KHV-DIY Projekt/Vorstellung

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Hobbyelektronik
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 15. Aug 2017, 15:30
Servus!

Bevor ich zur Sache komme, eine kleine Vorstellung meiner seit's:

Ich heiße christian, bin 45j alt, komme aus Österreich.
Von Beruf elektromech.und Maschinenbauer, tätig in der Steuerungstechnik als Schaltschrankbauer.
Mit Elektronik habe ich mich schon als Jugentlicher befasst und ist in Laufe der Zeit leider immer weniger geworden, wegen Beruf, Familie usw. aber habe damit nie ganz aufgehört.
Seit ca. 3 jahren befasse ich mich wieder intensiver damit.
Insbesondere hat es mich die Adio technik angetan, besonders der Verstärkerbau.
Zur Zeit beschäftige ich mich mit einen KHV in "Hybrid-Bauweise", also OpAmp mit nachgeschalteter Gegentaktstufe in diskreter Bauweise.

Ich hab natürlich ein paar Fotos davon gemacht, die ich gerne zeigen möchte.
Nun werden einige wohl zunächst an den verbauten Bauteilen die Nase rümpfen,"veralteter OpAmp TL071, BD137/138 usw.",
aber der Khv ist ein Prototyp und von mir als Spass gebaut und in Modul-Bauweise gemacht, um so noch einige Änderungen vornehmen zu können.

Der aufgebaute Verstärker habe ich natürlich auch in LTspice simulliert, obwohl mit Vorsicht zu geniessen, einen Klirrfaktor von:

Total Harmonic Distortion: 0.009955%(0.010308%)

Bei 1kHz Testfrequenz und 55 Ohm Kopfhörerimpendanz, dazu kann ich euch später die LTspice Datei zeigen.

Vorerst die versprochenen Bilder:



Mein kleiner Hobbybereich im Keller, die meisten Messgeräte sind Eigenbauten (Stromversorgungen, Sinus, Rechteckgeneratoren usw.),
Für meinen Bedarf momentan ausreichend.
Und hier das Netzteil:



Es wurden LM317/LM337 für die Hauptversorgung und der 7815 für die Hilfsspannung verbaut.
Daten:
Hauptspannung: symetrisch 2*15V (einstellbar) Hilfsspannung: 15V
Netzteilbelastung max.: 333mA (10VA)

Die Verstärkerplatine im Urzustand:



Das Gehäuse usw. fertige ich aus Aluplatten die ich zurecht säge, als Seitenwände werden Alugussprofile verwendet.
Leider als Meterware teilweise schwer zu kriegen und gekaufte Gehäuse sind , naja, passen nicht wirklich;
zu gross, zu klein usw, da bin ich vieleicht ein wenig eigen.
Hier der Verstärker im Zusammengebauten Urzustand:



Dahinter liegt die Einschaltverzögerung, aufgebaut mit dem "alten NE555" und eine Dual LED Anzeigesteuerung.
Die will ich "irgendwann" noch verbessern bzw. um die Funktion Überlast (gelb) erweitern.
Meine Idee wäre das Relais zusätzlich mit einer art regelbarer temperatursteuerung auszurüsten (regelbar deswegen um später dann auch in anderen Schaltungen verwenden zu können),
um die Transistoren oder (vieleicht noch besser) die Ermitterwiderstände bei übermässiger Erwärmmung zu schützen.



Keine Schutzmechanismen usw. da fehlt noch einiges, gefällt mir so noch nicht.
Und da wo manche schon aufhören fängt bei mir jetzt der Spass erst richtig an:



Zum Testen der gegenkopplung erst einmal primitiv die Widerstände auf Stiftleisten gelötet.
Natürlich hab ich auch immer wieder in LTspice die Schaltung verändert und simuliert,
so hab ich mich schon ein wenig in das spice eingearbeitet und immer wieder auf was neues gestossen.
Tja, nur so kann ich verstehen lernen und immer auch neues (in echt) ausprobieren und nachmessen.

