Subwooferbau Howto

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mitschi_79
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Feb 2006, 15:22
Hallo Leute!

So nun ist es endlich soweit, mein kleiner Subwoofer Marke Eigenbau ist nun endlich abgeschlossen und ich bin mit dem Ergebnis rundum glücklich. Darum möchte ich nun hier den Bau des Subs von Anfang bis Ende vorstellen.

Der Gedanke entstand daraus da ich noch einen, ein paar Jahre alten, 12" JBL-Tieftöner (JBL-GT122) und ne kleine Alpine Endstufe (MRV-T301) mit gebrückten 100W (max 300W), herumfahren hatte. Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andre aus dem Forum hier an mich da ich die ein oder andrere Frage zum Subwooferbau hatte. War ja nun schliesslich mein aller Erster.

Also so sieht das fertige Ding nun aus:



und so von hinten:



Die Seiten sind bewusst 75° abgewinkelt, der Woofer muß ja schliesslich in den Kofferraum (angebrachteres Wort dafür wäre wohl eher Handschuhfach) meines kleinen Ford KA reinpassen und sollte da so wenig wie möglich Platz wegnehmen und jede aussparung nutzen. Also grob den Winkel ausgemessen und die erste Skizze gemacht. Wer auch nen KA fährt und ne ähnliche Wooferkiste in sein Kofferraum setzen will und dabei denPlatz noch besser ausnutzen will, der kann statt 75° eher sowas wie 78° bis 80° nehmen, da wies sich nun herausgestellt hat, die Rückbanklehne doch etwas steiler angeordnet ist.

JBL empfiehlt ja eigentlich für diesen Tieftöner ein Bassreflexgehäuse mit mind. 42 Liter bis zu 85 Liter, was bedeutet das dieser Lautsprecher sich in richtig viel Volumen wohl fühlt. Kam für mich aber nicht in Frage, wär ja mein kompletter Kofferraum draufgegangen und ich muss halt doch hin und wieder mal etwas Sperriges transportieren. Das führte dazu dass ich es auf den Versuch zum Bau eines geschlossenen Gehäuses ankommen lies. Ausserdem war mein Plan das es später möglich sein muß den Woofer schnell und unkompliziert aus dem KA zu entfernen. Sprich ich hab das Ding natürlich nicht fest verbaut und oben mit nem Lautsprechertragegriff versehen. Also liess ich mir das Volumen für den Lautsprecher für ein geschlossenes Gehäuse berechnen. Dabei kamen 33 Liter heraus, hab das Gehäusevolumen nun nach einer Klangprobe auch noch durch auffüllen mit Dämmwolle nachträglich "virtuell" vergrössert. Ich denke das Ergebnis lässt sich sicher sehen und hören. Also wenn einem die Haare flattern und es an den Wimpern kitzelt, müsste doch nun wirklich ausreichend Druck vorhanden sein, da stimmt mir doch bestimmt jeder zu. Bin absolut begeister von den Bässen und den Kicks die der Woofer von sich gibt. Gleichzeitig hört sich nun die Musik mit unterstützung des Woofers wesentlich voller und voluminöser an. Also selbst meiner Freundin gefällt das Ergebnis obwohl sie von Anfang an die ganze Subwooferbaugeschichte für völlig überflüssig fand (Frauen ) und auch kein Freund der lauten Musik ist. Im vergleich dazu klingt nun ihre standart Twingoanlage absolut erbärmlich. Bin gespannt ob ihr kleiner Franzose nun auch bald "besubwoofert" werden soll *hehe*

Also nun noch schnell zu den Materialkosten:

- Tieftöner weiss ich nicht mehr, zu lang her. Aber etwas akzeptables vergleichbares gibts sicher schon für 50 bis 60 Euro.
- MDF Platten (22mm) beim Horni ums Eck für ca 13 Euro.
- Tragebügel 2,50 Euro
- Dämmwatte 4,50 Euro
- Befestigungskrallen-Set (4 Stk.) 2,80 Euro
- Schutzgitter 12" 3,70 Euro
- Lautsprecherteppich 1 x 1,5m 7 Euro
- Sprühkleber 5,50 Euro
- Lautsprecherboxenstecker 3 Euro
- Kleinteile wie Schrauben, Lautsprecherkabel und Holzleim usw. insgesamt so ca. 20 Euro

Gesamtpreis etwa: 110 Euro

Benötigtes Werzeug:

- Stichsäge (feines, dünnes Sägeblatt um Radien zu sägen wie Bspw. Lautsprechereinbauloch oder Loch für den Lautsprecherboxenstecker)
- Bohrmaschine und Akkuschrauber
- Bandschleifer

Ungefährer Ablauf des Subwooferbaus:

