Netzteil erweitern

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Maxalt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Jan 2007, 13:30
Hallo zusammen,
mit dem Bau von Netzteilen habe ich mich noch nicht großartig
beschäftigt, aber ich müsste dennoch dieses hier um die Spannungen -15 und +15 Volt erweitern.



Könntet ihr mir dabei helfen?

Wie viel müsste der Trafo min. leisten um vier EL34 heizen zu können?

Gruß
Alexander


[Beitrag von Maxalt am 21. Jan 2007, 13:30 bearbeitet]
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Jan 2007, 22:17
Hallo,

die EL 34 hat 6,3V Heizspannung bei 1,5A. Der Trafo müßte also 4 * 1,5A * 6,3V = ca. 36W haben.
Aus der gezeigten Schaltung kommen übrigens nur max. 34V raus, nicht 60.

Bei einem 12V- Trafo müßte man jedenfalls 2 Heizungen in Reihe schalten. Dann darf natürlich nichts galvanisch verbunden sein. So wird das nicht gehen. Nimm einen 6V- Trafo.

2 * 15V erhältst Du, indem Du 2 Brückengleichrichter nimmst.

Es kommt also darauf an, wie Du alles miteinander verschalten willst. Wozu sollen denn die 15V sein?

Gruß


[Beitrag von Mülleimer am 21. Jan 2007, 22:20 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Jan 2007, 16:16

Mülleimer schrieb:
Hallo,

die EL 34 hat 6,3V Heizspannung bei 1,5A. Der Trafo müßte also 4 * 1,5A * 6,3V = ca. 36W haben.
Aus der gezeigten Schaltung kommen übrigens nur max. 34V raus, nicht 60.

Bei einem 12V- Trafo müßte man jedenfalls 2 Heizungen in Reihe schalten. Dann darf natürlich nichts galvanisch verbunden sein. So wird das nicht gehen. Nimm einen 6V- Trafo.

2 * 15V erhältst Du, indem Du 2 Brückengleichrichter nimmst.

Es kommt also darauf an, wie Du alles miteinander verschalten willst. Wozu sollen denn die 15V sein?

Gruß


Bei der gezeichneten Schaltung handelt es sich um einen Spannungsverdoppler, folglich hast Du eine Ausgangsspannung von rund 66V.

Ob eine Erweiterung mit +/-15V ab diesem Trafo sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Man kann natürlich die Wechselspannung über einen Elko auskoppeln, weil ja jetzt schon durch die Verdopplerschaltung die Trafowicklung auf Plus-Niveau liegt. Es stellt sich aber die Frage, wie weit man die bestehenden 33V am Trafo, bezw. Elko-Mittelpunkt belasten darf und wie hoch der Strom bei den 15V sein soll.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Jan 2007, 19:25
upps, sind ja 2 * 12 V, hast Recht Richi44
Maxalt
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Jan 2007, 11:16
Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte, aber ich dachte, dass ich die E-Mail-Benachrichtigung anhätte, hatte ich aber nicht und so dachte ich, dass mir keiner geantwortet hätte.
Danke schonmal, dass ich mich registriert habt.

Die +/-15 Volt sollen für zwei Operationsverstärker sein (TLO74).
Insgesamt soll es eine sehr sehr einfache Röhrenendstufe werden. (Da die EL34 davon nicht sterben werden und ich die warhscheinlich sehr günstig bekommen werde, sehe ich das nicht als Verschwendung an; ich übe ja noch).

Bei Gelegenheit stelle ich den Schaltplan rein (ist aus dem Buch "Röhren-Projekte von 6 bis 60 V")

Gruß
Alexander


[Beitrag von Maxalt am 23. Jan 2007, 11:17 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Jan 2007, 13:05
Dann mach ich doch gleich mal Werbung dafür:
http://files.hifi-fo...k/Roehrentechnik.pdf
Es ist ja nicht unbedingt schade um die Röhren, aber schade für die Arbeit, die Du Dir machst.
Mit einer EL34 sind immerhin 11W Leistung im Einaktbetrieb möglich, bei Gegentakt (2 EL34) sind es immerhin bis 100W.
Bei einer Betriebsspannung von 60V sind aber nur 0,5W im Eintakt möglich, und das bei einem Klirr von rund 15%. Mit Gegentakt kann es bei 60V immerhin etwa 2W werden. Aber damit das klingt, sind dann schon Tricks nötig.
Nimm eine vernünftige Anodenspannung und schon kann was daraus werden.
Dann wird es natürlich nichts mit diesem Netzteil.

Und wenn es denn unbedingt sowas sein muss, würde ich das Zeug etwas gescheiter aufbauen. Den Trafo einseitig an Masse und eine echte Spannungsverdopplung. Dann kannst Du den Trafo nämlich gleichzeitig für die +/-15V (mit Stabi) verwenden.
Maxalt
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Jan 2007, 15:03
Also mit diesem Verstärker wollte ich auch schon etwas hören.
Mein erstes Projekt war der Kopfhörerverstärker mit der ECC81 und den kann man höchstens zum Anschauen benutzen (obwohl noch nicht mal das).

Den Schaltplan habe ich jetzt mal hochgeladen:


Ich überlege jetzt vielleicht stattdessen den Verstärkerteil aus einem SABA Freudenstadt 125 nachzubauen!?
Hier habe ich nämlich schon beide EL95 rumliegen (nicht mehr ganz top, aber ich würde auch noch bessere fürn Euro bekommen können) und ich weiß wie es dann ungefähr klingen würde (Freudenstadt steht bei mir hier Zuhause).

Nur was mich daran stören würde, wäre die höhere benötigte Spannung!

Ich habe mal den Verstärkerteil vom Freudenstadt 125 hochgeladen:


Würdet ihr mir dazu eher raten als zum 60V Verstärker?
Wie gesagt, wäre mein erstes richtiges Verstärkerprojekt!


