Schnelle Gleichrichter für den ungetrübten Genuß

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-scope-
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 12. Nov 2011, 11:41
Neben planlosem Elkowechsel und Koppelkondensatortausch, werden von "Tunern" gerne die Gleichrichterdioden ausgewechselt.
Vor wenigen Minuten stolperte ich über diesen mehr oder weniger amüsanten Thread:

http://www.analog-fo...hread&threadID=82279

Die Auswirkungen werden in der Regel unterscghiedlich beschrieben. Von der theoretischen Möglichkeit der -wie auch immer dimensionierten- Einflussnahme auf das NF-Signal am Ausgang, bis hin zu "in jedem Fall deutlich wahrnehmbar"....also dem Bestsellerspruch schlechthin.


In diesem Thread wünsche ich mir keine subjektiven Hirngespinste (also Höranekdoten), und auch keine rein theoretischen, dimensionslosen Abhandlungen darüber, was fiktiv auftreten könnte.

Mich interessieren speziell die im verlinkten Thread genannten IM-Produkte im NF-Bereich, die durch Standardbrücken entstehen, und in welcher Größenordnung sie durch High-Speed Dioden mit oder ohne snubber gedrückt werden.
Dazu wären praktische Beispiele an einem oder mehreren Seriengerät(en) mehr als willkommen.

Seriös arbeitende High-End Entwickler und/oder Tuner werden das voraussichtlich an praktischen Beispielen darstellen können, die dann sogar der interessierte Leser (mit passendem Equipment) praktisch nachvollziehen könnte.

Ich freue mich auf eine rege, technisch und praxisorientierte Diskussion....


[Beitrag von -scope- am 12. Nov 2011, 19:28 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Nov 2011, 12:33
Sind denn keine Tuner oder Freizeitentwickler anwesend.
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 13. Nov 2011, 13:04
Was der Brückenkondensator soll, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären - Ich halte ihn in der Summe für kontraproduktiv.

Schnellere Dioden sind schonmal ein eigenartiger Begriff, denn der popligste Kompakt-Brückengleichrichter kann sehr viel mehr als Netzfrequenz und ist somit schon schnell

Wenn eine Diode nun schneller schaltet bedeutet das klanglich erstmal mehr ungerade (also die bösen!) Oberwellen
... vermutlich sollen dass diese Kondensatoren wieder wegfiltern

Will man ein Netzteil mit sehr wenig Restbrumm und Restrauschen, dann nimmst man schon seit vielen Jahren einfach ein etwas größerers Netzteil und zusätzlich 1..3 Drosseln + Bratwiderstand* als Grundlast und hat Ruhe. Lohnt imho aber nur bei Vorverstärkern mit TA-Eingang wirklich.

* Für Leute die dass nicht kennen:
Wenn man 5W für den Verstärker benötigt, nimmt man einen 7W Trafo, dahinter Brückengleichrichter und Elko(s) wie gehabt.
Dahinter nun längs eine Drossel (=dicke Spule mit Kern) und wieder Elko quer. Das kann man nun nochmal machen und dann kommen erst die vielen dicken Speicherelkos und ein Lastwiderstand der ca 1W Grundlast erzeugt. Die Drossel speichern dabei auch Energie und'wehren sich gegen (zu) schnelle Laständerungen und zusammen mit den Elkos ergibt dass einen sehr heftigen Teifbass.
-scope-
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Nov 2011, 13:20

Schnellere Dioden sind schonmal ein eigenartiger Begriff, denn der popligste Kompakt-Brückengleichrichter kann sehr viel mehr als Netzfrequenz und ist somit schon schnell


Man kann aber im Vergleich Standardbrücke zu HS-Dioden kleine "Überschwinger" beim dem Sperrvorgang erkennen, die bei den HS-Typen auf dem Oszilloskop nicht mehr sichtbar sind. Das ist nachweisbar und wird gerne als Argument verwende.

