"SY-DAP2002" 2x100W Verstärker mit DSP und Bluetooth auf TPA3255 Basis

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danko71
Stammgast
#1 erstellt: 07. Okt 2021, 17:56
Hallo liebe Leute!

Ich habe mir aus dem Reich der Mitte ein kleines Spielzeug kommen lassen welches ich hier mal kurz vorstellen Möchte (kleines Review).
Im DIY-Elektronik-Bereich deshalb, weil gerade die Nutzung aller Features dieses kleinen Spielzeugs weit über das normaler Konsumerelektronik hinaus geht. Vorwort ENDE

Eigentlich wollte ich eine Class D Endstufe mit einer free-DSP Platine paaren um einen kleinen Subwoofer anzutreiben der in sehr raumkritischer Umgebung spielen soll. Bei der Recherche zu den Einzelteilen bin bei Aliexpress auf ein kleines aber sehr feines Stück Technik gestoßen was genau meine Ansprüche zu einem auch noch sehr attraktivem Preis erfüllt.
Es handelt sich um den SY-DPA2002, entwickelt und vertrieben von der Firma 3e Audio.

3e Audio SY-DPA2002

Der Winzling, welcher tatsächlich viel kleiner ist als die Bilder vermuten lassen, bietet in der DAP2002 Variante eine Leistung von realen 2x100W RMS an 4Ohm bei sehr geringem THD die mittels des TPA3255 erzeugt werden. Der TPA3255 ist IMO zur Zeit einer der am besten klingenden Budget Class-D Verstärker der mit Anheben der Betriebsspannung bis in Leistungsbereiche von von 2x260W RMS bei 1% THD skaliert werden kann. Im SY-DAP2002 ist der TPA3255 durch das Netzteil, was lediglich 250W liefert (geschuldet der beschränkten Bauhöhe des Trafos im SNT), auf 2x100W RMS begrenzt. Zur weiteren Ausstattung gehören ein BT5.0 Modul was immerhin aptX kompatibel ist und, was das wirkliche Highlight des Winzlings ist, ein ADAU1701 DSP welcher in eingeschränktem Maße vom Nutzer konfiguriert werden kann. Eingeschränkt deshalb weil der DSP im Zusammenspiel mit dem STM32 MCU einige Steuerungsaufgaben erledigt welche besser nicht vom zu experimentierfreudigen Nutzer kaputtgespielt werden.

SY-DAP2002 DSP Übersicht
Übersicht der Default DSP-Einstellung

SY-DAP2002 DSP Anwenderbereich
Hier kann sich der Anwender austoben

Es gibt aber einen offenen Bereich in dem per Default ein PEQ nach eigenem Ermessen konfiguriert werden kann. An dieser Stelle ist sicherlich auch die Konfiguration eines HPF bzw. LPF möglich so dass hier tatsächlich ein 2-Wege Vollaktivsystem mit dann zwei SY-DAP2002 aufgebaut werden kann. Für einen Preis von gerade mal 116€ (Stand August 2021) incl. Versand ist der SY-DAP2002 ein sehr attraktives und für asiatische Verhältnisse unglaublich sauber aufgebautes Stück Technik. Ein kleines Bisschen Anwendertuning hat der Entwickler dann in Form von gesockelten OPVs, welche die Stufe zwischen DSP und TPA3255 darstellen, eingebaut. Ausgeliefert wird der SY-DAP2002 mit einem Pärchen NE5532 welcher ganz OK aber nicht TOP ist. Durch den Austausch der OPVs durch höherwertige Typen kann man hier einen noch etwas besseren Fremdspannungsabstand herauskitzeln. Ehrlich gesagt hat mein SY-DAP2002 schon mit den NE5532 nicht übermäßig stark gerauscht aber wenn man den Beiträgen in anderen Foren glauben schenken darf ist dieser OPV eine rauschmäßig wirklich kritische Komponente. Was hier noch rauszuholen ist sollte dann der Experimentierfreude des Einzelnen überlassen sein.

