Frequenzweiche aufrüsten

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bonesaw
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 08. Feb 2004, 19:16
Ich spiele mit dem Gedanken, die Frequenzweichen meiner 12 Jahre alten Dynaudio Selbstbau LS etwas zu modernisieren.
Als Kondensatoren sind teilweise hochwertige MKP's verbaut und teilweise ganz einfache Bipolare Elkos oder stinknormale Folienkondensatoren. Als Wiederstände sind Drahtwiederstände verbaut und als Spulen normale Luftspulen.
Die MKP's sind denke ich in Ordnung, die will ich drinlassen. Die Drahtwiederstände will ich gegen MOX tauschen, und die Luftspulen evtl. gegen Bandspulen (CFI/CFC). Nun meine ich mal gelesen zu haben, daß es Unsinn ist, alle Bauteile in hochwertiger Ausführung einzubauen, da nicht alle Bauteile für den Klang relevant sind. Man könnte also durchaus an den richtigen Stellen auch billige Bauteile einbauen ohne Klangeinbußen. Ist das so korrekt, und wenn ja, Weche Bauteile sind relevant. Etwa nur die, die sich direkt im Signalweg der Lautsprecher befinden ?. Macht das ganze Projetkt vom Kosten/Nutzen Faktor überhaupt Sinn. Es gibt auch Anbieter im Internet, die Frequenzweichen Aufrüsten (z.B. mit Mundorf Teilen), aber die wechseln mit Sicherheit alles aus. Ist ja denen ihr Geld.
Raider
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Feb 2004, 11:34
Hallo bonesaw,
ich selbst würde bei Lautsprechern, die zwölf Jahre alt sind, nicht mehr viel Geld investieren. Die Chassiskomponenten (Sicke, Membran) sind Alterungsprozessen unterworfen, das gleiche passiert mit den Kondensatoren der Weiche. Ich denke, da ist einfach nicht mehr viel zu erwarten, also lieber alles so lassen und das Geld für neue LS auf die Seite legen. Wenn aber doch unbedingt ausgetauscht werden soll, dann sind meiner Meinung die MKP´s vor den Hochtönern und die Spulen im Tieftonzweig geeignete Ansatzpunkte für klangrelevante Veränderungen. MfG Raider
wolfi
Inventar
#3 erstellt: 09. Feb 2004, 14:47
Hallo,
das Aufrüsten ist eine riskante Angelegenheit. Welche Teile klangrelevant sind, darüber streiten die Geister. Die Mehrheit hält in erster Linie die im Signalweg liegenden Teile für wichtig. Andererseits kann auch ein Parallelkondensator großen Einfluss haben, z.B. wenn der betreffende Elko austrocknet und seine Werte verändert. Ferner ist zu bedenken, dass bei vernünftig konzipierten Boxen ( das würde ich bei Dynaudio unterstellen ) verlustbehaftete Bauteile bei der Konzeption berücksichtigt wurden und ein Austausch z.B. durch niederohmige Spulen klangverschlechternd wirkt.
bonesaw
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Feb 2004, 20:30
Also ich glaube nicht, daß man generell sagen kann, ein Lautsprecher ist nach 12 Jahren am Ende,
oder geht zumindest darauf zu. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Art des verwendeten
Materials, die Qualität desselben usw. Meine Lautsprecher ( 24W-100 / D-76 / D-28 AF ) sind noch super in Schuß.
Ich weis natürlich, daß die Sicken der Dynadio Bässe mit der Zeit den Geist aufgeben, aber davon ist bei mir noch
nichts zu sehen. Es kommt natürlich auch darauf an wie man sein Material behandelt. Meine LS bekommen
nie direkte Sonne ab; Ich höre selten so laut, daß die Sicken mal in Wallung kommen; Bei mir wird nicht Geraucht usw.
Das sind alles Faktoren, die die Lebensdauer eines LS verkürzen oder verlängern können.
Das Frequenzweichenbauteile im Alter schlechter werden ist für mich ein ganz neuer Aspekt, mit dem ich mich noch nicht näher befast habe. Darüber ließe sich im Vodoo bereich mit Sicherheit vortrefflich Streiten. Sie verändern sich evtl. im Alter, aber warum ausgerechnet zum Schlechten ???
Evtl. ist es für den Klang ja besser, wenn Bauteile schlechter werden . Was verändert sich im Alter ?.

