Placebokontrollierte Anlage ?

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cyberaquarius1977
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Nov 2006, 12:42
HI @all !
Weil ich keine Lust noch ein Thema mit Topic "Blindtest" zu starten habe ich etwas variiert.^^
Als fleißigen Stereoplay Leser haben mich einige euer Diskussionen zu diesem Thema ganz schön desillusioniert.
Da ich aus dem Medizinischen Sektor komme und daher durchaus was für stat. signifikante Doppelblindstudien übrig habe kann ich mir der Logik der Aussage, Keine stat signifikanter Blindhörunterschied in einer großen Stichprobe = mit hoher relativer w-keit keine mit den Ohren wahrnehmbarer unterscheid ,nicht erwähren. Vorausgesetzt der Test wird korrekt durchgeführt.

Nun ergibt sich daraus für mich folgende Frage.
Was ist in einem verblindete Test an Audiounterschieden noch zu hören?
Bzw. wie viel Geld muss ich für eine Stereoanlage ausgeben bei der man im Blindtest eben keine unterscheide mehr hört ?

Zur Zeit geniesse ich meine Musik mit einem alten Denon DCD-1500 + syrincs m3-220.

Gruß Cyberaquarius


[Beitrag von cyberaquarius1977 am 25. Nov 2006, 13:11 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Nov 2006, 20:31

cyberaquarius1977 schrieb:
Was ist in einem verblindete Test an Audiounterschieden noch zu hören?
Bzw. wie viel Geld muss ich für eine Stereoanlage ausgeben bei der man im Blindtest eben keine unterscheide mehr hört ?


Das sind zwei völlig verschiedene Fragen, und die zweite ist mE nicht sinnvoll zu beantworten.

Die erste Frage führt direkt in die Psychoakustik, und sie zu beantworten würde ein Buch brauchen. Es geht um die sog. "Hörschwellen", und davon gibt's viele verschiedene, außerdem variieren die zwischen verschiedenen Menschen. Interessantes Forschungsgebiet, aber hoffentlich erwartest Du hier keine Einführung.

Die zweite Frage kann man höchstens für jede Komponentenart einzeln beantworten, und die Meinungen werden hier auch deutlich auseinander gehen. Bei Lautsprechern hängt die Antwort zudem stark davon ab wie die akustische Umgebung aussieht, in der sie zum Einsatz kommen sollen.

Bei den restlichen Komponenten setze ich voraus daß Dir an größtmöglicher Neutralität, also dem Fehlen eines Eigenklangs gelegen ist. Komponenten mit Eigenklang gibt's in allen Preisklassen, und diese sind dann natürlich auch klanglich unterscheidbar.

Bei CD-Spielern halte ich 200€ für ausreichend, um ein tadelloses Gerät zu bekommen, das sich klanglich nicht mehr von teureren Geräten unterscheidet. Mehr Geld investiert man hier dann, wenn man besondere Wünsche hat (Features, Aussehen, etc.)

Bei Vollverstärkern muß man natürlich berücksichtigen, welche Lautsprecher anzutreiben sind, wonach sich auch der Preis in gewissem Umfang richten wird. Hier deswegen keine Preisangabe.

Bei Tunern hängt es von den lokalen Empfangsverhältnissen ab, aber eine einwandfreie Qualität sollte ab 200€ zu erwarten sein.

Über Plattenspieler mögen Andere schreiben, da bin ich nicht kompetent genug.

Weitere Komponenten, wie Festplattenrecorder, MP3-Spieler, Heimkino-Geräte, etc. werden wohl eher nach Featureliste gekauft.

Bei LS-, NF-Kabeln und Digitalkabeln kostet einwandfreie Qualität höchstens wenige €/m. Wer für ein fertig konfektioniertes Kabel bereit ist, 20€ zu investieren, bekommt dafür bereits technisches Nonplusultra, egal was die Voodookabelhersteller so schreiben. Ordentliche, für normale Verhältnisse ausreichende Kabel kosten fertig konfektioniert wenige Euro.

Generell gilt: Hohes Produktionsvolumen senkt den Preis. Ein kleiner Hersteller, der nur vergleichsweise kleine Stückzahlen absetzt, mag exklusiv sein, aber er kann nicht so kalkulieren wie eine Firma, die von einem Gerät 100000 in einem Rutsch produziert. Über die Audioqualität sagt das noch rein gar nichts aus, weder in die eine noch die andere Richtung. Schon allein deswegen hat Preis und Klang nichts miteinander zu tun. Wer also meint mehr Geld müßte mehr oder weniger automatisch auch besseren Klang bedeuten, irrt sich gewaltig. Es kann im Einzelfall auch das Gegenteil der Fall sein.

Es mag sich ketzerisch anhören, aber wer guten Klang für möglichst wenig Geld haben will, und auf Exklusivität keinen Wert legt, ist bei den Massenherstellern am besten bedient.

Ich würde mir auch mal überlegen ob nicht eine gewisse Menge Geld auch sinnvoll in einen Akustiker angelegt wäre, der sich den Hörraum mal ansieht und durchmißt, und geeignete akustische Maßnahmen empfehlen kann. Das so ausgegebene Geld kann man zwar hinterher nicht anfassen, der Gegenwert im klanglichen Bereich kann aber den von "besseren" Komponenten weit übersteigen.
kptools
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 25. Nov 2006, 22:52
Hallo,

hier wird ja immer gerne behauptet, der Blindtest wäre ungegeignet und nicht sensibel genug, um feinste "Klangunterschiede" zu detektieren. Da möge man sich mal mit der Datenreduktion beschäftigen. MP3 und Konsorten ständen heute ohne Blindtests nicht da, wo sie z.Z. stehen. Da geht es um Feinheiten, die ich an meiner Anlage nicht mehr sicher unterscheiden kann. Das gelingt mir nur mit Kopfhörern.

