Frage zur Ohmzahl

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Mütze
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 22. Jun 2004, 03:04

Hab da mal ne Frage zur Ohmzahl eines 3-Wege LS.
Das Bild zeigt die dazugehörige Frequenzweiche.
Tieftöner: 4 Ohm
Mitteltöner je 8 Ohm
Hochtöner 8 Ohm

Wie würde sich der Gesamtwiderstand(angegeben 4 Ohm) verändern,wenn man den Tieftöner samt Spule wegläßt?
(z.b. um ihn mit einem Separaten Verstärker in einem Extra Gehäuse zu betreiben)

wolfi
Inventar

#2 erstellt: 22. Jun 2004, 11:06

Hallo,
Du hättest dann eine Art Mittel-/ Hochtonsatelitten mit ( immer noch ) 4 Ohm, da wir es mit pallel geschalteten 8 Ohm - Mitteltönern zu tun hätten. Der 1,5 Ohm Serienwiderstand und die recht hochohmige Serienspule führen zwar zu einer Anhebung, die aber zu gering ausfällt, um korrekt von einem 8 Ohm - LS sprechen zu können.

Mütze
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 22. Jun 2004, 16:28

Eigenartig,hab die LS jetzt ohne Basslautsprecher an meinem Verstärker dran.
Bei etwas höherer Lautstärke aber nur etwas, da gibt es schon leichte Verzerrungen.
Die Lautsprecher sind aber keinesfalls überlastet und durch die Weiche bekommen sie auch so gut wie keinen Bass.
Mein Verstärker bring 30W Sinus je Kanal an 4 Ohm.
Die LS ohne Tieftöner müssten so auf jeden fall 60w Sinus halten je Stück. Wenn nicht noch mehr.
OK,mein Verstärker hat "nur" 30W Sinus, aber bei der Lautstärke darf es einfach keine Verzerrungen geben.

Wenn ich die LS mal an meine Autoendstufe dranhänge(über 200W RMS je Kanal an 2 Ohm), dann ist der Sound auch bei ziemlich hohen Lautstärken noch glasklar.

Mütze
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 22. Jun 2004, 16:39

Ach ja,der Verstärker wird außerdem wärmer als mit meinen alten Boxen und die alten Boxen (von Aiwa/3 Wege/6 Ohm/ca. 25W RMS) konnte man deutlich lauter aufdrehen ohne das der Verstärker wie jetzt mit den neuen erstaunlich früh auf "Protect" schaltet

omulki
Stammgast

#5 erstellt: 29. Jun 2004, 13:53

Hallo Mütze,

Das ist verdammt schlecht!
Dein Verstärker scheint in HF Schwingung zu fahren, daher die Wärme, ohne dass Du richtig Pegel hörst!
Es gibt Verstärker, die dafür anfällig sind, was mit "normalen" LS jedoch selten zum Tragen kommt.
Durch Weglassen des TT Zweiges hast Du eine atypische komplexe Last an Deinem Verstärker.
Eine mögliche Lösung (bloss keine schöne, ausserdem bisserl teuer) dürfte sein, den TT Zweig drin zu lassen und statt des Chassis einen 4 Ohm Bräter in Serie mit einer Induktivität einzubauen (ca. 1 - 2 mH, um die Indu des TT Chassis zu simulieren).
Der typischere Weg, den Mittelklasse Hersteller gehen, wäre folgender:
1.
Bau in Serie mit dem LS Ausgang des Amp eine kleine Luftspule (10 - 15 Windungen 1mm lackierten Draht um nen Bleistift).

2.
Bau boxenseitig (wie bei den 10.000€ Kabeln oft zu sehen) parallel zur Box einen saug Zobel, also ein RC Glied, ggf. RLC, probiers aus...

1 UND 2, nicht ODER.

Wenn das nicht reicht, mail mich an.
Hast Du zufällig ein Oszi?

Oliver.

