Endstufe bekomme ich knapp 20 Volt Spitze---Spitze an 8 Ohm, was auf knapp 50 Watt schließen lässt. Eingestellt habe ich zur Zeit 170 mA Ruhestrom pro Röhre, was die Röhre in einen guten Class AB Betrieb setzen sollte. Der Arbeitspunkt der Endstufe wird folgendermassen eingestellt.
Man schliesst den Ausgang der Endstufe mit einer Brücke kurz, und zieht V4 aus dem Sockel. Dann stellt man auf dem eingebauten Amperemeter nach ca. 10 Minuten mit R33 die 170 mA Ruhestrom ein. Danach setzt man V4 ein, und macht mit R32 und dem eingebauten Mittelinstrument den Nullabgleich. Da es sich bei der Schaltung nicht um ein Servo handelt, sollte man den Abgleich regelmässig kontrollieren.

Gruß,

Jörg

pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 04. Okt 2005, 11:39

Der_Frevler schrieb:
Hallo,

@pragmatiker,

komplett gemessen habe ich die Schaltung noch nicht, da ich nicht über sonderlich viele Messgeräte verfüge. Am Ausgang der Endstufe bekomme ich knapp 20 Volt Spitze---Spitze an 8 Ohm, was auf knapp 50 Watt schließen lässt.


Servus Jörg,

das mit den "knappen 50[W]" (so schön das auch wäre) stimmt nicht ganz...wenn Du 20[Vss] am Ausgang hast, dann sind das (Sinus vorausgesetzt) ca. 7.1[Veff] und damit bei 8[Ohm] ca. 6.3[W] Effektivleistung....was auch der deutlichen OTL-Fehlanpassung viel näher kommt. Kämen mit dieser Röhre bei üblichen Lautsprecherimpedanzen im OTL-Betrieb wirklich so um die 50[W] raus, dann wäre das der Selbstbauschlager schlechthin.

Grüße

Herbert
Der_Frevler
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Okt 2005, 10:35
Hallo Herbert,

nun Frustrier mich nicht, sondern bau mich auf.
Ich arbeie schon an einer neuen Schaltung mit 4 x 6C33B pro Kanal, da bekomme ich die Fehlanpassung weitestgehend in den
Griff und mehr Leistung kann ja auch kein Fehler sein.
An den ACR-Hörnern ist der Verstärker jedenfalls elend laut. Ausfahren kann ich das so im Moment sowieso nicht.


Gruß,


Jörg
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 06. Okt 2005, 11:22

Der_Frevler schrieb:

Ich arbeie schon an einer neuen Schaltung mit 4 x 6C33B pro Kanal, da bekomme ich die Fehlanpassung weitestgehend in den
Griff und mehr Leistung kann ja auch kein Fehler sein.


8 Stück 6C33C-B im OTL-Betrieb für einen Stereoverstärker....na, da sind dann bei sonst gleichen Bedingungen etwa 2 * 13[W] zu erwarten, und Dein Heizöllieferant schaut im Winter in die Röhre...bei den Heizöpreisen ja ein nicht zu vernachlässigendes Argument...

Aber mal im Ernst: 900[mA] Anodenstrom sind bei der 6C33C-B (wenn beide Trioden geheizt sind) das höchste der Gefühle. Im Gegentakt ergibt das dann 1800[mAss] in den Lautsprecher bei reinem B-Betrieb. Bei 8[Ohm] haben wir dann eine Maximalleistung von ca. 26[Wss] bzw. ca. 9.2[Weff]. Mit Deinem AB-Arbeitspunkt liegen wir dann bei den schon von Dir gemessenen ca. 6[Weff]. Viel mehr als eine Verdopplung der Leistung dürfte also auch bei Schaltungsoptimierung und Verdopplung der Röhrenzahl nicht zu erreichen sein - es bleibt immer noch eine signifikante Fehlanpassung bestehen.