[Beitrag von Maxalt am 23. Jan 2007, 15:05 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Jan 2007, 16:33
Es ist im Grunde ganz einfach:
Es gibt Batterieröhren aus früheren Kofferradios, die mit 90V Anodenspannung laufen und da sind Endstufen von etwa 0,2W möglich.
Normale Endröhren, also wie sie in Heimempfängern drin sind, laufen mit 200V bis 800V, darunter ist nix. Und vor allem wird nix.
Es gibt nicht mal Datenblätter der Röhren für diese Spannungen. Wenn man das Datenblatt der EL34 anschaut, gibt es zwar schon Kurven für den Strom in Abhängigkeit der Anodenspannung. Und wenn man mal diese Kurve hernimmt, so erkennt man, dass eigentlich Deine Schaltung etwa 7W bringen müsste, wenn die Schirmgitterspannung 250V wäre.
Und es gibt Kurven für verschiedene Schirmgitterspannungen, von 250V bis 450V. Also lässt sich aus diesen Kurven nicht ableiten, was die Röhre mit Anodenspannung und Schirmgitterspannung 6oV macht.
Und weil es diese Kurven nicht gibt, weil es eigentlich für die Röhre ein widernatürlicher Betrieb ist, gibt es keine genaue Möglichkeiten, die Schaltung zu berechnen.
Was man jetzt schon in etwa abschätzen kann ist der Anodenstrom und die Gittervorspannung. Der Anodenstrom liegt vermutlich bei etwa 45 mA maximal. Das ergibt in einer Gegentakt-B-Schaltung ein Delta I von 80ma/Röhre und durch die Trafo-Induktivität ein Delta U von 120V. Da müsste die Ausgangsleistung bei 2,4W liegen. Dies einfach, wenn die Röhren voll ausgenudelt werden. Der Ausgangstrafo müsste eine Primärimpedanz von Raa = 3k haben.

Die Gittervorspannung an der vorliegenden Schaltung wird bei rund 1,7V betragen, sodass die effektive Ansteuerspannung rund 1,25V beträgt. Damit ist aber nur eine Stromänderung von 10mA zu machen, was an den 3k Impedanz eine Anoden-Wechselspannung von 30V ergibt. Und aus 30V Spitzen-Spitzenspannung und 10mA Strom ist gerade mal eine Leistung von 37mW zu haben.

Wenn wir also diese Schaltung so bauen, wie sie gezeichnet ist, in Klasse A, und dabei die Röhre nicht quälen wollen (positives Steuergitter ist gefälligst zu vermeiden!!), kommen wir gerade auf das leise Quaken. Oder anders gesagt: Das gäbe einen durchschnittlichen Kopfhörerverstärker eines Billig-MP3-Players aber niemals eine Endstufe. Und dafür die Trafos und Elkos und so? Lohnt sich das??

Es führt kein Weg dran vorbei, dass mit derartigen Pfuschschaltungen niemand gedient ist und dass Röhren nunmal mit höheren Spannungen betrieben werden müssen.

Zum Freudenstadt ist zu sagen, dass Du mit Sicherheit kein Lautstärkepoti mit 2 Anzapfungen bekommst. Und die damaligen Geräte haben die Höhen- und Bassanhebung über diese Anzapfungen gelöst. Innerhalb der Schaltung gibt es nämlich nur noch "Absenker". Und auch der Ausgangstrafo geht da stark in die Rechnung ein. Es wird Dir daher nicht gelingen, diese Schaltung so nachzubauen, dass sie nach Freudenstadt klingt.

Ich sehe folgende Möglichkeiten: Wir suchen für Dich etwas raus, es gibt ja im Selbstbau dieses Forums einiges, was denkbar wäre. Ob das nun EL84 sind oder was auch immer. Und da lohnt sich dann auch die Investition, denn es werden schnell einige Euronen. Aber das aus diesem Buch (bin beinahe versucht es als Schwarte zu bezeichnen) ist nicht mal den Lötzinn wert.
Maxalt
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Jan 2007, 17:53
Ich hatte mir sowas schon gedacht (mit den 60V).

Den Lautstärke-Poti hatte ich ganz übersehen!

Naja, kann man wohl nichts machen!

Also die Schaltung sollte nicht zu kompliziert sein (nicht wie fast jede in Jogis-Röhrenbude)!
Die vom Freudenstadt wäre nach meiner Einschätzung vom Schwierigkeitsgrad ok.
Die Spannung sollte auch 300V nicht überschreiten (man ist ja noch vorsichtig).
Des Weiteren sollte es ein Vollverstärker werden, auch mit Klangregelung (passiv reicht wohl, außer wenn eine Aktive nicht zu schwer wird), denn eine Endstufe an sich kann ich nicht gebrauchen, da ich keine einzelne Vorstufe habe.
Der Eingang soll ein ganz normaler für Cd/Tuner erstmal bleiben.
Die Röhren sollten auch keine Exoten sein, denn für z.B. für die EL95 habe ich eine sehr erschöpfliche Quelle um die Ecke, wo ich solche für ein paar Euro bekommen könnte.

Gruß
Alexander
(suche natürlich auch)
Maxalt
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Jan 2007, 18:44
Wäre das hier möglich?
Liegen da irgendwo Probleme?
Kann man den schon einschätzen?



Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 24. Jan 2007, 08:33
Das wäre eine Möglichkeit, obwohl wieder der Lautstärkeregler das Problem ist. Sowas bekommt man heute nicht mehr. Aber lass mir etwas Zeit, dann such ich Dir was raus.
Bis demnächst.
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 24. Jan 2007, 10:21

So könnte so ein Ding ganz prinzipiell mal aussehen. Die Endstufe habe ich einmal grün mit 4 EL95 pro Kanal gezeichnet. Damit kommst Du auf rund 12W, oder blau einfach eine Eintaktstufe (das kann alles sein).
Kurz zur Erklärung:
Das Problem bei einem Röhrengerät ist die relativ hochohmige Schaltung. Das allein wäre nicht schlimm, aber man bekommt heute keine Potis mehr mit Werten von 1M und höher. Üblich ist so bis 100k. Und wenn man einen Klangregler mit solchen Potis aufbaut, muss man jeweils Impedanzwandler einsetzen, also Kathodenfolger. Das habe ich hier berücksichtigt.
Daher kommt nach der Lautstärke erst mal ein Impedanzwandler, der das Klangregelnetzwerk anspeist. Dieses hat eine Impedanz von etwa 10k, was mit einer ECC81 oder EC92 zu machen ist. Die eigentliche Klangregel-Verstärkerröhre arbeitet auf den Kathodenfolger, der seinerseits das Signal an den Klangregler zurück gibt, andererseits die Endstufe ansteuert, zusammen mit dem Balanceregler. Auch das ist mit der ECC81 zu machen.
In der eigentlichen Endstufe haben wir den Verstärker zur Ansteuerung der Endröhre(n) und bei Bedarf die Phasenumkehrstufe.

