Dimensionierung Feinsicherung/Geräteschutzsicherung

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DerHeldvomFeld
Stammgast
#1 erstellt: 26. Jun 2012, 08:29
Moin moin,

ich suche also eine passende Sicherung, um ein Gerät primärseitig abzusichern. Dazu muss ich wissen, wie hoch die Stromstärke (I) in etwa sein darf, bis die entsprechende Schmelzsicherung auslösen soll.

I richtet sich also nach dem angeschlossenen Verbraucher. Dieser benötigt in diesem Fall etwa ~1W. Da allerdings noch ein Trafo davorgeschaltet ist, muss ich diesen wohl auch mit einbeziehen. Es geht um diesen Trafo.

Sekundärseitig kann dieser 2*150mA bereitstellen. Nun werden derart kleine Trafos (1.8VA) wohl einen Wirkungsgrad von vllt. 50% besitzen, sodass auf der Primärseite, ~600mA reingehen müssten, damit am Ende auch 2*150mA bereitgestellt werden können, was mehr ist als der Verbraucher benötigt.

Demnach müsste eine 0.5A Sicherung passen?

Gruß, der Held
Sockratis
Stammgast
#2 erstellt: 26. Jun 2012, 10:44
also bei einem Trafo der primär mit 230V betrieben wird und 1,8VA umsetzt komme ich selbst bei 50% Wirkungsgrad auf grade mal 0,02A.
Ich würde hier also die kleinste Sicherung die man auftreiben kann nehmen. Ich meine mal ne Glaskolbensicherung TT0,05A in den Fingern gehabt zu haben. Ist aber wahrscheinlich eher exotisch.

Reichelt sagt: T0,05A haben sie, kostet aber ordentlich Aufpreis.

sOCKI
Uwe_Mettmann
Inventar
#3 erstellt: 26. Jun 2012, 11:21

Sockratis schrieb:
Reichelt sagt: T0,05A haben sie, kostet aber ordentlich Aufpreis.I

Hallo,

ich halte die Sicherung für nicht ausreichend, weil sie nur ein Ausschaltvermögen von 35 A hat (siehe Datenblatt). Das bedeutet, dass die Sicherung nur einen Strom von maximal 35 A sicher unterbricht. Ist der Strom größer, so kann sich ein Lichtbogen bilden, durch den weiterhin ein Strom fließt, obwohl die Sicherung durchgebrannt ist. So ein Lichtbogen kann durchaus zu einem Brand führen.

Man kann davon ausgehen, dass an einer Steckdose eine Netzimpedanz von 0,5 Ohm oder gar geringer vorhanden ist. Geht man von 0,5 Ohm aus, so muss also die Sicherung mindestens ein Ausschaltvermögen von 500 A aufweisen (230 V / 0,5 Ohm). Nun, die Impedanz kann aber auch geringer sein und ein bisschen Sicherheit sollte man auch einplanen, so dass z.B. dieser Sicherungstyp geeignet ist. Da es diese Sicherung nicht in 50 mA gibt, würde ich halt 100 mA wählen.

Wenn das Netzteil bzw. das Gerät, in der die Sicherung eingesetzt wird, einen Schutzleiteranschluss hat (Schutzklasse I), so sollten 2 Sicherungen eingesetzt werden (für jede stromführende Leitung eine).

Gruß

Uwe
roedert
Stammgast
#4 erstellt: 26. Jun 2012, 11:25

DerHeldvomFeld schrieb:
Sekundärseitig kann dieser 2*150mA bereitstellen. Nun werden derart kleine Trafos (1.8VA) wohl einen Wirkungsgrad von vllt. 50% besitzen, sodass auf der Primärseite, ~600mA reingehen müssten, damit am Ende auch 2*150mA bereitgestellt werden können, was mehr ist als der Verbraucher benötigt.


Grober Gedankenfehler!
Was gleich bleibt an Primär- und Sekundärseite ist die Leistung (natürlich abzgl. der "Verluste" durch den Wirkungsgrad wie du schon erkannt hast.

Und Leistung ist Spannung mal Strom.

Wenn du auf der Sekundärseite 2*150mA hast sind das bei angenommenen 12 Volt 3,6 Watt. Mit den geschätzten 50% Wirkungsgrad kommst du auf eine Leistungsaufnahme von 7,2 Watt.

Und das sind bei 230 Volt auf der Primärseite dann ca. 30 mA.

