Stationäre Bluetooth Boombox: 2.1? Bassreflexbox?

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danielhörtmit
Neuling
#1 erstellt: 23. Nov 2016, 22:49
Moin zusammen,

ich möchte eine 2.1 Bluetooth Boombox im Stil des Marshall Stanmore bauen - als stationäre Variante, also kein Akkubetrieb. Signaltechnisch wird es gespeist via Bluetooth und 3,5mm Klinke.

Zunächst anbei der ausgefüllte Fragebogen:

Wofür ist eure Box gedacht?

Hintergrundbeschallung für Küche mit max. 8-10 Leuten. In der Regel 2-4 Leute.

Welche Musik hört ihr meistens damit?

Breit aufgestellt aber klare Tendenz zu Rock/Hard-Rock.

Wie groß darf es werden und welche Form soll es haben?

Vorbild ist wie gesagt der Marshall Stanmore. Wenn es die Größe des Marshall Woburn erreicht, kippt hier deswegen auch niemand tot um
Maße konkret ca. (BxTxH in mm): 350x200x200.

Wie schwer darf es werden?

Gewicht spielt quasi keine Rolle, da stationärer Einsatz und nicht als mobile Variante vorgesehen.


Welche akustischen Präferenzen gibt es?

- Satter Klang für rockige Geschichten
- gerne auch mit gutem Bassverhalten
- In der Regel wird moderate Lautstärke gehört, so dass man sich auch unterhalten kann. Gelegentlich wird auch aufgedreht, dann sollte das Gerät nicht völlig in die Knie gehen.

Wie hoch ist das Budget? 

Ca. 300 Euro für Elektronik.



Wie lange soll das ganze Konstrukt laufen mit einer Akkuladung/Batterieladung?

n/a


Aktueller Planungstand eurerseits?


Komponentenliste erstellt:

- DSP: Sure Electronics TPA230BT (2x30 Watt Stereo, 8 Ohm)
- Stromversorgung: MeanWell GS90A19-P1M 19V 90W Netzteil

- Breitbänder: 2x Tang Band W4-657 (8 Ohm/88dB, 3“ Durchmesser)
- Tief-/Mitteltöner: 1x Tang Band W3-871 (8 Ohm/88dB, 4“ Durchmesser)
- Bassreflexrohr: Monaco MBR-35 (35mm Innendurchmesser)

- Frequenzweiche(n): s. Fragenliste unten
- Gehäuse: MDF 22mm Stärke, Außenwand mit Tolex verklebt
- Dämmung: s. Fragenliste unten
- Bedämpfung: Füllung des Innenvolumens mit Sonofill

Weitere relevante Infos? Insb. ob Messmöglichkeiten vorhanden sind?

Keine Erfahrung im Lautsprecherbau, keine Messmöglichkeiten, Werkstatt für Holz und Metallverarbeitung zugänglich, Löterfahrung vorhanden.


Hier meine Fragenliste:

1) Ich habe 2.1 als Architektur gewählt, da ich nach etwas Recherche (wie gesagt, keine Erfahrung im Lautsprecherbau) den Eindruck hatte, dass ich klanglich für meine o. g. Anforderungen hier mehr rausholen kann (auch bezogen auf die Entscheidung für Bassreflexbox und kein geschlossenes Gehäuse). Könnt Ihr das soweit unterstreichen oder wäre es in meinem Fall auch ok, wenn ich einfach die genannten Breitbänder ohne Frequenzweiche/zusätzlichen Tieftöner verwende? Gibt’s alternativ noch Empfehlungen für andere Lautsprecher, die lt. Eurer Erfahrung noch besser klingen/zusammen harmonieren etc.?

2) Sollte es bei der 2.1 Architektur bleiben, stehe ich vor dem Problem, dass ich nicht weiss, wie ich das ganze verkabeln muss, weil ungerade Anzahl Lautsprecher für eine gerade Anzahl Lautsprecheranschlüsse am DSP. Das DSP Board bietet 2 Lautsprecheranschlüsse, also linker und rechter Kanal. Eine einfache schematische Zeichnung würde mir schon helfen. Ich bin bei meiner Suche über diese „Zeichnung“ gestolpert (2.1 Schema?) und fand die untere Variante B naheliegend. Allerdings hat mein "Subwoofer" aka Tieftöner nur zwei Anschlusskontakte und ich kann ja schlecht gleichzeitig linken und rechten Kanal auf meinen Tieftöner legen, oder was wäre da zu tun!?