Natürlich muss man nun die einzelnen Stufen noch mit "Leben" versehen, aber es wäre einfach mal ein Anfang, wie wir planen können.
Wir können also mit einer EL95 eintakt anfangen und bekommen so 3W. Oder wir verwenden eine EL84 mit knapp 6W, oder eine EL34 mit rund 11W.
Oder Gegentakt mit zwei EL95 mit 6W, 4 Stück mit rund 12W, 2 EL84 ergeben 15W und 4 dementsprechend 30W.
Oder 6L6 oder 2A3 oder weiss der Geier was, da sind wir ja noch völlig offen.
Maxalt
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Jan 2007, 17:54
Erstmal danke, dass du dir so viel Mühe gibts!!!

Also bei den Ednröhren fühle ich mich eher zu den EL95 hingezogen, denn von denen besitze ich bereits zwei und noch einmal zwei wären für ca. 2€ drin (Hifi-Laden im Dorf, welcher von einem Rentner noch etwas betrieben wird; repariert vor allem Röhrenradios, kann dies auf Grund seines hohen Alters leider nicht mehr machen; man könnte dann bestimmt auch mal ein Oszi arrangieren; EL84 wird er aber wohl kaum haben).
Die könnte ich dann immer noch gegen Neue/Bessere ersetzen (für EL84 oder EL34 müsste ich erstmal für viel Geld bestellen).
Was mir auch wichtig ist, dass keine Exotischen Bauteile verwendet werden (Conrad, Reichelt oder BTB-Elektronik muss reichen).
Nachdem was ich alles über Eintakt und Gegentakt gelesen habe, tendiere ich eher zu Gegentakt (wenn schon, denn schon), denn wenn es ein Röhrenverstärker werden soll, dann soll es auch einer werden. Nur die Spannung sollte nicht zu hoch liegen (mag Spannungen über 300V nicht; ich weiß auch nicht was ich gegen 300V+ habe, aber doch irgendwie erhöhten Respekt).

Was ich auch noch sage muss ist, dass ich den Verstärker jetzt nicht von heute auf morgen aufgebaut bekomme, wenn wir uns geeinigt haben. Das kann bei mir schonmal etwas länger dauern, da ich nicht täglich dran arbeiten kann, sehr viel vorraus plane und nicht drauflos arbeite und ich bei solchen Sachen immer extrem vorsichtig mit den Spannungen arbeite (vielleicht zu vorsichtig, aber mir ists lieber). Des Weiteren bin gerade am Anfang von "Theorie und Praxis des Röhrenverstärkers".

Ich habe nichts gegen gute/qualitativ hochwertige Bauteile (Conrad lässt grüßen), aber einen Übertrager für 100€ kaufe ich nicht (man kann ihn ja später vielleicht immer noch ersetzen).

Ich werde noch ein paar Ideen sammeln und im Buch weiter fortschreiten, aber soweit wie ich deine Schaltung beurteilen kann, würde ich sagen, dass sie eine gute Ausgangsbasis bildet!

Gruß
Alexander


[Beitrag von Maxalt am 24. Jan 2007, 17:54 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Jan 2007, 07:59
Dann werd ich mal ganz gemütlich den Gegentakter EL95 ausbuddeln. Ob man dann jeweils 4 Röhren verwendet oder nur 2, spielt erst mal keine Rolle. Und ich bin auch der Ansicht, dass man ein Gerät durchaus mit normalen Bauteilen aufbauen kann, da brauchts nicht überall Exoten.
Es stellt sich einfach die Frage, ob das Ding, das Du baust, einfach mal ein Versuchsballon sein soll, oder ob es ein Ding werden soll, das Du für längere Zeit betreiben möchtest. Ich frage das, weil gerade beim Ausgangstrafo ein Billigding (das ja auch nicht billig zu beschaffen ist) nach dem "Erfolgserlebnis" weggeschmissen gehört und dass dann auf dem Chassis plötzlich der Platz für einen richtigen Trafo nicht reicht und alle Löcher am falschen Ort sind, dass Du also dann praktisch die ganze Geschichte entsorgst.
Ich würde meinen, dass wir schon etwas bauen sollten, das Hand und Fuss hat und auch wirklich Spass macht.
Maxalt
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Jan 2007, 12:05

richi44 schrieb:
Es stellt sich einfach die Frage, ob das Ding, das Du baust, einfach mal ein Versuchsballon sein soll, oder ob es ein Ding werden soll, das Du für längere Zeit betreiben möchtest. Ich frage das, weil gerade beim Ausgangstrafo ein Billigding (das ja auch nicht billig zu beschaffen ist) nach dem "Erfolgserlebnis" weggeschmissen gehört und dass dann auf dem Chassis plötzlich der Platz für einen richtigen Trafo nicht reicht und alle Löcher am falschen Ort sind, dass Du also dann praktisch die ganze Geschichte entsorgst.
Ich würde meinen, dass wir schon etwas bauen sollten, das Hand und Fuss hat und auch wirklich Spass macht.


Also das hängt jetzt erstmal vom finanziellen Aspekt ab.
Ich bin aber auch der Meinung, dass, wenn man was baut, es auch vernünftig werden soll. Ich wollte mir den RV auch schon "als abgeschlossenes Projekt" ins Zimmer stellen und ich habe keine Lust auf einen provisorisch aufgebauten Verstärker im einfachen Holzkarton.

Jetzt kommt die Frage nach den Kosten:
Mit wie viel muss ich rechnen, wenn wir den Obigen (Deinen) mit 2 EL95 pro Kanal (4 EL95 pro Kanal) fertig geplant haben und ich die Bauteile besorgen muss [ohne Röhren (wenn es die "Normalen" bleiben, welche man auch in deutschen Röhrenradios aus der Nachkriegszeit finden kann); ohne Gehäuse (ist ja sehr individuell); aber mit einem vernünftige AU und mit Netzteil]?
Die Röhren aus der Vor-/Kang-Stufe müssen ja nicht unbedingt einzelne Trioden bleiben, sondern man kann doch auch eine Röhre mit zwei Systemen nehmen oder sind die wirklich spürbar schlechter (eine ECC81 anstatt zwei EC92)

Es wird wohl nicht am Preis scheitern, aber wenn der RV mit vier EL95 pro Kanal zum Beispiel deutlich teurer werden würden, als mit 2, dann kann man eben nur 2 pro Kanal nehmen!