Mir geht es aber um die Störungen um Ausgangssignal...Und vor allem um deren Größe.
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 13. Nov 2011, 13:39
Wenn diese Überschwinger kleiner (ganz weg kenn ich nicht) werden, dann aber nur zum Teil auf Grund einer schnelleren Grenzfrequenz - da wäre der Einsatz von Low Drop Dioden imho zielführender. Jede Diode schaltet letzendlich nur ab einer bestimmten Spannungsdifferenz.

Die restlichen Störprodukte (i.d.R ganzahlige Oberwellen von 100Hz) eines Netzteils lassen sich doch aber relativ einfach messen - man muss nur bei Vergleichen darauf achten, dass eine Lastabhängigkeit besteht.
Eine generelle Aussage der Größenordnung wird man vermutlich nicht finden, da von Gerät zu Gerät sicher stark unterschiedlich. Dazu kommt noch eine 'diskutierbare' Bewertung der Klangschädlichkeit der verschiedenen Störprodukte.
-scope-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Nov 2011, 13:44

Eine generelle Aussage der Größenordnung wird man vermutlich nicht finden,


Die ist hier auch nicht erwünscht. Routinierte Tuner werden an bestimmtem Seriengeräten diese Umbauten durchgeführt, und das Vorhandensein der (klar hörbaren) Störungen messtechnisch dokumentiert haben.

Ich konnte da bislang nie etwas feststellen und wünsche mir daher eine Art "Anleitung" wie man diese Störungen im Ausgangssignal der Geräte nachweist.
Da sie angeblich "sofort und deutlich" hörbar sind, müssen sie geradezu enorm ausfallen, sich aber dennoch vor mir verstecken.

Wie gehe ich im Detail vor?


[Beitrag von -scope- am 13. Nov 2011, 13:45 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 13. Nov 2011, 18:23
Ich glaube, wir können das Problem auch wie folgt betrachten:
Nehmen wir eine vernünftige Endstufe mit z.B. 100W Ausgangsleistung nach Prospekt, belasten sie den Angaben entsprechend, geben ein Sinussignal an den Eingang und messen den THD+N, so werden wir recht kleine Klirrwerte erreichen, etwa 0.001%. Da ist ein geringes Rauschen nachzuweisen, nicht aber eine definierte Frequenz.

Wenn wir das Eingangssignal anheben, so kommt irgendwann der Moment, wo die Versorgungsspannung zu gering wird und der Klirr ansteigt. Das geschieht erstens schlagartig und zweitens mit 100Hz überlagert. Mit einer guten Klirrbrücke ist der Nachweis problemlos zu führen.

Die 100Hz haben nun nichts mit den Dioden zu tun, sondern sie sind die Folge der Nachladung der Elkos alle 10mS.
Und wenn wir uns überlegen, dass ein Klirr von 0.001% einem Störabstand von 100dB entspricht, wir im Raum ein Grundgeräusch von > 25dB haben und folglich um im selben Verhältnis zu bleiben eine Abhörlautstärke von 125dB bräuchten, so ist doch ein Störgeräusch beliebiger Art mit besagten -100dB nicht hörbar!

Also, wenn ich keinen Klirr messen kann, der irgendwie relevant ist und ihn mit Sicherheit nicht hören kann, und wenn am Verstärker dieser "100Hz-Klirr" das einzige periodische Störsignal ist, das (erst ab einem definierten Ausgangspegel!) messbar auftritt mit einem Pegel von -100dB, dann existiert
a) kein Diodengeklingel und
b) ist es bei besagten -100dB unhörbar.
Und das sind nicht etwa irgendwelche exotischen Verstärker, die das liefern sondern auch PA-Endstufen von H+H, Crown, Tannoy und BGW.

