HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » Wer nicht hören kann, muss zahlen | |
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Wer nicht hören kann, muss zahlen+A -A |
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Autor |
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Matthias_Nuernberg
Neuling |
#1 erstellt: 05. Feb 2004, 15:32 | ||
Liebe Akustik-Gemeinde! Zuallerst muss ich als Neuling sagen, dass ich dieses Forum in weiten Teilen für sehr gut und informativ finde. Es ist klasse, dass es soetwas gibt. Dann gibt es aber Foren, bei deren Diskussionsthemen sich mir alle Nackenhaare aufstellen. Also habe ich mich jetzt in dieses Akustik-Forum gewagt, um meine Meinung zu sagen und um im Anschluss niedergeprügelt zu werden. Ich höre Klassik und Jazz, bin begeisterter Konzertgänger und spiele ein Instrument (Querflöte) mit professionellem Musikunterricht seit vielen Jahren. Als Hobbymusiker hat man gelernt zu hören, i. d. R. sollte schon 1/12 einer Ganztondifferenz durch dagegenstimmen ausgeglichen werden können. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das sehr schwer ist bei Blasinstrumenten, deren Ton man letzenendes mit den Lippen formt und deren Tonhöhe nicht (nur) durch Drücken einer Klappe entsteht (vgl. Klarinette, Oboe, Horn, Flöte usw...) Geht es euch den zahlreichen "hochwissenschaftlichen" Akustik-Diskussionen jetzt um wirklichen KLANG oder einfach nur um ein mehr oder weniger nutzloses Fachsimpeln physikalischer Begriffe?? Letzeres vermute ich leider...da sollen Absorber installiert werden, Die Schalldiffusion von Bücherregalen wird mit Formeln begründet, Messdaten von diversen Instrumenten werden diskutiert. Versteht mich nicht falsch, man muss kein (Hobby-)Musiker sein, um das Phänomen der Phasenverschiebung und der stehenden Schallwellen diskutieren zu dürfen. Nur: Hört ihr das alle, worüber ihr ernsthaft schreibt? Oder geht es euch nur um einen "Griez" mit Perfektionsdrang. Ergo: Bei vielen würde ich mal gerne einen kleinen "Hörtest" machen, um festzustellen, wieviel sie eigentlich hören. Also...diskutiert fröhlich weiter...ich werde trotzdem euer Forum weiterhin besuchen. Viele Grüße aus Nürnberg |
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Interpol
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 05. Feb 2004, 15:39 | ||
komm in mein wohnzimmer und hoer dir den nachhall an fast wie in einer kirche. wissenschaft untersucht, um vorhersagen treffen zu koennen. man kann nun versuchen durch ausprobieren meinen wohnzimmerhall zu eliminieren, oder man kann die erkenntnisse der wissenschaft nehmen, um schnell und preiswert an das ziel zu kommen. mir waere letzteres lieber, weil zuegiger, erfolgversprechender und preiswerter. mfg [Beitrag von Interpol am 05. Feb 2004, 15:40 bearbeitet] |
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martin
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 05. Feb 2004, 16:13 | ||
Hi Matthias_Nuernberg,
Deine Frage würde sich gut im Voodoo-Forum machen Ernsthaft: Gerade im Bereich Raumakustik sind Maßnahmen eindeutig hör- und messbar und am wenigsten umstritten. Übrigens: Es gibt eine Studie (Quelle müsste ich jetzt hervorkramen), nachdem Musiker die techn. Qualität von Musikreproduktion nicht besser beurteilen können als Nichtmusiker. Grüße martin |
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wolfi
Inventar |
#4 erstellt: 06. Feb 2004, 09:24 | ||
Hallo, jemals einer Querflöte im Wohnzimmer(Unterrichtsraum) gelauscht und dann in einer Kirche ? Klingt schon unterschiedlich. Zuhause aber muss man mit Hilfe der Anlage versuchen, mal die Illusion der Carnegie-Hall, mal des Olymiastadions, mal des Kölner Doms und mal eines Sprecherstudios beim Bayrischen Rundfunk zu erzeugen. Dazu ist es zwangsläufig notwendig, dass die Akustik des Hörraums die der Aufnahme nicht mehr als nötig stört. Ansonsten klänge jede Aufführung in einer "modernen" Wohnung ( gefliest, große, unverhüllte Fenster, sparsame Möblierung ) so, als fände alles stets in einem Badezimmer statt. |