Hier die fertige gegenkopplungsplatine für 775mV und 500mV Eingansspannung:



Da wirft sich bei mir die frage auf ob es nicht besser wäre nicht den Widerstand der Gegenkopplung zu ändern sondern den Widerstand hin zur Masse....
Da muss ich mich nochmal schlau machen.

Und nach weiteren Recherchen gabs da wieder eine kleine Erweiterung, das Zobbelglied:



naja, was tun vor Kurzschluss, hmm eine Sicherung im Ausgang schalten?
So richtig begeistert bin ich zwar nicht, wer weiss obs wirklich funktioniert, aber besser als ohne.
Na denn, 160mA flink:



Da muss ich noch nach Recherchieren was da so gibt, als Ausgangssicherung für Kurzschluss, eventuell Sofittenlampe?

Hier das vorläufige Ergebniss:



Tja das Projekt ist noch nicht beendet....

Gruss Christian


[Beitrag von Hobbyelektronik am 15. Aug 2017, 19:09 bearbeitet]
Hobbyelektronik
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 15. Aug 2017, 19:08
Servus nochmal!
Hier hab ich noch zwei bilder von der Simulation in LTspice.
Ihr dürft euch auch gerne dazu äussern Screenshot von LTspiceScreenshot von LTspice

Gruss christian
jehe
Inventar
#3 erstellt: 15. Aug 2017, 19:50
na dann, sag ich mal Herzlich Willkommen im Forum


Nun werden einige wohl zunächst an den verbauten Bauteilen die Nase rümpfen,"veralteter OpAmp TL071, BD137/138 usw.",


wohl eher nicht, zumindest nicht die, die ein bisschen Ahnung haben. Klar gibt es mittlerweile kompaktere Lösungen, wenn man den KHV aber ausschliesslich stationär verwenden will, dann kann man das durchaus so machen.
Ich hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Projekt in der Mache, allerdings mit jeweils einem OPA und BD139/140 Endtransen und integriertem Bluetooth Empfänger. (Projekt-Link findest du in meiner Signatur)

Hab jetzt nur kurz drüber geschaut, aber so auf den ersten Blick schaut es doch ganz ordentlich aus. Die Sache mit den Sicherungen am Ausgang halte ich für überflüssig. Schon allein vom KH-Anschluss her, ist es fast unmöglich einen Kurzschluss unbeabsichtigt zu verursachen.

Na ja, bin gespannt was da noch kommt.

PS: Bilder kannst du auch direkt über das Forum hochladen.
Oft ist es leider so, das Bilder die bei Fremdanbietern hoch geladen wurden nach einiger Zeit gelöscht werden (vom User oder vom Anbieter) und das hinterlässt hier dann unschöne Löcher im Thread. Für zukünftige Leser die sich informieren oder was nachbauen wollen, ist das dann eine recht unschöne Sache.


[Beitrag von jehe am 16. Aug 2017, 16:13 bearbeitet]
datoni
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Aug 2017, 05:23
Servus Christian,

ich bin ebenfalls aus Österreich und ebenso Maschinenbauer aber auch Bauingenieur. Daher habe ich von Elektronik nicht so viel Ahnung bastel aber gerne immer wieder etwas. Dabei beschränkt sich die Elektronik eher auf Bausätze oder fertige Pläne welche ich dann adaptiere. Mein Hauptaugenmerk liegt meist dann eher auf der Umsetzung der Gehäuse und Haptik.

Dir ist mit deinem Verstärker wohl alles gut gelungen und wenn der Klang auch noch gut ist sehr feines Projekt mit sehr guter und durchdachter Umsetzung !

Lg Toni
Köter
Inventar
#5 erstellt: 17. Aug 2017, 06:45
Hi Christian,

dann auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Schaltungsentwurf, Platinen, Gehäuse - alles selbstgemacht - Chapeau!

Ich hoffe wir lesen in Zukunft öfter mal von Dir...