@pelmazo
Besser hätte man es mal wieder nicht in Worte fassen können.

Darum nur eine Ergänzung und eine Anmerkung.

Beim Tuner macht es durchaus Sinn, zusätzlich noch in eine gute Antenne zu investieren, die dann schon 30,- € und mehr kosten kann.

Und hat der Akustiker gute Arbeit geleistet, dann gibt es schon einiges, was man hinterher "anfassen" kann .

Grüsse aus OWL

kp
cyberaquarius1977
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 25. Nov 2006, 23:50
@pelmazo thx für die ausfühlichen Erleuterungen :-))

@kptools hier gibts etwas das Du suchst ;-)
http://www.quoka.de/searchdetail_popup.cfm?SHOWADNO=124771430

Eingetlich bin ich mit dem Klang meiner ober erwähnten Komponenten recht zufrieden. Allerdings nur auf kurze Entfernungen.
Die Optik bzw. Exklusivität sind für mich eher sekundäre, demnach sieht es so aus als würde ich relativ Günstig davon kommen ^^
Werde mich mal ein bisschen umschauen und wenn meine Fragen konkreter werden noch mal auf euch zurückkommen.

so long Cyberaquarius


[Beitrag von cyberaquarius1977 am 25. Nov 2006, 23:56 bearbeitet]
hal-9.000
Inventar
#5 erstellt: 26. Nov 2006, 13:45

kptools schrieb:
Beim Tuner macht es durchaus Sinn, zusätzlich noch in eine gute Antenne zu investieren, die dann schon 30,- € und mehr kosten kann.

Hast mal ein paar Beispiele/Link parat? Würde gern mehr (weiter entferntere Sender) empfangen als bisher ...
kptools
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Nov 2006, 14:27
Hallo,

meine Empfehlung wären die Kathrein ABE 01 oder ABH 01, Erstere ab etwa 55,- € und Letztere ab etwa 75,- € bei idealo.de. Eine Hirschmann FM 50 (vergleichbar der ABE 01) gibt es ab rund 40,- €.

Eine Kathrein ARA 30, die auch für AM geeignet ist, liegt dann schon bei 150,- € und ist dann eine "echte" Dachantenne, da sie sich nicht mehr auf Dachböden installieren lässt.

Gruß aus OWL

kp


[Beitrag von kptools am 26. Nov 2006, 14:34 bearbeitet]
hal-9.000
Inventar
#7 erstellt: 26. Nov 2006, 15:23
Danke
cr
Inventar
#8 erstellt: 27. Nov 2006, 14:38
Ich habe mir damals, als mich Radiohören noch interessierte, eine riesige Dachantenne installiert (1,5 m breit, fast 4 m lang). Der Preis für so was hält sich in Grenzen. Die Empfangsqualität am bereits sehr hochwertigen Tuner verbesserte sich gewaltig (absolut kein Rauschen mehr, keine Störungen, auch der Emfang von Sendern, die man normalerweise in diesem Gebiet nicht empfangen konnte, war mit Abstrichen noch möglich).
Problem: Derartige Antennen haben eine starke Richtwirkung, dh kommen die Sender aus allen Richtungen, wird es nur mit einem Rotor optimal. Gibt es zwei Hauptrichtungen, verwendet man am besten zwei Antennen, auf die man dann jeweils umschaltet.

Nur lohnt sich das jetzt alles nicht mehr, weil es über Satellit besser und billiger geht.
hal-9.000
Inventar
#9 erstellt: 27. Nov 2006, 14:44

cr schrieb:
Nur lohnt sich das jetzt alles nicht mehr, weil es über Satellit besser und billiger geht.

Nun hab ich mir aber so einen schnuckeligen Tuner geholt - der soll doch nicht umsonst rumstehen .

Ich weiß um diese Alternative, ich hör ja ab und zu auch über meine SatBox Radio. Das find ich aber nicht sooo schön wie über den Revox ...
chipart
Stammgast
#10 erstellt: 27. Nov 2006, 20:49
Zwei verschiedene Fragen daher auch zwei verschiedene Antworten:

cyberaquarius1977 schrieb:

Was ist in einem verblindete Test an Audiounterschieden noch zu hören?


In der Regel werden von durchschnittlichen, erfahrenen Hörern in Blindtests stets Unterschiede zwischen verschiedenen Lautsprechern, Verstärkern, A/D-Wandlern und analog angeschlossenen Quellen gehört.
Keine signifikanten Unterschiede werden in der Regel zwischen Kabeln (LS, NF, Strom) und digital angeschlossenen Quellen gehört.


cyberaquarius1977 schrieb:

Bzw. wie viel Geld muss ich für eine Stereoanlage ausgeben bei der man im Blindtest eben keine unterscheide mehr hört ?


Unterschiede hörst Du auch zwischen den meisten richtig teuren Komponenten in der ersten der beiden obigen Gruppen noch. in so fern ist diese Frage etwas irreführend. Ob Du diese Unterschiede als Verbesserung wahrnimmst hängt entscheidend davon ab, was für Dich "gut" mithin "besser" ist.

Gruss,
Florian
cyberaquarius1977
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 28. Nov 2006, 00:29
Danke für die vielen Infos über die Hardware.
Hätte da noch mal eine Frage bezüglich des Mediums CD
Gibt es eigentlich Internet Seiten die die Aufnahme Qualität von CDs beurteilen ?


[Beitrag von cyberaquarius1977 am 28. Nov 2006, 00:33 bearbeitet]
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