Mütze
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 29. Jun 2004, 14:11

Hm, nen Oszi hab ich nich.
Ein "Lösung" hab ich schon gefunden:Den Bass(den die LS dank einer 12dB Trennung bei 150Hz eigentlich fast gar nicht wiedergeben)runterdrehen am Verstärker.
So kann ich weiter Aufdrehen ohne Verzerrungen oder zu frühe Schaltung in Protect.

Zu deinem Vorschlag:
1.Gibt es da keine Lustspule zu kaufen die den gleichen zweck erfüllen würde?
2."saug Zobel, also ein RC Glied, ggf. RLC" - was ist das?

omulki
Stammgast

#7 erstellt: 29. Jun 2004, 14:36

hallo Mütze,

die Luftspule kann man fertig kaufen.

R esistor (Widerstand)
L = Induktivität (Spule)
C ondensator

Mütze
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 29. Jun 2004, 14:51

Wie hoch müsste die Induktivität der Luftspule sein und wie die Werte von Widerstand und Kondensator(bzw. Bipolarer Elko)?

omulki
Stammgast

#9 erstellt: 29. Jun 2004, 15:00

Die Luftspule sollte ganz grob 10 - 20 µH haben, wie sie sich eben durch die oben beschriebene Herstellung ergeben.

Das Saugnetzwerk kannst Du praktisch nur per trial&error ermitteln, rechnen bringt da nix.
Fang mal an mit 0,22mH; 1µF; 4Ohm

Übrigens,
wenn Du den TT Zweig weglässt, hat der Vorwiderstand der Mitten keine Daseinsberechtigung! Der diente ursprünglich der Angleichung des Pegels an den TT. Lass ihn weg. Der 4,7er vor dem HT wird dann entsprechend kleiner (um ca. 1,5 Ohm. Musse probiere).

Oliver.

Mütze
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 29. Jun 2004, 15:07

Ich glaub dasd mit dem umherprobieren is nich so der Bringer.
Wenns denn passt ist das Ergebnis sicherlich gut.
Aber wenn ich dazu erst noch ewig viele Spulen und Widerstände zum Probieren kaufen muss...

Der Tip mit dem Vorwiderstand der Mitteltöner ist gut.
Hab noch 2 3,3Ohm Widerstände für die Hochtöner rumzuliegen

omulki
Stammgast

#11 erstellt: 29. Jun 2004, 15:59

Dann versuch es wenigstens mit der kleinen Luftspule. Das wirkt auch allein schon Wunder.

Aber wenn ich dazu erst noch ewig viele Spulen und Widerstände zum Probieren kaufen muss...

Wenn man selbst baut, ist das einfach so. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem einer eine Weiche vom Taschenrechner weg designt hätte, ohne nachher ein paar Bauteile übrig zu haben. (Ausser man bleibt exakt an einer Anleitung kleben, was aber hier nicht der Fall ist).

Übrigens:
Wenn Bass raus drehen hilft, kann es auch sein, dass Dein Verstärker bei Regler auf "flat" schlichtweg ins Klipping fährt. Du solltest wissen, dass tiefe Frequenzen mit wesentlich höheren Amplituden gefahren werden müssen, als höhere. D.H. am MT und HT kommen in der Regel nur max. 10% der Gesamtleitung an. Das wiederum heisst, dass Dein Verstärker anschlägt, obwohl Du "nur" 3 Watt auf Deine Chassis lässt. Die gekappten Amplituden werden dann an der Weiche nach oben gespiegelt (so sagt man), was Du durchaus als Verzerrung wahrnehmen kannst.
Jetzt ist bloß die Frage, was Du mit "etwas höherer Lautstärke " meinst.
Natürlich wäre die sauberste Lösung in Deinem Fall eine aktive Weiche. Dann könntest Du den ganzen Weichenkram vor dem MT komplett weglassen.
Schau Dich doch mal um, ob Du günstig eine bekommst.

Oliver.