Ändert sich eigentlich auch der Klang mit zwei zusätzlichen Röhren pro Kanal oder nur die Ausgangsleitung?

Gruß Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 25. Jan 2007, 14:21
Wie gesagt werde ich mich mal daran machen, dass wir "Fleisch am Knochen" bekommen. Dann kann man mal eine Materialliste zusammenstellen und auf die Suche nach passenden Material gehen.
Ich kann im Moment noch nicht sagen, wie gross die Presidifferenz mit 2 oder 4 Endröhren pro Kanal wird, das hängt hauptsächlich vom Ausgangstrafo ab.
Und die klangliche Auswirkung kann ich auch erst beurteilen, wenn ich die Trafos für 2 und für 4 Röhren gefunden habe. Vermutlich ist die Differenz nicht gross, es wird sich hauptsächlich in der Leistung und damit geringfügig in der möglichen Lautstärke auswirken. Allerdings kann eine höhere mögliche Leistung im normalen Betrieb, also unter dem "Vollgaspunkt" einen kleineren Klirr generieren, was zu einem saubereren Klang führt.

Aber ich muss Dich im Moment noch um etwas Geduld bitten...
Maxalt
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 25. Jan 2007, 16:40
Ich bin auch der letzte der ungeduldig wird, da ich es allein schon beeindruckend finde, dass sich jemand wie du so viel Mühe macht und seine Zeit wegen eines recht neuen Mitglieds wie mich opfert!
Im nächsten Monat habe ich auch noch nicht so richtig die Zeit um mich in das RV-Buch reinzuknien, aber ich versuche täglich darin weiterzukommen und werde mir auch deine 76 Seiten vornehmen ;)!

Gruß
Alexander


[Beitrag von Maxalt am 25. Jan 2007, 16:44 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 28. Jan 2007, 09:22
So, hier ist mal das Schaltbild. Erklärungen und Stückliste und so folgen später.
Maxalt
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 28. Jan 2007, 10:39
Das ging aber schnell, hätte ich nicht gedacht!

Nur leider bekomme ich das Schlatbild nicht groß genug, um es mir anzusehen (ich habe schon alles möglich ausprobiert).
Vielleicht könntest du das nochmal etwas größer hochladen.

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 28. Jan 2007, 11:55

Die Grössenbegrenzung war noch eingeschaltet, tschuldigung
richi44
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 29. Jan 2007, 16:04
Jetzt mal eine Schaltungsbeschreibung, sofern das überhaupt nötig ist
Vor dem Lautstärkeregler könnte man einen Eingangsumschalter hin bauen. Da dies aber jedem selber überlassen bleiben soll, habe ich ihn nicht eingezeichnet.
Als Potmeter werden generell Typen mit maximal 100k gewählt, weil man höhere Werte, wie sie in Röhrenschaltungen üblich wären, heute nur noch selten bekommt. Dies hat aber seine Konsequenzen, so ist das Klangregel-Netzwerk recht niederohmig. Daher ist Röhre 1a und +b als Kathodenfolger, also als Impedanzwandler geschaltet.

An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, dass eine Loudness (physiologische Lautstärkeregulierung) heute kaum mehr möglich ist, weil es selten Lautstärkeregler mit Anzapfung gibt. Wenn man trotzdem sowas möchte, müsste man auf den Trick ausweichen, den Yamaha vor etlichen Jahren anwendete.
Ein Yamaha-Verstärker hatte damals 2 Lautstärkeregler, einen für den Pegel, also die Maximallautstärke (dieser wurde bedient, wenn zwischen einem leisen Gerät wie Tuner und einem lauten wie CDP umgeschaltet wurde) und einen für die eigentliche Lautstärke. Dieser Lautstärkeregler beeinflusste hauptsächlich die Mitten und leicht auch die Höhen. Damit wurde beim Reduzieren der Lautstärke ein Ausgleich der Ohrkurve versucht.
Sowas könnte vor dem eigentlichen Lautstärkeregler dieser Schaltung noch "hingezaubert" werden.



Beim Klangregelnetzwerk ist zu erwähnen, dass das Verhältnis von 100k (Pot) zu 18k (Längswid.) eine maximale Anhebung / Dämpfung von rund 15dB erlaubt. Würden die 18k auf 10k reduziert und die Kondensatoren angepasst, könnte eine Anhebung / Dämpfung von 20dB realisiert werden. Damit würde aber die Impedanz deutlich reduziert, was das Klirrverhalten negativ beeinflusst.

Die Balanceschaltung mit einem linearen 100k Potmeter führt zu einer Grunddämpfung von rund 7,5dB. Je nach Reglerstellung verändert sich diese auf unendlich oder auf 4,5dB. Das bedeutet, dass der gehörte Regelbereich (bezogen auf die 7,5dB Grunddämpfung) von +3dB bis -unendlich reicht und 0dB bei Regler-Mittelstellung eintritt. Diese Verteilung garantiert eine konstante Raumlautstärke unabhängig von der Reglerstellung.
Zu erwähnen ist, dass man prinzipiell einen einfachen Regler (nicht Stereo) verwenden könnte. Nur kommt es dann innerhalb des Reglers zu einem erhöhten Übersprechen. Es ist darum zu empfehlen, auch hier einen Stereo-Regler einzusetzen.

Die anschliessende Stufe liefert die für die Ansteuerung der Endröhren nötige Verstärkung.

Die Röhre 3 bildet die Phasenumkehrstufe, wobei an den Anoden das selbe Signal, aber invertiert, anliegt. Mit den beiden 330k Widerständen wird eine künstliche Differenz gebildet. Wäre dieses Signal nicht Null, würde es die zweite, nicht aktiv angesteuret Röhre versorgen und so eine allfällige, restliche Pegeldifferenz ausgleichen. Zusätzlich hat auch diese Stufe eine gewisse Verstärkung, die es erlaubt, die ganze Endstufe auf die Kathode von Röhre 2b gegenzukopplen.

Als Endröhren sind 4 EL95 eingesetzt, die jeweils mit 33 Ohm einzeln noch gegengekoppelt sind. Diese relativ schwache Stromgegenkopplung dient dazu, Datenstreuungen der einzelnen Röhren auszugleichen.

Die RC-Glieder innerhalb der Schaltung ergeben einen Pegelabfall von unter 1dB bei 20Hz und 20kHz.

