Technik-Frage zu Lautsprechern

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gowain
Stammgast
#1 erstellt: 19. Sep 2016, 12:50
Hallo, zusammen,

folgende Frage: Kann ich an die Lautsprecherklemmen des Verstärkers einen zusätzlichen passiven Subwoofer parallel anschließen? Habe geplant, die Litze der Lautsprecherkabel mit der vom Subwoofer zu verdrillen und dann anzuklemmen. Allerdings hab ich damals in Physik grad Kreide geholt und weiß daher nicht, ob es Probleme in Sachen Impedanz und/oder Leistungsreduzierung geben könnte.
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 19. Sep 2016, 13:08
Das kann gutgehen, kann aber auch nicht. Du senkst dadurch jedenfalls die Impedanz deutlich, je nach Einzelimpedanz der Lautsprecher und Aufbau des Verstärkers schaltet der bei höheren Pegeln ab oder macht gar komplett die Grätsche.

Ganz abgesehen davon ist dein Vorhaben auch akustisch sehr fragwürdig. Was sind denn das genau für Geräte?
Mickey_Mouse
Inventar
#3 erstellt: 19. Sep 2016, 13:11
das gibt in mehrfacher Hinsicht Probleme:
1) es ergibt eine Parallelschaltung (hast du ja schon erkannt) und die Gesamt-Impedanz berechnet sich nach:
Rges=R1*R2 / (R1+R2)
bei gleichen Widerständen/Impedanzen halbiert sich das also. Wenn das alles 4Ohm LS sind, dann ergibt das 2Ohm und das ist schon recht wenig für einen normalen AVR

2) es müsste ein Subwoofer mit Doppelschwingspule sein, damit du ihn über beide Stereo Kanäle ansteuern kannst.

3) der Subwoofer bekommt das ganze Frequenzspektrum! Wenn er keinen sogenannten Tiefpass (lässt nur die tiefen Frequenzen (Bass) passieren) verbaut hat, dann spielt er eben nicht nur den Bass. Erstens verzerren die Subwoofer da oft und zweitens wird er deutlich ortbar und müsste direkt in der Mitte zwischen den Stereo LS stehen.

4) die "anderen" LS bekommen auch weiterhin das ganze Frequenzspektrum. Du pumpst da also Leistung rein, obwohl die LS daraus gar keinen Schall generieren können (sondern wortwörtlich nur heiße Luft )
cr
Inventar
#4 erstellt: 19. Sep 2016, 13:34
Ein Tiefpass in einem passiven Sub wird gerne eingespart, weil der nämlich recht teuer kommt. Bei zB 80 Hz Trennung/12dB braucht man nämlich eine sehr fette Spule, und wenn sie auch noch Leistung abbekommt und wenig Widerstand haben soll (was eigentlich nötig ist), wird das als Luftspule ein richtig schweres Teil, aber auch als Ferritspule (Sättigungsproblem) nicht gerade ein Schnäppchen.
Weichenrechner benutzen, dann sieht man es!
Je nach Filtertyp 10-15mH für 4 Ohm und das Doppelte für 8 Ohm-Chassis....


[Beitrag von cr am 19. Sep 2016, 13:38 bearbeitet]
RichieGuitar
Stammgast
#5 erstellt: 19. Sep 2016, 21:17
Eben. Wenn man einen Doppelschwingspulensubwoofer mit Tiefpässen hat, muß eben wieder der Verstärker mitmachen. Daran scheitert es schon.

Und auch dann gibt es noch den Fallstrick namens Pegel: Der Pegel des Subwoofers muß mit dem der anderen Lautsprecher zusammenpassen, damit es klanglich nicht völliger Müll ist, was man da erntet. Ganz abgesehen von Überlagerungen, Verstärkungen und auslöschungen verschiedener Frequenzen.
gowain
Stammgast
#6 erstellt: 19. Sep 2016, 22:38
Eine Menge Fachleute hier, cool!

Besten Dank für eure ausführlichen Antworten. Interessiert hat es mich, weil mein Verstärker viel zu viel Power für mein LS-System hatte und die rechte der beiden Satellitenboxen (Hoch- und Mitteltöner) sich nun in den ewigen Jagdgründen befindet. Es müssen also zwei neue her, von daher wollte ich also wissen, ob ich den noch funktionierenden Subwoofer bedenkenlos mit nicht auf seine Werte abgestimmten kleinen Lautsprechern kombinieren kann. Das werde ich nun also besser bleiben lassen. Also, besten Dank noch mal an alle!


