"normale" Elkos in Frequenzweiche???

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6sic6
Stammgast
#1 erstellt: 14. Aug 2005, 15:07
Hallo,
kann ich auch ganz "normale" Elkos, die für elektrische Schaltungen gedacht sind, für den Selbstbau meiner Frequenzweiche nehmen? Ich bin auf die Idee gekommen, weil die "normalen" Elkos wesentlich billiger sind, als die Kondensatoren, die für Frequenzweichen hergestellt wurden. Kann ich Elkos Benutzen oder was gilt es zu beachten?
Danke, Philipp
usul
Inventar
#2 erstellt: 14. Aug 2005, 19:45
Nein, das geht nicht, da normale Elko gepolt sind und nicht mit wechselder Polarität betrieben werden dürfen. Aber genau das kommt aus dem Verstärker. Normale Elkos würden also nicht lange leben. Man kann zwar aus 2 gepolten einen ungepolten bauen, aber positiv wirkt sich das ganz sicher nicht auf den Klang aus.
Bastler2003
Inventar
#3 erstellt: 14. Aug 2005, 19:55

6sic6 schrieb:
Hallo,
kann ich auch ganz "normale" Elkos, die für elektrische Schaltungen gedacht sind, für den Selbstbau meiner Frequenzweiche nehmen? Ich bin auf die Idee gekommen, weil die "normalen" Elkos wesentlich billiger sind, als die Kondensatoren, die für Frequenzweichen hergestellt wurden. Kann ich Elkos Benutzen oder was gilt es zu beachten?
Danke, Philipp



Du brauchst Bipolare.
Beim normalen Elko ist auf + und - zu achten.

MfG!
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Aug 2005, 10:52
Aus technischer Sicht kann man das nicht absolut verneinen, denn auch gepolte Elkos (keine Tantal!) vertragen ein gewisses Mass an Falschpolarisierung, als relativ geringe Spannungen. Und liegt eine relativ geringe Wechselspannung an, so baut sich die Oxydschicht so um, dass sie nachher bipolar sind.
Dummerweise weiss man aber nachher nicht genau, wie dick und spannungsfest diese Schicht ist, ob die Elkos also im normalen Betrieb die Spannungen aushalten und man hat ohne Messung auch keine Ahnung, wie hoch die Kapazität ist.
Ich habe jeweils für Weichenversuche mit normalen Elkos experimentiert, so als grobe Richtlinie, und nachher mit glatten, bipolaren Dingern oder mit Folienkondensatoren die Weiche aufgebaut, wobei wegen der Datenstreuung der Elkos Feinabstimmung nötig wurde.
old-DIABOLO
Stammgast
#5 erstellt: 15. Aug 2005, 11:23
Guten Tag.

Auch in Industrieboxen sind öfters „ganz normale“ sprich gepolte Elkos in Frequenzweichen verbaut.

Selbst bei einem System mit High-End Anspruch (Herstellerangabe) habe schon „ganz normale“ 4,7 µF Elkos vor dem Hochtöner als einziges Frequenzweichenbauteil gesehen.

Richi44 schreibt » denn auch gepolte Elkos (keine Tantal!) vertragen ein gewisses Maß an Falschpolarisierung « ,so ist auch meine Erfahrung. Als Anhaltspunkt folgender Erfahrungswert meinerseits: ca. 25% der angegebenen Gleichspannung vertragen viele Elkos auch als Wechselspannung & Die Eigenschaften von „normalen Elkos“ sind grob mit denen rauer Tonfrequenzkondensatoren vergleichbar.
Bastler2003
Inventar
#6 erstellt: 16. Aug 2005, 11:58
Ja, aber als "normaler" Bastler der sich nicht die arbeit des Nachmessens machen will und sich einfach nach den Werten aus einem Plan richten will, sind Bipolare sicherlich zu bevorzugen.

MfG!
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Aug 2005, 08:41
kurz und bündig: JA
pelmazo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Aug 2005, 09:37
Normale Elkos vertragen bis zu etwa 2V Falschpolung ohne Schaden zu nehmen, aber der Leckstrom nimmt dabei schon deutlich zu. Mehr als 1V Falschpolung würde ich daher in der Praxis vermeiden. Und das mit der Kapazität ist bei Elkos ohnehin so eine Sache, die Toleranzen sind recht groß, was eigentlich für frequenzbestimmende Bauteile nicht so gut ist. Aber es bleibt einem bei Frequenzweichen ja oft nichts anderes übrig...

Einen bipolaren Elko kann man sich im Übrigen selbst aus zwei gegensinnig in Reihe geschalteten normalen Elkos bauen. Für jeden einzelnen Elko braucht man da zwar die doppelte Kapazität, aber das ist oft immer noch billiger als ein entsprechender Bipolartyp.
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