qattro lnb -> 20MM ROHR -> ms -> teilnehmer

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jokoloco
Neuling
#1 erstellt: 13. Jul 2010, 22:58
Hallo!

Wir haben vor von analogem Kabel auf Sat umzustellen (nur Astra, vorerst drei Teilnehmer).

Um kein Loch in die Aussenmauer bohren zu müssen, möchte ich für die vier Kabel vom Quattro-LNB den Kabel-TV-Zugang verwenden. Dieser ist ein Kabelschlauch mit 20mm Durchmesser, der beim Sicherungskasten im Keller rauskommt.

Dort kann ich den Multiswitch anbringen und die vorhandenen Kabelschläuche im Mauerwerk verwenden, um mit dem Sat-Signal in die einzelnen Zimmer zu gelangen.

Klingt soweit gut, oder?

Frage 1: Hab was von DC Blockern oder so gehört, brauche ich sowas?

Frage 2: Brauche ich in den Zimmern Dosen (wenn ja, welche?), oder soll ich mit dem Kabel aus der Wand direkt in die Receiver?

Frage 3: Wenn ich Dosen verwenden soll, brauche ich dann diese 75 Ohm Endwiderstände?

Frage 4: Wie verdammt nochmal soll ich 4 Kabel durch diesen 20mm Schlauch bekommen?

Hier noch einige Infos:

  • Schüssel 80 cm Durchmesser
  • LNB wird wahrscheinl. ein Inverto mit "High Gain"
  • Entfernung von LNB zu MS wird zw. 20m u. 30m betragen
  • Jeder der drei Teilnehmer wird vom MS "gefüttert", es wird nichts mehr weiterverteilt, durchgeschliffen o.Ä.

Vielen Dank für eure Hilfe!
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2010, 06:00
1: Nein.

2: Nein, Dosen sind nicht nötig. Ich würde allerdings nicht auf Dosen verzichten wollen: Lose Kabel sind z.B. bei Renovierungsarbeiten störend, und außerdem besteht an der Stelle, wo sie aus dem Leerrohr zu Tage treten, bei häufigem Bewegen der Kabel ein gewisses Risiko für einen Kabelbruch. Dosen braucht man außerdem dann, wenn man nicht auf seine alten UKW-Radios verzichten und zu deren Betrieb an zentraler Stelle das UKW-Signal in die Hausverteilung einspeisen möchte.

3: Eine konventionelle Satanlage funktioniert nur mit Sternverkabelung – von der Empfangsanlage führt zu jedem Empfangsplatz ein eigenes Kabel. Eines solche Verkabelung würde ohne Dosen oder mit sog. Stichdosen funktionieren, in die kein Widerstand eingesetzt werden muss. Bei der Planung aber berücksichtigen: Möchte man parallel zum laufenden Programm eine andere Sendung aufzeichnen, so funktioniert das nur mit einem Twinreceiver, der über zwei Kabel versorgt wird.

4: Ein Standard-Koaxkabel hat einen Außendurchmesser ab ca. 6,8 mm. Ist die Distanz aber nicht zu groß, kann man auch ein gutes Midi-Koaxkabel mit 4,5..5 mm Außendurchmesser verwenden. Zwei Kabel doppelter Länge jeweils in der Mitte geknickt und mit dem alten Kabel als Zugdraht verbunden sollten sich einziehen lassen. Leichter geht es unter Verwendung eines Gleitmittels (es werden spezielle Mittel angeboten, Glycerin hilft aber auch).


Ein hochverstärkendes LNB macht in diesem Fall evtl. Sinn, da wahrscheinlich auf dünnere Koaxkabel zurückgegriffen werden muss. Man muss aber darauf achten, dass der Signalpegel an den Anschlüssen nicht zu hoch wird. Das hängt außer von der Gesamtentfernung LNB>Receiver u.a. auch vom Typ des verwendeten Multischalters ab. Da bei einem Midi-Koax der Unterschied zwischen der Kabeldämpfung für hohe und niedrige Frequenzen größer ist als bei Standardkabeln, ist es besonders wichtig, dass der Multischalter entzerrend verstärkt.

Vor der Endauswahl von LNB und Multischalter wäre es hilfreich zu wissen, ob Midi-Koax eingesetzt werden müssen, ob es 20 m oder doch eher 30 m zwischen LNB und Multischalter sind und wie weit es dann noch vom Multischalter zu den einzelnen Teilnehmern ist.
jokoloco
Neuling
#3 erstellt: 15. Jul 2010, 10:27
Hallo raceroad,

danke für die vielen Infos.

Hab mir eh gedacht, dass Dosen die elegantere Lösung sind. Wir haben in der Wohnung die Serie "Modul2" von Berker, die haben nat. auch Antennendosen im Programm:
Antennen-Steckdose 4Loch Einzeldose

Hoffe, die taugen was und sind geeignet.

