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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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op111
Moderator |
#13436 erstellt: 29. Aug 2014, 06:41 | ||
Hallo zusammen, zu The Golden Age of the Romantic Piano Concerto gibt einen eigenen Thread. Dort werden auch Hörtipps für ähnliche neuere Editionen (cpo, Hyperion) gegeben. |
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EKBT
Stammgast |
#13437 erstellt: 29. Aug 2014, 08:17 | ||
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arnaoutchot
Moderator |
#13438 erstellt: 29. Aug 2014, 12:19 | ||
Hier das erste Mitbringsel aus Asien: Das Label Silk Road Music aus Hong Kong hat zusammen mit den Stockfisch-Studios nun eine weitere DMM-SACD herausgebracht, und zwar die berühmte Aufnahme der "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi mit Giuliano Carmignola und den Sonatori de la Gioiosa Marca (ursprünglich auf Divox 1994 erschienen). Hierbei wurde abermals von einem Vinylmaster eine DMM-Matritze erstellt, die dann mit einem hochwertigen D/A-Wandler digitalisiert wird. Über Sinn und Unsinn des Verfahrens haben wir uns hier schon mal ziemlich kontrovers die Köpfe heissgeredet. Ich fand schon damals das Ergebnis zumindest interessant (und habe schon viel grösseren Unsinn in der audiophilen Welt als dieses Verfahren gesehen und gehört), und auch diese audiophile Version ist wunderbar warm und weich klingend. Ich habe auch die normale CD und werde es bei Gelegenheit mal vergleichen. Inhaltlich ist es eine der besten Interpretationen dieses vielbemühten Stücks. |
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arnaoutchot
Moderator |
#13439 erstellt: 29. Aug 2014, 12:36 | ||
... und weiter mit einer Produktion der Berliner MBL Akustikgeräte, die eine hervorragend transparente Live-Aufnahme des Concerto Köln mit relativ unbekannten Meistern des Barock (Dall'Abaco, Dauvergne, Kauchlitz, Sammartini und Vivaldi) veröffentlicht hat. Das ganz nennt sich "High Dynamic Range Recording", hinten ist auch ein DR-Wert von 13 aufgedruckt, was bei Klassik ja noch im Bereich des eher normalen ist. Hab ich in Deutschland auch noch nie gesehen. Im Shop des Concerto Köln kann man sie aber kaufen, siehe Link. http://www.concerto-...en.html#.VABzUUtH3lh |
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EKBT
Stammgast |
#13440 erstellt: 29. Aug 2014, 19:29 | ||
FabianJ
Inventar |
#13441 erstellt: 29. Aug 2014, 21:58 | ||
Stockfisch Studios bzw. Records... die gibt es ja tatsächlich. Ich dachte zuerst „So ein bekloppter Firmenname, kann es das wirklich geben?", aber 5 Sekunden Internetrecherche haben diesen Zweifel dann ausgeräumt. Nun zu etwas entspannter Barockmusik für Chalumeau, einem mit der Klarinette verwandtem Instrument: Christoph Graupner (1683-1760) Ouvertüre für 3 Chalumeaux, 2 Violinen, Bratsche und Cembalo F-Dur GWV 449 Ars Antiqua Austria (Orchester), Gunar Letzbor (Leitung) Der Komponist war mir bisher nur vom Namen (und Wikipedia-Eintrag) bekannt. Von den auf dieser Silberscheibe versammelten Werken bin ich recht angetan. Am Klang gibt es auch nichts auszusetzen. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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arnaoutchot
Moderator |
#13442 erstellt: 30. Aug 2014, 06:59 | ||
Dieses audiophile Label gibt es tatsächlich schon seit den 1970er Jahren, und sie haben auch schon ein paar spektakulär klingende Klassik-Aufnahmen veröffentlicht, zB diese hier unten. Gerade die "Gambo" oder das Blue Chamber Quartet könnte was für Dich sein und lohnen ein Ohr. Die meisten Veröffentlichungen von Stockfisch sind aber aus der Singer/Songwriter-Ecke. Hier gerade die amerikanische Pianistin Carol Rosenberger mit Beethoven-Sonaten. Klanglich ist der Bösendorfer Imperial sehr schön eingefangen, ich mag den gegenüber Steinway etwas dunkleren und weicheren Klang eines Bösendorfer. Spielerisch ist es in Ordnung, aber vermutlich kein Must Have, wenn man die "grossen" Beethoven-Interpreten schon im Schrank hat. |