3) Welche Frequenzweichen bräuchte ich nun für die gelisteten Komponenten und wo genau müssten die in o. g. Zeichnung eingefügt werden?

4) Da ich relativ dicke (22mm) MDF Platten für das Gehäuse verwende habe ich mich gefragt, ob eine Dämmschicht aus Bitumenfolie trotzdem ratsam ist (2 oder 4 mm?) oder entfallen kann?

5) Wenn es bei dem 2.1 System bleibt, wie sind die Lautsprecher idealerweise zu positionieren? Ich dachte an eine Dreiecksform: die beiden Breitbänder etwas höher gelegen, horizontal auf einer Linie. Dazwischen mittig etwas tiefer gelegen der Tieftöner. Die Lautsprecherchassis sind nicht zu sehen, da noch ein Sichtschutz (grober Lautsprecherstoff wie beim Vorbild) verbaut wird. Zustimmung?

6) Wo sollte ich das Bassreflexrohr im Gehäuse am besten positionieren? Beim 2.1 System direkt hinter dem Tieftöner an der Rückwand? Bei nur zwei Breitbändern würde ich es mittig am unteren Rand der Rückwand positionieren. Einwände?

Input zu diesen Fragen wäre sehr willkommen und ich poste später auch gerne Bilder zum Baufortschritt.
Grüße

Daniel


[Beitrag von danielhörtmit am 23. Nov 2016, 23:34 bearbeitet]
megaholli
Stammgast
#2 erstellt: 24. Nov 2016, 19:42
Ein Stanmore kostet 250,-, ein Woburn 300,-.
Du willst jetzt 300,- für eine Bastelkiste mit ungewissem Klang und Optik ausgeben

Wenn es dir nur ums Basteln geht, OK, ansonsten halte ich es für eine ziemliche Schnapsidee.
IPv6
Stammgast
#3 erstellt: 24. Nov 2016, 20:21
Basteln vermutlich desshalb, weil mit weniger Geld ein besseres Ergebniss erzielt werden kann - kompensiert mit massig Zeitaufwand, der aber als Spaß betrachtet wird.

Ich würde dir gerne etwas Hilfestellung zu der elektronischen Seite geben, mit den Lautsprechern kennen sich vermutlich Andere hier besser aus.

Zuersteinmal glaube ich, dass es für dich nicht mal das Verstärkerboard von Sure sein müsste, diese sind doch im Vergleich relativ teuer und bieten keine Welten mehr an Qualität (Verarbeitungstechnisch, Klanglich ist das meiner Meinung nach irrelevant).
Simple Class D Boards, auch mit Bluetooth, finden sich auf Ebay massig, es gibt zu den einzelnen Boards im Netz auch meist genug Tests zum lesen.

Auch beim Netzteil gibts beim netten Asiaten im Ebay den besseren Preis, ich habe dein Netzteil nur beim Contrad finden können und 50€ finde ich dafür zu viel, Vergleichbares gibt es für unter 10€.

Zu den Lautsprechern kann ich erstmal nicht wirklich was sagen, vermutlich werden die Breitbänder anständig klingen, sofern sie im richtigen Gehäuse spielen. Das Gehäuse ist bei jedem noch so guten Chassis der entscheidende Faktor, da zählt auch das Bassreflexrohr dazu. Es macht keinen Sinn teure Treiber in ein beliebges Gehäuse mit einem beliebigen Rohr zu packen, das geht zu 99% schief.
Solche Dinge werden vorher simuliert bzw. berechnet, dann klappt das in der Praxis auch meistens.

Dein Subwoofer wird allerdings ungeeignet sein, es handelt sich dabei wohl auch um einen Breitbänder, der für die reine Tieftonwidergabe ungeeignet ist.
2.1 Betriebe wäre wohl möglich, es gibt tatsächlich Chassis in der Größe die etwas Bassähnliches produzieren, aber richtiger Bass ist bei der Treiber- und Gehäusegröße einfach nicht drin.
Wenn die gewünschte Musik sowieso Rock ist, würde ich mir den Mehraufwand sparen.
Für den Subwoofer bräuchte es eine Frequenzweiche und einen weiteren Verstärker, das ist es in meinen Augen nicht wert.
Eine Überlegung wert sind noch extra 2.1 Verstärkerboards, die haben die Frequenzweiche schon verbaut.

