Kondensator immer wieder kaputt

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Franky666
Stammgast
#1 erstellt: 10. Jul 2010, 17:47
Hallo Forum,

hat nicht viel mit HiFi zu tun, aber dennoch mit dem PC, und zwar im Netzteil davon. Da ist an der Kaltgerätebuchse ein Kondensator parallel, also zwischen L und N der Netzspannung, mit 0,47µF.

Dieser Kondensator geht mir andauernd kaputt (einmal im Monat) und verursacht einen Kurzschluss, so dass die Haussicherung fällt. Habe schon die Sorte gewechselt und ein 400V~ Typ versucht, nach dem Motto hält mehr Spannung aus also hält er länger.

Ich habe als Ersatz immer welche mit vde-Zeichen verwendet. Der ganz ursprüngliche war ein einfacher roter ohne vde. Gibt es da vielleicht Unterschiede?

Warum passiert das? Spannungsfestigkeit wegen Efektivspannung und U-Spitze-Spannung ist berücksichtigt und die Kondis ausdrücklich für 230V aus der Steckdose zugelassen. Steckdose liefert 237V, weil ich direkt an nem Trafohäuschen wohne, welches sogar mein direkter rechter Nachbar ist. Die 7V dürften aber nichts ausmachen, weil die Kondensatoren 250V aushalten.

Der PC läuft gerade ohne diesen Kondensator, welcher wohl der Entstörung dient, weil ich keinen mehr habe und ich keinen mehr so schnell auftreiben kann. Er wäre immer an Spannung, egal ob PC an oder aus. Die Steckdosenleiste ist mit Netzfilter, also so ne PC-Leiste.

Er erscheint mir von seinen Werten auch recht groß.
Das macht der erst neuerdings.

gruß Franky
Duke44
Inventar
#2 erstellt: 10. Jul 2010, 19:54
Schon mal daran gedacht, daß das Schaltnetzteil selbst der Übeltäter für das ständige Abrauchen des Siebelko`s ist?

Das nämlich das Trafolein neben Dir das Ganze verursacht, wage ich mal zu bezweifeln. Dann würden wohl noch mehr Geräte abrauchen.

470nF sind nicht unüblich für einen Siebelko.

An Deiner Stelle würde ich mal eher ein neues Netzteil einbauen.
On
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 10. Jul 2010, 21:17
MP-Kondensatoren sind selbstheilend und machen keinen Kurzschluß.

http://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

Es gibt auch gekapselte Netzbuchsen mit Filter. Da sind Drosseln mit drin.

Grüße
On
KLM-U
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 10. Jul 2010, 21:27
Was da abraucht ist ja nicht der Siebelko, sondern nur der zur Netzspannung parallel liegende kondensaotor, was auch immer der für Aufgabe hat, entweder zum entstören oder auch um spannungsspitzen abzubauen.

Das geht auch ohne den, sofern vom Trafohäuschen wirklich keine Spannungsspitzen vorhanden sind, bzw. das Netzteil auch so normal weiterläuft.

Oder das Netzteil ist eine Fehlkonstruktion, manchmal sind vor dem Netzkondens. nochmals Siebdrosseln eingebaut, die auch dazu dienen Spannungsspitzen abzubauen.

Im Zweifel ein neues Netzteil einbauen.
Duke44
Inventar
#5 erstellt: 10. Jul 2010, 21:36
Na das ist doch mal ne qualifizierte Aussage.

Ich lach mich tot.
Franky666
Stammgast
#6 erstellt: 10. Jul 2010, 21:57
Das ist doch kein Elko!

Sondern ein mkp (So wie der sieht der aus, nur eben mit den oben genannten Werten und in hellblau: http://upload.wikime...024px-P10705333b.jpg)

Dass der selbstheilend ist, dürfte wohl nicht mehr relevant sein, wenn ein vom Strom zerfleischtes Etwas zum Vorschein kommt. Inwiefern kann das Netzteil den beschädigen?


[Beitrag von Franky666 am 10. Jul 2010, 21:59 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#7 erstellt: 10. Jul 2010, 22:30
Achte drauf, das Du einen sogenannten X-Kondensator verwendest:
http://www.reichelt....f8cfdefddfe540480167
oderhttp://www.reich...f8cfdefddfe540480167

Bei 0,47µ- das ist schon ein sehr großer Wert- fließen bei 237 V~ ständig 35 mA durch den Kondensator und erwärmen ihn aufgrund seiner ohmschen Restwiderstände (Stichwort ESR).


Du kannst es auch einfach mal mit einen kleineren 0,1...0,22µ versuchen. Besser als gar keiner.

Und letzte Möglichkeit-waren es WIRKLICH 0,47µ? oder 47nF? oder 4,7nF ? War ein rechteckiger Kondensator drin oder ein Runder?
Duke44
Inventar
#8 erstellt: 10. Jul 2010, 22:43

Franky666 schrieb:
...Inwiefern kann das Netzteil den beschädigen?