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FabianJ
Inventar |
#13443 erstellt: 30. Aug 2014, 22:22 | ||
Von The Spirit of Gambo habe ich bislang noch nie was gehört, aber die kurzen Tonschnipsel klingen interessant. Die Akustik scheint auch nicht so trocken wie ein Stockfisch zu sein. Für diesen Monat war es das aber erst einmal mit den Neuanschaffungen... William Walton (1902-1983) Cellokonzert Gregor Piatigorsky (Violoncello) - Boston Symphony Orchestra, Charles Münch (Dirigent) Ende letzten Jahres hörte ich mir Waltons Cellokonzert das erste Mal an. Im Gegensatz zu dem auf dieser Scheibe ebenfalls enthaltenen Dvořák-Konzert hat es mich damals recht kalt gelassen. Gestern Abend kramte ich diese Aufnahme noch einmal hervor. Bei diesem zweiten Hördurchgang war mein Eindruck weit positiver. Inzwischen bin ich recht angetan von diesem Stück. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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op111
Moderator |
#13444 erstellt: 30. Aug 2014, 22:51 | ||
op111
Moderator |
#13445 erstellt: 30. Aug 2014, 22:55 | ||
op111
Moderator |
#13446 erstellt: 30. Aug 2014, 23:07 | ||
FabianJ
Inventar |
#13447 erstellt: 31. Aug 2014, 21:18 | ||
Edward Elgar (1857-1934) Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55 Sächsische Staatskapelle Dresden - Dirigent: Sir Colin Davis Ich hätte vorher nicht damit gerechnet, dass mir diese Musik dermaßen gut gefallen würde. Das waren wirklich spannend musizierte 50 Minuten. Mit freundlichem Gruß Fabian [Beitrag von FabianJ am 31. Aug 2014, 21:21 bearbeitet] |
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Hörbert
Inventar |
#13448 erstellt: 01. Sep 2014, 17:24 | ||
Hallo! Aktuell im Player: Daraus das Violinkonzert von 1979, Maderna war einer der wenigen streng seriellen Komponisten die auch längere Werke geschrieben haben, trotz der streng seriellen Technik tritt bei seinen Kompositionen immer der lyrische Moment in den Vordergrung und zeigt das nicht die Kompoasitionstechnik sondern das Talent des jeweiligen Komponisten die Musik macht. MFG Günther |
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op111
Moderator |
#13449 erstellt: 02. Sep 2014, 11:47 | ||
Gestern im ARD Radiofestival: Sofia Gubaidulina "In tempus praesens". Violinkonzert Nr. 2 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll Gidon Kremer, Violine Staatskapelle Dresden Christian Thielemann Live aus der Semperoper Dresden "In tempus praesens".hat mir wie auch das 1. Violinkonzert sehr gut gefallen, muß ich aber noch öfter hören. Eine Überraschung war die 9. Bruckner, die ich noch noch nie so flau gehört habe. Instabile Tempi, seltsame Orchesterbalance und kaum ausgeprägte Steigerungen. Bruckner, wie ich ihn nicht hören möchte, müde und ermüdend. [Beitrag von op111 am 02. Sep 2014, 11:48 bearbeitet] |
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Pilotcutter
Administrator |
#13450 erstellt: 02. Sep 2014, 12:14 | ||
Es wird Herbst und so langsam komme ich 'peu à peu dazu das ein oder andere aus meiner Messian Box aufmerksamer zu hören: Daraus: Olivier Messiaen: Sept Haïkaï Klavier: Joela Jones The Cleveland Orchestra Pierre Boulez Sept Haïkaï (Haiku = kürzester Reim; Dreizeiler) sind sieben kurze Stücke und eine Reminiszenz Messiaens erster Japan Konzertreise 1962 mit seiner frisch angetrauten Frau Yvonne Loriod. Diese sieben Stücke widmete er dem Ornithologen Hoshino, einigen Landschaften, den Musiken und allen Singvögeln Japans, denn dieses Werk zeugt von seinen Kontakten mit japanischer Musik, japanischen Musikern und von den japanischen Singvögeln. Messiaen hatte schon in seiner Chronochromie (1959/60) japanische Singvögel "einkomponiert", kannte