Hier also mein Vorschlag für Stereoelektronik:
Verstärker: klick
Netzteil: klick

Wenn es doch 2.1 werden soll gibt es auch dafür fertige Boards, allerdings kenne ich keines, das Bluetooth und Klinke unterstützt.
Die eleganteste Lösung wäre wohl ein externes Board für die Eingangssignale:
-2.1 Verstärker: klick
Oder klick
-Eingangsboard mit Bluetooth, FM Radio, USB Anschluss,.... klick

Das sind natürlich alles nur Beispiele, die beliebig Kombiniert werden können (2.1 Verstärker mit Bluetooth ohne extra Eingangsboard, 2.1 Verstärker mit Eingangsboard, Stereoverstärker ohne Bluetooth aber mit Eingangsboard, Stereoverstärker mit Bluetooth ohne Eeingangsboard,...).

Die passenden Suchbegriffe für Ebay sind z.B.:
-Netzteil: "19V netzteil", "19V power supply" Man sieht ja dann was für Begriffe die Anbieter der Produkte noch so in den Anzeigetiteln verwenden.
-Stereo Verstärker: "Class D Board", "Stereo Class D", "Verstärker Board", "amp board"
-2.1 Verstärker: "Class D 2.1", "2.1 Board", "2.1 amp"
-Eingangsboard: "FM Bluetooth Board", "Bluetooth Audio Receiver", "Car receiver digital"


[Beitrag von IPv6 am 24. Nov 2016, 20:23 bearbeitet]
sayrum
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2016, 07:15
Moin

MMn ein spannende Idee.
Deine Vorstellungen wirken sehr unausgegoren auf mich.

Der ausgewählte Breitbänder ist mMn nicht so passend, zB den Visaton B80 finde ich da besser.
Der TB 871 ist kein Tiefmitteltöner! Für den Einsatzbereich ist er völlig ungeeignet.

Mei Tipp: viel lesen und Infos sammeln bevor du weiter planst.

herr_der_ringe
Inventar
#5 erstellt: 25. Nov 2016, 08:21
hi daniel,
ich werf mal schnödes 2.0 in die überlegende runde: 2x kid rock, ggf. liegend aneinandergekoppelt.
IPv6
Stammgast
#6 erstellt: 25. Nov 2016, 09:25
Da fällt mir noch was vom Thema 2.1 ein, als fertiger Bausatz von einem oft hochgelobten Enteickler:
https://www.acoustic-design-magazin.de/2016/08/19/mona-2-1/

2.1 Bausatz, ursprünglich wohl für den Schreibtisch gedacht, der Verstärker hat als Eingangsquelle sowohl Bluetooth als auch AUX (und noch ein paar andere Optionen).

Habe ich zwar noch nicht selber hören können, klingt aber wirklich interessant.
Klanglich ist das garantiert besser als zwei beliebige Breitbänder in irgendeinem Gehäuse.


[Beitrag von IPv6 am 25. Nov 2016, 09:25 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#7 erstellt: 25. Nov 2016, 10:57
Ich würde das Gehäuse einfach auf eine der kleinen Seiten stellen und dann einen normalen 2-Wege Bausatz im 150-200€-Segment verbauen.
Der Klang wird deutlich besser sein als bei der Marshall-Mühle und auch jegliche deiner eigenen Planungen um ein Vielfaches übertreffen.

CT 255
Monacor LS 5/19
MITA 2
Blue Start 5 CB
New Orange
Closed-Six

Wenn du unbedingt bei einer liegenden Box bleiben willst, dann würde ich dort maximal einen Breitbänder reinbauen.
4-5" Format, bisschen basstauglichkeit, könnte gehen.

Vielleicht mal beim Breitband-Papst gucken? BRHP si129 mit Sica LP 129.25 / 280 ER2 8 Ohm.

Oder auch einfach eine 10 Öre bauen?



Grüße, Malte
danielhörtmit
Neuling
#8 erstellt: 25. Nov 2016, 12:15
Moin zusammen,

wow, danke erstmal für die bisherigen Antworten - oha, viel Input. Um es gleich vorweg zu nehmen: ja, ich mag den Prozess des Bastelns und stelle mir lieber "was eigenes" hin, das unter Umständen dann auch teurer ist als die fertige Lösung aus dem Laden. Nennt es Macke, aber ich hab einfach Freude dran
Vielen Dank für angebotene Hilfestellung - ich weiss das zu schätzen. Ich werde jetzt wohl noch eine Lese- und Rechercherunde einläuten und mich dann zeitnah mit dem nächsten Fragenkatalog melden.
Grüße

Daniel
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