Fragen über Fragen.
BugFixX
Stammgast
#5 erstellt: 09. Feb 2004, 21:09
Hallo!

Die einzigen Bauteile, die sich nach Jahren verschlechtern können, sind ELKO's. Wie wolfi schon schrieb, können diese austrocknen. MKT, MKP oder auch Styroflex Kondensatoren unterliegen keinem Alterungsprozess. Sie sind völlig vergossen und somit kann keine Luft an die Folien und das Dielektrikum.
wolfi
Inventar
#6 erstellt: 10. Feb 2004, 08:56
Hallo bonesaw,
dass Elkos altern können, ist allgemein bekannt und leicht messbar. Wenn 10 uF als Wert bei der Entwicklung der Weiche relevant waren, ist eine deutliche Abweichung immer schlecht, es gibt hier keine Änderung zum Guten.
bonesaw
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Feb 2004, 17:23
Elko ist soviel ich gesehen habe nur einer pro Weiche verbaut. Komme leider schlecht an die Weiche hin, weil sie hinter dem Mitteltöner sitzt, und der ist mit dem genialen Dichtleim von Dynaudio eingeklebt. Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich mich der Sache annehmen.
Neogen
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Feb 2004, 18:45
Servuz,

Die Spulen kannst du tauschen,ob du Bandspulen nimmst, mmmmhhhh, die sind sauteuer. Du MUßT natürlich bei allen Bauteilen die du wechselst darauf achten das du die gleichen Werte beibehältst. Bandspule sind schon top, Blacklack Luftspule sind aber auch sehr gut und um einiges günstiger.
Besser wären da noch Pilzkernspulen (mit Weichferritkern), oder richtige Ferritkernspulen.

Bei den Widerständen ist's egal, ob Standard oder Keramik, MOX oder MOXX. Die Keramik sind nur nicht so wärmeempfindlich.

Aber mit den Kondensatoren kannst du einiges Rausholen.
Der Kond der parallel zum TT geschaltet ist, kannst du drinlassen, oder gegen den gleich tauschen. Der hat nicht so viel mit dem Klang zu tun (Wird denke ich ein Folien oder MKT oder so sein). Aber der Kond der in reihe zum HT geschlossen ist. Den kannst du gegen einen Mundorf M-CAP oder sogar gegen einen M-CAP Supreme austauschen. Kostet so zwischen 8 und 60 Euro. Je nach Größe. Die M-CAP Reihe klingt sehr warm und angenehm, nicht so schrill und analytisch.

Geh mal auf die Seite www.lautsprechershop.de, die haben alles und dort kauf ich auch fast alles.
Oder falls du in der nähe von Hamburg wohnst, OpenAir heißt der Laden. Super Service, super Leute mit Super wissen.
Der Laden meines Vertrauens.

Gruß Neo
wolfi
Inventar
#9 erstellt: 11. Feb 2004, 08:11
Hallo,
ich würde an Deiner Stelle von unkontrolliertem Tauschen absehen. Auch Spulen haben spezielle Eigenschaften, z.B. ob und welche Kernform ( Dynaudio verwendet i.d.R. Luftspulen ). Auch die Widerstandswerte der Spulen gehen selbstverständlich in die Konstruktion ein und man kann nicht einfach Luftspulen durch solche mit Kern ersetzen - es sei denn, man ist sich darüber im Klaren, dass man damit etwas Neues konstruiert und hat das entsprechende Knowhow und Messwerkzeug. Auch die Kondensatoren - bei Dynaudio oft Solen - sind hochwertig und der Konstrukteur hat sich etwas bei ihrem Einsatz gedacht. Das LS - und Zubehörhändler gerne teure Bauteile zum " Tuning " anbieten, hat seinen Grund - sie bestreiten damit ihren Lebensunterhalt.
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