den Vogelsang aber nur durch Aufnahmen/Tonbänder. Auf dieser Reise konnte er sie in freier Wildbahn erleben und hören. Der Stil der sieben Sätze ist sehr knapp gehalten und entsprechend dem poetischen Charakter der japanischen Haiku-Gedichte und nebst dem Vogelgesang sind in diesem Werk indische Rhythmen und mit den Mitteln westlicher Instrumentation transformierte japanische Hofmusik des 7. Jahrhunderts verwoben. Die Sätze II und V ("Der Park von Nara und die Steinlaternen", "Miyajima und der Torii-Torbogen im Meer") verweisen mit ihrer stilisierten Melodik auf die kunstvolle Gartenkunst japanischer Tempelanlagen. Die Sätze III und VI sind ausschließlich im style oiseau, dem Vogelstimmen-Stil gehalten und der vierte Satz zeichnet die zeremonielle Starrheit der höfischen Gagaku-Musik aus dem 7. Jahrhundert nach: acht Violinen produzieren Mundorgel ähnliche Klänge, während mit Hilfe von Trompete, zwei Oboen und Englischhorn die japanische Hichiriki-Oboe imitiert wird. Ich höre solche Messiaen Werke am liebsten mittels Kopfhörer um richtig und konzentriert in die Musik eintauchen zu können. Gruß. Olaf [Beitrag von Pilotcutter am 02. Sep 2014, 12:17 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#13451 erstellt: 02. Sep 2014, 13:09 | ||
Danke für den Tipp, das werde ich mir auch bald mal aus meiner Box hervorholen und ggf. auch den Tipp mit dem Kopfhörer beherzigen. |
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Klassikkonsument
Inventar |
#13452 erstellt: 02. Sep 2014, 16:46 | ||
arnaoutchot
Moderator |
#13453 erstellt: 02. Sep 2014, 20:40 | ||
Ich habe mir zuerst die Haikai von Messiaen hergeholt, nun, das ist relativ komplex und anspruchsvoll, das muss man wirklich sehr konzentriert hören. Aber faszinierend, wie sehr vieles aus dem Werkkatalog von Messiaen. Habe mir aber gerade das aufgelegt, das überraschend zugänglich ist, ja in der Tat stimmungsvolle Musik, und wenn die Suite für Toy Piano kommt, wird es sogar witzig, vor allem wenn man danach die üppige Orchestrierung der Suite von Lou Harrison hört. John Cage - The Seasons - American Composers Orchestra / Dennis Russell Davies - ECM New Series 2000. Ich bin weit davon entfernt, ein Cage-Kenner zu sein, in der Tat ist dies meine zweite CD von Cage nach den Klavierkonzerten mit dem Ensemble Modern, aber das gefällt mir auf Anhieb. |
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op111
Moderator |
#13454 erstellt: 03. Sep 2014, 07:19 | ||
Heißt es nicht RAP? |
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op111
Moderator |
#13455 erstellt: 03. Sep 2014, 07:27 | ||
Zu Cage: Nachdem ich mich vor 2 Jahren intensiver mit Cages Klaviermusik beschäftigt und sogar eine Aufführung von "Europeras" erduldet hatte (den nächsten Versuch damit wage ich erst, nachdem ich Mozarts "Entführung" schätzen gelernt habe), habe ich Cage erst mal für mich "auf Eis gelegt". Vielleicht wage ich in (ferner?) Zukunft einen erneuten Versuch mit "The Seasons" [Beitrag von op111 am 03. Sep 2014, 10:58 bearbeitet] |
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TheMediumOne
Stammgast |
#13456 erstellt: 03. Sep 2014, 07:29 | ||
Ich genieße grad Ludovicio Einaudi's Album Divenire. |
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Hüb'
Moderator |
#13457 erstellt: 03. Sep 2014, 08:28 | ||
Hallo, ich habe gerade gehört: Jan van Gilse Das ist sehr gut gelungene Spätromantik, die mich passagenweise etwas an Wagner erinnert. Manchmal scheint zudem ein wenig Mahler hervorzublitzen, um von einer musikalischen Nähe zu reden, sind die Werke von van Gilse aber zu glatt. Sie weisen zu wenige (keine) Ecken und Kanten auf und lassen sie allenfalls an ein paar Stellen als Kompositionen ihrer Zeit erscheinen. Auch eine Nähe zu Richard Strauss wird mancherorts im Netz erwähnt. Trotzdem sind das IMHO sehr gut gemachte Sinfonien, mit denen man keine Zeit verschwendet, wenn man sich mit Ihnen befasst. Für Spätromantik-Fans wie mich jedenfalls eine sehr erfreuliche Entdeckung. Besprechungen bei Klassik.com: Sinfonien 1&2, 3 Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 03. Sep 2014, 11:23 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#13458 erstellt: 03. Sep 2014, 11:03 | ||