Zu Bedenken ist aber auch dass ein klassischer Trafo einen deutlich höheren Einschaltstrom hat - von daher die Sicherung sowieso etwas höher auslegen und eine träge Variante nehmen.
Hmeck
Inventar
#5 erstellt: 26. Jun 2012, 11:30
Viele dieser Kleinsttrafos sind so hochohmig, dass sie dauerkurzschlussfest sind. Und haben einen so schlechten Wirkungsgrad, dass Kurzschluss / nicht Kurzschluss fast egal ist. Manche haben eine Übertemp-Sicherung in der Wicklung. Die sich nicht zurückstellt.
Schon mal Steckernetzteile demontiert?
Nie eine Sicherung gefunden. Zwar kann eine Sicherung nichts schaden, aber ob sie auch auslöst, wäre die Frage.

Grüße, Hmeck
Uwe_Mettmann
Inventar
#6 erstellt: 26. Jun 2012, 12:04
@Hmeck
Was du sagst, ist im Prinzip richtig, nur ist dann aber durch die Leitungsführung auch sichergestellt, dass vor dem Trafo ein Kurschluss nicht möglich ist.

Wir wissen aber nicht, was DerHeldvomFeld vor hat und ob das bei seinem Gerät auch sichergestellt ist. Insofern ist das Vorschalten einer Sicherung sinnvoll bzw. kann zumindest nicht schaden.


Gruß

Uwe
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 26. Jun 2012, 17:39
Hallo zusammen,

außerdem dürften in vielen Netztrafos von Steckernetzteilen Temperatursicherungen eingebaut sein.
Zum Abschaltvermögen: Nun, der Punkt ist schon richtig.
Er greift natürlich vor allem, wenn der Kurzschluß vor dem Netztrafo auftritt.
Im Netztrafo selber dürfte aber ein sehr niederohmiger Kurzschluß auf der Primärseite so gut wie auszuschließen sein.

Gruß
Bernhard
DerHeldvomFeld
Stammgast
#8 erstellt: 26. Jun 2012, 19:46
Erstmal danke für die rege Beteiligung! Anscheinend ist die Sache doch nicht so trivial. Den Trafo den ich verwende habe ich bereits im ersten Beitrag verlinkt. Es ist ein "Sicherheits-Netztrafo für direkte Platinenmontage" welcher "unbedingt Kurzschlußfest" ist (2-Kammer-Sicherheitswicklung, vergossen)


Uwe_Mettmann schrieb:

Wir wissen aber nicht, was DerHeldvomFeld vor hat und ob das bei seinem Gerät auch sichergestellt ist. Insofern ist das Vorschalten einer Sicherung sinnvoll bzw. kann zumindest nicht schaden.


Ich bin kein Fachmann. Vom Kaltgerätestecker geht die Plusleitung weiter an einen einpoligen Wippschalter. Von da aus geht die Plusleitung direkt weiter an den oben angesprochenen Printrafo. Der Null-Leiter geht ohne Umwege vom Kaltgerätestecker zum Trafo.



Farbkodierung sinniger Weise:Braun ist Phase/Plus (wie lautet eigentlich der Fachausdruck?), Blau ist Neutralleiter, und PE sollte dann auch klar sein. Edit: Die Mittenabzapfung beim Trafo ist natürlich Masse und kein Neutralleiter

Der Trafo soll hinterher das hier versorgen: http://www.audiocreativ.com/DE/pd-476836807.htm?categoryId=0

Die Frage steht gewisser Maßen immer noch im Raum: Was wäre eine sinnige Dimensionierung für eine Feinsicherung im beschriebenen Fall?!

500mA scheinen ja hoffnungslos überdimensioniert


[Beitrag von DerHeldvomFeld am 26. Jun 2012, 19:51 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 26. Jun 2012, 21:11
Hallo zusammen,

früher hießen die beiden Phase und Nullleiter. Heute heißen sie nur noch L und N.
Der Schutzleiter heißt heute PE (protective earth).

Aus meiner Sicht muß der Trafo nicht abgesichert werden. VDE Zeichen ist drauf - sehr gut.
Aber du hast eine Verkabelung. Und die solltest du absichern.
Angesichts dieser Verkabelung, muß ich mich jetzt doch Uwe Mettmann anschließen.
Da brauchst du vor allem eine Sicherung, die genügend Strom abschalten kann.
Der Wert kann dann ruhig etwas größer sein als der Trafo letztlich verbraucht.
Also z.B. 100mA.

Gruß
Bernhard
DerHeldvomFeld
Stammgast
#10 erstellt: 26. Jun 2012, 22:23
Wie genau kann ich denn die Verkabelung absichern? Also an welcher Stelle soll die Sicherung verbaut werden?!


[Beitrag von DerHeldvomFeld am 26. Jun 2012, 22:24 bearbeitet]
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