Grüße,
Köter
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 17. Aug 2017, 06:48
Herzlich willkommen hier.
Ich finde das toll, wenn Projekte vorgestellt und Diskutiert werden.
Hobbyelektronik
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 22. Aug 2017, 08:08
Servus!

Ja, Danke für die tollen Antworten!, das freud mich.
Ich hab jetzt die Bilder in die Galerie gestellt, so kann jeder darauf zugreifen.
Leider hab ich momentan weniger Zeit, aber da sicher noch mehr!

Im moment ist der KHV nur als prototyp gebaut und die verwendeten Teile sind nicht gerade das nonplusultra, aber dennoch kann ich behaupten das der KHV super läuft.
Bässe ab 10Hz kommen kraftvoll rüber und der ganze Verstärker hat auch ordentlich wumms, was die Lautstärke betrifft.
Netzteil ist stabil ung gut gesiebt, da gibts kein Brummen oder so.
Natürlich hat er auch seine Schwächen, z.B: hört man bei Vollaussteuerung und es liegt kein Signal an (chinchanschluss nicht belegt) ein ganz leises Rauschen, dass ist das Eigenrauschen des TL071.
Man darf aber nicht vergessen dass da aber Voll Ausgesteuert ist, im Musikbetrieb wäre dass irgendwo bei 120dB.
Ich hab mir jetzt ein paar Sachen bestellt, das grosse Alpspoti, ein paar OPA 134 und OPA132 usw.
Mit den OPA132 werd ich eine Klangreglerstufe bauen und statt den TL kommt dann derOPA134 zum Einsatz.
So ich muss leider schluss machen, bis bald!

christian
Hobbyelektronik
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 03. Mrz 2018, 22:24
Servus!

Sry, ich muss mich bei euch entschuldigen, leider hatte ich sehr wenig Zeit um im Forum zu sein.
Ich war aber deshalb nicht untätig und hab in der Zwischenzeit meinen KHV überarbeitet,
einen 2 kannal Baxandall filter (prototyp) für den KHV gebaut (Bass/Höhen),
mir Gedanken für einen Overload Dedector gemacht und zu guter letzt noch eine Einschaltverzögerung
mit Duo_Led Anzeige und Reset funktion ausgeklügelt, da mir die Schaltungen die im Netz rumschwirren, einfach nicht passen.
Wow, was für ein langer Satz!
Den Schaltplan für den KHV werd ich euch noch posten, ist aber jetzt nicht so der Knaller, da er stark
am Lehmann KHV angelehnt ist mit ein paar Änderungen.
Als Opv werkeln 2stk OPA 134 drin.

Die Verstärkung ist mit Tipp-Schalter auf:

1:off/2:off Verstärkung: Vu:3,4fach 10,64dB Vout:2,63V bei Vin:775mV
1:on /2:off Verstärkung: Vu:6,8fach 16,65dB Vout:5,27V bei Vin:775mV
1:on /2:on Verstärkung: Vu:10,2fach 20,2dB Vout:7,93V bei Vin:775mV

Hier hab ich noch ein paar Bilder vom überarbeiteten KHV:

KHV Selbstbau KHV Platine oberseite KHV bestückt oberseite KHV bestückt oberseite 2
KHV Selbstbau

Den Baxandall filter werde ich euch später zeigen da ich diesen zwar zusammengebaut habe aber noch nicht getestet wurde.
Ich möchte hier nur DIY'S vorstellen die auch von mir getestet wurden um auch einen guten Nachbau zu gewähren.

Und hier eine Einschaltverzögerung mit dem guten alten NE555, und ja er hat noch immer seine Berechtigung bei mir in Schaltungen Anwendung zu finden.

