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Kabel von einem Hersteller?

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pinoccio
Hat sich gelöscht
#104 erstellt: 24. Jul 2006, 20:47
Hi Hippelipa


hippelipa schrieb:
Doch kaum ein männlicher High-Ender würde zugeben, das er sich ein Kabel kauft, weil es gut aussieht. Warum das so ist, versteht keiner. Wenn jemand goldene Wasserhähne hat, behauptet er doch auch nicht, dass das Wasser besser ist. Und verkromte Stosstangen "bumsen" auch nicht besser.


Verchromte Stoßstangen machen auch mehr Arbeit

Es finden sich aber eigentlich eine ganze Menge Leutchen, die Kabel nach dem Aussehen kaufen und keine Probleme haben, dies auch zuzugeben. Das Beispiel mit dem goldenen Wasserhahn passt mE ziemlich gut. Es macht vielleicht viel mehr Freude, das Geschirr zu spülen...

Was aber auch interessant sein kann ist, wenn man sich die Kabel selber zusammenbastelt. Aussehen und Länge nach Wunsch und es kostet meistens nur einen "Klicker unnen Knopp"

Gruss
Stefan
pelmazo
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 24. Jul 2006, 20:58

hippelipa schrieb:
Ich habe mittlerweile meine eigene Philosophie zu Kabelklang.
Als Händler möchte man ja gerne teuere Kabel verkaufen, als Mensch möchte man aber auch noch in den Spiegel schauen können . Deshalb könnte ich diese Aussagen über wundersame Klangverbesserungen nicht ohne schlechtes Gewissen verbreiten. Also lasse ich es einfach.

Prinzipiell behaupte ich aber nicht das es keine Unterschiede gibt. Unter High-End verstehe ich Komponenten, die auch jenseits des hörbaren Verbesserungen (oder weniger Verschlechterung) bringen. Die Summe der Unhörbaren Verbesserungen können später zu einem hörbar besseren Ergebniss führen. Das ist soweit auch für alle haltbar denke ich.


Das kann man so stehen lassen, und wäre eine gute "Vorlage" für andere Händler und Hersteller. So viel Gewissen haben viele leider nicht und finden anscheinend nichts dabei, der Kundschaft irgend einen Bären aufzubinden.

Auch das wäre noch kein großes Problem wenn nicht durch tatkräftige Mithilfe der "Fachpresse" die subjektivistische Position so weite Verbreitung gefunden hätte daß ihre "Dogmen" von vielen als völlig normal und keiner kritischen Betrachtung würdig befunden werden. Im Ergebnis ist es in den letzten Jahren wohl auch für die "gewissenhaften" Händler immer schwerer geworden, ihre Position aufrechtzuerhalten. Im Profi-Bereich war das nie so schlimm, darum hast Du vielleicht in Deinem Bereich bisher nicht so viel damit zu tun gehabt, aber im Hifi-Bereich muß man - denke ich - schon tapfer sein um sich als Händler gegen die Subjektivismus-Schwemme zu stemmen.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#106 erstellt: 24. Jul 2006, 21:57
Hi Pelmazo


Im Ergebnis ist es in den letzten Jahren wohl auch für die "gewissenhaften" Händler immer schwerer geworden, ihre Position aufrechtzuerhalten.

Hmm.. ich würde auch schon behaupten wollen, dass es bei eingigen Händlern eine Umsatzfrage geworden ist - Leider!

Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, als Händler nur alleine von Gerätschaften zu leben. Dabei dürfte es doch willkommen sein, auch am Zubehör zu verdienen. (Hier sind nicht pauschal alle Händler gemeint! Es gibt positive Ausnahmen)

Die Mischung machts... irgendwie


Im Profi-Bereich war das nie so schlimm, darum hast Du vielleicht in Deinem Bereich bisher nicht so viel damit zu tun gehabt, aber im Hifi-Bereich muß man - denke ich - schon tapfer sein um sich als Händler gegen die Subjektivismus-Schwemme zu stemmen.

Leider auch als Kunde. Es ist nicht immer einfach zu der eigentlichen Hardware vorzudringen. Früher war das tatsächlich... "einfacher".

So schauts bei uns in der Region aus:
Unmut

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 24. Jul 2006, 22:08 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#107 erstellt: 24. Jul 2006, 23:56

pinoccio schrieb:
Hmm.. ich würde auch schon behaupten wollen, dass es bei eingigen Händlern eine Umsatzfrage geworden ist - Leider!


Es gibt da eine Verkaufsmasche die leider recht gut funktioniert und die ich die "Drogendealer-Methode" nenne. Motto: Billig anfixen und dann abzocken.