Die Hörbarkeit kann ich nicht abstreiten, weil es nichts zu hören gibt und etwas nicht existierendes nicht bewiesen oder abgestritten werden kann.
Tatsache ist aber, dass ein Klirr in besagter Grösse nicht hörbar ist und der existiert nachweislich, das Diodengeklingel ist aber nicht nachweisbar und muss daher um einige Zehnerpotenzen unter dem Klirreinsatz liegen. Da ist jede CD schlechter, weil sie nur 96dB kann...
-scope-
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 13. Nov 2011, 19:10
Ich bin weitgehend deiner Meinung und bezog mich wie erwähnt auf diesen Thread in einem anderen Forum:

Dort wurden IM Produkte erwähnt, die in den Horbereich fallen "können".

http://www.analog-fo...hread&threadID=82279

Ich konnte sowas noch nie vorfinden....Daher meine Frage. Vielleicht gibt es ja Leute, die dazu eine eine "Doku" liefern können. Passende Messtechnik vorausgesetzt. Daher auch der Appell an Profis und Profituner
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Nov 2011, 09:52
Meine Feststellung bezieht sich auf Fertiggeräte und da gibt es keine derartigen Effekte, weil am Gerät gar nichts raus kommt, das nicht raus kommen darf. Wenn also ein IM-Produkt entstehen soll braucht es zwei Frequenzen, also mindestens eine Messfrequenz und eine Dioden-Fiep-Frequenz.

Jetzt muss man sich fragen, wo die Fieperei raus kommen soll. Wir haben den Trafo, die Diode und den Elko. Am Elko kann es eigentlich nicht fiepen, solange die Frequenz unter 10kHz bleibt, da ist die Elko-Induktivität zu gering. Und an der Diode kann man einen Kondensator drüber bauen (oder besser ein RC-Glied). Also fiept die Sache retour aufs Netz. Da ist aber von Natur aus schon mehr Gesirre und Gefiepe vorhanden (inkl. Rundsteuerung), sodass die kleine Spannung der Dioden nichts ausrichten kann.

Meine generelle Feststellung: Wäre es an Fertiggeräten ein Problem, so wären da entsprechende Dioden im Einsatz. Da dies nicht der Fall ist und keine nachweislichen Störspannungen am Ausgang vorhanden sind ist das Ganze ein Sturm im Wasserglas.
Sicher gibt es diesen Effekt und sicher sind die üblichen Hochstrom-Dioden langsamer als die kleinen für kleinere Ströme. Wenn wir also hergehen und das Gerät einem "Tuner" (= Bastler) überlassen, welcher grössere Elkos verbaut und damit einen höheren, kürzeren Ladestrom erzeugt, so muss er auch die Dioden wechseln. Die verbauten sind nämlich nicht für die zu erwartenden Spitzenströme gebaut. Und wenn er jetzt langsame Dioden einbaut kann es schwierig werden.

Das Ganze ist also weder Notwendigkeit noch Vernunft sondern ein Teufelskreis.

Weiter kann man sich überlegen, was da passieren könnte, wenn die langsamen Dioden fiepen: Durch die Trafo-Induktivität wird diese Frequenz nicht kurzgeschlossen, sondern aufs Netz zurück übertragen. Es gäbe somit eine Fiepspannung aber kaum einen entsprechenden Strom. Dieser könnte höchstens fliessen, wenn wir am Netz ein Filter verwenden, welches für die 1 bis 10kHz einen Kurzschluss darstellen würde. Ohne eine kapazitive Netzabblockung gibt es aber keinen nennenswerten Strom und damit keine weiteren Auswirkungen.
-scope-
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 25. Nov 2011, 21:10
Sind denn garkeine Tuningexperten anwesend, die mit ein paar Messungen für Klarheit sorgen?
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 25. Nov 2011, 22:31
Tuning"experten" und "Messung" ?
Verflogen - falscher Planet !
heip
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2011, 10:54
Nee,

Geschäftsgeheimnis,
das Aufpappen von Filzdeckeln und das willkürliche
Austauschen von Bauteilen ist rein zur Irreführung
der neugierigen Kundschaft gedacht, die eigentliche
Verbesserung findet im Verborgenen statt,
das Pflanzen eines Keimes im Bewusstsein des Käufers
findet durch das Vorabgespräch (oder Nachbesprechung)
statt, seid nicht so naiv ....


[Beitrag von heip am 26. Nov 2011, 10:55 bearbeitet]
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