Entlöten von bleifreien Lötjumpern?

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meatling
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Dez 2015, 18:46
Hallo zusammen.

Bei meinem Verstärker ist die Audiomasse gegen das Chassis (und damit den Schutzleiter) kurzgeschlossen. Das ist weder von mir noch vom Hersteller so beabsichtigt, laut Produktbeschreibung sollte die Audiomasse normalerweise vom Chassis getrennt sein. Nur bei mir ist das aufgrund eines falsch gesetzten Lötjumpers verbunden.

Den Lötjumper müsste ich also entfernen, aber da es sich um eine kommerziell hergestellte Verstärkerplatine handelt, muss ich von RoHS-kompatiblem, mithin bleifreiem Lötzinn ausgehen.

Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass aufgrund des hohen Schmelzpunktes bleifreier Lote eine reale Gefahr besteht, durch Entlötversuche an RoHS-kompatibel bleifrei hergestellten Produkten die betroffene Platine zu zerstören.

Ist das so, und ich sollte das besser in Ruhe lassen? Oder hat jemand Tips, wie man das gefahrlos hinkriegt?


[Beitrag von meatling am 12. Dez 2015, 18:49 bearbeitet]
flba
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 12. Dez 2015, 19:19
Ich würde das Problem mit dem Seitenschneider lösen
meatling
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Dez 2015, 19:38

flba (Beitrag #2) schrieb:
Ich würde das Problem mit dem Seitenschneider lösen :prost


Ich fürchte, wir reden aneinander vorbei. So wie ich die Wörter verstehe:

Lötjumper = flacher Klecks Lötzinn auf der Platine
Seitenschneider = Kneifzange, deren Schneiden parallel zu den Hebeln sind

Wenn wir uns hierüber einig sind: Wie soll man einen Klecks Lötzinn auf der Platine mit einem Seitenschneider entfernen?
jehe
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2015, 20:50
naja um eine Platine bei Löten zu zerstören, braucht es nicht unbedingt bleifreies Lot. Das bekommen viele auch so hin.

Nimm einfach nen Lötkolben und mach die kleine Lotbrücke weg.
Da was zu versauen sollte eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit sein.
P@Freak
Inventar
#5 erstellt: 12. Dez 2015, 23:32
Um was für einen Verstärker geht es genau ?!?

Bei einigen Produkten kann es auch sein das die in D nicht anders vertrieben werden dürfen weil sie sonnst gängigen Sicherheitsvorschriften nicht entsprechen ... da sollte man sich die Schaltungstechnik schon etwas näher anschauen ...

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 12. Dez 2015, 23:36 bearbeitet]
meatling
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Dez 2015, 14:54
Hallo nochmal,

ich danke für die Beiträge. Ich bin allerdings nicht sicher, ob

jehe (Beitrag #4) schrieb:
naja um eine Platine bei Löten zu zerstören, braucht es nicht unbedingt bleifreies Lot. Das bekommen viele auch so hin.

und

jehe (Beitrag #4) schrieb:
Da was zu versauen sollte eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit sein.

nicht einander widersprechen

P@Freak (Beitrag #5) schrieb:
Um was für einen Verstärker geht es genau ?!?

Es geht um den 2-Kanal-Symmetrier-Verstärker SSOM-03b.V2 von Funk Tonstudiotechnik.

P@Freak (Beitrag #5) schrieb:
Bei einigen Produkten kann es auch sein das die in D nicht anders vertrieben werden dürfen weil sie sonnst gängigen Sicherheitsvorschriften nicht entsprechen

Ich glaube, da hast Du mich falsch verstanden. Es geht nicht darum, ob das Chassis mit dem Schutzleiter verbunden ist, sondern darum, ob das Chassis gegen die Audiomasse kurzgeschlossen ist.

Das ist bei fertigen Funk-Geräten normalerweise nicht der Fall (z.B. AMS-2), kann aber beim SSOM-03b.V2 durch Setzen eines Lötjumpers herbeigeführt werden, wenn man es (aus welchen Gründen auch immer) trotzdem will. Durch einen Fehler bei der Herstellung ist dieser normalerweise offene Lötjumper bei mir schon gesetzt, und ich will das weghaben.
Mimamau
Inventar
#7 erstellt: 26. Dez 2015, 17:53
Und? Ist der Klecks schon weg?

Alleine das Öffnen dieser Seite und Schreiben des Threads bedarf es geringfügig mehr Zeit, als man vermutlich bräuchte, den Lötkolben zu heizen und den Klecks zu entfernen.
detegg
Inventar
#8 erstellt: 26. Dez 2015, 18:23

meatling (Beitrag #1) schrieb:
... da es sich um eine kommerziell hergestellte Verstärkerplatine handelt, muss ich von RoHS-kompatiblem, mithin bleifreiem Lötzinn ausgehen.

Wenn dieses nicht eindeutig auf der Platine vermerkt ist (runder Aufkleber) - eher nicht. Und ob Funk sich gleich nach der EU-Verordnung zu RoHS eine neue Lötwelle gekauft hat? Eher wird er als Kleinserienhersteller eine Ausnahmegenehmigung erhalten haben, weiterhin mit bleihaltigem Lötzinn zu arbeiten.

meatling (Beitrag #6) schrieb:
Durch einen Fehler bei der Herstellung ist dieser normalerweise offene Lötjumper bei mir schon gesetzt, und ich will das weghaben.

Entlötlitze, Lötkolben - wech! Wenn wirklich bleifreies Lot eingesetzt worden sein sollte, die Temperatur an der Spitze um ca. 50°C erhöhen.

Detlef
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