Was bringt eine AVS-Modifikation für Marantz PM-16

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Darkgrey
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jun 2010, 17:12
Hallo,

ich plane evtl. meinen Marantz PM16 bei Oymann modifizieren zu lassen.
Frage ist allerdings nur, ob es bei dem High-End Gerät überhaupt noch etwas bringt.

Evtl haben ihr einige Erfahrungem damit.

Bei kleineren Modellen kann die Modifikation schon was bewirken, aber ob es bei den Top Geräten wirklich Sinn macht?
Jeck-G
Inventar
#2 erstellt: 20. Jun 2010, 18:40
Was soll denn so ein Hobbyfrickler besser können als die Ingenieure, die die Geräte konstruiert haben?
Besser werden die Geräte jedenfalls nicht, eher schlechter (kein wunder, wenn da Bauteile reinkommen, die da nicht reingehören). Wurde auch durch einige Leute (z.B. scope) hier im Forum mit entsprechendem Messequipment nachgewiesen.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Jun 2010, 19:17

Jeck-G schrieb:
Was soll denn so ein Hobbyfrickler besser können als die Ingenieure, die die Geräte konstruiert haben?


Das steht auf der Oymann-Webseite so erklärt:


Oymann schrieb:
Mancher wird sich die berechtigte Frage stellen, warum denn die HiFi-Komponente eines renommierten Herstellers von unserer Hand gewisse Modifikationen erfahren soll, und ob das nicht eher schadet bzw. tatsächlich eine Verbesserung bringt. Ganz einfach ! Sie können durch die von uns eingemessenen und modifizierten Geräte ein Niveau erlangen, wie es sonst nur mit wesentlich teureren Geräten möglich ist ! Weil ein von erfahrenen Spezialisten sorgfältig und mit viel Know How modifiziertes Gerät oftmals viel besser klingt als ein erheblich teureres Seriengerät !

Wir wollen keinesfalls das Können der Audio-Ingenieure in Frage stellen. Es sind oft einfach wirtschaftliche und marktpolitische Interessen, die bei vielen Produkten eine Menge Potential verschenken, da sich jedes kleine Bauteil mit einem großen Kostenfaktor auf den Verkaufspreis auswirkt. Wenn anstelle eines einfachen Operationsverstärkers für 1 Euro, wie er auch in teuren High-End-Komponenten häufig zu finden ist, ein hochwertiger Operationsverstärker für ca.10 Euro verbaut werden würde, dann würde sich dies bereits bei der Herstellung in einem ca. 70 - 90 Euro höherem Verkaufspreis niederschlagen. Wenn man dies nun auf die Vielzahl klangrelevanter Bauteile projiziert, kann sich jeder denken, wie teuer entsprechend gutes HiFi schon ab Werk wäre.


Das ist natürlich eine bewußt irreführende und unehrliche Argumentation.

Zum Einen ist keineswegs gesagt daß ein Operationsverstärker für den 10-fachen Preis irgend etwas verbessern würde. Das ist die Art von Märchen die man technisch unbedarften Leuten gern weismacht. Es hat aber nichts mit der Realität zu tun, es ist nicht anders als in anderen technischen Bereiche auch. Beim Auto nutzt es ja auch nichts wenn man die ganzen Schrauben aus Edelstahl macht.

Zum zweiten macht der Preis der Operationsverstärker bei hochwertigen Produkten praktisch keinen Unterschied. Die Preise die ein Hersteller mit Massenproduktion bezahlt sind sowieso nochmal erheblich niedriger als hier unterstellt wird. Der Tuner, der die Teile in geringen Stückzahlen kauft zahlt solche Beträge. Der Serienhersteller kann für das gleiche Geld was der Tuner für einen billigen OpAmp ausgibt einen viel "edleren" Chip einbauen. Der Nachteil ist hier auf der Seite des Tuners.

Zum Dritten kostet ein Tuning zusätzlich die Arbeitsleistung, und die ist wiederum gegenüber einer Serienfertigung nicht mal im Ansatz konkurrenzfähig. Das wird im Text ganz unterschlagen, und dabei ist das der finanzielle Hauptposten und nicht etwa die Bauteile. Gerade die "erfahrenen Spezialisten" arbeiten nicht gern umsonst, warum sich gerade sie dafür hergeben sollten an fremden Geräten rumzupfriemeln statt eigene Entwicklungen zu machen leuchtet nicht ein. Andersrum wird ein Schuh draus: Die Tuner sind die weniger fähigen Entwickler, sonst wären sie keine Tuner.

