Tragbarer Batterie Verstärker. Chip oder Transistor?

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zapzappa
Stammgast
#1 erstellt: 21. Apr 2007, 14:52
Hallo Zusammen
Hier mal wieder was anderes, nicht ganz hifi, aber es geht um verstärken und guten klang. Da sollte ich hier richtig sein!
Ich möchte meiner Band einen kleinen Verstärker für Strassenmusik bauen. Verstärkt werden Akkustik Gitarre, Kontrabass und Gesang. Zur versorgung denke ich an eine oder zwei Autobaterien.
Jetzt stellt sich die frage welche konzepte geeignet sind. Ich würde sagen der wirkungsgrad des LS und der Verstärkerschaltung ist in einem solchen fall recht wichtig, immerhin soll der akku ja nicht gleich schlapp machen.

Mit dem LM3886 ist so ein verstärker ja schön schnell aufgebaut. Sind mit Transistoren bessere wirkungsgrade zu erreichen, bei vergleichbarer bzw angemessener klangqualität?

Besonders die tiefen frequenzen erfordern viel energie. Der wirkungsgrad von tieftönern ist ja sehr gering. Macht es sinn den bassbereich noch vor der endstufe abzusenken um strom zu sparen? Wenn ja, kann man eine aussage über frequenz und einsparung treffen, sprich wo könnte ein guter kompromiss zwischen klang und leistung liegen?

Ist es eigentlich günstiger einen verstärker an 4 Ohm zu betreiben, oder zwei verstärker mit jeweils 8 ohm?

Schönes wochenende!
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 21. Apr 2007, 21:32
Die perfekte Lösung hast Du hier, einen leistungsgradstarken D-Verstärker:
http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/tpa3120d2.pdf



Woher Du den IC bekommst, das mußt Du allerdings selber erforschen.


[Beitrag von Ultraschall am 21. Apr 2007, 21:32 bearbeitet]
KSTR
Inventar
#3 erstellt: 22. Apr 2007, 01:26
Hhm, ein SMD-IC mit 0.65mm lead pitch und thermal pad wird etwas schwierig zu verarbeiten, sag ich mal.

Äh, "tragbarer" Verstärker, mit zwei Autoakkus?

Also ich würde auf jeden Fall einen richtig guten Hochwirkungsgrad-Lautsprecher nehmen, irgendwas mit >=100dB/W/m, am besten gleich mehrere. Totaler Overkill-Vorschlag (leider auch preislich) : zwei Beyma Liberty-8, 12-Zöller (8 Ohm) mit 103dB/W/m in einem BR-Gehäuse + ein kleines Hochton-Horn. Als Endstufe tut's dann was normales in Class-A/B, wenn es sauber bis an die Versorgung aussteuern kann, wie z.B. richis "Leistungsvariable Mosfet-Endstufe"), und das ganze evtl. als Brückenschaltung. Der LM3886 kommt nur bis etwa 2.5V an die Versorgung ran, bei 4Ohm und +-13V, da wird etwas Leistung verschenkt. Der Wirkungsgrad eines (nicht zuviel ruhestromfressenden) Rail-to-Rail Class-A/B-Verstärkers ist nur bei kleiner Austeuerung schlecht, bei 63% aber schon 0.5 und bei 100% immerhin 0.8, mit sinusförmiger Aussteuerung.

Und natürlich einen Kompressor (mit einem THAT4301 z.B. sehr einfach zu bauen) und einen Dioden-Softclipper davor, um Headroom zu sparen. Am Tiefbass kann man auf jeden Fall sparen, also ein zum LS passender Hochpass erster oder zweiter Ordnung bringt auf jeden Fall was, ausserdem kann man damit gleich den LS im sinnvollen Mid-Bass-Bereich entzerren. Unter 70Hz oder sogar 100Hz braucht kein Mensch was, für solche Anwendungen. Druck und Präsenz kommt bei 315Hz und 3.15kHz (und bei letzteren knallt der Beyma, wie sein Vorbild JBL-E120, voll rein).

Nochmals, der Wirkungsgrad der LS macht den Kohl fett, und die Membranfläche -- oder du baust ein dickes Horn, ist auch tragbar, zumindest von Godzilla

Grüße, Klaus
zapzappa
Stammgast
#4 erstellt: 23. Apr 2007, 21:00
Hallo. Gute hinweise sind das. Erstmal erstaunlich wie klein so ein D-Verstärker gebaut werden kann... für mich tatsächlich zu klein. 16 Watt bei 1% klirr würden vermutlich schon reichen...