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musikmonster
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 19. Sep 2004, 20:09 | ||
Also ist ein schalltoter raum genau das richtige??? |
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Patrick
Stammgast |
#6 erstellt: 20. Sep 2004, 00:22 | ||
Schalltoter Raum ist primär nicht falsch, da wird man aber sehr deutlich merken, das Stereo eben nur Stereo ist. Ich war noch nie in einem schalltoten Raum, aber ich hab schon öfters gelesen, dass es unangenehm oder zumindest ein merkwürdiges Gefühl ist in einem schalltoten Raum zu sein. |
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sakly
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 20. Sep 2004, 07:06 | ||
In einem schalltoten Raum zu sein, ist definitiv kein angenehmes Gefühl. Wenn man dort spricht, hört man sich so fremd an, dass man nicht glaubt es zu sein... Es klingt wirklich alles "tot"... Musik gehört habe ich in solch einm Raum allerdings noch nicht. Vielleicht wird das aber mal geschehen, da ich meinen Prof mal fragen wollte, ob das möglich wäre. |
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Thiuda
Inventar |
#8 erstellt: 20. Sep 2004, 21:56 | ||
Ich kann mich Martin und Wolfi nur anschließen. Die Raumakkustik ist wichtiger als die Hifi-komponenten. In einem gut optimierten Raum, wie ich meinen, ohne jetzt angeberich zu wirken, nennen würde, spielt selbst ein preiswerteres System die Oberklasse an die Wand. Was nützt mir der beste LS etc. wenn mein Raum, z.B. durch eine quadratische Form etliche Raumresonancen aufweist und einen unerträglichen Nachhall hat. Das krasse Gegenteil ist ein Schalltoter Raum, womit wir zu folgender Frage kommen:
Nein absolut nicht!!! Hier lassen sich zwar exelent Meßwerte des LS aufnehmen und man kann ausgiebige test durchführen, jedoch klingt es nicht gut. Reflektionen sind absolut wichtig, jedoch zur richtigen Zeit und am richtigen Ort, sie vermitteln das Gefühl von Räumlichkeit, Weite und ermöglichen erst den Genuss an der Musik. In eiem Schalltoten Raum klingt alles leblos, einseitig, absolut ortbar und Stereo wird hier auch als das absolute Stereo wargenommen, Ton von Links und Rechts, genau von vorne und sonst nirgends. Ein raum mit sowohl guten Nachhallzeiten im Hochtonbereich sowie im Bassbereich, was wesentlich schwerer zu bewerkstelligen ist, klingt einfach gut. Des weiteren muss man noch verfrühte Reflektionen vermeiden und im hinteren Teil des Raumes für genügend diffusion sorgen. Befolgt man dies ist der Klang im vergleich zu vorher überragend. Ich habe mich hier lange Zeit nicht mehr zu Wort gemeldet, da ich viel zu tuen hatte und mit viel Aufwand, Zeit und Gedult meinen Raum immer wieder optimiert habe und bin inzwischen total zufrieden. Ich habe inzwischen über 2m^3 Akkustikglaswolle in meinen Raum verbaut, das entspricht 5 Glaswolle Paketen (Die Plattenform) aus dem Baumarkt, diese habe ich in den Raumecken hinter dünnen tapezierten Regibswänden verbaut. Sieht gut aus und wirkt fantastisch!!! Egal welches Lied und welche Lautstärke, es ist kein dröhnen durch Raummoden mehr wahrnembar, der Bass ist trocken und präzise. Wenn ich eine Sinus CD einlege kann ich noch ein dröhnen entlocken, aber das ist wohl nicht zu unterbinden. Die verfrühten Reflektionen habe ich an Decke und Wänden mit selbstgebauten Mittel/Hochtonabsorbern uneterbunden, auf dem Boden Teppich. Hinter den Stellen der verfrühten reflektionen kommen neben normalen einrichtugsgegenständen aus Stoff nur noch Diffusoren zum einsatz, an der Rückwand ein Regal und an den Seitenwänden selbst gebaute Schröder