Röhrengeräte in Kleinserie

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delta-sigma
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Nov 2006, 15:45
Hallo zusammen,
ich bin mir nicht sicher, ob ich mit meiner Frage im richtigen
Forum gelandet bin, aber evtl. könnte mir der ein oder andere einen kleinen Tipp geben.

Ich möchte gern als zweites Standbein, neben meinem Beruf, Röhrengeräte in Kleinserie fertigen und vertreiben.
Nun bin ich mir nicht sicher, welche Tests ich den Geräten unterziehen muss und was sonst noch alles nötig ist um die Geräte zu verkaufen.
Evtl. könnte mir auch jemand einen Ratschlag geben, um Informationen zu bekommen bzgl. der (rechtlich) erforderlichen Schutzmaßnahmen. Gerade bei div. italienischen Herstellen fallen mir Geräte mit Holzzargen bzw. vielen Holzapplikationen und Geräte ohne Schutzgitter auf.
Ich möchte nicht reich damit werden (würde wohl auch recht schwer fallen); es ist mehr eine Art Hobby!
Meine fertigen Entwicklungen sind bis jetzt eine Stereo Röhrenendstufe(auch als Monoblock), eine Röhrenvorstufe mit Phono (MM) und ein Transmissionline Lautsprecher mit Elektrostat (aktiv erhältlich (Halbleiter)allerdings mit OTL- Röhrenenstufe für den Elektrostatenhochtöner).
Da ich recht gute Bezugsquellen für div. Bauteilhersteller habe, ist es schon seit lägerem eine Idee meine Entwicklungen in Kleinserie zu vertreiben.
Ich wäre über jeden Ratschlag bzw. Tipp äußerst dankbar..auch über Ratschläge, dass ich mir meine Idee sofort aus dem Kopf schlagen soll.
Ratschläge bzgl. der "Existenzgründung" wären mir allerdings lieber *g
Falls es der Information dient:
Ich bin Radio- und Fernsehtechniker und in 2 Monaten Dipl. Ing. (FH) der Elektrotechnik (FR Kommunikationstechnik)

Ich bedanke mich schon einmal im Voraus für jeglichen Ratschlag!
Viele Grüße, Falk
DB
Inventar
#2 erstellt: 19. Nov 2006, 16:14
Hallo,

tja, was muß an Geräten gemessen werden... in Deiner FH gibt es bestimmt eine DIN-Auslagestelle. Dort solltest Du mal 2-3 Tage verbringen. Könntest auch beim TÜV anfragen.
Was ist zu beachten: elektrische Sicherheit, EMV, RoHS, Brandschutz,...

Um ehrlich zu sein: für Einzelkämpfer, die in der Garage ihre Geräte zusammenbauen, kaum mehr zu bezahlen.

MfG

DB
delta-sigma
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Nov 2006, 18:15
Hallo DB und danke für deine Antwort.

Wie sieht es eigentlich mit Privatverkäufen auf eBay aus?
Ich sehe desöfteren Eigenbauten, die dort angeboten werden...teilweise auch in nicht unerheblichen Stückzahlen...wir ist da mal ein Phonovorverstärker aufgefallen...bis zu welchem Maße ist sowas "legal"...ich meinte mal etwas von 20 Stück jährlich gehört zu haben?!
Wie sieht es sonst mit evtl. Schadensforderungen bei solchen privaten Eigenbau-Verkäufen aus?!
Habe da teilweise schon Sachen bei eBay gesehen *graus*

Gruß,
Falk
lenz
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Nov 2006, 18:22
Hallo

Schau Mail.

Gruß
Lenz
delta-sigma
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Nov 2006, 18:40
hallo lenz...auf den hier angegebenen mailaccount habe ich momentan keinen zugriff.
evtl. könntest du es aus der mail kopieren und mir eine PM schicken?