op111
Moderator |
#13459 erstellt: 03. Sep 2014, 11:11 | ||
op111
Moderator |
#13460 erstellt: 03. Sep 2014, 11:18 | ||
zu Jan van Gilse Die 3. Sinfonie mit dem Vokalpart habe ich mittlerweile 2-mal gehört. Franks Beschreibung trifft es gut. Das Fehlen der Ecken und Kanten ist es u.a., das dieses Werk für mich wenig einprägsam macht. Dennoch stellt die CD keinen Fehlkauf dar. |
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Pigpreast
Inventar |
#13461 erstellt: 03. Sep 2014, 11:45 | ||
Klassikkonsument
Inventar |
#13462 erstellt: 03. Sep 2014, 13:08 | ||
Praktisch alles von Cage, was ich bislang gehört habe, hat mich ratlos zurückgelassen. Aber sein Klavierkonzert (nicht die "Nr. 1" für explizit präpariertes Klavier, sondern die "Nr. 2", das aus lauter Solo-Parts (u.a. für den Dirigenten) besteht) gefällt mir außerordentlich. Jedenfalls in der Aufnahme mit Hermann Danuser am Klavier, dem Ensemble Musica Negativa & Rainer Riehn (EMI, 1971): Es gibt eine CD mit (allen?) 3 Klavierkonzerten von Cage, die ich mir vielleicht mal zulegen werde. Sonst gibt es wohl noch eine Aufnahme mit dem Neue-Musik-Pianisten David Tudor bei Youtube, die ich mir auch mal anhören muss. Jede Aufführung müsste ja eigentlich ganz anders ausfallen. Doch bislang scheint mir Cages Kunst ansonsten vor allem ziemlich interessant, inspirierend, vielleicht auch befreiend, aber nicht irgendwie reizvoll. Böse gesagt ist sie vielleicht sogar unästhetisch: Zumindest 4'33'' ist ein Werk, das man nicht zu hören braucht. Es handelt sich vielmehr um ein Konzept, bei dem es genügt, es sich erzählen zu lassen. Das sinnliche Erlebnis, die Wahrnehmung einer Aufführung tut dem Bewusstsein von diesem Kunstwerk nichts hinzu. Als Reflexion über Musik ist es aber ein Hammer. Aber gut, ich "komme ja eher so von Beethoven her" und bin für die Musik von Morton Feldman zu ungeduldig. |
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arnaoutchot
Moderator |
#13463 erstellt: 03. Sep 2014, 13:48 | ||
Ich habe diese hier. Nun, wie schon erwähnt, besser oder schlechter in Bezug auf Inbterpretation ist das sicherlich schwierig. Klanglich ist es sehr gut. |
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Pigpreast
Inventar |
#13464 erstellt: 03. Sep 2014, 13:50 | ||
Wieso "böse" gesagt? Ist denn anzunehmen, dass das Primat der Ästhetik hier gelten sollte? [Beitrag von Pigpreast am 03. Sep 2014, 13:51 bearbeitet] |
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Klassikkonsument
Inventar |
#13465 erstellt: 03. Sep 2014, 18:10 | ||
Wenn Cages Musik wirklich unästhetisch wäre, hätte sie keinen Eingang ins Repertoire gefunden. Denn dann wäre sie (und ich meine nicht nur 4'33'', sondern z.B. auch die Werke für Spielzeug- oder präpariertes Klavier) von zufälligen Alltagsgeräuschen nur unwesentlich unterschieden. Insofern gilt auch bei Cage das Primat der Ästhetik. Aber es kommt natürlich auch darauf an, wie man Ästhetik genau definiert. Die traditionelle Vorstellung wird in der Musik wahrscheinlich von Beethoven ganz gut verkörpert. Das Bild vom titanischen Genie, das die Werke aus seiner Subjektivität schöpft und dem das Publikum gebannt und konzentriert folgen muss, wird durch Cages Musik aber gerade angegriffen. |
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FabianJ
Inventar |
#13466 erstellt: 03. Sep 2014, 19:32 | ||