Einschaltverzögerung mit 2stk. Finder Relais 2fach
Relais Einschaltverzögerung Layer Relais Einschaltverzögerung Kupferseite Relais Einschaltverzögerung Bestückungsseite Durchscheinend
Einschaltverzögerung Kupferseite aufgebaut Einschaltverzögerung Bestückungsseite aufgebaut
Test Reset Stromaufnahme bei 15V Test Aktiv Stromaufnahme bei 15V

Hier die Daten:
Betriebssannung: 12-15VDC (ohne optionale Spannungsversorgung)
Stromaufnahme: Relais angezogen ca.150mA/Relais aus ca.30mA
Anzeige: Duo Led rot:off/Grün:on
TTL Reset Eingang für verschiedene Anwendungen

Ja, die Schaltung funktioniert auch bei 12V, da die 12V Finder Relais nach Datenblatt 9-13V vertragen.
Ich benütze 15V und so hab ich die Schaltung auch ausgelegt.
Aber Achtung! der NE 555 verträgt nur 16V max!
15V sind schon an der Grenze!

Falls euch etwas an den vorgestellten Schaltung auffällt oder aber auch etwas verbessern könnte, immer her damit!
Bin für alles offen, den es kommt ja uns allen DIY Bastler zu Gute und meiner Meinung nach braucht sich DIY nicht verstecken.

Gruss Christian


[Beitrag von Hobbyelektronik am 03. Mrz 2018, 22:40 bearbeitet]
alien1111
Inventar
#9 erstellt: 04. Mrz 2018, 08:33
@Hobbyelektronik

Warum treibst du so viel Aufwand für einen KHV?
Es gibt excellente KHV ICs (excellente Audio HigHEnd Eigenschaften, rauschen gar nicht, verzerren auch nicht).
ICs Beispiele:
TPA6120 ( http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tpa6120a2.pdf , http://www.ti.com/lit/ug/slou169/slou169.pdf )
LME49600 ( http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lme49600.pdf )

Deine Schaltung Screenshot von LTspice kann leider Audio-Eingenschaften o.g. ICs nicht erreichen.

z.B. TPA6120:
SNR --> 128dB A-Weighted
THD --> 112,5dB
Output Voltage Noise --> 0,9uV bei Gein = 1V/1V an 16Ohm Load
Slew Rate --> 1300V/us
d.h. sehr gute Daten; hat und auch genug Leistung für hochohmige Kopfhörer.

Hier kannst du auch interessante KHV finden (kaufen):
http://www.funk-tonstudiotechnik.de/LPA-2S-Info.pdf
http://www.funk-tons...richt-Sven-Bauer.pdf
o.g. haben hervorragende Eigenschaften (Studio-Qualität).



[Beitrag von alien1111 am 04. Mrz 2018, 10:22 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#10 erstellt: 04. Mrz 2018, 10:05
Auch ich finde Dein Projekt toll!
Leider gibt es immernoch genügend Leute die die primitiven Schaltungen mit einem OPV als Kopfhörertreiber direkt verwenden.

Ein paar Hinweise, keine Kritik:


Netzteilbelastung max.: 333mA (10VA)


Das stimmt so leider nicht, da wäre der Trafo überlastet. Man landet irgendwo unter Sekundärnennstrom / Wurzel 2.

Es ist auf Deinen Bildern zu sehen das Du den Schutzleiter dort befestigt hast wo die Netzbuchse festgeschraubt wurde, das ist nicht zulässig. Der Schutzleiter muss sein eigene Schraube die keine Befestigungsschraube ist bekommen. Ich würde seitlich um die Leitungen Isolierschlauch legen, sonst müsste der Schutzleiter mit dieser Gehäusehälfte verbunden werden.

Deine Schaltung geht in Richtung Diamond Struktur, sowas ist kritisch in einer OPV Gegenkopplung. Mit TL07x oder einem OPAx134 geht das sicher noch, schnellere OPVs könnten Probleme machen. Der Emitterfolger ist hier im Vorteil, schau mal den Schaltplan z.B. an:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-95.html


Warum treibst du so viel Aufwand für einen KHV?
Es gibt excellente KHV ICs (excellente Audio HigHEnd Eigenschaften, rauschen gar nicht, verzerren auch nicht).