danke und gruß
zapzappa
Stammgast
#6 erstellt: 19. Nov 2006, 23:11
Ist es nicht so das su in jedem fall Hersteller und damit haftbar bist? Egal ob 20 oder 200 stück verkauft werden? Das mit dem EBay Privatverkauf nennt der Jurist glaub ich Steuerhinterziehung.
Habe an anderer stelle mal gelesen das es zimlich gut möglich ist als Bastler dinge zu verkaufen die ohne NT und mit niedrigen spannungen Laufen. Bei den Röhren muss wirklich alles passen, man braucht eine Gefahrenanalyse, oder wie das heist, sonst kanns richtig böse enden. Woher man sone analyse bekommt weis ich nicht. Umsonst sicher nicht...
Deutschland hat ja nicht grade den besten Ruf wenns um einfache hürdenlose Existenzgründung geht.
Gibts eigentlich die Ich AGs noch
Als alternative ist es angeblich einfacher Bausätze zu vertreiben. Wann ist ein Bausatz ein Bausatz? Ich weis es nicht. Verstärker + Röhren oder bestückte elektronik + Gehäuse wird wohl nicht mehr durchgehen.
Wetten das ist gaaanz genau festgelegt.
Ich würde vieleicht versuchen einen Partner, vieleicht der HIFI-händler um die Ecke, zu finden. Könnte den Einstieg erleichtern. Auch wenn erstmal ein paar gebühren draufgehen, für nen schönen röhrenamp kann man ja auch wieder was verlangen.
Hoffe ich hab nicht zuviel Unwahrheiten verzapft.
siambluepoint
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Nov 2006, 08:05
Nicht dass ich davon wirklich Ahnung habe, jedoch war dies früher immer ein Fall für "Bausätze". Verkauft man nicht das fertige Gerät, sondern nur Platine, Gehäuse etc. im "Ikea"-Verfahren, so können die meisten Vorschriften umgangen werden. (Wollte mienen Vorredner nicht widerholen, nur zustimmen!)



Gruß

Thomas


[Beitrag von siambluepoint am 20. Nov 2006, 08:06 bearbeitet]
delta-sigma
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Nov 2006, 10:43
Hallo miteinander,

zunächst einmal danke für eure Antworten!
Über die Bausatzalternative wollte ich mich bereits erkundigen...bin aber auch dort noch nicht schlau geworden.
aber vielleicht sollte ich es zunächst erst einmal mit OP-Phonostufen mit externen Steckernetzteil versuchen *g

Gruß,
Falk
zapzappa
Stammgast
#9 erstellt: 20. Nov 2006, 11:06
Ich glaube selbst dann muss vieles beachtet werden, wie gesagt, wir leben in deutschland. Es gilt vde vdc abc gmbh lsd und natürlich raf zu beachten.
Es wird aber vermutlich billiger sein.
Am besten vermutlich gar kein Stecknetzteil mitliefern.
Dann hab ich mal erfahren das eine genaue Anleitung dazugehört und eine technische Beschreibung irgendwo angemeldet werden muss. 24Monate garantie kommen auch dazu.
Es gibt wohl sogar regeln wie man seine Abfälle zu entsorgen hat, und die gehen über die für privatmenschen hinaus...
Ist jetzt auch halbwissen was ich sage. Wie auch immer, nichts was man nicht meistern könnte.
Im Netzt findet sich erstaunlich wenig zu dem Thema.
Falls du irgendwo genauere Infos findest dann teil uns das bitte mit. Es gibt auch Juristenforen (aber pass auf das du dort niemanden beleidigst, sonst )

Wenn man, was einige tun, bei EBay darauf hinweist das es sich um selbstgebautes handelt, oder das es von einem "verstorbenen Techniker" geerbt, oder in den 70ern gekauft wurde ist das wohl auch kein Freibrief. Eher Betrug, und haften tut man trotzdem.
Wo kein kläger, da kein Richter, aber ich hab auch schon gehört das etablierte Firmen ganz gerne gegen solche Konkurenz vorgehen. Da muss das Geschäft aber vermutlich schon sehr gut laufen. Wenn sich dann aber herausstellt das irgendwelche Bestimmungen nicht erfüllt sind, kein entsprechendes Gewerbe angemeldet ist und am ende noch Patente verletzt wurden - dann kannste gleich nen juristen beleidigen, siehe oben.

Am besten für den Anfang nicht online, sondern unter Bekannten verkaufen, falls da interesse besteht.
delta-sigma
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Nov 2006, 11:31
Hallo,

ja, man findet nicht sonderlich viel zu diesen Themen im Internet. Zumindest nicht, wenn man nicht genau weiss, wonach man suchen muss.