Mein Fazit:
Der SY-DAP2002 ist ein kleines, feines und sehr sauber aufgebautes Stück Technik zum wirklich sehr attraktivem Preis.
Sicherlich könnte das ein oder andere Feature, wie ein digitaler Eingang oder ein Auto Power ON bei Signal noch integriert werden zumal der DSP einiges davon schon nebenbei erledigen könnte, allerdings ist der SY-DPA2002 so wie er jetzt ist schon mehr als durchschnittlich ausgestattet und auf jeden Fall absolut brauchbar.

cu danko


[Beitrag von danko71 am 08. Okt 2021, 13:42 bearbeitet]
Sockratis
Stammgast
#2 erstellt: 07. Okt 2021, 21:19
Befinden sich nach dem DSP noch anständige DA-Wandler, oder werden die internen DACs benutzt? Wenn die internen benutzt werden, macht ein Op-amp Wechsel wohl kaum Sinn.

Anyway, danke für den kurzen Überblick. Bin beim Digitalen Schaufensterbummel auch schon mal über die Kiste gestolpert.
Vll kommt die auf die Weihnachtswunschliste.
danko71
Stammgast
#3 erstellt: 07. Okt 2021, 22:24
Hi Sockratis!

Da sind keine extra DACs. Es werden in der Tat die internen DACs des ADAU1701 benutzt. Der TPA3255 hat symmetrische Eingänge und die zwei Dual-OPVs sind da wohl nur für die Pegelanpassung zuständig. Die symmetrische Ansteuerung bekommt der ADAU ja mit seinen vier Ausgängen selbst hin.
Separate hochkarätige DACs sind in dieser Preisklasse wohl etwas zu viel verlangt. Der SY-DAP2002 ist ja kein HiFi für Enthusiasten sondern quasi gute Mittelklasse. Das darf man dabei nicht vergessen.

cu danko


[Beitrag von danko71 am 07. Okt 2021, 22:25 bearbeitet]
AusdemOff
Inventar
#4 erstellt: 07. Okt 2021, 23:34
Gegen welchen OPV wurden denn die NE5532 getauscht?
danko71
Stammgast
#5 erstellt: 08. Okt 2021, 13:07
Hallo!

Man kann da ja viel Geld investieren wenn man OPVs wie den OPA2134PA einbaut.
Das ist bei dem kleinen preiswerten Verstärker aber totaler Overkill.
Ich habe in meinen SY-DAP2002 die NE5532 gegen LM4562 getauscht.
Die sind auch noch sehr preiswert aber zumindest auf dem Datenblatt schon deutlich besser als die NE5532.
Die Pinbelegung ist bei den meisten Dual-OPV im DIP8-Gehäuse sowieso gleich. Deshalb hat man da auch eine riesen Auswahl.

cu danko


[Beitrag von danko71 am 08. Okt 2021, 13:20 bearbeitet]
AusdemOff
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2021, 14:55
Und, hat es was gebracht? Hattest du einem den S/N gemessen?

Wenn ich mir die Daten des DSPs mit eingebauten DAC/ADC ansehe habe ich da so Zweifel das der OPV
hier etwas nach vorne bringen kann. Aber naja, wenn die Messschriebe es hergeben...
danko71
Stammgast
#7 erstellt: 08. Okt 2021, 16:32
Also ich hatte von Anfang an kein Rauschproblem wie im audiosciencereview-forum beschrieben ist. Der Tausch war quasi nur fürs gute Gewissen und weil ich ohnehin Bauteile bei Reichelt bestellt habe. Da machen zwei OPVs für €1,70 das Stück den Kohl nicht fett.
Und so schlecht ist der ADAU1701 nun auch wieder nicht. Wir reden hier schließlich nicht von High End HiFi.

cu danko
AusdemOff
Inventar
#8 erstellt: 08. Okt 2021, 17:05
Da bin ich voll dabei. Wollte nur einmal die praktische Bestätigung erhalten in wieweit man
Meinungen in anderen Foren Glauben schenken darf oder kann.
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