Im Netzteil wird eine Wechselspannung von 215V verwendet, welche eine Gleichspannung von rund 300V zur Folge hat. Da die Röhren nur mit 250V betrieben werden, wird für jeden Verstärker eine eigene Siebung mit beginnend 300 Ohm und 470 Mikrofarad gebildet. Damit ist die Endstufenspanung auf rund 60mV Restbrumm gesiebt. Es wäre auch möglich, eine tiefere Anfangsspannung zu wählen und eine Drossel einzusetzen. Dies hat aber keine praktischen Vorteile, weil sich die Betriebsspannung jetzt um maximal 13,5% verändert, sofern beide Endstufen gleichzeitig ausgesteuert werden, bei einer Drossel wäre diese Differenz etwa 4%.

Die weiteren Siebglieder von 890 Ohm und 1,8k mit jeweils 100 Mikrofarad führen zu einer praktisch brummfreien Stromversorgung.

Die Heizung der Endröhren sowie der ECC83 liegen an einer gemeinsamen Heizwicklung, welche über 2 mal 100 Ohm gegen Masse symmetriert ist.
Die ECC81 (Röhren 1 und 3) besitzen eine eigene Heizwicklung, welche ebenfalls mit 2 mal 100 Ohm symmetriert ist, die aber auf eine Spannung von etwa 25V hochgelegt ist. Damit entspricht die Kathodenspannung etwa der Heizungs-Vorspannung.
Maxalt
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 30. Jan 2007, 14:54
Danke für die Schaltungsbeschreibung!

Ich habe nochmal zwei allgemeine Fragen:

(1)Kann man einen Lautsprecherumschalter (2x2) bauen,
welcher auf einem "Kanal" die Lautsprecher liegen hat und auf dem anderen einen Widerstand,
sodass man während des Betriebs die LS ausschalten kann?
Oder geht das nicht, weil der Verstärker beim Umschalten
ganz kurz ohne Last läuft?

Und müssen wirklich alle Bauteile welche auf Masse liegen
an wirklich nur einen zentralen Massepunkt?
Da muss man dann ja schon aufpassen, dass es kein Kabelwirrwarr wird (das meintest du vielleicht auch bereits).

Gruß
Alexander
Maxalt
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 30. Jan 2007, 16:13
Erster Schritt getan:
Ich habe eben gerade alle Röhren bei meinem Fernsehmeister bekommen. Dazu auch noch alle Fassungen für die EL95 aus Keramik;
zwar sind es insgesamt zwei verschiedene Arten, aber wenn die Röhre steckt, sieht man es nicht.
Die Röhren sind gebraucht, aber viele sehen von außen aus wie neu und sind natürlich aus deutscher Produktion (Valvo, Siemens, Telefunken).
Auf ihre Funktion hin sind sie getestet und wenn eine etwas aus der Reihe springt ist es auch nicht schlimm,
dann wird sie einfach gegen eine andere ersetzt (2 El95 und eine ECC81 hätte ich auch noch).

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 30. Jan 2007, 16:36

Maxalt schrieb:
Danke für die Schaltungsbeschreibung!

Ich habe nochmal zwei allgemeine Fragen:

(1)Kann man einen Lautsprecherumschalter (2x2) bauen,
welcher auf einem "Kanal" die Lautsprecher liegen hat und auf dem anderen einen Widerstand,
sodass man während des Betriebs die LS ausschalten kann?
Oder geht das nicht, weil der Verstärker beim Umschalten
ganz kurz ohne Last läuft?


Das kann man, und ausserdem gibt es "kurzschliessende" Schalter, bei welchen während des Schaltens sowohl der Widerstand wie auch der Lautsprecher kurzzeitig angeschlossen ist. Da entsteht das Leerlaufproblem nicht. Und abgesehen davon ist es bei gegengekoppelten Verstärkern nicht so kritisch, weil ja die Spannung am Ausgangstrafo nicht beliebig hoch wird.

Und müssen wirklich alle Bauteile welche auf Masse liegen
an wirklich nur einen zentralen Massepunkt?
Da muss man dann ja schon aufpassen, dass es kein Kabelwirrwarr wird (das meintest du vielleicht auch bereits).


Mit Sicherheit nicht, das wäre ja ein Tohuwabohu.
Normalerweise führt man die letzte Elko-Masse ans Chassis und nimmt diesen Punkt als Masse für die Eingangsbuchsen (man kann dann die Buchsen direkt aufs Chassis schrauben) und für den Verstärker-Eingang, sprich Masse des 3,9k Kathodenfolger, 1M und Kathodenwiderstand der Röhre 2a Von diesem Punkt aus kann man eine kräftige Masseschiene weiterziehen. Wenn nämlich auf dieser Masseschiene ein Brumm entsteht, so verläuft sie ja parallel zum eigentlichen Signalfluss und somit bildet sich der gleiche Brumm auch identisch auf der Signalleitung. Hörbar sind diese Störungen nur, wenn sie als Differenz anliegen, also Brumm auf Signalleitung ODER Masse. Aber wie gesagt, um dieses ganze Kapitel werden wir uns dann gesondert kümmern. Ich werde dazu noch ein paar Beispiele raus suchen oder halt selbst zeichnen.


Gruß
Alexander


Gruss
Richi
Maxalt
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 30. Jan 2007, 17:18
Gut, mit dem LS-Umschalter bin ich ja dann beruhigt!

Ganz kurz nochmal zur Masse (das machen wir später dann noch konkreter und ich liefere dann Bilder vom Gehäuse damit man es ganz genau machen kann):

Es wird also eine "Masseschiene" von der Klangregelstufe bis zum letzten 470µF 16V Elko gezogen und da werden dann zwischendurch alle nötigen Bauteile, welche an Masse müssen, angeschlossen?!
Wo wird die Masse vom Netzteil auf die Schiene gelegt?
richi44
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 31. Jan 2007, 08:57
Hier eine Möglichkeit, wie ich den Aufbau sehe.

Die Bauteile werden zwischen den Lötfahnen der Lötleisten platziert und die Verbindungen zu den Röhren möglichst kurz mit Drähten hergestellt. Die Zuleitung zum Netzschalter kann man zwischen Röhre 3 und EL95 unter der Masseschiene und dem Netzteilprint verlegen.
Das ist einfach mal ein Vorschlag, es muss ja nicht genau so realisiert werden. Wenn Du eine Skizze des Chassis hast, kann man das mal anschauen und sehen, wie es zu lösen ist.
Die ganze Geschichte ist auch nicht im geringsten massstäblich, also wirklich nur eine Idee.
Maxalt
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 31. Jan 2007, 14:55
Das sieht ja auch schonmal ganz gut aus!

