Lebenverlängernde Maßnahmen bei Elektronenröhren

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popkiller
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Jan 2004, 23:51
Hallo erstmal....

ich als frischgebackener röhrenfan habe mal ne frage
zum thema röhren..

ich habe hier in einigen postings mit erstaunen gelesen das es leute gibt die ihre röhren 24h am tag eingeschaltet lassen.....

warum tuen menschen sowas....

laut einigen meinungen ist das wohl schonender für die röhren....

nur wenn dem so ist hat dann einer von den verfassern dieses gedankengutes mal eine nachvollziehbare erklährung für mich??

ich habe bisher gelesen (und ich glaube auch verstannden) das die kathoden in soner röhre mit bestimmten metallen beschichtet sind die die emmission von elektronen begünstigen....

und dieses material verdünnisiert sich mit der zeit
(wohin eigentlich?? fliegt es mit den elektronen zur anode oder ans gitter oder wie ---einfach weg geht ja nun auch nicht.. )
durch diesen verbrauch wird die emmission im laufe der zeit allmälich schlechter----die röhre altert...richtig?

soweit so gut......und warum soll man die röhre jetzt nicht ausschalten??
(ein 24h betrieb kommt meiner meinung nach schon wegen dem stromverbrauch nicht in frage
die dinger ziehen nämlich ganz schön was weg)

ist eigentlich der verbauch von dem "kathodenstoff" vom anodenstrom abhängig oder nur von der tatsache das die kathode heiss ist....
anders gefragt:
wäre es also sinnvoll in hörpausen (ca 1h)in denen mann die röhren nicht kaltwerden lassen will den anodenstrom auszuschalten um die röhre zu schonen?
einige empfehlen auch den anodenstrom erst einzuschalten wenn die röhren heiss sind--- warum das?
bei meinem amp gibts sonen schalter übrigens garnicht....
aber wenn der wirklich sinnvoll ist würde ich wohl einen einbauen....
schliesslich will ich ja möglichst lange was von meinen neuen freunden haben

bin mal gespannt auf eure antworten....

gruss an alle

POPKILLER
cr
Inventar
#2 erstellt: 28. Jan 2004, 00:51
Nicht leer laufen lassen, sondern abschalten (außer für kurze Zeitspannen). Wenn du einen Spannungswahlschalter haben solltest, dann 240 V statt 220 V.
5.000 h sollten moderne Röhren schon durchhalten, das sind bei 3 h Musik 5 Jahre.
Ersatzröhren einlagern
popkiller
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Jan 2004, 14:48
bei ersatzröhren....
habe 4x EL34 in meinem verstärker....
habe auch schon daran gedacht ein paar auf vorrat zu bunkern...
gibt es wirklich hörbare unterschiede je nach hersteller?

und wenn ja
wodurch sind diese bergündet?
welche sind gut --- besser --- ganz toll?
OneStone
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jan 2004, 19:19
hmmm...wenn man nur ein paar minuten we´ggeht (bis 30), dann würd mich nur auf standby schalten (falls möglich), sonst ganz aus.

lebensverlängernde methoden: 240V-Einstellung
regenerieren (für profis)

Gute EL34:
Svetlana
JJ


unterschiede zwischen Fabrikaten gibt es nur in der Quallität der Röhren, klingen tun sie alle gleich (jaja...Vodooo).
MMDC
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 28. Jan 2004, 20:51
Viel kann man da als User nicht machen.
Du kannst du, wie schon gesagt die Spannung richtig einstellen (240V) sofern vorhanden und bei nicht benutzten ausschalten. (Standby)
Als Entwickler von Schaltungen kannst du einige Tricks einbauen, um die Lebensdauer zu erhören.
Aber wer bitte schon baut schon selbst? (Lebensgefahr)
Besseren Klang von Röhre X halte ich als Vodoooooooooo.
Einzig die Qualität der Röhren unterscheiden sich, damit auch die Lebensdauer.
popkiller
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Jan 2004, 21:57
was heist denn standby bei nem röhrenverstärker....?
also doch röhrenheizung an und anodenspannung aus...? oder wie darf ich mir das vorstellen...?

und bei wer baut schon selber....
ich bin gerade dabei eine phonovorstufe mit 2x ECC83 aufzubauen....
ist mein erstes projekt mit röhren...

man sollte schon aufpassen was man tut und ein paar vorsichtsmasnahmen sind sicher auch nicht verkehrt...