Wie gesagt, über die Privatverkäufe unter den Bekannten wollte ich eigentlich hinaus. Die haben nämlich alle schon einen
Wie dem auch sei, sobald ich konkretere Informationen habe, werde ich hier darüber berichten.
Achja, und danke für den Tipp mit den Juristen

Viele Grüße


[Beitrag von delta-sigma am 20. Nov 2006, 11:57 bearbeitet]
dieterh
Stammgast
#11 erstellt: 20. Nov 2006, 12:47
Moin,

Du solltest dich auf jeden Fall genauestens mit den Vorschriften zur Rücknahme von Altgeräten und RoHS beschäftigen, sonst kann es dir passieren, dass Du heftig zur Kasse gebeten wirst.

Mein Eindruck, nach oberflächlicher Beschäftigung mit dem Thema: keine Chance mehr für Kleinstunternehmer.

Grüße,
dieter
delta-sigma
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 20. Nov 2006, 14:06
Hallo,
soweit ich das mit der Rücknahme vestanden habe, richtet sich das nach der produzierten Ware. Wenn ich also im Jahr 100 Geräte verkaufen würde à 10 Kg...so würden sie mir irgendwann eine Tonne an Elektronikschrott vor die Haustür stellen.
Auf Blei im Lötzinn kann ich wohl verzichten. Aber auch du hast vermutlich recht. Als "Einzelkämpfer" ist sowas kaum noch realisierbar. Wobei es doch in Deutschland noch recht viele dieser kleineren Betriebe gibt...gerade solche, die Röhrengeräte herstellen.
Das sind höchstens 2-3 Mann Unternehmen, die vielleicht noch ein bis zwei Techniker für die Montage haben.
Ok, diese "Unternehmen" wurden auch zu einer anderen Zeit gegründet und jeder der Unternehmer würde mir wohl schärfstens davon abraten...eigentlich schade!
tede
Inventar
#13 erstellt: 20. Nov 2006, 14:10
Hallo,

wenn du Geräte selbst herstellst und vertreibst, sind grob folgende Dinge zu beachten:

CE-Kennzeichnung, betrifft Produktsicherheit, Störsicherheit. In diesem Bereich muss kein Nachweis erfolgen, für die Einhaltung ist der Hersteller verantwortlich.

WEEE, eine Registrierung bei der EAR ist (in dem Bereich) ein muss.

Wenn du für die CE Kennzeichnung die Anforderungen in einem Akkreditiertem Prüflabor überprüfen und bescheinigen lassen willst, kostet das z.b. für die EMV Messungen ca. 3000 Eur.

Grüße
Thomas
delta-sigma
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Nov 2006, 14:33
Die Anforderungen für die CE-Kennzeichnung kann ich recht gut in der FH prüfen lassen.
Aber vielleicht sollte ich es mal mit rein passiven Lautsprechern versuchen, ohne Dämmung und in Alu-Gehäusen - da kann nix brennen

Cheers,
zapzappa
Stammgast
#15 erstellt: 21. Nov 2006, 13:36
Das man fürs ce selbst garantieren kann ist schonmal gut. Man muss sich halt unbedingt dran halten. Was ist denn diese WEEE? Teuer?

Ich finde nach oberföächlicher auseinandersetzung das es nicht leicht ist. Aber ich bin mir sicher es ist zu schaffen. Wenn die bekannten alle schon einen haben hast du ja vieleicht auch etwas verdient - für die ersten gebühren die anfallen.
Ich glaube wenn man das wirklich will und sich nicht zuviel reichtum verspricht kann schon was draus werden. Einmal investieren, mit den Behörden rumärgern und los gehts. Es gibt doch einige "Highend"-Hersteller wo man quasi von kleinserien und Handarbeit sprechen kann. Für solchen Idealismus und die liebe zum Detail und zur Perfektion zahlen die kunden doch auch gerne (wenns auch noch gut klingt natürlich).
Gerade wenn man schon ein Einkommen hat und das ganze eher als Hobby versteht, so nach dem Motto jeden monat einen neuen Amp hat man gegenüber anderen Existenzgründern einen grossen Vorteil: Es hängt nicht die eigene Existenz vom gelingen ab.
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