Preis-Leistungsempfehlungen Chassis

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aloa
Stammgast
#1 erstellt: 21. Aug 2006, 16:02
Hallo,

wenn man die "Cheap-Tricks" oder "Cleveren Concepte" der einschlägigen Selbstbauzeitschriften näher betrachtet, so ist auffällig, dass diese überwiegend nur aus Chassis eines Herstellers bestehen, obwohl meiner Meinung nach in Zeiten des Versandhandels es ohne größeren Kostenaufwand möglich wäre Chassis verschiedener Hersteller zur einem "Optimum" in Hinblick auf das Preis-Leistungsverhältnis zusammenzustellen.

Deshalb würde ich gerne erfragen welche Chassis eurer Meinung nach ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.

Hierzu folgender Aufbauvorschlag:

I. Kategorien
Meiner Meinung nach sollte man noch zwei Kategorien unterscheiden:

1. Chassis mit "High-End"-Qualitäten die für die gebotene Leistung einen außerordentlich niedrigen Preis verlangen (ab ca. 75 Euro).

2. "Günstige" Chassis unter 75 Euro, die leichte Schwächen haben, die nicht stark ins Gewicht fallen bzw. leicht durch entsprechende Weiche zu umgehen sind.

II. Chassis-Kategorien
1. Hochtöner (ab 2Khz)
2. Mitteltöner
3. Tiefmitteltöner
4. Tieftöner/Subwooferchassis

III. Kriterien
Fraglich ist, welche Kriterien heranzuziehen sind, um ein "gutes Preis-Leistungsverhältnis" zu definieren.
Letztendlich wird dieser Punkt stark durch subjektive Einschätzungen geprägt sein, jedoch könnte man folgende Punkte heranziehen, welche selbstverständlich immer im Bezug zum Preis gesetzt werden müssen:

1. Klirrarmut im Einsatzfrequenzbereich
2. Ausschwingverhalten
3. Membranresonanzen im Umfeld des Einsatzfrequenzbereiches
4. Einfachheit der Ankoppelbarkeit durch Frequenzweichen (6db-Filter besser als 18db-Filter; keine Saugkreise zur Resonanzunterdrückung nötig).



Hier meine Vorschläge im Bereich des Hochtons

I. High-End

1. Hochtöner
Bohlender-Graebener Neo 3 zu 79 Euro, da schon ab 1,5 Khz einsetztbar, deshalb gut für 2-Wege

2. Tiefmitteltöner
Visaton AL 130 M zu 83 Euro

4. Tieftöner
Visaton TIW 200 XS zu 109 Euro, da sehr gutes Ausschwingverhalten, jedoch geringer Wirkungsgrad, deshlab evtl. 2 in impulskompensierter Bauweise nötig

Alcone HC 10 HE zu 129 Euro


II. "Günstige Chassis"
1. Hochtöner
Expolinear K1 zu 29 Euro ab 3Khz, darunter zu starke Verzerrungen

Swans X-1 zu 29 Euro

Seas NeoFerro 800 TV zu 46 Euro

2. Tiefmitteltöner
Visaton W130/170 SC

Gruß
Aloa
Loiti
Stammgast
#2 erstellt: 21. Aug 2006, 19:32
Hallo,

ich will deinen Traum nicht zerstören, aber es wäre mit Sicherheit nicht der erste.

Die meisten "Datenbanken" scheitern daran, dass es einfach zu wenige Selbstbauer mit genügend Kapital und Bereitschaft gibt, ständig VIELE Chassis zu kaufen und PROFESSIONELL zu vermessen. Daher beruhen 90% aller Empfehlungen auf Hörensagen. Und mit Hören alleine kann man sowieso nur grob sagen, ob der Klirrfaktor eines Chassis schlecht/gut ist, aber nicht mehr.

Oder hast du schon alle deine genannten vermessen und gehört?

Ich für meinen Teil habe jedenfalls schon eine Menge Chassis von denen ich weiß, dass sie schlecht sind (TIW200XS gehört da übrigens auch dazu)

Mfg Stefan
eltipo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Aug 2006, 20:26
ja, träume zerstöre ich wirklich nicht gerne, aber ich sehe das genauso wie mein vorredner....hinzu kommt, dass ich z.b. gar kein hai-ent kenne....

entweder, ein chassis ist gut, oder es ist es nicht...dann gibts bessere....


die kriterien sind leider nicht deutlich genug, die meisten würden sich mit einer einstufung nicht anfreunden wollen, etc....

aber wieso ist der xs eigentlich so schlecht?@sonic?


gruessle


eltipo
Loiti
Stammgast
#4 erstellt: 22. Aug 2006, 09:47
Schlecht ist nicht die richtige Bezeichnung, eher nutzlos da:

Man ihn nicht ihn 3-Wege-Systemen verwenden kann, aufgrund des geringen Wirkungsgrades (und einige Dellen im Frequenzgang); Andererseits kann man ihn auch nicht als Subwoofer verwenden, da er viel zu schnell sein mechanisches Limit erreicht aufgrund seiner zu geringen Rückstellkraft (oder was auch immer). Man sollte es einfach live gesehen haben.