Wenn die zulässige Nennspannung für einen unzulässigen Zeitraum oder die zulässige Spitzenspannung überschritten wird, dann macht das Teil die Hufe hoch.

Und das dies der E-Werk Trafo verursacht --> eher weniger, da sollten ja noch mehr Gerätschaften darunter leiden.

Der Kondensator dient ja mit zur Filterung hochfrequenter Störstrahlungen, die sowohl ins Netzteil "rein" als auch von dort "rauswollen". Und ein getaktetes Netzteil verursacht nun mal wohl oder übel diese.

Und dort wo Spannungen getaktet geschalten werden, entstehen bei einer nicht ordnungsgemäß funktionierenden Schutzbeschaltung eben auch Spannungsspitzen.

PC-Netzteile sind in dieser Hinsicht eh überzüchtigt. Sobald dort ein Bauteil außerhalb der Norm liegt, kann man die tollsten Sachen erleben.

Von daher würde ich lieber das Netzteil wechseln, bevor es mal nach der anderen Seite in Richtung Prozessor durchschlägt. Das wird dann richtig teuer.
Franky666
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jul 2010, 23:14

Ultraschall schrieb:
Achte drauf, das Du einen sogenannten X-Kondensator verwendest:
http://www.reichelt....f8cfdefddfe540480167
oderhttp://www.reich...f8cfdefddfe540480167

Bei 0,47µ- das ist schon ein sehr großer Wert- fließen bei 237 V~ ständig 35 mA durch den Kondensator und erwärmen ihn aufgrund seiner ohmschen Restwiderstände (Stichwort ESR).


Du kannst es auch einfach mal mit einen kleineren 0,1...0,22µ versuchen. Besser als gar keiner.

Und letzte Möglichkeit-waren es WIRKLICH 0,47µ? oder 47nF? oder 4,7nF ? War ein rechteckiger Kondensator drin oder ein Runder?


es waren 0,47µF. Der alte war rechteckig und von der Abmessung her so wie der, der heute hochgegangen ist (die Größe ist auf der Platine eingezeichnet).
Das mit dem X klingt aber plausibel, weil da habe ich nun nicht drauf geachtet, weil das wohl einer aus meiner Bastelkiste war.
Von den 0,47ern habe ich auch nie so viele wie die kleineren Typen.
KLM-U
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 11. Jul 2010, 00:29
Hallo Duke44,

danke für die Blumen und für die Bemerkung, jetzt kann ich ruhig schlafen.

Gute Nacht.

audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 12. Jul 2010, 17:15

Duke44 schrieb:
Von daher würde ich lieber das Netzteil wechseln, bevor es mal nach der anderen Seite in Richtung Prozessor durchschlägt. Das wird dann richtig teuer.

^ What he said.

Wäre mal interessant, um was für ein Modell es genau geht. Ich vermute bald einen Billig-Chinaböller...
pelmazo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 12. Jul 2010, 20:28
Ultraschall hat recht: Ein Kondensator zwischen L und N muß ein X-Kondensator sein. Das ist sicherheitstechnisch nötig und soll gewährleisten daß das Bauelement im Fehlerfall kein Feuer fängt.

0,47 µF sind als Wert nicht außerhalb des üblichen Bereiches.

Kondensatoren zwischen L oder N und PE müssen vom Typ Y sein, der noch weitere Sicherheitsvorschriften erfüllen muß. Diese Typen müssen selbstheilend sein und dürfen auch im Fehlerfall nicht zu einem Kurzschluß führen.

X-Kondensatoren dürfen im Fehlerfall einen Kurzschluß verursachen, und es scheint als wäre genau das beim TE auch passiert.

Wer also einen Kondensator an diesen Stellen auswechselt muß dafür sorgen daß der Ersatz die Vorschriften einhält. Genau genommen sollte er da überhaupt nichts daran tun wenn er rechtlich auf der sicheren Seite sein will, es sei denn er ist ein Fachmann.

Wer einen X-Kondensator auswechselt gegen einen Typen, der die X-Vorschriften nicht erfüllt, der riskiert daß sein Gerät im Fehlerfall Feuer fängt. Für den dabei entstehenden Schaden wird der Bastler u.U. haften müssen. Ich würde empfehlen das bei Reparaturarbeiten zu bedenken.

Warum der Kondensator wiederholt versagt kann ich aus der Distanz nicht sagen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach hat es etwas mit Überspannung zu tun. Womöglich gibt es ein Gerät in der Nähe das beim Ein- oder Ausschalten saftige Überspannungsimpulse ins Netz einspeist, möglicherweise als Folge eines Defekts.
Franky666
Stammgast
#13 erstellt: 12. Jul 2010, 20:46
So, habe mich damit auseinander gesetzt und das scheint das wohl zu sein... Ich kannte bislang immer nur "VDE-Kondensatoren" und eben normale Kondensatoren. Danke für den Denkanstoß.
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