Diffusoren (QRD). Viel Aufwand, der sich aber mehr als gelohnt hat!!! Bei Liedern stellen sich unglaubliche Effekte ein, hören in 3D, der Chorus singt wirklich direckt Rechts und Links neben mir, als ob sie mir ins Ohr flüstern, obwohl die LS 3 Meter entfernt vor mir stehen, die Bühne ist beeindruckend breit und Instrumente Spielen wirklich mitten im Raum, fazinierend. Manchmal musste ich mich wirklich nochmals vergewissern ob ich nicht doch ausversehen auf Surround gestellt hatte, da ich es einfach nicht glauben konnte, das dies aus nur 2 LS kommt. Das alles wohlgemerkt in Stereo, ich rede hier nicht von Mehrkanalmusik!!! Ich muss zugeben das ich die komplette Anlage auf einen einzigen Sitzplatz ausgerichtet habe und nur dort kommt der Ton auch dermaßen zur Geltung. An den restlichen Stellen klingt er zwar auch gut aber ein derartiges 3 Dimensionales Klangbild kann man dort nicht wahrnehmen. Ohne den passenden Raum bringt einfach die beste Anlage NICHTS!!! M.f.G. Draic-Kin (Wer fragen zu diffusoren oder Absorbern und Kantenabsorbern hat kann die gerne stellen) [Beitrag von Thiuda am 20. Sep 2004, 22:04 bearbeitet] |
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raw
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 21. Sep 2004, 17:33 | ||
Hi Draic-Kin, du sprichst mir aus der Seele. Das kann man einfach nicht genug erwähnen!!! Gut, dass du wieder da bist. Anscheinend hat sich bei dir ja auch einiges getan. Ich würde gerne davon ein paar Bilder sehen. |
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Richrosc
Inventar |
#10 erstellt: 22. Sep 2004, 15:21 | ||
Hallo Draic-Kin,
Ja, das hatte ich auch einmal und ich werde es wieder bekommen (in meinem neuen Hörraum)! Die Akustikglaswolle interessiert mich sehr! Kannst Du den Preis pro qm posten. Gruß - Richard |
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Thiuda
Inventar |
#11 erstellt: 22. Sep 2004, 21:03 | ||
Da wirst Du dich leider noch etwas gedulden müssen, ich muss noch neu streichen etc. , da die Wände vom vielen Experimentieren wie Sau aussehen. Dauert noch ein paar Wochen, aber ich mache garantiert Bilder!!!
Viel Glück, ich drück dir beide Daumen. Ich weiß wie schwer es ist einen neuen Raum so zu optimieren, das man absolut zufrieden ist. Das kann sehr sehr lange dauern. Man muss ersteinmal alle Tücken und Eigenschaften des Raumes genau kennen. Vom ganzen Schieben und Rücken bekommt man richtig Muckies ;-)
Den genauen Preis weiß ich jetzt nicht mehr, aber so ein Packet mit den Ausmaßen 1,2m*0,6m*0,5m kostet um die 15 - 20 Euro. Das preisleistungs Verhältniss ist einfach unschlagbar. Basotect ist sicher etwas besser aber kostet das vielfache!!! Außerdem ist Glaswolle garnicht so schlecht wie immer viele behaupten, laut einigen Test über Absorbationsgrade hat Glaswolle vorallem im unteren Frequenzbereich besser abgeschnitten als Akkustikschaumstoff etc. ! Den genauen Link kenn ich jetzt nicht mehr, musst Du mal ein wenig googeln. Und auch mit der Gesundheitsschädigung wird immer übertrieben, das Zeug wird massig in normalen Häusern zur Isolierung genommen, jemals erlebt das die das in Folie verpacken??? Und die Akkustikgkaswolle juckt nicht annähernd so wie die normale, ich hab die komplett ohne Handschuhe etc. verarbeitet. Auch keine Folie drum gemacht. Ich hab die in die Raumecke gepackt, ein Holzgestell drum gebaut, darauf dünne Regibsplatten geschraubt und sie anschließend tapeziert und gestrichen. M.f.G. Draic-Kin [Beitrag von Thiuda am 23. Sep 2004, 12:00 bearbeitet] |
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Richrosc
Inventar |
#12 erstellt: 24. Sep 2004, 09:00 | ||
Hallo Draic-Kin, kannst Du die Bezugsquelle für Akustikglaswolle posten. Bei Goggle gibt es nur was über "normale" Glaswolle. Gruß - Richard |
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