Von John Cage finde ich das Vokalstück „Five" ganz nett. Ansonsten kenne ich von ihm, neben 4'33, nur noch ein Stück für 2 Spielzeugklaviere sowie diverse andere Geräte und Spielzeuge, mit welchen zwischendurch immer mal wieder Geräusche verursacht werden. Als Video auf YouTube fand ich das recht interessant. Dieses Stück übte auf mich schon eine gewisses Faszination aus, aber wirklich gerührt oder mitgerissen hat es mich nicht. Gabriel Fauré (1845-1924) Streichquartett e-Moll op. 121 Quatuor Ysaÿe: Guillaume Sutre (Violine), Luc-Marie Aguera (Violine), Miguel da Silva (Bratsche), Yovan Markovitch (Violoncello) Neben einer wunderbar gelungenen Aufnahme vom häufig aufgenommenen Streichquartett Debussys und dem nicht mehr ganz so häufigen Gattungsbeitrag von Gabriel Fauré, fand ich auch Strawinskis Konzertstück für Streichquartett ganz interessant. Es ist sicher keines seiner ganz großen Werke, aber trotz seines trockenen Tonfalls doch recht unterhaltsam. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Pigpreast
Inventar |
#13467 erstellt: 03. Sep 2014, 19:46 | ||
Stimmt. Dann nehme ich an, Du hast "ästhetisch" im wörtlichen Sinne (die Sinne bewegend, egal ob positiv oder negativ) gebraucht, während ich es eher im umgangssprachlichen Sinne (schön, unmittelbar angenehme Empfindung auslösend) aufgefasst habe. So könnte ich das, was Du über Cages Musik schreibst, jedenfalls nachvollziehen. |
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arnaoutchot
Moderator |
#13468 erstellt: 03. Sep 2014, 21:12 | ||
Arbeite mich gerade durch einen neu eingetroffenen Beethoven-Klaviersonaten-Zyklus: Mari Kodama auf PentaTone, dieser Tage erschienen, Aufnahmen 2003-2013. Ich hatte einige (wenige) Einzel-SACDs davon, die mir immer schon wegen des klaren und transparenten Spiels der Japanerin gefallen haben. Dass der Klang des Steinway referenzwürdig aufgenommen ist, erfreut dabei umso mehr. Rein klanglich kenne ich nur noch einen weiteren Zyklus, der Kodama das Wasser reichen kann, und zwar Peter Takacs auf Cambria mit einem Bösendorfer (ebenfalls SACDs). Spielerisch mag Kodama (übrigens die Ehefrau von Kent Nagano) vielleicht nicht in allen Sonaten ganz die Tiefen eines Schnabel, Gulda, Gilels oder Richter erreichen, aber ich habe noch nichts von ihr gehört, was mich wirklich etwas vermissen lässt (und ich habe auch die Aufnahmen der vorgenannten Herren hier stehen). Dicke Empfehlung ! |
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Klassikkonsument
Inventar |
#13469 erstellt: 04. Sep 2014, 14:08 | ||
Ja, wobei Cage wirklich die Grenzen auslotet. Unästhetisch ist 4'33'' nämlich auch insofern, als dass die Frage ist, ob es da irgendetwas gibt, das die Sinne irgendwie bewegen könnte. Denn das sinnliche Material sind in diesem Fall die zufälligen Alltagsgeräusche (im traditionellen Sinne das Gegenteil des Ästhetischen), die bei einer Aufführung notwendig immer auch mit dabei sind (Papierrascheln, Husten, mit den Füßen scharren usw.). Wenn ich mich recht entsinne, verwies Cage selbst in diesem Zusammenhang explizit darauf, dass es eben keine absolute Stille gibt. Hier bilden also das pralle, unreglementierte, unvorhersehbare, unmittelbare sinnliche Material und das komplett unsinnliche, abstrakte künstlerische Konzept (sozusagen die reine Form des Musikstücks an sich) eine merkwürdige Einheit. |
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op111
Moderator |
#13470 erstellt: 04. Sep 2014, 16:54 | ||
BBC Proms Aus der Royal Albert Hall, London, gestern (3.9.14) aufgenommen: Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 8 F-Dur, op. 93 Hector Berlioz "Roméo et Juliette" (Auszug) Antonín Dvorák Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 95, "Aus der Neuen Welt" Zugabe: Gabriel Fauré Suite "Pelléas et Mélisande" op. 80 Prélude Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Roger Norrington |
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Pigpreast
Inventar |
#13471 erstellt: 04. Sep 2014, 17:03 | ||
Und in diesem Sinne finde ich "unästhetisch" gar nicht "böse gesagt".