Zum Vierten ist mehr als deutlich daß auch bei Serienherstellern Bauteilfetischismus bis zum Abwinken betrieben wird. Ich sehe keine Anzeichen dafür daß das Marketing aus marktpolitischen Interessen heraus zu billige Bauteile verwenden würde. Das mag bei einem Marktsegment der Fall sein bei dem über den Preis verkauft wird, aber das sind ja gerade nicht die Geräte die dann typischerweise getunt werden. Beim edleren Teil des Marktes ist das ja gerade der typische Fall daß man irgendwelche Verkaufsargumente über zweifelhafte Bauteil-Hochwertigkeits-Argumente herbeiredet, ganz genau so wie das die Tuner auch tun. Das bewirkt schon der Laufsteg der Fachzeitschriften, in denen eine Innenaufnahme eines Gerätes kaum fehlen darf, und am besten hochauflösend und in Nahaufnahme, so daß man den Chipaufdruck lesen kann.

Wer aus welchem Grund auch immer auf hochwertige und teure Bauteile Wert legt, der kauft die am besten in Form eines fertigen Gerätes wo sie schon drin sind, eine nachträgliche Aufrüstung ist demgegenüber völlige Geldverschwendung.

Noch besser sollte man sich aber fragen wozu das gut sein soll. Mit dem Klang hat das nämlich entgegen der Marketingaussagen nicht viel zu tun.
visir
Inventar
#4 erstellt: 21. Jun 2010, 14:05
sehr gute Darstellung, bis auf:


pelmazo schrieb:
warum sich gerade sie dafür hergeben sollten an fremden Geräten rumzupfriemeln statt eigene Entwicklungen zu machen leuchtet nicht ein. Andersrum wird ein Schuh draus: Die Tuner sind die weniger fähigen Entwickler, sonst wären sie keine Tuner.


Das stimmt leider nur eingeschränkt:
- Wie viele Hifi-Entwicklungsabteilungen gibt es noch in Europa? Wieviele Leute brauchen die? Die anderen, die was können, könnten basteln oder tunen
- In einer Entwicklungsabteilung hat man auch nicht unendlich Freiheiten. Wem das Korsett zu eng ist, der sucht sich was anderes...
- Und wenn jemand mit einer tollen Idee zu einem Hersteller geht, wird er selten ernst genommen, unabhängig von der tatsächlichen Qualität der Idee

Aber selbst, wenn der Tuner der tollste Fachmann ist, bleiben noch genug andere Gründe, ihm fernzubleiben.
_ES_
Administrator
#5 erstellt: 21. Jun 2010, 23:23
Jein..

In dem Bereich eine "tolle Idee" haben, mit was neuem zu kommen, ist imho schwierig bis unmöglich, angesichts der bis dato erungenen Kenne in dem Metier.
Darkgrey
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jun 2010, 20:01
OK Danke, dann wird der PM-16 nicht modifiziert.
HinzKunz
Inventar
#7 erstellt: 30. Jun 2010, 11:02
Hallo!


visir schrieb:

- Wie viele Hifi-Entwicklungsabteilungen gibt es noch in Europa? Wieviele Leute brauchen die? Die anderen, die was können, könnten basteln oder tunen

noch so einige, insbesondere im Pro-Audio-Bereich.

- In einer Entwicklungsabteilung hat man auch nicht unendlich Freiheiten. Wem das Korsett zu eng ist, der sucht sich was anderes...

Sicher, nur wird man in 99% der Fälle auch darauf achten, dass das Endresultat keine "Schäden" nimmt.

- Und wenn jemand mit einer tollen Idee zu einem Hersteller geht, wird er selten ernst genommen, unabhängig von der tatsächlichen Qualität der Idee

Im HiFi-Bereich ist das ende der Fahnenstange eigentlich quasi erreicht.
Man kann zwar immer noch höher (Rauschabstand, Kanaltrennung), schneller(ADDA-Wandler) und weiter (Laufzeit), aber der Kunde hat davon so gut wie nichts mehr.

visir
Inventar
#8 erstellt: 30. Jun 2010, 11:32
jo, eh...
sm.ts
Inventar
#9 erstellt: 01. Jul 2010, 12:12

Darkgrey schrieb:
OK Danke, dann wird der PM-16 nicht modifiziert.


Besser ist das !
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