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Ruhestrom bei Röhren+A -A |
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Autor |
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Yogibär
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 16. Dez 2004, 19:13 | |
Hallo, bin seit 2 Wochen stolzer Besitzer eines Unison Triode 20. Der Verstärker hat neben den übliche Ohm-Spielchen auch 2 Potis um den Ruhestrom der Röhren festzulegen. Habe allerdings zur Stellung der Potis bzw. der Anzeige für den Ruhestrom verschiedene Aussagen gehört. Kann mir mal ein Techniker unter Euch genau erklären wie genau sich der Ruhestrom auf den Klang auswirkt, bzw. die Einstellung des Ruhestroms? Gruß und danke vorab Yogi |
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OneStone
Stammgast |
#2 erstellt: 16. Dez 2004, 22:40 | |
Wenn du erstmal den minimal nötigen Ruhestrom eingestellt hast bringt weiter hochdrehen außer Lebensdauerverkürzung der Röhren und Abwärme und eine hohe Stromrechnung gar nichts. Der Ruhestrom ist (bei Gegentak) nur notwendig, um die Unlinearitäten der Röhren im unteren Bereich zu überdecken (d.h. die Röhre verstärkt erst über diesem Bereich und nutzt den unlinearen, verzerrenden Bereich einfach nicht). Klangliche Unterschiede habe ich beim Hochdrehen nicht feststellen können. Nur weniger Leistung kommt raus (da ja der ungenutzte Bereich größer wird) und die Röhren werden eventuell überfahren oder das Netzteil des Verstärkers brennt ab. Fazit: Bringt nix, zu hoch zu gehen. MfG OneStone |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 17. Dez 2004, 09:34 | |
Das Verhältnis von Anodenstrom zu Gitterspannung (die Du ja mit dem Pot veränderst und welcher auch der Ton überlagert ist) stellt man in einer Kurve dar, die erst flach ist, also wie ein Tal, dann allmählich ansteigt und schliesslich wie ein Berg mit konstanter Steilheit nach oben führt. Wenn der Verstärker nur eine Röhre hat ist klar, dass das Tonsignal zusammen mit der Potentiometerspannung nicht über null gehen darf und auch nicht in jenen Bereich, wo aus der konstanten Steilheit die Ebene wird. Wenn wir also auf dieser Kurve das Minimum und das Maximum einzeichnen, so muss der Arbeitspunkt genau in der Mitte dieser beiden Punkte liegen, um nicht mit dem Tonsignal in die "verbotenen" Zonen zu gelangen. Dieser Wert ist aus dem Röhren-Datenblatt zu entnehmen. Bei Endstufen mit 2 Röhren (Gegentakt) kann man sich die zweite Röhre spiegelbildlich eingezeichnet vorstellen. Wenn man den Arbeitspunkt tiefer, also zur Talseite hin verlegt (schon leicht in die "Anfahrtrampe"), wird die Gesammtlänge der Strecke (eine Röhre geht durch das Tonsignal richtung Null, die andere gleichzeitig richtung Minus = Tal) länger, somit ist mehr Leistung möglich. Diese Einstellung nennt man Klasse B. Lässt man die Einstellung wie bei einer Röhre, ist die totale Kurve auch gleich lang wie bei einer Röhre, nur haben wir durch den doppelten Strom die doppelte Leistung. Das ist Klasse A. Bei einem Zwischending, als Arbeitspunkt tiefer, aber noch im geraden Bereich, wird die Totale etwas länger als bei A, aber kürzer als bei B. Dementsprechend fällt auch die Leistung an. Das ist logischerweise AB. In der Praxis wird bei A und AB die Vorspannung mit einem Kathodenwiderstand erzeugt, also gibt es da nichts einzustellen. Nur bei B ist sie mit einem Pot einstellbar, wobei da natürlich auch auf AB oder A zurückgeregelt werden könnte. Wenn der Verstärker keine Gegenkopplung hat, sind bei B und kleinen Lautstärken sogenannte Übernahmeverzerrungen hörbar, weil ja beide Röhren im nichtleinearen Bereich arbeiten. Das ist bei A und AB nicht der Fall. Ist also der Verstärker vernünftig aufgebaut und er wird vorwiegend für grössere Lautstärken verwendet (Beschallung), so kann der Arbeitspunkt B gewählt werden. Bei Verstärkern ohne Gegenkopplung und unterschiedlichen Leistungen (Hifi) ist Klasse A zwingend. Bei Hifi-Verstärkern mit Gegenkopplung ist AB üblich. Die Einstelldaten findest Du in den Röhren-Datenblättern. http://frank.pocnet.net/sheetsE.html |
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OneStone
Stammgast |
#4 erstellt: 17. Dez 2004, 14:19 | |
Viele AB-Endstufen haben doch aber auch feste Gitterspannung, also mit Poti... |
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