Hier die Entfernungen:

LNB -> MS: 30m
MS -> Teilnehmer 1: 6,5m
MS -> Teilnehmer 2: 6,5m
MS -> Teilnehmer 3: 20m

Wäre es auch möglich vom LNB bis zum 20mm Schlauch normale Kabel zu verlegen und dann, nur um durch den Schlauch zu kommen, auf Midi-Koax umzustöpseln? Wie sähe es da mit Verlusten aus?

Nach dem MS kann ich auch normales Kabel verwenden, da komme ich gut durch die vorhandenen Schläuche denke ich.
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 15. Jul 2010, 12:04

jokoloco schrieb:
Wir haben in der Wohnung die Serie "Modul2" von Berker, die haben nat. auch Antennendosen im Programm:
Antennen-Steckdose 4Loch Einzeldose

Beim Dosen-Einsatz #4594 handelt es sich um eine 4-Loch Antennendose, die für zwei zuführende Leitungen und Betrieb eines Twinreceivers gedacht ist. Für nur ein Kabel würde sich die 3-Loch-Dose #4522 besser eignen. Du könntest aber ebenso einen Einsatz eines typ. Herstellers von Empfangskomponenten (z.B. Kathrein ESC 30 für ein Kabel bzw. ESD 32 für zwei Kabel) mit einer Zentralscheibe aus dem Schalterprogramm von Berker kombinieren.


Wäre es auch möglich vom LNB bis zum 20mm Schlauch normale Kabel zu verlegen und dann, nur um durch den Schlauch zu kommen, auf Midi-Koax umzustöpseln? Wie sähe es da mit Verlusten aus?

Kann man machen. Zwischen LNB und Multischalter muss ohnehin ein Erdungsblock zur Herstellung des Potentialausgleichs moniert werden, den man zum Übergang von Standard- auf Midi-Koax nutzen könnte. Wie viel das bringen würde hängt davon ab, welcher Anteil der 30 m auf das Leerrohr entfällt. Nebenbei: Infos zu Erdung und Potentialausgleich finden sich u.a. bei Dehn.

Nach meiner Einschätzung wird es aber auch noch mit 30 m gutem Midi-Koax wie dem LCD 89 funktionieren: Ich bin normalerweise kein Freund von High-Gain-LNBs wie dem Black Ultra von Inverto. In diesem Fall würde es aber dafür sorgen, dass am Eingang des Multischalters auch nach 30 m LCD 89 noch ein ausreichend hoher Pegel anliegen würde. Wenn man für die Verstärkung des Black Ultra 60 db ansetzt (z.T. werden auch noch höhere Werte genannt), läge dieser für die niedrigen/hohen Frequenzen bei grob 76/71 db(µV). Damit kann ein Multischalter noch gut arbeiten.

Der Multischaler EXR 156 von Kathrein würde den Pegelunterschied für niedrige/hohe Frequenzen ausgleichen und durch seine hohe Anschlussdämpfung einer Übersteuerung der Receiver entgegenwirken (= einfach umzusetzende Variante). Mir wäre jedoch ein Multischalter mit stromsparender Standbyfunktion lieber. Diese werden u.a. von Spaun, Kreiling und Axing angeboten. Von diesen Herstellern gibt es aber nach meinem Überblick keine Schalter mit einer ähnlich hohen Anschlussdämpfung wie bei EXR 15x von Kathrein. Im Zusammenspiel mit einem Black Ultra kann es daher nötig sein, Dämpfungsglieder (kosten nicht viel) zwischenzuschalten.
jokoloco
Neuling
#5 erstellt: 15. Jul 2010, 12:43
Bezügl. Dosen: Gut zu wissen, dass man Unterputz auf einen anderen Hersteller zurückgreifen und dann eine Berker-Platte verwenden kann.

Bezügl. Kabel:
LNB |- 26m -| Eingang Haus (20mm Rohr) |- 4m -| Ausgang 20mm Rohr neben Sicherungskasten -> Erdungsblock -> MS

Ich kann den Erdungsblock also erst nach dem engen Leerrohr setzen.

Einzige Möglichkeit, um die 26m Strecke mit Standardkabel zurückzulegen wäre:

LNB - 4 Stk. 26m Standardkabel - 4 Stk. F-Kupplungen - 4 Stk. 4m Midi-Kabel durch engen Schlauch - Erdungsblock - und von da wieder mit Standardkabel.


Im Zusammenspiel mit einem Black Ultra kann es daher nötig sein, Dämpfungsglieder (kosten nicht viel) zwischenzuschalten.


Wie finde ich heraus, ob ich solche Dämpfungsglieder benötige?

Eine Standby-Funktion beim MS würde ich auch bevorzugen.

Vielen Dank für deine Ausführungen!
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 15. Jul 2010, 13:57
Ob man Dämpfungsglieder bzw. Dämpfungsregler braucht merkt man schlicht daran, welche Werte der Receiver für Signalstärke/Signalqualität anzeigt, oder am Auftreten von Empfangsstörungen.