Thema kann geschlossen werden!


[Beitrag von gowain am 19. Sep 2016, 23:31 bearbeitet]
RocknRollCowboy
Inventar
#7 erstellt: 19. Sep 2016, 22:51
Servus.

Nenn uns doch mal Deine bisherigen Lautsprecher, Verstärker und den passiven Sub.
Eventuell kann man dann Dir einen Rat geben was es in Zukunft werden soll.

Gruß
Georg
gowain
Stammgast
#8 erstellt: 19. Sep 2016, 23:30
Danke schön, ist aber nicht nötig. Ich hatte bis vor einem Jahr eine Harman Kardon - Anlage HK970 mit 70W pro Kanal Ausgangsleistung. Diese betrieb ich mit einem Infinity Micro II - 2.1 - Lautsprecherset, dieses kann pro Kanal 75 Watt vertragen. Kürzlich kaufte ich mir aber einen Cambridge CXA80, der ist deutlich stärker. Übergangsweise wollte ich die vorhandenen Lautsprecher noch weiter nutzen, leider hat der CXA die rechte Box nun zerballert. Für diesen hab ich bereits ein paar Heco Celan GT 602 gekauft und bin damit auch voll zufrieden. Für einen anderen Raum wollte ich nun aber die HK970 reaktivieren, deshalb meine Frage. Der passive Subwoofer funzt nämlich nach wie vor tadellos und sieht darüber hinaus auch super aus, den hätte ich also gern weiter genutzt. Frage mich also, was ich damit nun anfangen soll.
Dadof3
Moderator
#9 erstellt: 20. Sep 2016, 05:30
Nur mal so am Rande: Wenn der Cambridge eine der Boxen zerballert hat, liegt das nicht an zu viel Leistung, sondern entweder an zu wenig Leistung oder an zu hoher Lautstärke.
Don-Pedro
Inventar
#10 erstellt: 22. Sep 2016, 23:41
Hallo,

nachdem der Woofer für passiven Betrieb ausgelegt ist, kannst Du da auch im Prinzip jedes gängige Subwoofermodul anschließen. Das fängt auf Amazon schon bei sehr günstigen Modulen wie von Gelhard an. Damit kannst Du den Woofer "aktivieren" und dann ganz normal wie einen aktiven Woofer betreiben.

Achte dabei auf eines das über einen Tiefpass verfügt, also die Einstellung einer Trennfrequenz zulässt.

Das gibts für 70,- Euro ca.
cr
Inventar
#11 erstellt: 23. Sep 2016, 01:40
Damit kann man aber die Satelliten nicht entlasten, daher nicht mal eine halbe Sache.

Ohne Frequenzweiche für Sats und Sub wird das nichts Gescheites.
Da vermutlich der vorhanden Verstärker wieder einmal nicht auftrennbar sein wird (Vermutung), läßt sich auch keine Weiche einschleifen. Eine aktive Sub-Weiche bekommt man ab ca 50 Euro (Conrad)
Don-Pedro
Inventar
#12 erstellt: 23. Sep 2016, 09:10
Weiß man dann was er überhaupt für Satelliten verwenden will? So wie ich das lese sind die Infinity Satelliten platt und die Heco sind für den Cambridge. Stellt sich die Frage welche Satelliten er überhaupt zusammen mit dem Woofer betreiben will.
Je nachdem wie die ausgelegt sind, gehts auch ohne Weiche. Die kann man dann im Vollbereich laufen lassen und den Woofer irgendwie dazu hängen.
Der Woofer um den es geht ist ohnehin eher die Kategorie Tieftöner. 2 16er im Bandpassgehäuse.. nunja. Je nach Satellit macht das den Bass nur lauter.

Der Harman hat nur einen Pre-Out, aber keinen Main-In....
cr
Inventar
#13 erstellt: 23. Sep 2016, 13:13
Optimal ist es nie, die SATs voll laufen zu lassen
Nicht nur, dass man damit nicht mehr Lautstärke erzielen kann, wird sich auch der Klirr nicht verringern, wenn sie weiter den Hub vom Bass machen müssen.
Gehen tut bald mal was, von optimal kann keine Rede sein.

Zudem können sich Bässe auch noch gegenseitig auslöschen (vom Sub und den SATs)

So geschwind mal irgendwie einen Sub dazuhängen entspricht halt dem Zeitgeist
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