Es gibt viele Wege sowas zu bauen, den riesen Aufwand sehe ich hier nicht. Klirrfaktor liegt sicher im unhörbaren Bereich, da muss man sich keine Gedanken machen.
Hobbyelektronik
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 04. Mrz 2018, 12:53
Servus!

Vielen Dank für eure Antworten.

@alien1111

Tja, warum tu ich mir das an und kauf nicht gleich einen ultra high end dingens mit klirrfaktor in 5 oder 6 stelle nach komma, ja ich könnt mir das auch kaufen.

Bei der LT Spice Simulation muss man aufpassen, da darf man auch nicht immer alles glauben

Nun sehe ich das nicht so kritisch das man mit einem TL071 einen Klirr von rund 0.02% bekommt, da hat doch jeder Lautsprecher einen grösseren klirr. Messtechnisch messbar aber denoch höchstwarscheinlich unhörbar

Allerdings gehts mir in erster Linie um den Selbstbau bzw. Lerneffekt, Volkserlebniss "selber gebaut".
Ja natürlich haben diese Buffer der LME oder TPA Serie ihre Berechtigung und haben auch hervorragende Eigenschaften, das will ich gar nicht bestreiten.
Ich werde bestimmt noch mal einen KHV mit nachgeschalteten IC Buffer bauen, aber im moment beschäftige ich mich halt mit einem "Hybriden".

Ich hab hier für euch den Plan so wie er neu aufgebaut ist, ja es handelt sich um eine Diamond schaltung.
Wie schon Keksstein bemerkt hat, gibt es viele Wege so was zu bauen.

Was mir bei meinen Recherchen im Netz auffällt ist das es fast keine Schaltungen gibt, die die Basen von den Leistungstransistoren über die Versorgungspins des Opv steuern.
Das wäre nochmal etwas, das ich gerne probieren würde, somit könnte der Opv seine "guten Eigenschaften" bei minimum Leistung direkt an den Ausgang geben und die Transistoren würden erst dann dazu aufgesteuert werden, wenn Leistung gefragt ist (A/B Betrieb).
Was halltet Ihr davon?

@Keksstein
Ja da hab ich bei der Versorgung einen Fehler gemacht, die 333mA sind die Trafo Leistung, natürlich kommt am Ausgang weniger raus!

Danke für die Info mit der Erdung!, das die Erdung so nicht stimmt, war mir aber klar, da ist jemand sehr aufmerksam, sehr schön .
Das Gehäuse wird aber neu aufgebaut bzw. kommt dann ein anderes. Ich wollte halt nicht so frei fliegend die Komponenten rumliegen haben und für meine Testzwecke wollte ich ein Gehäuse.

Hier noch der neue Plan:

KHV Plan neu

Gruss christian


[Beitrag von Hobbyelektronik am 04. Mrz 2018, 13:03 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#12 erstellt: 04. Mrz 2018, 13:43

Was mir bei meinen Recherchen im Netz auffällt ist das es fast keine Schaltungen gibt, die die Basen von den Leistungstransistoren über die Versorgungspins des Opv steuern.
Das wäre nochmal etwas, das ich gerne probieren würde, somit könnte der Opv seine "guten Eigenschaften" bei minimum Leistung direkt an den Ausgang geben und die Transistoren würden erst dann dazu aufgesteuert werden, wenn Leistung gefragt ist (A/B Betrieb).
Was halltet Ihr davon?