Irgendwie hatte ich nicht so recht nachgedacht. Verwendung des Zugangs für Kabel-TV klingt ja eigentlich schon danach, dass dieses 20 mm Leerrohr keinen allzu großen Teil der 30 ausmacht und die eine Seite davon außen liegt. Jedenfalls wäre mir die Variante mit Einsatz eines konventionellen LNBs (ich würde das Quattro von Alps nehmen) und bei Bedarf Verwendung von Midi-Koax nur im Bereich des Leerrohres sympathischer. Es gibt ja auch F-Kupplungen in U-Form (Beispiel), so dass man vier normale und vier dünne Koax von unten in einen nicht allzu großen Feuchtraum-Abzweigkasten einführen könnte.

Bei der Konzeption der Anlage sollte man bedenken, dass man zur Aufnahme einer Sendung parallel zum laufenden Programm einen Twinreceiver und bei einer konventionellen Satanlage anders als bei Kabel-TV dann auch zwei Kabel vom Multischalter zum Empfangsplatz benötigt. Bestünde Interesse am Einsatz eines Twinreceivers und könnte kein zweites Kabel nachgezogen werden, müsste man auf Unicable bzw. eine kombinierte Anlage konventionell/Unicable ausweichen.
jokoloco
Neuling
#7 erstellt: 19. Jul 2010, 11:02
Hallo,

ausgehend von deinen tollen Hinweisen hier nun meine Einkaufsliste:

Sat-Spiegel 75cm + Wandhalter
Quattro LNB v. ALPS
4x F-Stecker + Witterungsschutzhülsen
4x 26m Standard Koax (Kathrein)
4x F-Stecker
4x F-Kupplungen (U-Form) in Feuchtraum Verteilerdose
4x F-Stecker für Midi Koax
4x 4m Midi Koax (Kathrein LCD 89)
4x F-Stecker für Midi Koax
Erdungsblock 1
4x F-Stecker
4x 10cm Standard Koax (Kathrein)
4x F-Stecker
Multischalter 5/6 - Spaun SMS 5608 NF
4x F-Stecker
4x 10cm Standard Koax (Kathrein)
4x F-Stecker
Erdungsblock 2
4x F-Stecker

Dann die Kabel zu den einzelnen Teilnehmern, wobei ich zu einem der 3 Teilnehmer gleich 2 Kabel schicke zwecks Twinreceiver.

Dose für Twinreceiver: Kathrein ESD 32
Dosen für die anderen Teilnehmer: Kathrein ESC 30

Kabel von MS kommend auf Dose braucht man keinen F-Stecker, die werden direkt angeklemmt, oder?

Multischalter für 6 Teilnehmer zur Sicherheit, auch wenn wir jetzt mal nur für 4 brauchen.

Ist es sinnvoll/notwendig alle nicht benutzten Ein-/Ausgänge an MS und Dosen mit einem Abschlusswiderstand zu versehen?
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 19. Jul 2010, 13:10
Einkaufsliste passt - fast:
  • Die Wetterschutzhülsen kannst Du streichen, die Wetterschutztülle des Alps LNBs macht sie überflüssig.
  • Das LCD 89 wird man im Online-Handel evtl. nur als 100m-Ring bekommen. Sofern Du die Komponenten nicht vor Ort kaufst, muss man da etwas flexibel sein. Für die kurze Distanz ginge z.B. auch dieses Kabel.
  • Es fehlt evtl. noch 4mm² Kupferdraht, um die Erdungsblöcke mit dem Potentialausgleich zu verbinden.
  • Wenn Du schon zu jedem Empfangsplatz von Anfang an zwei Kabel verlegst, würde ich auch gleich überall eine Twindose installieren. Sofern außer Sat an die Dose nicht noch zwei weitere Geräte (also UKW und DVB-T) angeschlossen werden sollen, bringt die nur rund 2,- € teurere ESD 32 keinen Nachteil mit sich (bei Interesse an UKW und DVB-T könnte man auch eine 4-Loch-Twindose einplanen). Dann wären noch ein paar Stecker mehr nötig, und statt eines 4-fach Erdungsblock würde sich ein 6- oder 7-fach Winkel anbieten (Beispiel) .
  • Meist kommt es auch ohne Abschlusswiderstand nicht zu Störungen, ich würde unbenutzten Ein-/Ausgängen aber einen spendieren.
  • Noch besser als ein Abschlusswiderstand am terr. Eingang des SMS 5608 NF wäre ein UKW-Ringdipol. Das gilt zumindest dann, wenn der Kabel-Anschluss bislang auch UKW-Tuner versorgt hat. Mit UKW-Antenne könnten diese dann zumindest noch für die regionalen Sender weiterverwendet werden.
jokoloco
Neuling
#9 erstellt: 19. Jul 2010, 15:37
Ich danke dir für deine Hilfe!
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