Ich habe mir gestern Abend im Buch "Theorie und Praxis des Röhrenverstärkers" von Peter Dieleman
das Kapitel über den konkreten Bau durchgelesen und da wurde gesagt, dass die Vorstufe in der Nähe
der Eingangsbuchsen liegen soll, aber ich möchte keine Cinch-Buchsen auf der Frontplatte haben!

Oder habe ich das falsch verstanden?

Da stand auch, dass die Masseleitung nur an einem Pukt das Gehäuse berühren sollte und zwar bei den Eingangsbuchsen!
Stimmt das?

Und was macht man, wenn man z.B. ein Aluminium-Gehäuse benutzt? Braucht man dann ein Sub-Gehäuse aus Metall?

(Deine 76 Seiten lesen sich übrings sehr gut!!! Ich werde danach zwar noch keinen VS selber konstruieren können,
da ich sie unter anderen Aspekten lese, aber man versteht dadurch die Schaltungen auf dem Schaltplan deutlich besser!
Ein großes Lob von mir!)

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 31. Jan 2007, 16:26

Und was macht man, wenn man z.B. ein Aluminium-Gehäuse benutzt? Braucht man dann ein Sub-Gehäuse aus Metall?

Gut, Aluminium ist ja Metall.
Vermutlich meinst Du es so, dass man am Aluminium nichts anlöten kann (jedenfalls nicht als Laie).
In meinem Vorschlag würde ich die Buchsen irgendwo im Bereich der Ausgangstrafos ansiedeln.Wenn Du die Trafos auf das Chassis aufbaust, ist eine kapazitive Kopplung zu den Buchsen nicht möglich, das verhindert das Chassis. Wenn Du allerdings einen Ausschnitt machst und den Trafo halb versenkst, musst Du ihn wieder mit einem Blech (Alu, es geht nicht ums Magnetfeld!) abschirmen.
Jetzt kannst Du die Buchsen isoliert montieren und die Kabelabschirmung als Massezuleitung verwenden.

Ob die Buchsen am gleichen Ort geerdet sind wie das Gehäuse (ob also die Masse über die Buchsen ans Gehäuse kommt) ist egal. Wenn man das Gehäuse bei den Elkos (bei letzten Elko der Kette) an Masse legt, die Buchsen aber isoliert montiert, kommt es zu keiner Brummschlaufe.

Weiter ist zu beachten, dass es Vorstufen gibt (Mikrofon, Plattenspieler), die keine Regler oder Schalter haben. Solche Stufen können direkt bei den Buchsen untergebracht werden. Wenn wir aber keine mechanischen Handstände vollführen wollen, müssen wir den Eingangsumschalter und die Regler an der Frontplatte haben. Und diese Elemente sind die Masse-Bezugspunkte (bezw. die Kathode der ersten Stufe). Somit ergibt sich zwangsläufig der Widerspruch aus Buchsen-Masse und Reglerposition.

Aber das alles werden wir Schritt für Schritt anschauen, wenn Du mal einen Vorschlag gezeichnet hast, wie Du das Ding gerne haben möchtest.
Und noch so ganz am Rande: Bei alten Verstärkern wie auch bei Röhrenfernsehern findet man "wilde" Erderei. So sind beim TV meist Metallrahmen vorhanden, auf welche die Printplatte(n) geschraubt oder gelötet sind. Da ist der ganze Rahmen Masse. Und auf dem Print selbst sind dann unterschiedliche Massepunkte vorhanden, welche eine mehr oder weniger direkte Verbindung zu dem Rahmen oder Chassis haben. Und wenn man mit Hochfrequenz arbeitet, ist die Stern-Massung eh nicht mehr möglich. Da mhilft nur noch die Flächenmasse, also kreuz und quer.
Maxalt
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 31. Jan 2007, 19:04
Enschuldigung, das mit dem Metall war mir einfach so rausgerutscht; ich meinte Blech/Stahl!

Lohnt es sich (bzw. ist es in dieser Klasse sinvoll), mittels eines Relais die Anodenspannung erst 30 Sek nach Anlegen der Heizspannung anzulegen?
In dem oben beschriebenen Buch ist dazu eine Schaltung drin!
(Ich kann sie ja mal hochladen)

Gruß
Alexander
Maxalt
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 31. Jan 2007, 19:10
richi44
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 01. Feb 2007, 08:08
Prinzipiell ist es natürlich richtig, die Anodenspannung verspätet einzuschalten, da ja eine Röhre in der Aufheizphase eine kurze Zeit in der Sättigung betrieben wird, was ihr prinzipiell nicht bekommt. Nur ist der Vorteil wirklich gering. Man kann daher nicht sagen, ob die Lebensdauer der Röhre nennenswert verlängert wird.
Dass diese Schaltung mit IC und Transistoren funktioniert, würde mich persönlich etwas stören, das gehört doch nicht in ein Röhrengerät .

Ausserdem brauchst Du dafür 12V, wir müssten also am Netztrafo noch eine entsprechende Spannung zur Verfügung haben und diese gleichrichten. Der Aufwand wäre schon erheblich.

Man könnte natürlich auch einen zweistufigen Netzschalter bauen und die Anodenspannung von hand verzögert einschalten.
Nur darf man dann nicht vergessen, diese auch wirklich einzuschalten, weil ein länger dauernder Betrieb mit Heizung, aber ohne Anodenspannung der Röhre ebenfalls nicht bekommt.
Maxalt
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 04. Feb 2007, 11:54

richi44 schrieb:
Wenn Du die Trafos auf das Chassis aufbaust, ist eine kapazitive Kopplung zu den Buchsen nicht möglich, das verhindert das Chassis. Wenn Du allerdings einen Ausschnitt machst und den Trafo halb versenkst, musst Du ihn wieder mit einem Blech (Alu, es geht nicht ums Magnetfeld!) abschirmen.
Jetzt kannst Du die Buchsen isoliert montieren und die Kabelabschirmung als Massezuleitung verwenden.


Von der Seite aus betrachtet sieht ein Übertrager ja ungefähr so aus:


Wenn man den jetzt so aufbaut, dass die Anzapfungen unter der Oberfläche sind, ist das dann schon "versenkt"?