Sowas gab es schon für Endstufen, ist aber immer Murks. Alleine weil man den OPV nicht mit Abblockkondensatoren versehen kann. Ich kann mir auch vorstellen das sich das ziemlich negativ auf den PSRR auswirken kann.
Das schöne an OPVs ist, die interne Ausgangsstufe läuft meistens als Emitterfolger mit recht geringem Ruhestrom damit die Wärme kein Problem wird. Damit beim Wechsel in den B Betrieb, je nach Last, der Klirrfaktor nicht deutlich steigt wird stark gegengekoppelt, das Bauteil ist also darauf ausgelegt die recht "unlineare" Ausgangsstufe zu kompensieren. Wenn wir jetzt einen weiteren Emitterfolger, wie in der Schaltung von Köter, mit geringem Ruhestrom in die Gegenkopplung setzen wird seine nichtlinearität vom OPV kompensiert. Wir brauchen also eigentlich keine Diamond Struktur, die hat sogar Nachteile weil sie nicht so schnell ist wie ein reiner Emitterfolger und dadurch in der GK kritisch ist. Man sollte sowas immer mit einem Rechteckgenerator und Scope auf Überschwinger untersuchen.

Ich habe das mehrfach in Spice simuliert gehabt, daraus dann meinen ersten KHV entworfen. Sehr ähnlich dem hier:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/265489/B225_KHV.png

Die Emitterwiederstände hatten bei mir 4,7 oder 10 Ohm damit man nicht matchen muss, Q101/103 waren jeweils mit einem Elko gebrückt, C130 gab es nicht. Die 10k Widerstände waren Stromquellen bei mir. (Mit Transistoren) Alle Transistoren BC550/560, die Pärchen mit Schrumpfschlauch thermisch gekoppelt.
Mit NE5534 (kompensiert) an +-20V war das Verstärkung 1 Stabil. Leider nicht kurzschlussfest, mit Signal sollte man den Kopfhörerstecker nicht unbedingt ziehen.


[Beitrag von Keksstein am 04. Mrz 2018, 13:50 bearbeitet]
Hobbyelektronik
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 31. Mrz 2018, 16:50
Servus!

So, jetzt ist mein KHV fertig geworden.Hab auch davon ein paar Bilder für euch.

@Keksstein

Ja, da muss ich dir recht geben. Die Diamond schaltung ist nicht unbedingt die beste, ein reiner Emitterfolger ist sicher besser. Meine Schaltung ist auch nicht unbedingt das non plus ultra, ich hätte z.B.: einen Stromspiegel einbauen können und auch einen Transistor für die Stromruhestellung usw.

Aber zu meiner Verteidigung muss ich dazu sagen, dass mich die Diamond schaltung einfach interessiert hat. Nachdem ich den offset der ovp's bei 1khz sinus eingestellt hab, muss ich sagen dass ich sehr zufrieden damit bin. Ich hab den khv am oszi gehabt und es waren auch keine schwinger zu sehen .
Da ich vieleicht etwas eigen bin (da werden eventuell einige die nase rümpfen)
und finde dass der Kopfhörer nicht nur alle frequenzen linear abgeben sollte sondern auch ans Gehör angepasst werden sollte (siehe Menschliche Ohr/Frequenz) hab ich mich dazu entschieden auch einen2 Band Baxandallfilter vorzuschalten .
Da wird jeder wohl eine etwas andere Meinung dazu haben.

Mein nächstes Projekt sollte dann etwas grösser ausfallen, bzw. etwas aktives werden.
Mir schwebt da ein Monosub mit Trennfreq.110Hz (eventuell auf Bandpass)
dazu 2wege Sat's mit Tiefmittelton 110Hz/2khz dazu ein passender HT ab 2khz. Die Sat's natürlich auch aktiv getrennt.
Dazu ein Linkwitz aktivfilter.
Naja Ideen hätte ich genug, ich würde einmal mit einer diskreten endstufe anfangen.
Beim durchforsten bin ich desweitern auch auf diesen Tread gestossen.
Hat das schon jemand mal aufgebaut und ausgemessen?
oder nur teoretisch ausgerechnet?

So hier hab ich noch die versprochenen Bilder, leider hab ich zu spät gemerkt dass ich keine Bilder vom Baxandalfilter gemacht hab, sry.
Falls es jemand braucht kann ich nachträglich den Schaltplan reinstellen.

KHV KHV Gehäuse Roh unterseite

KHV Gehäuse

Vorderseite Unterseite Rückseite

Gruss Christian
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