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Okt 2005, 11:42 bearbeitet]
Justfun
Inventar
#10 erstellt: 06. Okt 2005, 16:23
60 Watt pro Kanal sind aber möglich, schau mal hier
http://www.marlex.ch/index.htm
bei Einstein anklicken, the final cut ist es.
Gruß
Manfred
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 06. Okt 2005, 17:51

Justfun schrieb:
60 Watt pro Kanal sind aber möglich, schau mal hier
http://www.marlex.ch/index.htm
bei Einstein anklicken, the final cut ist es.
Gruß
Manfred


Da müßte man jetzt mal nachlesen, wie die Audio-Sinusleistung nach DIN (oder anderen Normen) definiert ist - das weiß ich nämlich nicht im Detail. Ich rechne halt einfach in Effektivleistung - möglicherweise ist das falsch.

Grüße

Herbert
chris2178
Gesperrt
#12 erstellt: 06. Okt 2005, 18:18
Hallo Herbert

Meiner Meinung sollten die Hersteller immer die (Rms) Effektivleistung angeben , und nicht die Musikleistung oder so.
In den Billigmärkten da gibts ja Wattwerte ,hab mal irgendwo(500 Watt)bei einer Compaktanlage gelesen,sehr komische Wattzahlen:cut was soll man mit so was denn anfangen können?.....


Gruss Chris
Justfun
Inventar
#13 erstellt: 06. Okt 2005, 19:04
Hallo Chris, hallo Herbert
Denke mal die Watt bei dem Einstein sind schon Effektivleistung, ab einer gewissen Preisklasse wird üblicherweise auf Rechenspielchen verzichtet.
Die Frage ist halt nur wie sie es gemacht haben, der "kleine" Einstein hat ja auch nur 23 Watt auf diese Leistung sind wir hier ja auch gekommen, wiegen tut der große und der kleine 32kg, da werden die Trafos wohl gleich sein (VA mäßig).
Muss also an der Schaltung liegen, ist OTL=OTL ??
Wäre schon mal neugierig wie die Schaltung aussieht, ist aber zu befürchten, dass Einstein sich da uneinsichtig zeigt und diese Unterlagen nicht rausrückt.
Gruß
Manfred
chris2178
Gesperrt
#14 erstellt: 06. Okt 2005, 20:20
Hallo Manfred

In der Röhrenbude gibts auch ne Otl Schaltung kennt ihr aber schon oder?ich selber hab ja nicht so viel Ahnung von OTL, aber so ein Selbstbau würde sich doch bestimmt lohnen.Irgendwann werd ich das mal nachbauen.

Soll wohl 45 Watt Sinus leisten.

http://64.233.183.10...=de&client=firefox-a

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 06. Okt 2005, 20:23 bearbeitet]
Der_Frevler
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 07. Okt 2005, 18:47
Hallo,

die Schaltung ist meiner sehr ähnlich.Es ist eben irgendwo der "Standard Julius Futterman" Aufbau. Allerdings setzte Futterman statt der 6BQ5 eine EL36 ein, weil er mit seinem Treiber die Zeilenendröhren in Triodenschaltung richtig mit Dampf angeblasen hat. Dabei sind die Röhren vermutlich bis ins Clipping getreten worden, so das die Endstufe anfängt zu klirren, was ja den zartschmelzenden Klang dann ausmacht.
So, genug gelästert......


Gruß,


Jörg

audiosix
Stammgast
#16 erstellt: 08. Okt 2005, 10:38
Wenn man das vollsymmetrisch wie Atmasphere baut, hat man keine Probleme mit Bootstrapping und solchen Sachen, die ja nie "richtig" funtionieren.

Reinhard
Bastelfreak8977
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 02. Sep 2013, 15:54
Hallo

Ich möchte gerne eine OTL Endstufe bauen.
Nach langem suchen habe ich deinen Bericht gelesen.
Kannst du mir den Bauplan zur Verfgung stellen.
Oder verkaufst Du vieleicht dein Selbstbauprojekt.

Grüß Richard
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 02. Sep 2013, 21:20
Nun ja, Richard, hier hast Du einen 8 Jahre alten Thread ausgegraben - wundere Dich also bitte nicht, wenn die Resonanz überschaubar bleibt. Außerdem wäre es nett, wenn Du Dein Anliegen in einem Thread bündelst und nicht zersplitterst......entscheide Dich also bitte, ob Du in den anderen Thread, den Du eröffnet hast oder in diesem Thread hier weitermachen möchtest.

Danke und Grüße

Herbert
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