Und wie macht man das mit den Lötleisten?
Die Lötleisten sitzen auf dem Bodenblech und die Röhrenfassungen werden von oben auf die Deckplatte gesetzt!
Wie kann das funktionieren, also wie soll man die Röhrenfassungen irgendwie mit dem Rest verbinden?

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 05. Feb 2007, 08:43
Das ist versenkter Einbau des Trafos, folglich müsste da mit genügendem Sicherheitsabstand (plus eine Isolierschicht) ein Abschirmblech hin, das elektrisch mit dem Chassis, also Masse verbunden ist
Und die Montage der Röhrensockel und Lötleisten (inkl. Masseschiene) sieht so aus:
Maxalt
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 05. Feb 2007, 17:26
Entschuldigung, dass ich jetzt zum dritten Mal frage:

Wenn ich den AÜ so wie ich es gezeichnet habe versenke, was muss ich dann wo zu wem isolieren?
Auf dem Chassis das Chassis zum Kern?
Unter dem Chassis eine extra "Abteilung" für die AÜs bilden (so eine Art Wand, welche über die Breite im rechten Winkel zur Deckplatte verläuft)?

Ich habe schon mehrere Sachen dazu durchgelesen (acuh deine mehrmals) und mir einige Verstärker auf Jogis Seite angeschaut, dennoch bleibt mir die Grundfrage leider noch unbeantwortet.

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 06. Feb 2007, 08:01
Die Abschirmung und Isolation müsste wie folgt aussehen:

Das schwarze ist eine Alu-Platte, die über die Bolzen Verbindung zum Chassis hat und die auf der Trafoseite eine etwa 1mm starke Isolierschicht trägt, damit es keine Kurzschlüsse geben kann, wenn man auf die Aluplatte drückt.
Das ganze gilt aber NICHT für den Ausgangstrafo, sondern für den NETZTRAFO.
Erstens haben wir beim Netztrafo eine Brumm-Wechselspannung, die ja nichts mit dem Ton zutun hat, was beim Ausgangstrafo nicht der Fall ist und zweitens ist zumindest der Berührungsschutz Vorschrift.
Bei den Ausgangstrafos können wir auf sowas verzichten, weil wir ja überall in der Schaltung Anodenspannung haben und daher ein Hineinfassen generell nicht wohl bekommt.
richi44
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 06. Feb 2007, 14:07
Hab da grad noch eben ein Bild einer Verdrahtung gefunden. Etwa so könnte auch Dein Ding mal werden...
Maxalt
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 06. Feb 2007, 14:53
Gut, dann bin ich ja mal wieder beruhigt!
Den Netztrafo würde ich dann mit mit zwei Winkeln
oben auf dem Chassis montieren und die AÜ halb versenken.

Bevor ich die Sachen bei Conrad bestellen werde, werde ich
dir nochmal die Drehschalter für die Quellen-Wahl und die LS-An/Aus-Schaltung zeigen, welche ich ausgewählt habe und fragen, ob die richtig seien!

Bis dahin

Gruß
Alexander
Maxalt
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 06. Feb 2007, 16:03
Wären diese Schalter richtig?
LS - Umschalter 4x2 Nr. 705756 – 62 4.17€
3 Eingängeschalter 4x3 Nr. 705748 – 62 4.17€

Der LS-Schalter ist wahrscheinlich unterbrechend, hättest du noch ein Modell? Bei Conrad bin ich jetzt nicht weiter fündig geworden.

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 06. Feb 2007, 16:36
Beim Lautsprecherschalter reicht die Belastbarkeit nicht aus. Rechnen wir mal so überschlagsmässig mit 16W, die der Verstärker bringt, so sind das an 4 Ohm 8V oder 2A effektiv. Das bedeutet, dass der Schalter einen Spitzentrom von 2,83A aushalten muss und nicht nur 130mA.
In dieser Leitungsklasse hat Conrad nur gerade etwas in der Art:
706371-62

Oder dann einen Druckschalter im Stile von
701054-62 oder etwas wie 700983-62

Wenn es ein Drehschalter sein soll, müsste man halt bei einem anderen Anbieter suchen.

Als Eingangsumschalter ist der angegebene Typ verwendbar, sofern das Übersprechen nicht zu gross ist. Das kann man leider nicht voraussagen.
Maxalt
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 06. Feb 2007, 18:46
Als Kippschalter müsste das doch eher ein Ein/Ein Schalter sein, oder?
Nehmen würde ich dann den: 701023 - 62

Wäre der als Netzschalter geeignet: 701605 – 62 ?

Sorry, dass ich so viel Frage, aber ich möchte nichts Falsches bestellen!

Gruß
Alexander
richi44
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 07. Feb 2007, 08:02
Diese Schalter wären eine Möglichkeit, wobei:
Ich würde zweimal den Lautsprecherschalter wählen, der geht ja auch fürs Netz. Dann hast Du nicht Kippschalter und Drehknöpfe und Taste, sondern ein einigermassen einheitliches Bild mit Kippschalter, 5 Drehknöpfen und nochmals Kippschalter.
Maxalt
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 07. Feb 2007, 17:05
Dann hätten wir vom Material wohl fast alles!

Nur noch kurz zu den Kabeln (ich habe nämlich irgendwo gelesen, dass die Leitung für die Heizung 1mm Durchschnitt haben sollte).
Leider steige ich durch die Angaben bei Conrad nicht durch:
605824 - 62
Hat das Kabel hier nun 0,1mm oder 1,3 mm Durchschnitt?
Könnte man das hier für die komplette Verkabelung benutzen?
Leider gibt es in meiner Gegend weit und breit keinen
Elektronikmarkt und wenn etwas fehlt, muss ich es wieder bestellen (Versandgebühren).
Deswegen nerve ich dich mit den vielen primitiven "Kauf"-Fragen.

Und zum Schluss nochwas:
Macht es Sinn einfach nach dem Eingangswahlschalter einen Tape-Out Anschluss einzufügen?
Denn ich wollte einen Eingang als DIN-Buchse ausführen und weil dann 2 Kontakte der Buchse noch frei wären, könnte man ja das Eingangssignal einfach nochmal dranlegen.
Auf den ESP-Projects Pages wurde das bei einem VV auch gemacht.

Gruß
Alexander
Maxalt
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 08. Feb 2007, 17:19
Achja zudem noch:
Welche Lötleisten wäre am praktischsten?
richi44
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 09. Feb 2007, 07:28

Maxalt schrieb:
Achja zudem noch:
Welche Lötleisten wäre am praktischsten?