ich habe bei mir zum beispiel alles ohne erdung dafür mit trenntrafos....
ist quasi idioten sicher (obwohl ich mich nicht zu denen zähle )
da müsste man sich schon echt mühe geben um eine gewischt zu kriegen

bei der sache mit dem klang stimme ich dir zu....
ich denke auch das die röhren ja die gleichen kennlinien haben müssen wenns der gleiche typ ist....
und somit sollte der klang der gleiche sein.....
was würdest du den von der lebendauer her empfehlen.....
diese oft erwähnten jj-tesla sind recht preiswert zu haben....4 stück selektiert ca 50 euros....
bigamp
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Jan 2004, 12:47
Sollten denn wirklich alle Röhren gleich gut oder schlecht klingen????? Ist nicht die Auswahl der Materialien mit klangentscheidend??? Oder sind die Ohren des Zuhörers nicht in der Lage, diese feinen Unterschiede zu hören??? Oder spielt uns die "Erwartungshaltung" einen Streich (weil ich für den Artikel X mehr Euronen hingelegt habe, hat er auch besser zu klingen)????? Oder ist unsere täglich schwankende Verfassung dafür verantwortlich, daß wir mal das Klangbild unserer Anlage toll, das andere mal vermufft klingend finden??? Da ich im Bereich der Elektronik keine handfesten beruflichen Erfahrungen habe, muß ich mich hier voll und ganz auf meine Ohren verlassen. Und vor allem auf mein Erinnerungsvermögen: Gehört man zu den erfahrenen Zuhörern, die schon viele Live-Konzerte gehört haben, oder gar zu denen, die wissen, wie sich das Instrument "X" in natura anhören muß, oder ist man vielleicht Musiker u. hat deswegen einen empfindlicheren/feinfühligeren Zugang zur Musik??? Alles Punkte, über die ich schon hundertemale nachgedacht habe - mit dem Ergebnis, bei meiner Anlage letztendlich so wenig "Fehler", wie möglich, zu machen. Also brauche ich: Sehr gutes Musikmaterial - einen CD-Spieler, der die Informationen gut u. musikalisch rund verarbeitet, gute NF-Kabel, LS-Kabel usw.usw. Die Erfahrungen, die ich sammeln konnte: Wenn man keinen Punkt in der gesamten Kette sträflich vernachlässigt, stimmt auch das Ergebnis..... Also muß doch irgendwo was dran sein, am Material - ob ich nun eine preisw. China-Röhre oder eine FullMusic 300B mit Mesh-Anode u. Goldpins verwende????? Selbstversuch ist hier unabdingbar: alles Austesten, zu Hause in den eigenen vier Wänden und den damit verbundenen akustischen Bedingungen.....
Voodoo oder nicht, der Weg zum "richtigen" Klangbild ist ein Puzzle-Spiel - aber ich finde, es lohnt sich!!!!
Viele highfidele Grüsse,
Ingolf
DB
Inventar
#8 erstellt: 29. Jan 2004, 15:31
Hallo,

zum Thema Standby bei Röhrengeräten muß ich mal was loswerden.
Meistens wird das so gelöst, daß die Heizspannung dranbleibt und die Anodenspannung weggenommen wird. Das ist die billigste, aber auch untauglichste Methode; weil geheizte Röhren ohne fließenden Anodenstrom auf den Katoden schlecht leitende Zwischenschichten bilden, die ihre Lebensdauer einschränken.
Eine in der Ela-Technik gebräuchliche Variante ist die, daß man die Anodenspannung im Standby über einen Vorwiderstand von 10k...100k zuführt und die Sekundärseite der AÜ's kurzschließt, um das Durchdringen verzerrter Signale zu verhindern. Im Betrieb wird der Ausgangskurzschluß aufgehoben und der Widerstand in der Anodenspannungszuleitung überbrückt.
Einfach, gut funktionierend und preiswert (man braucht ein Relais mit 1xS und 2xÖ dazu.

MfG

DB
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 29. Jan 2004, 18:43
Mit der Reduktion der Betriebsspannung (Trafo auf 240V stellen) wäre ich vorsichtig. Man reduziert damit zwar die Anodenspannung, die Ausgangsleistung und den Anodenstrom (erhöht dadurch den Klirr und reduziert die Freude), aber man redurziert die Heizung und damit die Fähigkeit der Kathode, den geforderten Strom "locker" zu produzieren. Sobald nämlich ein Anoden-(oder besser Kathoden-)strom verlangt wird, der an die Grenze des möglichen durch reduzierte Wärme der Kathode kommt, so wird die Lebensdauer stark eingeschränkt.
Für kurze Zeit (null bis 60 Minuten) Anodenspannung aus, Heizung ein. Für lange Zeit alles aus (beim starten Aufheizzeit 1 Minute vor Anode ein). Das schont, alles andere ist nicht empfehlenswert.
DB
Inventar
#10 erstellt: 31. Jan 2004, 13:14
@richi44:

>Man reduziert damit zwar die Anodenspannung, die Ausgangsleistung und den Anodenstrom (erhöht dadurch den Klirr und reduziert die Freude), aber man redurziert die Heizung und damit die Fähigkeit der Kathode, den geforderten Strom "locker" zu produzieren. <

Die Reduktion der Heizspannung ist kritisch, weil die Röhren dadurch taub werden. Die Stromlieferfähigkeit moderner Oxydkatoden liegt jedoch sehr hoch (etwa 100-200mA/W Heizleistung), ein Betrieb in der Sättigung ist also nicht zu befürchten.

>Für kurze Zeit (null bis 60 Minuten) Anodenspannung aus, Heizung ein.<

Wie schon gesagt: Anodenspannung eben nicht ganz aus!

MfG

DB
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