Tragbar ist relativ. Wenn man regelmässig mit kontrabass und verstärker in züge einsteigt, na ja...
Dachte halt +-12V sind auf jeden fall vernünftiger als 12V
Wir haben verschiedene Bühnenmonitorboxen, muss mal testen, aber ich glaube die sind alle recht wirkungsstark.
Kompressor ist ne sehr gute idee.

Habe hier noch was andered gefunden, find ich ganz interessant, aus dem buch "Schaltungen rund um die audiotechnik",elektor. TDA1562Q Kasse H endstufe 54 Watt mit 14,4V. Bei 1% klirr. 30W/4R mit 0,12% klirr.
Könnte gut geeignet sein.
Kasse H verwendet Elkos die geladen werden und wenn es nötig ist mit der Betriebsspannung in reihe geschaltet werden. Dabei ging es um hohe leistung bei geringer Versorgungsspannung. Ein angenehmer effekt ist auch der hohe wirkungsgrad eines solchen Verstärkers.
Der Ruhesrom bei der veorgestellten schaltung beträgt 135mA. Wie lange die batterie dann tatsächlich hält... mal sehen.
zapzappa
Stammgast
#5 erstellt: 26. Apr 2007, 21:08
Wisst ihr zufällig obs für diese Packungsform Fassungen gibt, die den einsatz beim "Heimlöter" erlauben?
http://www.analog.co...854556145CP_64_3.pdf
KSTR
Inventar
#6 erstellt: 27. Apr 2007, 00:20
Für einen AD1994, gell.

Wenn es überhaupt einen Testsockel für diese Bauform gibt, wird der bestimmt weit über 100EUR kosten, weil krasse Feinmechanik + Kleinstserie. Macht auch nicht viel Sinn. Besser ist es, sich den Chip auf einen SMD-Adaper löten zu lassen (bieten manche PCB-Hersteller als Service an), aber auch das wird nicht billig.

Ich wiederhole mich nochmal: Im laufenden Betrieb mit ordentlicher Aussteuerung ist der Gewinn an Wirkungsgrad von Class-D gegenüber Class-A/B nicht so extrem, lohnen tut sich das im Leerlauf und bei Kleinstpegel. Aber für zwei Autoakkus ist eine Leerlauflast von z.B. 300mA ein Klacks, bei z.B. 80Ah Kapazität: 80Ah/0.3A=266h=11Tage! Ein TDA7294 (der bis +-10V noch läuft), zieht maximal lausige 65mA im Leerlauf, an +-12V und mit 4Ohm Last liefert der auch schon gut 15-20W, 2 Stück davon in Brückenschaltung entsprechend mehr (das 4-fache an 4Ohm, das Doppelte an 8Ohm).

2x80Ah-Akkus haben knapp 2000Wh an Energie, nehmen wir mal 50W abzugebende Dauerleistung!() an die Endsstufe, gibt wieviel Stunden?
2000Wh/50W=40h

Nachbarn von mir haben einen Bollerwagen mit 2 Autoakkus, einem Uralt-ELA-Verstärker und 2 kleinen Schallzeilen, das ist laut genug und läuft auch mit einer Füllung tagelang, da hängt sogar noch ein Auto-Radio/Casette und ein CD-Player dran.

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 27. Apr 2007, 00:31 bearbeitet]
zapzappa
Stammgast
#7 erstellt: 27. Apr 2007, 12:42
Hallo Klaus
Das hört sich ja super an! Meine Bandkollegen freun sich schon auf die Sommertour! (wens interessiert: http://www.loro-loco.de ) Dein verdacht war natürlich richtig Wenns schonmal was geschenkt gibt...
Aber was du schon zuvor geschrieben hast ist natürlich wahr.
Bei dem Phillips ic gefällt mir das man tatsächlich mit einer 12v quelle auskommt.
Jetzt muss gebaut werden, dann mal sehen wie sich unsere Bühnenmonitore damit anfreunden. Sind allerdings auch nicht ganz leicht. Ideal und günstig wäre wohl eine konstruktion mit solch einem 10" Breitbänder je kanal.
4R, 96db/w/m
http://www.thomann.de/de/ciare_ch_250.htm
Die sollen in einer offenen Schallwand verwendet werden. Das spart gewicht...
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