532487 - 62
Maxalt
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 10. Feb 2007, 14:02
Der Schalter für die Lautsprecher ist ja unterbrechend.
Aber nach deinem Beitrag 24 nehmen die AÜ keinen Schaden dabei!? (So oft werden die auch nicht ausgeschaltet).
Da ich nur LS mit 4Ohm habe (also es wird nur der 4Ohm Anschluss benutzt), könnte man doch einen 6,8Ohm Widerstand nehmen mit 5 oder 6 Watt, oder?

Bevor man später weiterarbeitet sollten ja auf alle Fälle die Cs im Netzteil entladen werden:
Reicht da die einfache Variante mit der 230V 60W Glübirne?

Achja und noch etwas zu den AÜs:
2Ausgangstrafos Ritter RTP 025.50/8/4H
(+ Ultralinear für 4x EL95)
Ist das "Ultralinear für 4x EL95" der Sonderwunsch hierbei, denn in der Liste gibts nur den 025.66/8/4H oder den 025.80/8/4H in Ultralinear?
Du sprachest ja davon, dass Sonderwünsche machbar wären, da beim Netztrafo z.B. die Anzapfungen bei 190 und 205V, und W2 und W3 wegfallen.
Jetzt weiß ich nur nicht, ob du dich verschrieben hast oder ob es beim AÜ auch ein Sonderwunsch ist.


(Sobald wieder so eine Gutscheinaktion bei Conrad ist, wird der erste Schwung bestellt; die gibt es ja recht oft)

Gruß Alexander
Maxalt
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 26. Feb 2007, 17:15
Netztrafo, AÜs, und die restlichen Röhrenfassungen sind da.
Was noch fehlt, dass sind die Teile aus dem Elektronik-Versand, aber die brauche ich zum Vermessen nicht so dringend.
Von den anderen Sachen werde ich mal Maß nehmen, ein Gehäuse versuchen zu zeichnen und hier dann zu präsentieren, bevor ich es zu einem Verwandten schicke, welcher mir das Gehäuse bauen könnte.
Im Groben und Ganzen wird es deinem Entwurf entsprechen, außer dass die Röhren eines Kanals etwas weiter auseinander stehen sollen im Bezug auf die Röhren des anderen Kanals (also in der Mitte eine größere Lücke).

Gruß
Alexander
Maxalt
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 09. Mrz 2007, 16:40
Hallo,
bin grade beim Zeichnen und überlege mir, ob ein
LS-Ein-/Ausschalter wirklich notwendig ist.

Ist der Einschalt-Plopp aus deiner Erfahrung recht hoch?
Denn ich kann mir vorstellen, wenn auf der Primärseite auf einmal eine Änderung der Spannung von 300V geschieht,
dass durch den plötzlichen Stromfluss, dann eine ordentliche Spannung an der Senkundärseite induziert wird.

Der Sicherheit wegen, würde ich es wie in diesem Beitrag machen (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=1&sort=lpost&forum_id=111&thread=2001)
und wenn der Einschalt-Plopp vernachlässigbar ist, dann lasse ich den LS-Schalter weg.

Was meinst du?
richi44
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 10. Mrz 2007, 08:12
Damit an einem Trafo eine Spannung entstehen kann, muss sich das Magnetfeld ändern. Dazu muss folglich ein Strom durch die Primärwicklung fliessen. Und dazu muss eine Spannung anliegen.
Es ist richtig, dass im ersten Moment die Anodenspannung aufgebaut wird, also von da her wäre es möglich.

ABER
Die Röhren sind noch kalt, also fliesst kein Strom und damit gibt es keine Magnetfeldänderung und somit auch keine Induktionsspannung auf die Sekundärseite. Es macht also mit absoluter Sicherheit nicht plopp beim einschalten.
Und beim Ausschalten sind die Röhren noch warm und arbeiten noch, auch wenn die Stromversorgung ausgeschaltet ist. Daher ist es üblich, dass ein Röhrengerät noch etwas weiter spielt, bis entweder die Röhren erkaltet sind oder die Ladung der Elkos aufgebraucht ist. Es ist also so, dass noch eine Weile Musik erklingt, dabei immerschwächer wird und einfach verstummt, ohne Plopp.

Es ist also nicht nötig, die Lautsprecher abzuschalten, ganz im Gegensatz zu Transistorgeräten, wo während des Spannungsaufbaues im Verstärker undefinierte Zustände herrschen und somit Gleichspannung am Ausgang auftreten kann.

Und noch ein Wort zum Schreckensszenario von wegen Ausgang ohne Last:
Wenn ein Röhrenverstärker mit einer Gegenkopplung ausgerüstet ist, wird das Eingangssignal durch diese Gegenkopplung auf konstante Verstärkung kompensiert.
Das bedeutet, dass die Gegenkopplung nicht nur dafür sorgt, dass die Ausgangsspannung unter Last ansteigt, sondern auch, dass sie dafür sorgt, dass die Ausgangsspannung ohne Last nicht ansteigt.

Es ist tatsächlich so, dass ein Verstärker ohne Gegenkopplung Schaden nimmt, wenn keine Last angeschlossen ist. Ich habe daher von meinem Vater gelernt, dass der Lautsprecherausgang im Zweifelsfalle kurzzuschliessen sei. Dies war richtig bei Geräten vor etwa 1940. Da waren Gegenkopplungen praktisch unbekannt.

Wenn man aber einen Röhrenverstärker mit 100V Ausgang hat, darf man da Lautsprecher bis zur gleichen Leistung anschliessen, wie der Verstärker angeschrieben ist. Man darf nicht mehr Lautsprecher anschliessen, aber weniger ist erlaubt. Das heisst nichts anderes, als dass 100V Verstärker gegengekoppelt sind und daher problemlos ohne Last betrieben werden dürfen, jedoch niemals einen Kurzschluss am Ausgang vertragen.

Es ist folglich kein Problem, einen vernünftig gebauten Verstärker ohne Last zu betreiben. Aber es wird problematisch, wenn man die "verboten gehörenden" Konstrukte ohne Gegenkopplung ohne Last betreibt.
Und es ist mir nach wie vor unerklärlich, wie jemand solche oberprimitiven Schaltungen heute noch anwenden kann. Das ist reiner Pfahlbauerstil.
Das musste wieder mal gesagt sein.
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