Das heißt: Die Geräte selbst, die der Kunde im Auge hat, und bei denen er wahrscheinlich genauere Erkundigungen einholt, besonders was den Marktpreis und die billigste Quelle angeht, muß man günstig anbieten, wenn man den Kunden kriegen will, und das geht natürlich zu Lasten der Marge. Seine Knete muß man dann mit Dingen verdienen, die der Kunde auch noch braucht (hinterher), und bei denen er keine so klare Preisvorstellung und keinen Marktüberblick hat, weil er das vielleicht gar nicht so recht "auf dem Radar" hatte.

Zubehör ist da ideal, wer verschwendet da schon groß Gedanken wenn er eigentlich eine neue Anlage kaufen will. Da kann man dann den Kunden prima "überfallen" wenn er sich prinzipiell für ein Gerät entschieden hat. "Mit einem solchen tollen Gerät wollen sie doch nicht die beiliegenden Lakritz-Schnüre nehmen, oder? Da kommt der herausragende Klang ja gar nicht zur Geltung! Die Kette ist nur so stark wie das schwächste... (blabla)".

Es gibt Märkte wo das aus technischen Gründen noch besser funktioniert: z.B. Tintenstrahldrucker. Hat jemand schon die Kosten für eine lumpige Tintenpatrone verglichen mit dem Preis für einen ganzen Drucker?
pinoccio
Hat sich gelöscht
#108 erstellt: 25. Jul 2006, 00:28

pelmazo schrieb:

Es gibt Märkte wo das aus technischen Gründen noch besser funktioniert: z.B. Tintenstrahldrucker. Hat jemand schon die Kosten für eine lumpige Tintenpatrone verglichen mit dem Preis für einen ganzen Drucker? ;)


Du meinst sicherlich mit den halbvollen Patronen vergleichen, die sich beim neu gekauften Drucker befinden

Aber ist schon richtig, diese Masche ist freilich überall zu finden. Kürzlich auch beim Schuhdealer wo ich Hausschlappen für 5,00Euro an der Kasse bezahlen wollte:

"Brauchen sie Creme für Feuchtigkeitsschutz?"

-"Nein!"

"Aber damit können sie die Sandalen gegen Wasser schützen und der Dreck geht auch leicht wieder ab" (Die Verkäuferin hatte wirklich tolle Rehaugen )

-"Was kostet das?"

"4,95"

-"Ok.. ich nehme dann die gleichen Sandalen nochmal. Creme habe ich Zuhause nen ganzen Schuhschrank voll"



Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 25. Jul 2006, 00:32 bearbeitet]
kalia
Inventar
#109 erstellt: 25. Jul 2006, 01:05

Reset schrieb:

Anstelle dass man anhand von BTs die eigenen Ansichten überprüft hätte, wurde kurzerhand die Methodik kritisiert und Stilblüten wie "Nervenkostüm" und "Langzeittest" erfunden.


Das Kritisieren oder Hinterfragen der Methodik bei Tests über Wahrnehmungsschwellen (da gehts logisch nicht um Kabel ;)) ist sicherlich nicht nur einer "Hifi-Fraktion" vorbehalten

Bin zufällig heute auf einen Text über Ausreden;) gestossen
Finde das passt hier rein


.....Die Streuung der Werte um diesen Schwellwert, d.h. der zufällige „Messfehler“ der Versuchspersonen analog zum Messfehler bei physikalischen Experimenten, ist darüberhinaus ein Maß für die Unterschiedsschwelle der Versuchspersonen. Beim Konstanzverfahren wird aus der Differenz der 75%- und 25%-Werte ein Unsicherheitsintervall gebildet, das halbe Unsicherheitsintervall entspricht der Unterschiedsschwelle (JND).

Neben dem zufälligen Fehler treten häufig auch systematische Fehler auf, die das Ergebnis konstant in eine bestimmte Richtung beeinflussen. Solche Fehler können in der Natur der
untersuchten Prozesse oder in der gewählten psychometrischen Methodik begründet sein.

Methodische Probleme bei psychoakustischen Experimenten sind z.B.
• Zeitfehler
Der zuletzt dargebotene Reiz wird subjektiv anders – in der Regel stärker – gewichtet.

• Maskierungseffekte

Nacheinander angebotene Reize beeinflussen sich gegenseitig, z.B. durch Verdeckung.

• Ankereffekte

Einflüsse durch die Verteilung der Reizintensitäten um den erwarteten Schwellwert.

• Aufmerksamkeit/Ermüdung
Nichtkonstante Aufmerksamkeit während des Versuchsablaufs, Ermüdung bei zu langer Versuchsdauer.

• Habituations- und Antizipationsfehler
Bei vorhersehbarem Versuchsablauf (z.B. beim Grenzverfahren) bleibt die VP zu lange bei einer Antwort (Habituation) oder nimmt einen erwarteten Wechsel der Antwort vorweg (Antizipation).