Mfg
eoh
Inventar
#5 erstellt: 22. Aug 2006, 11:23
ich mag die günstigen expolinear hochtöner nicht. die haben eine stufe auf der frontplatte! so ein blödsinn. das gibt doch interferenzen unter (bereits kleinem) winkel
aloa
Stammgast
#6 erstellt: 25. Aug 2006, 20:48
Meine Infos beziehe ich vorwiegend aus den Messungen in den einschlägigen Selbstbauzeitschriften.
Deshlab versuche ich ja anhand des Wasserfall-/Klirr-Sprungantwortdiagramms ect. möglichst objektive AUssagen zu finden.

Gruß
Aloa
Loiti
Stammgast
#7 erstellt: 25. Aug 2006, 21:21
Und genau da liegt das Problem!

Auch die machen Fehler, vorallem aber müssen sie auch nur nach den Pfeifen ihrer Sponsoren tanzen!


Mfg
Kwesi
Stammgast
#8 erstellt: 25. Aug 2006, 21:56

sonic1159 schrieb:
Und genau da liegt das Problem!
Auch die machen Fehler, vorallem aber müssen sie auch nur nach den Pfeifen ihrer Sponsoren tanzen!
Mfg


Stimmt. Aber die Messungen verfälschen sie Gott sei Dank noch nicht zu Gunsten der gehypten Chassis. Seit ich mir zunächst nur die Messungen anschaue und irgend wann später die Kommentare/Bewertungen durchlese, bekomme ich regelmässig das ein oder andere Grinsen/Stirnrunzeln im Gesicht....
eoh
Inventar
#9 erstellt: 25. Aug 2006, 22:25
natürlich sollte man NUR nach den messungen gehen.
aber man sollte auch eine idee haben, wie sich die sachen ausserhalb dieser messung verhalten. was nützt eine horizontal gute messung, wenn in der vertikalen einiges im argen liegt? da darf man nicht die augen (oder die grauen zellen) verschließen, auch wenn es eben keine messungen dazu gibt.
Jogi42
Inventar
#10 erstellt: 26. Aug 2006, 00:04
Ich habe ja schon einige Boxen gebaut und 2 selber konstruiert (War aber nicht eine komplett neue Konstruktion). Von der Theorie sind mir ja einige Sachen klar. Man erkennt an den Parametern des Chassis ob BR usw., kann damit das Volumen berechnen. Wie aber finde ich etwas wirklich Gutes, wenn ich eine Box ganz neu konstruieren will.
Wie ghet ihr da vor und wo unterscheidet ihr die Chassis. Klar gibt es Diagramme, die oft sehr ähnlich sind und die nach euren Infos aber nicht immer passen. Nicht jeder kann Messungen in einem Messraum durchführen.
Oder testet ihr die ganzen Chassis durch?
Ich denke, wenn man das beleuchten kann, dann wäre dieser Thread vielleicht besser einzustufen.
Loiti
Stammgast
#11 erstellt: 27. Aug 2006, 14:49
Ich bin 100% abhängig von Chassistests von zB. www.zaphaudio.com!

Da steckt kein Sponsor dahinter, dieser Mensch testet viele Chassis unter gleichen Bedingungen und das ganze sehr professionell. Wenn man weiß was man will, kann man sich seine Chassis dort aussuchen (hauptsächlich Seas bei uns).

Ansonsten: Kaufen, probieren, verkaufen, zurück zu Punkt eins.

Mfg
elefant!no
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Aug 2006, 16:42
Hallo!

Zur vermuteten Preiswürdigkeit der Expolinear-Kalotte sollte man mal auf den realistischen Preis hinweisen:
http://www.madisound.com/cgi-bin/index.cgi?pid=1824


Oder testet ihr die ganzen Chassis durch?

Selbstverständlich nicht. Mit Hilfe der Messungen von Herstellerdatenblättern, Bastelmagazinen und Websites von engagierten Hobbyisten läßt sich bei entsprechender Erfahrung und den notwendigen Grundlagenkenntnissen aber gut die Eignung für einen bestimmten Einsatzbereich beurteilen.

Bei den Herstellermessungen gibt es aussagekräftige und vertrauenswürdige, wie bei den skandinavischen Herstellern, und geschönte und bis zur Unkenntlichkeit geglättete. Was man aus allen Messungen nicht herauslesen kann, ist eine Bewertung zur Produktkonstanz. Hinsichtlich derer kann man nur auf eigene Erfahrungen und die Erfahrungen anderer zurückgreifen. Da gibt es Anbieter mit gutem und schlechtem Image, und nicht immer ist der Preis ein brauchbarer Indikator. Selbst bei geringen Toleranzen innerhalb einer Baureihe kann es zwischen unterschiedlichen Produktionschargen zu erheblichen Abweichungen kommen, zumal es - auch angesehene - Hersteller gibt, die ohne jeglichen erkennbaren Hinweis einfach mal konstruktive Details ändern.

Was man aus den Messdaten nicht komplett herauslesen kann, ist, ob einem das Chassis letztendlich auch klanglich zusagt. Zumindest mir geht es so, daß ich regelmäßig vom aus den Messdaten nicht ersichtlichen spezifischen "Eigenklang" überrascht bin.

Gruß,
Peter
Jogi42
Inventar
#13 erstellt: 27. Aug 2006, 17:08

geht es so, daß ich regelmäßig vom aus den Messdaten nicht ersichtlichen spezifischen "Eigenklang" überrascht bin.


Ich denke auch, dass hier die Kunst des Boxenentwickelns liegt. Weil sonst könne man ja z.B. sehr viele Chassis in LS einfach austauschen. Aber nicht jeder HT klingt eben gleich, obwohl er ähnliche Duagramme hat.
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