Da sehe ich übrigens gewisse Parallelen zu Andy Warhol, dessen Kunst ja zu einem großen Teil darin bestand, Alltagsgegenstände mit künstlerischen Techniken nachzugestalten und damit die Grenze zwischen Banalem und Kunstvollem aufzulösen. Dabei ist dann zwar im Gegensatz zu Cages Musik viel entstanden, was auch im umgangssprachlichen Sinne ästhetisch ist, aber diese Ästhetik ist eben nicht das, was seine Arbeit zu Kunst macht. Aber ich schweife ab... [Beitrag von Pigpreast am 05. Sep 2014, 10:07 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#13472 erstellt: 05. Sep 2014, 08:54 | ||
Hallo da draußen, ich habe nun den "neuen" Brahms-Zyklus mit Chailly hören können: Obwohl die 4 Sinfonien auf nur zwei CDs mit einer Spieldauer von je rund 78 Minuten verteilt wurden, erscheinen die von Chailly gewählten Tempi gar nicht mal so übermäßig schnell. Hier mal die Spielzeiten der Sinfonien:
Auch die Klangtechnik trägt zum sehr guten Eindruck bei und liefert eine weite Dynamik. Meiner Ansicht nach eine würdige Fortsetzung des exzellenten Leipziger Beethoven-Zyklusses. Trotz des Überangebotes (auch in meiner Sammlung) würde ich mir fast eine Mahler- oder Bruckner-Serie wünschen. Was hier geleistet wurde ist wirklich großartig und dürfte Bestand haben. Besprechungen bei Grammophone und bei Der Zeit. Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 05. Sep 2014, 08:58 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#13473 erstellt: 05. Sep 2014, 10:58 | ||
Hallo zusammen, die Aufnahme habe ich schon seit längerer Zeit. Franks Urteil kann ich nach erstem Hören bestätigen. Was den Vergleich der Spieldauern der 1. und 2. angeht, muss man natürlich die Wiederholungen berücksichtigen.. Die Bereitschaft, Bruckner und Mahler nach rund 12 Jahren noch einmal einzuspielen, dürfte bei Decca gering sein, zumal es bereits einzelne aktuelle BR/DVD-Ausgaben gibt. [Beitrag von op111 am 05. Sep 2014, 11:11 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#13474 erstellt: 05. Sep 2014, 11:53 | ||
Vermute ich zwar ebenfalls, allerdings liegen die jeweiligen Anfänge der beiden Zyklen doch nun wieder 25 bzw. 30 Jahre zurück - eine lange Zeit. Und: in Leipzig, da scheint was zusammenzuwachsen (gewachsen zu sein). Schaun' wir mal. |
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op111
Moderator |
#13475 erstellt: 05. Sep 2014, 14:58 | ||
BBC Proms Aus der Royal Albert Hall, London, am 3.9.14 aufgenommen: Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 8 F-Dur, op. 93 Hector Berlioz "Roméo et Juliette" (Auszug) Antonín Dvorák Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 95, "Aus der Neuen Welt" Zugabe: Gabriel Fauré Suite aus "Pelléas et Mélisande" op. 80 Prélude Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Roger Norrington Das alles kam mir gestern etwas sehr eigenwillig vor, seltsame Orchesterbalance, herausstechende Details meist in den Blechbläsern, Temposchwankungen. Vielleicht war das die leichtgewichtigste, zappeligste mendelssohnartige 9. Dvorak , die ich je gehört habe. Also zur Sicherheit noch einmal. Natürlich gab es Applaus für Sir Roger nach jedem Satz. |
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op111
Moderator |
#13476 erstellt: 05. Sep 2014, 15:01 | ||
zu Chaillys Brahms: Die erste Gesamtaufnahme (mit dem Concertgebouworkest) ist auch schon einige Jährchen alt - damals ging's nicht so schlank und schnell zu. |
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Hüb'
Moderator |