Ein genereller Mangel aller traditioneller Messverfahren ist das sog. Kriterienproblem: Die VP muss stets ein implizites Kriterium setzen, ab welcher Empfindungsstärke sie mit „ja“ (z.B. „gehört“, „lauter“) antwortet. Setzt sie ein striktes Kriterium, wird sie nur antworten, wenn sie ihrer Sache sicher ist, setzt sie ein „laxes“ Kriterium, wird sie auch bei geringen Intensitäten mit „ja“ antworten, auch auf die Gefahr hin, bei einem eigentlich nicht gehörten Reiz mit „ja“ zu reagieren. Solche Antworttendenzen (response bias) hängen erfahrungsgemäß mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen zusammen, so setzen z.B. ältere Personen in der Regel ein strikteres Kriterium als jüngere. Die Antwort der VP setzt sich somit aus einem sensorischen Anteil und einem Entscheidungsanteil zusammen, die bei klassischen Verfahren unauslösbar konfundiert sind. Die moderne Psychophysik kennt zwei Lösungsstrategien für dieses Problem:

• Die Minimierung nichtsensorischer Einflüsse (Forced-Choice-Verfahren)

• Die Ermittlung getrennter Maße für Empfindlichkeit und Antwortneigung (Signalentdeckungstheorie)

Bei der Anwendung von Forced-Choice-Verfahren werden zwei Beobachtungsintervalle
definiert. Das Testsignal wird nur in einem Intervall präsentiert und die VP muss lediglich
entscheiden, in welchem der beiden Intervalle das Signal auftrat. Sie kann somit kein eigenes Antwortkriterium setzen (z.B. eine „Jasage“-Tendenz) und im Gegensatz zu traditionellen Verfahren gibt es hier objektiv richtige und falsche Antworten. Um sich im Laufe des Versuchs der gesuchten Reizintensität anzuhähern, d.h. weder auf Rateniveau zu fallen noch in den Bereich perfekter Unterscheidungsleistungen, werden Forced-Choice-Verfahren meist mit adaptiver Reizauswahl kombiniert, d.h. die Reizintensität wird nach einer falschen Antwort erhöht, nach einer richtigen Antwort erniedrigt (einfaches Up-Down-Verfahren). Auf diese Weise nähert sich die VP dem gesuchten Schwellwert.

In der Signalentdeckungstheorie werden psychoakustische Messungen auf „Ja/Nein“- Entscheidungen zurückgeführt, bei Schwellwertmessungen etwa „gehört/nicht gehört“. Wird der VP eine große Anzahl an Versuchsdurchgängen mit und ohne Signal angeboten, gibt es vier mögliche Ergebnisse des Signalentdeckungsexperiments:

Gehört nicht gehört
Signal Treffer Verpasser

kein Signal Falscher Alarm Korrekte Zurückweisung
(false alarm) (correct rejection)

Aus einem Vergleich der „hit“- und „false alarm“-Raten lässt sich ein Maß für die sensorische Empfindlichkeit gewinnen; aus einem Vergleich der „miss“- und „false-alarm“-Raten, also der Tatsache, ob die VP eher einen vorhandenen Ton verpasst als einen nicht vorhandenen als „gehört“ zu klassifizieren, lässt sich ein Maß für die Antwortneigung der VP extrahieren. Die zugrundeliegende statistische Theorie ist aufwändig.

Kommunikationstechnik I, Prof. Dr. Stefan Weinzierl, TU Berlin


Gruss Lia
Ps: Krieg den code nicht hin , in der Vorschau stimmts, seltsam


[Beitrag von kalia am 25. Jul 2006, 01:09 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#110 erstellt: 25. Jul 2006, 01:20
Hallo!
@pinoccio
Herzliches Beileid, da kann ich ja von Glück sagen daß es in meiner Stadt noch einen HiFi-Händler vom altem Schlage gibt, mit Hörraum im Keller, einigermaßen breiter Palette (auch Analog) der weder vor Surroundtechnik noch vor klassischem HiFi Berührungsängste hat. Es verwundert mich immer wieder wie solche Händler wie der von dir geschilerte Fall überhaupt überleben. Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit bis "dein" Händler auch Kräutertees, Duftkerzen und esoterische Kristalle anbietet , einen ähnlichen Fall gab es vor einigen Jahren auch hier. Der Mann ist inzwischen Pleite und lebt wahrscheinlich gerade von seiner Frau, jedenfalls wurde er hier bei uns mit seiner "Wunderklangmentalität" mehr und mehr zur Witzfigur mit einer Sektenähnlichen kleinen Anhängerschaft die zum Schluß über die Klangeigenschaften von Geräteknöpfen und Feinsicherungen diskutierten.

MFg Günther
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