- Fahrzeugkofferraum Ausmessen und Gehäuse Skizzieren.
- Ordentlicher Bauplan für das Gehäuse anfertigen. Dabei unbedingt auf korrektes Innenvolumen achten! Form ist relativ egal.
- MDF-Platten zusägen (das meisste kann man sich schon kostenlos im Baumarkt zusägen lassen)
- Loch für Lautsprecher aussägen (muß nicht sonderlich ordentlich sein, der Lautsprecher wird nachher ohnehin von außen eingesetzt und das Loch ist somit nicht mehr sichtbar)
- Gehäuse zusammenbauen (Leimen und Schrauben! Leim ordenlich gleichmäßig auftragen, Gehäuse muß nachher, insbesondre bei geschlossenen Gehäusen, luftdicht sein. Also ruhig nachträglich nach dem zusammenbau innen an den Kannten noch zusätzlich ne Bahn Holzleim reinziehen. Ausserdem wird so ca. alle 5cm eine Schraube gesetzt)
- Dann das Gehäuse mit zum Auto nehmen und ausprobieren wo man am besten die Lautsprecherboxensteckerbuchse anbringt ohne das der Stecker dann im weg ist, also das es in einem gewissen Bereich hinter dem Woofer etwas Platz hat und man somit das gehäuse bis ganz an den Rand des Kofferraums schieben kann ohne unnötig Platz zu verschwenden.
- Nun am Gehäuse das Buchsenloch aussägen.
- Gehäuse mit Sprühkleber einsprühen und dann mit Teppich bespannen.Darauf achten das man nirgens Falten hinterlässt, schön straff anbringen. Mit scharfem Messer oder Schere überschüssigen Teppich sauber wegschneiden.
- Lautsprecherkabel mit Buchse verschrauben. Am besten die Kabelenden zuvor mit etwas Lötzinn verlöten.
- Buchse einbauen und verschrauben.
- Gegebenenfalls nun Gehäuseinneres locker mit Dämmwolle füllen (nur bei geschlossenen Gehäusen!).
- Lautsprecher an das Kabel anschliessen, ins Gehäuse einsetzen und verschrauben.
- Dann noch Schutzgitter draufsetzen und mit Hilfe der 4 Befestigungskrallen mit dem Gehäuse verschrauben.
- Zu guter Letzt den Tragegriff oben am Gehäuse anschrauben und fertig.

So das ganze klingt nach nicht sehr viel Arbeit. Aber etwas Zeit und Gedult sollte man schon mitbringen. Ausserdem macht ja auch das basteln selbst spass -> der Weg ist das Ziel
Nun hab ich zwar hammer Bässe aber nichts mehr zu, basteln *heul* "Schaaatz!? soll dein Twingo net doch noch besubwoofert werden?"

Übrigens, die kleine Endstufe hat super unter den Beifahrersitz gepasst. Das Verlegen der Kabel im KA ist auch kein großer Äkt. Beschallt wird nun das Autole durch mein neues Lidl Silvercrest-CD/Mp3-Radio mit USB und SD-Steckplatz. Mir wurde hier zwar vom Kauf abgeraten, habs trotzdem gewagt und bin vollstens zufrieden. Einbau hat prima geklappt. Blende und ISO-Adapterstecker für 10 Euro bei Ebay rausgelassen, Antennenadapter für 5 Euro bei Mediamarkt. Alles funzt einwandfrei, schönes Design und für mein empfinden einwandfreier Klang. Und das für 80 Öcken.

Falls Interesse besteht kann ich hier noch Bilder von Radio, Endstufe und Woofer in eingebautem zustand reinstellen, kein Thema.

Noch Fragen offen? Dann fragt! Ansonsten viel Spass beim Bau eines Eigenen sobwoofers!!!

Grüß euer Mitschi
Micki_Krause
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 14. Feb 2006, 19:07
Hi,

schöner Bericht. Warum muss man ein geschlossenes Gehäuse mit Wolle dämmen, zieht man dieses Volumen vom berechneten Volumen ab? Wieviel muss dort hinein, du schreibst "locker füllen" ?

Gruß Micki
mitschi_79
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Feb 2006, 19:29
Hey Micki!

Also gleichmal vorne weg, bin kein Experte auf diesem Gebiet. Ein geschlossenes Gehäuse muß nicht unbedingt mit Dämmwolle gefüllt werden. Physikalisch hast schon recht, durch hinzufügen von Zusätzlicher Wolle wird das Volumen ja sogar minimiert. Aber durch das Befüllen, soweit ich weiss, wird das Volumen "virtuell" vergrößert. Also ist der Lautsprecher Bspw. für 4o Liter konzipiert und in meinem Fall hab ich nur ein 33 Liter Gehäuse, so arbeitet der Lautsprecher durch die Füllung als ob er in einem größeren Gehäuse als 33 Liter arbeiten würde. Warum das so ist, weiss ich nicht, vielleicht kann das jemand anderes hier erklären.
Und mit "locker" ist nur gemeint, dass nicht jemand auf die Idee kommt das ding wie ein Kuscheltier mit Wolle zu stopfen. Dann könnt sich der Lautsprecher ja nicht mehr bewegen. Ob man die genaue Menge irgendwie berechnen kann weiss ich ebefalls nicht. Aber im Lautsprecherbau ist schliesslich vieles auch einfach nur durch ausprobieren möglich. Zumindest im Heimwerkerbereich würde ich sagen. Und mein Gefühl war dass es sich mit Dämmwolle bei meinem Subwoofer sauberer anhört als ohne. Ohne hat es ab und zu auch eher mal etwas gedröhnt.
Gruß Mitschi
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