#13477 erstellt: 05. Sep 2014, 15:11 | ||
Die finde ich aber ebenfalls und immer noch sehr gelungen. Nicht zuletzt wegen dem CGO. |
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op111
Moderator |
#13478 erstellt: 05. Sep 2014, 16:46 | ||
ARD Radiofestival 2014 Saisoneröffnung der Berliner Philharmoniker Kulturradio vom rbb (4.9.14) Sergej Rachmaninow Sinfonische Tänze, op. 45 Igor Strawinsky Der Feuervogel Giacomo Puccini Intermezzo aus Manon Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle Konzert vom 30. August im Großen Saal der Philharmonie, Berlin |
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Maastricht
Inventar |
#13479 erstellt: 05. Sep 2014, 20:09 | ||
Das gleiche Konzert haben sie heute abend bei den Proms in London gespielt. Mit grossem Erfolg. Morgen spielen sie mit bei der Matthäus Passion. |
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Maastricht
Inventar |
#13480 erstellt: 05. Sep 2014, 20:14 | ||
Ich war beim Konzert. Norrington lockte den Beifall (von einigen Leuten) durch seine Haltung raus. (Wenn ich mich gut erinner hat er das auch schon bei einem eheren Proms Konzert gemacht.) Und ja, das Eigenwillige usw. wurde auch - imho zurecht - im Guardian genannt. |
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op111
Moderator |
#13481 erstellt: 05. Sep 2014, 22:12 | ||
Hallo Jürgen, vielen Dank für deinen Beitrag als Konzertbesucher des Prom 62 und den Hinweis auf die Rezension im Guardian. Die Stimmung in der Royal Albert Hall vermittelt sich im Radio zumindest teilweise. |
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op111
Moderator |
#13482 erstellt: 05. Sep 2014, 23:00 | ||
Heute auf DRadio Kultur: Sofia Gubaidulina "In tempus praesens". Violinkonzert Nr. 2 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll Gidon Kremer, Violine Staatskapelle Dresden Christian Thielemann Live aus der Berliner Philharmonie |
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FabianJ
Inventar |
#13483 erstellt: 06. Sep 2014, 15:30 | ||
Letzte Woche beim Saturn am Hamburger Hauptbahnhof erbeutet: Hans Werner Henze (1926-2012) Sinfonie Nr. 6 für zwei Orchester (1969, rev. 1994) Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin - Dirigent: Marek Janowski Diese Sinfonie kann ich nicht nebenbei hören. Wenn ich mich nicht auf die Musik konzentrieren kann, dann kommt nur ein belang- und zusammenhangloser Geräuschbrei an, aber wenn man den Kopf frei hat, dann ist sie interessant zu hören. Auf diese Aufnahme bin ich, wie schon so oft, über YouTube aufmerksam geworden. Seine anderen Sinfonien muss ich erst noch kennen lernen.. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Hörbert
Inventar |
#13484 erstellt: 06. Sep 2014, 17:09 | ||
Hallo! Die 6. von Henze fällt eigentlich etwas aus dem Rahmen von Henzes übrigen Symphonien sie stellt eines seiner Ambitioniertesten Werke dar. Gerade im interpretatorischem und klanglichem Vergleich gehört: Bruno Maderna "Quadrivium" Die SACD-Aufnahme fällt klanglich wie Interpretatorisch positiv aus dem Rahmen, selbst diese schon sehr gute CD-Aufnahme: fällt dagegen ein gutes Stück ab und die alte Sinopoli-Aufnahme aus den 80ger Jahren: Erscheint wie Karajan seinerzeit sagte dagegen in der Tat wie "Gaslicht" MFG Günther |
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FabianJ
Inventar |
#13485 erstellt: 06. Sep 2014, 22:19 | ||
op111
Moderator |
#13486 erstellt: 06. Sep 2014, 23:05 | ||
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